Gambische Fußballnationalmannschaft

Gambia
Spitzname(n) The Scorpions
Verband Gambia Football Federation
Konföderation CAF
Cheftrainer Nordirland Johnathan McKinstry (seit 2024)
Kapitän Abdou Jammeh
Heimstadion Independence Stadium
FIFA-Code GAM
FIFA-Rang 128. (1125,62 Punkte)
(Stand: 24. Oktober 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
200 Spiele
52 Siege
57 Unentschieden
91 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Gambia 3:2 Senegal Senegal
(Banjul, Gambia; 1962)
Höchster Sieg
Gambia Gambia 6:0 Lesotho Lesotho 1987
(Banjul, Gambia; 12. Oktober 2002)
Höchste Niederlage
Guinea-a Guinea 8:0 Gambia Gambia
(Guinea; 14. Mai, 1972)
Erfolge bei Turnieren
Afrikameisterschaften
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 2022)
Beste Ergebnisse Viertelfinale (2022)
(Stand: unbekannt)
Die Nationalmannschaft bei einem Qualifikationsspiel in Burkina Faso

Die gambische Fußballnationalmannschaft der Männer ist die Fußball-Landesauswahl Gambias und wird von der Gambia Football Federation organisiert. Die Mannschaft, die auch The Scorpions genannt wird, hat bisher noch nie an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. 2022 nahm die Mannschaft erstmals an einer Afrikameisterschaft teil und schaffte es bis ins Viertelfinale.

In der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 unterlag die Mannschaft in der ersten Runde gegen die Mannschaft aus Liberia knapp mit einem Gesamtergebnis von 2:3 und konnte sich damit nicht qualifizieren.

Am 10. Mai 2014 wurden die A-Nationalmannschaft sowie sämtliche Juniorennationalmannschaften vom afrikanischen Verband für zwei Jahre von allen kontinentalen Wettbewerben, inklusive der Qualifikation zum Afrika-Cup 2015, ausgeschlossen, nachdem fünf Spieler mit gefälschten Pässen in der U-20-Nationalmannschaft aufgelaufen waren.[2]

Sang Ndong war, über zehn Jahre verteilt, mehrfach Trainer der Nationalmannschaft, bevor er 2003 vom Verband entlassen wurde.[3] Das Amt blieb bis September 2006 vakant, dann übernahm der deutsche Ex-Bundesliga-Profi Antoine „Tony“ Hey die Mannschaft.[4] Er amtierte bis April 2007, als man sich wegen Differenzen um die Bezahlung trennte. Im Anschluss daran trainierte der Spanier José Martínez das Team.[5] Ab Mai 2008 war der Belgier Paul Put Trainer der Nationalmannschaft; er sollte vom bisherigen Interimstrainer Peter Bonu Johnson assistiert werden,[6] der jedoch von seiner neuen Aufgabe zurücktrat.[7] Der Vertrag mit Put wurde zum 31. Oktober 2011 aufgelöst, als Grund wurde das Scheitern in der Qualifikation zur Fußball-Afrikameisterschaft 2012 angegeben.[8] Peter Bonu Johnson übernahm nun die Mannschaft als Cheftrainer.[9]

Im Mai 2012 wurde Bonu Johnson durch den bisherigen Assistenztrainer, den Italiener Luciano Mancini, ersetzt. Bonu wurde wiederum Assistenztrainer.[10] Mancini sollte Gambia in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 betreuen, wurde aber während dieser im Juni 2013 von seinem Vorgänger Bonu Johnson abgelöst.[11] Im Mai 2015 übernahm der Schweizer Raoul Savoy das Amt,[12] welches er im Dezember 2015 allerdings wieder abgab. Auf ihn folgte im Februar 2016 erneut Sang Ndong.[13]

