Geo ist ein Reportagemagazin von RTL Deutschland. Das Themenspektrum reicht von (populär)-wissenschaftlichen Themen wie Medizin und Biologie über Politik und Reise bis zu Nachhaltigkeit und Klimafragen. Bekannt ist die Zeitschrift vor allem für ihre Fotostrecken. Geo erscheint in 17 Ländern, unter anderem in den Sprachen Bulgarisch, Englisch (für den indischen Markt), Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch.[2][3][4][5]
Geo hat von den Wissens-Magazinen auf dem deutschen Markt die höchste Auflage, trotz erheblicher Verluste in neuerer Zeit. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 73,4 Prozent gesunken.[6] Sie betrug im Jahr 2021 138.148 Exemplare.[7] Das entspricht einem Rückgang von 381.513 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 63,3 Prozent.
Nach der Gründung 1975 wurde die erste Ausgabe von Geo im Oktober 1976 veröffentlicht. Gründer und erster Chefredakteur war der Reportagefotograf Rolf Gillhausen. Fotos waren der Mittelpunkt jeder Ausgabe: In den ersten 20 Jahren wurden in allen Ausgaben, Specials, Wissens- und Extra-Heften, Büchern und Kalendern rund 80.000 Bilder veröffentlicht.[10]
1986 folgte das monothematische Geo Wissen, 1989 das Reisemagazin Geo Saison und 1996 das Kindermagazin Geolino. Dazu kamen das Geschichtsmagazin Geo Epoche (ab 1999), Geolino Extra (2002), Geolino Mini (2009) für Kinder von fünf bis acht Jahren (mit zahlreichen Ablegern) und weitere Geolino-Ableger, die aber nicht mehr erscheinen, das Outdoor-Magazin Walden (2015) und das Naturmagazin Wohllebens Welt mit dem Förster und Autor Peter Wohlleben (2019). Mein erstes Geolino für Kinder ab drei Jahren folgte 2021.
1989 gründeten Mitarbeiter den gemeinnützigen VereinGeo schützt den Regenwald. Er unterstützt die Bewohner des Regenwalds im Kampf um den Erhalt ihres Lebensraums.[11] Die Vereinsgründung war auch eine Reaktion auf Kritik von Robin Wood an der Verwendung von Tropenholz für die Fensterrahmen des Verlagsgebäudes am Baumwall.[12]
Im Jahr 1999 rief Geo den Tag der Artenvielfalt (heute: Tag der Natur) ins Leben, der seither auch unter Beteiligung zahlreicher Umweltschutzorganisationen international Anlass für Forschungs- und Informationsaktivitäten zum Thema Biodiversität ist.[13][14][15][16]
In den ersten 25 Jahren wurden 300 Geo-Ausgaben und rund 145 Millionen Magazine produziert. 1976 als einer von damals rund 250 IVW-geprüften Titeln gestartet, ist Geo nach 25 Jahren nach Umsatz die Nummer eins unter den frei verkäuflichen Monats-Magazinen.[17][18]
Im Jubiläumsjahr 2001 wurde in Hamburg die Ausstellung Die Erde von oben veranstaltet, welche ein Porträt der Erde mit Luftbildern von 76 Ländern des französischen Fotografen Yann Arthus-Bertrand zeigte.[19] Neben den Fotografien von Yann Arthus-Bertrand wurde ein Film über die Entstehung seines globalen Zehn-Jahres-Projekts und eine begehbare Weltkarte im Format 8 mal 16 Meter gezeigt. Darüber hinaus eine Diashow mit 600 optischen Höhepunkten aus 25 Jahre des Magazins. Ein riesiges Gästebuch für Besucher-Kommentare erstreckte sich auf über 35 Quadratmeter beschriebene Fläche. Die Ausstellung wurde gemeinsam von Geo mit der Autostadt der Volkswagen AG und Gruner + Jahr organisiert und verzeichnete zwischen 750.000 und 800.000 Besucher an der Hafenpromenade.[20][21]
Im Jahr 2016 wurde ein Sonderheft zum Jubiläumsjahr 40 Jahre Geo – Die besten Bilder produziert. In der über ein Kilogramm schweren Ausgabe wurden aus 40 Jahren Geo auf 200 Seiten herausragende Reportagen zusammengestellt.[22] 2019 startete Geo gemeinsam mit dem Förster und Buchautor Peter Wohlleben das Naturmagazin Wohllebens Welt. Im Jahr 2021 erweiterte Geolino sein Magazin-Portfolio. Mein erstes Geolino richtet sich an Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren.
Seit 2019 ist Geo mit „Geo. Der Podcast“ auch im Audio-Bereich aktiv. Später kamen die Podcasts „Herr Faktencheck“ und „Verbrechen der Vergangenheit“ (von Geo Epoche) hinzu. Weitere Audio-Produktionen sind „Peter und der Wald“, der Geo Wissen-Podcast „Gesunder Darm“ und der Geolino-Podcast für Kinder „Geolino Spezial – der Wissenspodcast für junge Entdeckerinnen und Entdecker“.
