Es sind einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, oder verholzende Pflanzen: Halbsträucher bis Sträucher.[2] Die einjährigen Arten sind mehr oder weniger wollig behaart und erreichen oft nur Wuchshöhen von 1 bis 10 Zentimetern.[2]
Die grundständig in Rosetten und/oder am Stängel verteilt, meist wechselständig, selten gegenständig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt.[2] Die Basis der Blattstiele läuft oft am Stängel entlang abwärts. Die Blattspreiten sind meist einfach.[2] Die Blattränder sind meist glatt oder selten gezähnt und oft nach unten oder oben eingerollt.[2] Die Blattflächen sind oft wollig oder filzig und/oder drüsig behaart.[2]
Die körbchenförmigenBlütenstände stehen selten einzeln, meist an verzweigten, doldentraubigen, rispigen oder traubigenGesamtblütenständen zusammen.[2] Die Blütenkörbe sind meist scheibenförmig. Ein bis zwei oder zwölf bis über dreißig mehr oder weniger in Form und Größe verschiedene Hüllblätter stehen in meist drei bis mehr als zehn Reihen zusammen, selten fehlen sie.[2] Die Hüllblätter sind oft wollig behaart, weiß oder leuchtend gefärbt (gelb, rosa- oder purpurfarben) und ihre Ränder und/oder Spitzen sind meist deutlich papierartig.[2] Der meist flache bis konvexe, manchmal kegel- bis ± säulenförmige Korbboden besitzt meist kein Spreublätter (Palae); falls Spreublätter vorhanden sind, können diese manchmal die weiblichen Blüten umhüllen.[2]
Im körbchenförmigen Blütenstand meist heterogam, manchmal homogam[2] und befinden sich selten Zungenblüten und meist nur Röhrenblüten.[2] Nur selten werden am Rand des Blütenkorbes weibliche, mehr oder weniger zygomorphe Blüten als Zungenblüten interpretiert. Meist gibt es am Blütenkorbrand ein bis mehr als drei Reihen meist weibliche, oft über 100 Röhrenblüten, die meist gelb oder purpurfarben bis weißlich sind, sie werden auf Grund ihrer Lage auch Strahlenblüten genannt (beachte, dass das bei den meisten anderen Asteraceae dann Zungenblüten sind).[2] Die selten nur ein bis zehn, meist mehr Scheibenblüten sind meist radiärsymmetrische Röhrenblüten, die zwittrig oder weiblich und fertil sind. Es gibt, oft 100 oder mehr, randliche, weibliche Blüten in ein bis drei oder mehr Reihen; ihre gelbe oder purpurfarbene bis weißliche, manchmal rotgefleckte Krone ist radiärsymmetrisch und fast fadenförmig.[2] Die inneren, manchmal nur ein bis zehn meist mehr Röhrenblüten sind zwittrig oder funktional männlich; ihre gelbe oder purpurfarbene, manchmal rotgefleckte Krone ist radiärsymmetrisch und endet in selten vier, meist fünf Kronzipfeln, die meist ± nur als Kronzähne erkennbar sind, selten lanzettlich-eiförmig bis lanzettlich sind.[2] Die Staubbeutel sind meist an ihrer Basis mehr oder weniger geschwänzt und besitzen hauptsächlich eiförmige bis lanzettlich-eiförmige oder linealische, meist flache Anhängsel.[2] Am unterseits kahlen oder papillösen Griffel sind die zwei Narbenäste ± linealisch mit oberseits zwei stigmatischen Linien auf ihrer ganzen Länge und ihr oberes Ende ist gestutzt oder gestutzt-pinselförmig; es sind meist keine Anhängsel erkennbar.[2]
Alle Achänen eines Fruchtstandes sind meist gleich; sie sind ei- oder verkehrt-eiförmig, abgeflacht und glatt, behaart oder ± papillös und meist zwei-, drei- oder fünfrippig.[2] In dieser Tribus ist meist ein Pappus vorhanden aus meist bärtigen bis selten fedrigen Pappusborsten oder Schuppen, manchmal ist es eine Kombination aus Borsten und Schuppen.[2]
Der Name Gnaphalieae wurde zuerst ungültig durch Alexandre Henri Gabriel de Cassini veröffentlicht. Die Tribus Gnaphalieae wurde 1831 gültig in Henri Lecoq und Jules Juillet in Dictionnaire Raisonne des Termes de Botanique et des Familles Naturelles. Paris, 296 veröffentlicht.[3] Ein Synonym für Gnaphalieae Cass. ex Lecoq & Juill. ist Gnaphaliinae Dumort.