Liste der Nationaltrainer[14]
1952–1953 R. C. Roscoe (†)
1953–1962 Britisch-Gambia Ousman Saho († 2017)
1962–1965 Britisch-Gambia Pa Louis Prom († 1981)
1965–1968 Gambia Francis Eku Forbes († 2009)
1968–1975 Gambia Moses Trinn
1975–1978 Gambia Cherno Barra Touray (* 1944)
1978–1983 Gambia Kabba „MI“ Jallow († 2017)
1984–1986 Gambia Saihou Sarr (* 1951)
1986–1987 Gambia Momodou „Biri Biri“ Njie (1948–2020) (Coach Kobna Zone II)
1987–1988 Schweiz Hans Heiniger[A 1]
1988–1991 kein aktiver Fußball in dieser Zeit
1991–1991 Nigeria Kashimawo Laloko († 2021)
1991–1992 Gambia Alhagie Sillah
1992–1993 Gambia Sang Ndong (* 1957)
1993–1995 Gambia Alhagie Sillah
1995–1996 Gambia Sang Ndong
1996 [A 2]
1997 [A 3]
1998–2000 aufgelöst
1999 [A 4]
2 Monate[A 5] Deutschland Rudolf „Rudi“ May (1953–2015)
2001–2002 Gambia Sang Ndong
2002–2004 Gambia Alhagie Sillah
2005–2006 Gambia Alagie Sarr
05/08/2006 (1 Monat) Gambia Musa Njie
08/08/2006–22/04/2007 Deutschland Antoine „Tony“ Hey (* 1970)
22/04/2007–06/05/2008 [A 6]
18/05/2008–31/10/2011 Belgien Paul Put (* 1956)
01/01/2012–05/2012 Gambia Peter Bonu Johnson (1963–2019)
05/2012–06/2013 ItalienItalien Luciano Mancini (* 1953)
06/2013–05/2015 Gambia Peter Bonu Johnson
05/2015–12/2015 Schweiz Raoul Savoy (* 1973)
2016 Gambia Sang Ndong
05/2018–04/2024 Belgien Tom Saintfiet (* 1973)
seit 05/2024 Nordirland Johnathan McKinstry (* 1985)

Bekannte Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Liste aller Nationalspieler findet sich unter Liste der gambischen Fußballnationalspieler.

In der Saison 2007/08 spielten sieben Spieler der gambischen Fußballnationalmannschaft in Deutschland. Dies waren:

Timo Uster ist gebürtiger Berliner und deutscher Staatsbürger. Auch seine Eltern sind Deutsche. Uster hat jedoch gambische Großeltern, was ihm ermöglichte, für Gambia zu spielen.

13 weitere gambische Nationalspieler waren 2007/08 in europäischen Ligen aktiv:

Weitere gambische Spieler mit Europa-Erfahrung sind:

Der ehemalige senegalesische Fußball-Profi Babacar N’Diaye erhielt Anfang Januar 2007 vom gambischen Verband eine Anfrage für ein Länderspiel gegen Saudi-Arabien, lehnte jedoch ab.

1984 setzten sich einige Schlüsselakteure des gambianischen Fußballs, beispielsweise Omar Sey, Ousman Bassi Conateh; Momodou M Dibba, Boukary Fofana, Mustapha Ngum, Edmonson Shonobi, Babou Cisse, Cherno Touray, Omar Amadou Jallow von Kwame und Saul Njie von Radio Gambia, dafür ein, einen Namen für alle gambischen Nationalmannschaften zu finden. Diese Idee wurde auch von Bildungs- und Sportministerin Louis Antoinette Njie unterstützt. Das Team wurde bisweilen auch Gambia Eleven genannt, dieser Name sei aber zu unkonventionell.

Also wurde drei Mal pro Woche ein Aufruf für Vorschläge in der The Gambia News Bulletin veröffentlicht. Auch Pap Saine sorgte für eine Veröffentlichung des Aufrufs in seiner Zeitung Senegambia Sun und in seinen Sendungen auf Radio Syd. Die Beteiligung am Aufruf war sehr groß und es gewann der Name Black Scorpions. Auf Black musste aus politischen bzw. diplomatischen Gründen verzichtet werden und so stellte die Sport- und Bildungsministerin am 11. Februar 1985 im Hinblick auf den gewählten neuen Namen fest: „Wie Gambia ist der Skorpion klein, aber wenn er sticht, weißt du, dass es kein Witz ist.“[15]

Fußball-Weltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1930 bis 1978nicht teilgenommen
  • 1982nicht qualifiziert
  • 1986nicht qualifiziert
  • 1990nicht teilgenommen
  • 1994Teilnahme zurückgezogen
  • 1998 bis 2022nicht qualifiziert

Afrikameisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1957 bis 1974nicht teilgenommen
  • 1976nicht qualifiziert
  • 1978nicht teilgenommen
  • 1980 bis 1988nicht qualifiziert
  • 1990Teilnahme zurückgezogen
  • 1992nicht qualifiziert
  • 1994nicht teilgenommen
  • 1996Teilnahme während der Qualifizierungsrunde zurückgezogen
  • 1998ausgeschlossen wegen der zurückgezogenen Teilnahme von 1996
  • 2000Teilnahme zurückgezogen
  • 2002 bis 2013nicht qualifiziert
  • 2015disqualifiziert
  • 2017nicht qualifiziert
  • 2019nicht qualifiziert
  • 2022Viertelfinale
  • 2024Vorrunde
  • 2025nicht qualifiziert