2020 fusionierten die Redaktionen von Geo und P.M. Magazin, Chefredakteure wurden Jens Schröder und Markus Wolff.[23]
2021 führte Gruner + Jahr für Geo das erweiterte Digitalangebot Geo Plus ein. Neben der digitalen Ausgabe umfasst es weitere ausgewählte Geschichten aus der Geo-Markenfamilie und exklusive Podcasts.[26][27]
Im Februar 2023 teilte das Management der RTL Group & Bertelsmann mit, insgesamt 23 Zeitschriftentitel von Gruner + Jahr einzustellen oder zu verkaufen. Betroffen waren unter anderem Ableger von Geo wie Geo Wissen und Geo Epoche. Daraufhin traten die beiden Chefredakteure von Geo aus Protest gegen die Einsparungen zurück.[28][29] Das P.M. Magazin, das in derselben Redaktion entstand, wurde verkauft. Die Einstellung von Geo Epoche wurde schließlich zurückgenommen, so dass das Magazin weiterhin erscheint.[30] Zuletzt hatte Geo Epoche eine verkaufte Auflage von etwas mehr als 60.000 Exemplaren.
Neben Geo, dem grün umrandeten Monatsmagazin, gibt es die sogenannten Line Extensions – eigenständige Zeitschriftenreihen, die auch unter dem Logo Geo erscheinen und jeweils eine andere Farbe als Coverumrandung verwenden.
Jede Ausgabe widmet sich einem Land, einer Region oder einer Stadt, gelegentlich aber auch Themen wie „Europas schönste Parks und Gärten“, „Die großen Abenteuerreisen“ oder „Magische Orte“. Seit Ausgabe 06/2012 „Indischer Ozean“ erscheint eine Teilauflage mit einer Extra-DVD. Ende 2020 wurde das Magazin eingestellt.
Befasst sich mit den neuesten Entwicklungen und Trends in den Human- und Naturwissenschaften und deren Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft. Seit Ausgabe Nr. 45 „Was will ich“ erscheint eine Teilauflage auch mit einer Extra-DVD.
Befasst sich mit jeweils einer Schwerpunkt-Destination, einem Dossier, Tipps für Städtereisen und zusätzlichen Informationen. Vorgänger: GEO mobil (dunkeloranger Rand). Anfang 2021 mit Geo-Special zusammengeführt.
Geplant als Sonderheft von GEO, dann wegen Erfolg fortgeführt: 1996, 1997 einmal 5× 1998 (alle drei Monate) 1999–2000 alle 2 Monate von 2001 bis 2017 monatlich ab 2018 13–14 Mal im Jahr
Ist für Kinder von 8–13 Jahren empfohlen. „Kindgerecht vermittelt GEOlino Wissen und Werte auf spielerische Art – mit Bewusstsein für den Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt“
Das monothematische Heft für 9- bis 13-Jährige. Vielfältige Themen aus diversen Bereich werden vertieft und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Beschäftigt sich mit großen historischen Themen wie dem alten Ägypten, dem Römischen Reich oder dem Mittelalter, ebenso aber mit Zeitgeschichte wie den Gründungsjahren der Bundesrepublik oder der Bedeutung des 11. September 2001. Seit 2007 erscheint eine Teilauflage mit einer Extra-DVD.
Seit Mai 2014 wird der digitale SpartensenderGeo Television durch die Mediengruppe RTL Deutschland verbreitet.[128] Das Programm ist der erste deutsche digitale Spartensender mit einem Rund-um-die-Uhr-Programm mit Fernseh- und Film-Dokumentationen. Das Pay-TV-Angebot mit den Themenschwerpunkten Natur, Technik, Forschung, Abenteuer, Weltgeschichte und Dokumentationen entsteht in Zusammenarbeit mit dem Reportagemagazin.[129]Geo Television ist nicht frei empfangbar, sondern wird via Pay-TV über die IPTV-Plattform MagentaTV der Deutschen Telekom, über Vodafone und Amazon Prime sowie RTL+ ausgestrahlt.[130][131]
Vom Fernsehsender Arte wurde von 1999 bis 2022 das Magazin 360° – Geo-Reportage mit einer Länge von jeweils 30 bzw. 55 Minuten ausgestrahlt. Es wurden 590 Folgen gesendet.[132][133] Die Reportage über die Die Bambusbahn von Kambodscha wurde 2010 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.[134] Einzelne Filme wurden auch auf Festivals gezeigt.[135] Seit Juli 2019 wird Geo-Tour, welches von Dorothée Haffner moderiert wird und 43 Minuten dauert, ausgestrahlt.[136][137][138]
↑GEO wird 25. In: Gruner + Jahr. 9. September 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2021; abgerufen am 29. März 2024.
↑Publikumserfolg Die Erde von oben. In: Gruner + Jahr. 30. August 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2021; abgerufen am 29. März 2024.
↑Freddy Langer: Fotografie: Bilder, die uns den Kopf aus dem Sand ziehen. In: FAZ.NET. 3. April 2021, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Juni 2021]).
↑Lockdown Corona. In: gafeisfabrik.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2023; abgerufen am 29. März 2024 (deutsch, englisch).
↑Checker Tobi – Der große Umwelt-Check: Klima, Wald, Wasser: Das check ich für euch! von Gregor Eisenbeiß (gebundenes Buch). 2021, ISBN 978-3-570-17884-3 (georgbuechnerbuchladen.berlin [abgerufen am 7. Juni 2021]).