Die Taxa der Tribus Gnaphalieae sind sowohl in der Alten Welt als auch der Neuen Welt verbreitet. Sie gedeihen in tropischen, subtropischen, gemäßigten und arktischen oder alpinen Gebieten. Die Zentren der Artenvielfalt sind die Capensis und Australien. Einige Arten sind Neophyten in vielen Ländern der Welt.
Die größte Artenvielfalt gibt es in Südafrika mit 174 Gattungen, von denen 80 nur dort vorkommen, mit insgesamt 2072 Arten. In Australien gibt es etwa 84 Gattungen, davon sind 28 monotypisch und nur zehn mit mehr als zehn Arten, mit insgesamt etwa 475 Arten. In Südamerika kommen 19 bis 20 Gattungen etwa 111 Arten vor. Auch in Nordamerika kommen 19 Gattungen mit etwa 111 Arten vor. Die Subtribus Relhaniinae gibt es mit etwa 19 Gattungen nur in Afrika. In Pakistan gibt es etwa zwölf Gattungen mit etwa 45 Arten. Im eurasischen Teil der Nordhalbkugel gibt es nur wenige Gattungen, beispielsweise Antennaria, Leontopodium und Gnaphalium.
Subtribus Relhaniinae Less.: Die etwa 19 Gattungen (Amphiglossa, Disparago, Elytropappus, Metalasia, Relhania, Stoebe und einige kleine Gattungen) kommen nur in Afrika vor.
Alphabetische Liste der Gattungen mit ihrer Verbreitung
AmphiglossaDC. (Syn.: PterothrixDC.): Die etwa elf Arten sind hauptsächlich in den südafrikanischen Provinzen Nord- sowie Westkap verbreitet, zwei Arten kommen auch in Namibia vor und eine Art kommt auch in den Provinzen Ostkap, Free State, Mpumalanga, Nordwest vor.
AnisothrixO.Hoffm.: Die nur zwei Arten kommen nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.
Katzenpfötchen (AntennariaJ.Gaertn.): Die 45 bis 71 Arten sind in gemäßigten und arktisch/alpinen Regionen, hauptsächlich in Nordamerika (34 Arten), Mexiko und Eurasien, außerdem wenige Arten in Südamerika verbreitet.
EriochlamysSond. & F.Muell.: Die ein bis vier Arten sind in Australien verbreitet.
ErymophyllumPaul G.Wilson: Die etwa fünf Arten sind in Australien verbreitet.
EuchitonCass.: Die etwa 17 Arten sind in Australien, Neuseeland, Neuguinea und im östlichen Asien verbreitet. Einige Arten sind in vielen Regionen der Welt Neophyten.
Filzkräuter (FilagoL.): Die 12 bis 46 Arten sind hauptsächlich im Mittelmeerraum (Nordafrika und Europa) und im westlichen Asien, außerdem auf atlantischen Inseln verbreitet. Einzelne Arten sind in einigen Regionen der Welt Neophyten.
FitzwilliaP.S.Short: Sie enthält nur eine Art:
Fitzwillia axilliflora (Ewart & Jean White) P.S.Short: Sie ist in Australien verbreitet.
GaleommaRauschert: Die nur zwei Arten sind in der Capensis verbreitet.