Afrikanische Nationenmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2009nicht qualifiziert
  • 2011nicht teilgenommen
  • 2014nicht teilgenommen
  • 2016nicht qualifiziert
  • 2018nicht qualifiziert
  • 2021nicht teilgenommen
  • 2023nicht qualifiziert

U-17-Fußballnationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Unterschied zur Herrenmannschaft hat die U-17-Nationalmannschaft, genannt die Baby Scorpions, schon Turnier-Erfolge vorzuweisen. Im Mai 2005 konnte sie das Finale der U-17-Afrikameisterschaft gegen die ghanaische Auswahl mit 1:0 für sich entscheiden und war damit erstmals Afrikameister. Der Erfolg bedeutete außerdem die Qualifikation für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2005, die in Peru stattfand. Dort besiegte die gambische U-17-Nationalmannschaft in einem grandiosen Auftakt den amtierenden Weltmeister, die brasilianische U-17, und gewann auch die zweite Partie. Im dritten Spiel unterlag sie aber und war damit unglücklich ausgeschieden.

Gambias Regierung und auch die Bevölkerung waren von dem Erfolg begeistert und feierten den Nachwuchs, der derart auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Im Jahr 2009 wurde die gambische U-17 ein zweites Mal Afrikameister.

U-20-Fußballnationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die U-20 konnte sich für die U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2007 in Kanada qualifizieren, wo man durch einen Sieg gegen Portugal das Achtelfinale erreichte, dort aber an Österreich scheiterte.

  1. Die Quelle, der gambische Fußballverband, listete Nationaltrainer. Darunter Juan Rotriges Chanse (1987–1988), der aber im Web nicht verifiziert werden konnte.
  2. Die Quelle, der gambische Fußballverband, listete Nationaltrainer. Darunter John Hansen (1996), der aber im Web nicht verifiziert werden konnte.
  3. Die Quelle, der gambische Fußballverband, listete Nationaltrainer. Darunter Colin Murphy (1997), der aber im Web nicht verifiziert werden konnte.
  4. Die Quelle, der gambische Fußballverband, listete Nationaltrainer. Darunter Tori Lennerson (Schweden) (1999), der aber im Web nicht verifiziert werden konnte.
  5. Sponsored by German Tour FTI.
  6. Die Quelle, der gambische Fußballverband, listete Nationaltrainer. Darunter Joseph Reveles (2007–2008), der aber im Web nicht verifiziert werden konnte.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 24. Oktober 2024, abgerufen am 30. Oktober 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. Gambia suspended from all competitions for two years. cafonline.com, 3. Mai 2014, abgerufen am 16. August 2015.
  3. Gambia sack coach BBC vom 28. Dezember 2003.
  4. Gambia appoint German coach. BBC, 26. September 2006, abgerufen am 18. August 2015.
  5. Gambia appoint new coach. BBC, 25. April 2007, abgerufen am 18. August 2015.
  6. GFA Finally Sign Coach Paul Put vom 21. Mai 2008.
  7. Bonu Johnson resigns. The Daily Observer, 22. Mai 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2015; abgerufen am 18. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.observer.gm
  8. COACH PUT’S CONTRACT TERMINATED (Memento des Originals vom 17. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.observer.gm The Daily Observer vom 1. November 2011.
  9. Bonu Johnson’s appointment elicits mixed reactions (Memento des Originals vom 17. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.observer.gm The Daily Observer vom 3. Januar 2012.
  10. Italian APPOINTED Scorpions coach: Bonu relegated (Memento des Originals vom 17. August 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archive.observer.gm The Daily Observer vom 29. Mai 2012.
  11. Bonu Johnson takes over Scorpions top job, Mancini relegated. gambiasports.gm, 4. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2013; abgerufen am 16. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gambiasports.gm
  12. Raoul Savoy unveiled to local media as coach of the Gambia. bbc.com, 14. Mai 2015, abgerufen am 16. August 2015.
  13. Former international Sang Ndong named new Gambia coach. bbc.com, 3. Februar 2016, abgerufen am 10. April 2018.
  14. Website der GFA (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive), Zugriff Mai 2012, archiviert im Internet Archive.
  15. Scorpions: The history behind the name. In: The Standard (Gambia). 17. April 2015, abgerufen am 22. Januar 2022.