Georg Faust (* 9. Juli 1956 in Porz bei Köln) ist ein deutscher Cellist. Von 1985 bis 2011 war er 1. Solocellist der Berliner Philharmoniker.
Georg Faust erhielt seinen ersten Cellounterricht mit 7 Jahren bei Otto Weidermann, einem Cellisten des Gürzenich-Orchesters Köln. Mit 14 Jahren, im Oktober 1970, wechselte er an die Musikhochschule Köln zu Siegfried Palm. Im Jahr 1977 machte er bei Siegfried Palm das Konzertexamen an der Musikhochschule Köln „mit Auszeichnung“. 1978/79 studierte er mit einem DAAD-Stipendium für 2 Semester an der Manhattan School of Music in New York bei Bernhard Greenhouse. Von 1979 bis 1981 war er zu Gast bei Rudolf Serkins Music Festival in Marlboro, Vermont, USA. 1980 wurde er als 1. Solocellist an die Hamburgische Staatsoper verpflichtet. 1983 wurde Georg Faust auf die Stelle des Solocellisten beim NDR Elbphilharmonie Orchester in Hamburg berufen. 1985 wählten Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker ihn zum 1. Solocellisten.
Als Solist spielte er mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Rafael Frühbeck de Burgos, Bernard Haitink und Simon Rattle. Er war Mitglied des Ensemble Wien-Berlin (1988–1996), das sich aus Konzertmeistern und Solobläsern der Berliner und Wiener Philharmoniker bildete. Als künstlerischer Leiter (1990–2008) der 12 Cellisten führte er das Ensemble durch den Generationswechsel. Ab dem Jahr 2000 verwirklichte er gemeinsam mit dem Ensemble der 12 Cellisten mehrere preisgekrönte CDs. Als Mitglied des Philharmonischen Streichsextetts (1990–2004) konzertierte er auf ausgedehnten Tourneen mit den großen Kompositionen der Streichquintette und -sextette. Mit Rainer Kussmaul und Wolfram Christ gründete er das Schönberg-Trio, (1995–2005), das sich dem Repertoire des Streichtrios widmete. Mit Rainer Kussmaul und Wolfram Christ gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Barock Solisten, die die historische Aufführungspraxis der Barockzeit auf neuen Instrumenten verwirklichten. Mit den Berliner Barock Solisten, denen er von 1995 bis 2010 angehörte, entstanden zahlreiche CDs. Er konzertierte gemeinsam mit Leif Ove Andsnes, Emanuel Ax, Yefim Bronfman, Sarah Chang, James Levine, Alexander Lonquich, Albrecht Mayer, Emmanuel Pahud, Maurizio Pollini, Mitsuko Uchida.
Seit dem Ausscheiden bei den Berliner Philharmonikern 2011 widmet sich Georg Faust der Erforschung und Förderung eines von Helmut Bleffert neu entwickelten Streichinstrumentes mit Resonanzsaiten, der Campanula. Um jungen Musikern die Möglichkeit zum Spielen der Campanula zu ermöglichen, gründete Georg Faust gemeinsam mit musikbegeisterten Berliner Bürgern den gemeinnützigen Verein Campanula musica e. V., der Stipendien an hochbegabte junge Musiker vergibt und ihnen die neuen Instrumente zur Verfügung stellt.
Gleichzeitig initiiert Georg Faust das Kreative Improvisieren für Studenten der klassischen Musik, um neben dem Studium des klassischen Repertoires auch die eigene musikalische Kreativität der jungen Musiker zu beleben.
Georg Faust unterrichtete an der Herbert-von-Karajan-Akademie 1986–2007. Er gab Meisterkurse an der Australian Musik Academy, der Carl-Flesh-Akademie Baden-Baden und der Geddai University Tokio.
Georg Faust wird in einem Porträt der Schweizer Kulturzeitschrift „DU“ wie folgt beschrieben:
Personendaten | |
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NAME | Faust, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Cellist |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1956 |
GEBURTSORT | Porz bei Köln |