GamochaetaWedd.: Die 50 bis 52 Arten sind in der Neuen Welt natürlich verbreitet. Das Zentrum der Artenvielfalt ist Südamerika, zwölf Arten gibt es auch in Nordamerika. In vielen Teilen der Welt sind einige Arten Neophyten und gelten dort als invasive Pflanzen.
GamochaetopsisAnderb. & Freire: Sie enthält nur eine Art:
Gamochaetopsis alpina (Poepp. & Endl.) Anderb. & Freire: Sie ist in Südamerika verbreitet.
Gilruthia osborniiEwart & Jean White (Syn.: Calocephalus skeatsianusEwart & Jean White): Sie kommt nur im australischen Bundesstaat Western Australia vor.[7]
GnaphaliothamnusKirp.: Die etwa zehn Arten sind in Zentralamerika, besonders Mexiko verbreitet.
Ruhrkräuter (GnaphaliumL.): Sie ist fast weltweit verbreitet mit etwa 38 bis 200 Arten.
GnephosisCass. s. str. (Syn.: ChrysocoryneEndl., PachysurusSteetz): Die etwa acht Arten sind in Australien verbreitet.[7]
Strohblumen (HelichrysumMill.) (Syn.: ElichrysumMill. orth. var. LeontonyxCass., Virginea(DC.) Nicoli): Die etwa 600 Arten sind fast weltweit, hauptsächlich in der Alten Welt verbreitet, besonders in Afrika und Madagaskar. 244 Arten gibt es in der Capensis.[8]
Hesperevax(A.Gray) A.Gray: Die etwa drei Arten sind in den südwestlichen USA verbreitet.
HomognaphaliumKirp.: Sie enthält nur eine (oder zwei) Arten:
Edelweiß (LeontopodiumR.Br. ex Cass.): Die etwa 30 bis 58 Arten sind in Asien, Europa und Nordamerika verbreitet. Außerdem gibt es einige Natur-Hybriden. In China gibt es 36 Arten, 18 davon kommen nur dort vor. Neun Arten gibt es in Nepal, acht Arten in Pakistan und vier Arten in Russland.[5]
LepidostephiumOliv.: Die nur zwei Arten sind in der Capensis verbreitet.
LeptorhynchosLess.: Die etwa zehn Arten sind in Australien verbreitet.[10]
LeptotricheTurcz.: Die etwa zwölf Arten sind in Australien verbreitet.[10]
Leucochrysum(DC.) Paul G.Wilson: Die etwa fünf Arten sind im südlichen Australien verbreitet.[10]
LeucogenesBeauverd: Die nur zwei Arten kommen nur in Neuseeland vor.[10]
LeyseraL.: Von den nur drei Arten kommt eine Art (Leysera leyseroides(Desf.) Maire) von Nordafrika bis zur Arabischen Halbinsel und zum Nahen Osten und in Spanien und Pakistan (Baluchistan) vor. Die beiden anderen Arten sind nur in der Capensis beheimatet.
LogfiaCass.: Von den etwa zwölf Arten sind sechs in Nordamerika verbreitet, außerdem im nördlichen Mexiko, Europa, Asie und nördlichen Afrika verbreitet. Besonders in Südamerika und den pazifischen Inseln, aber auch anderen Teilen der Welt sind einige Arten Neophyten.
LoricariaWedd.: Die etwa 20 Arten sind in den Anden verbreitet.
LuciliaCass.: Die etwa acht Arten sind in Südamerika verbreitet.
MacowaniaOliv.: Von den etwa zwölf Arten sind zehn in der Capensis beheimatet und die anderen zwei auf der Arabischen Halbinsel und Äthiopien.
MetalasiaR.Br.: Die etwa 52 Arten sind nur in der Capensis verbreitet. 47 Arten sind Endemiten des Westkaps. Die restlichen fünf Arten sind weiter in der Capensis verbreitet, aber nur drei davon kommen nicht im Westkap vor.
MexerionG.L.Nesom: Die nur zwei Arten sind in Mexiko verbreitet.[10]
MicropsisDC.: Die etwa fünf Arten sind im südlichen Südamerika verbreitet. Eine Art kommt, vermutlich eingeschleppt, in den südlichen zentralen USA vor.
MicropusL. Die etwa fünf Arten sind in den westlichen USA, im nordwestlichen Mexiko, Südeuropa, im südwestlichen Asien und in Nordafrika verbreitet.
MillotiaCass. (Syn.: ScyphocoronisA.Gray, ToxanthesTurcz.): Die etwa zehn Arten sind in Australien verbreitet.
Mniodes(A.Gray) Benth.: Die etwa fünf Arten gedeihen nur in den Anden Perus.
MyriocephalusBenth.: Die etwa zehn Arten sind in Australien verbreitet.
NeotysoniaDalla Torre & Harms: Sie enthält nur eine Art:
PithocarpaLindl.: Die etwa zwei Arten sind im westlichen und südwestlichen Australien verbreitet.[10]
PlaneaP.O.Karis: Sie enthält nur eine Art:
Planea schlechteri(L.Bolus) P.O.Karis: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.
PlecostachysHilliard & B.L.Burtt: Die etwa zwei Arten sind in den südafrikanischen Provinzen Westkap, Ostkap sowie KwaZulu-Natal verbreitet. Von Plecostachys polifolia(Thunb.) Hilliard & B.L.Burtt gibt es auch einen Bericht von Eswatini.
PleuropappusF.Muell.: Die nur zwei Arten sind in der Capensis verbreitet.
PodolepisLabill.: Die etwa 20 Arten sind in Australien verbreitet.[10]
PodothecaCass.: Die etwa sechs Arten sind in Australien verbreitet.[10]
PogonolepisSteetz: Die etwa zwei Arten in Australien verbreitet.[10]
PolycalymmaF.Muell. & Sond.: Sie enthält nur eine Art:
Printzia Cass.: Die drei Arten sind in der Capensis verbreitet.
Scheinruhrkräuter (PseudognaphaliumKirp.): Die seit Freire et al. 2014, 2018 nur noch 60,[13] davor bis zu 100 Arten sind hauptsächlich in Nord-, Zentral- und Südamerika verbreitet. 36 Arten gibt es in Nordamerika[13]. Außerdem gibt es einige Arten in Afrika, Asien, Neuseeland und Europa. Sie gedeihen hauptsächlich in gemäßigten Regionen.
PsilocarphusNutt.: Die etwa fünf neotropischen Arten sind im westlichen Nordamerika, nordwestlichen Mexiko und südlichen Südamerika verbreitet.
RelhaniaL'Herit.: Die etwa 13 Arten sind in der Capensis verbreitet.
RhetinocarphaPaul G.Wilson & M.A.Wilson: Die 2006 neu veröffentlichte Gattung kommt im westlichen Australien vor.
RhodantheLindl.: Die etwa 46 Arten sind in Australien verbreitet.[10]
RhynchopsidiumDC.: Die nur zwei Arten kommen nur in den südafrikanischen Provinzen Nordkap und Westkap vor.
RoseniaThunb.: Die etwa vier Arten sind in der Capensis verbreitet.
RutidosisDC.: Die etwa sieben Arten sind in Australien verbreitet.
SchoeniaSteetz: Die etwa fünf Arten sind in Australien verbreitet.[10]
Seriphium L.: Die etwa drei Arten sind in der Capensis verbreitet.
SiloxerusLabill.: Die etwa vier Arten sind im südwestlichen Australien verbreitet, eine davon kommt auch in Tasmanien vor.[10]
SinoleontopodiumY.L.Chen: Sie enthält nach Flora of China 2011 nur eine Art:[5]
Sinoleontopodium lingianumY.L.Chen (Syn.: Leontopodium lingianum(Y.L.Chen) Dickoré): Dieser Endemit gedeiht nur in extremen Höhenlagen von 4500 bis 4900 Metern nur im Kreis Mainling in Tibet.[5]
SondottiaP.S.Short: Die etwa zwei Arten sind in Australien verbreitet.[10]
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