Gonzalo Castro

Gonzalo Castro
Gonzalo Castro (2018)
Personalia
Voller Name Gonzalo Castro Randón
Geburtstag 11. Juni 1987
Geburtsort WuppertalDeutschland
Größe 172 cm
Position Mittelfeld, Abwehr
Junioren
Jahre Station
Post SV Wuppertal
Viktoria Rott
0000–1999 SV Bayer Wuppertal
1999–2004 Bayer 04 Leverkusen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2005–2006 Bayer 04 Leverkusen Amateure/II 12 0(4)
2005–2015 Bayer 04 Leverkusen 286 (25)
2015–2018 Borussia Dortmund 72 0(6)
2018–2021 VfB Stuttgart 79 0(9)
2021–2022 Arminia Bielefeld 12 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2006–2009 Deutschland U21 21 0(3)
2007 Deutschland 5 0(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Karriereende

Gonzalo „Gonzo“ Castro Randón (* 11. Juni 1987 in Wuppertal) ist ein ehemaliger deutsch-spanischer Fußballspieler. Er stand zuletzt bei Arminia Bielefeld unter Vertrag. Castro kam vor allem im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, konnte aber auch als Außenverteidiger auflaufen. Die meisten seiner 628 Partien als Profi (370) absolvierte er innerhalb von zehn Jahren für seinen Ausbildungsverein Bayer 04 Leverkusen. Castro wurde 2009 mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister und gewann mit Borussia Dortmund im Frühjahr 2017 den DFB-Pokal.

Vereinskarriere

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Castros Eltern stammen aus dem Süden Spaniens, von wo sie mit etwa 20 Jahren nach Deutschland auswanderten.[1] Castro begann seine Karriere beim Post SV Wuppertal. Weitere Stationen während seiner Jugend waren Viktoria Rott und der SV Bayer Wuppertal.

Bayer 04 Leverkusen

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1999 wechselte Castro in die Jugend von Bayer 04 Leverkusen. Zur Saison 2004/05 stieg er in die Profimannschaft von Leverkusen auf. Sein erstes Spiel in der Bundesliga bestritt er im Januar 2005, als er am 18. Spieltag beim Auswärtssieg gegen Hannover 96 einen Kurzeinsatz hatte. Trotz seines jungen Alters von nur 17 Jahren wurde er auch bereits in der Champions League eingesetzt. In der gesamten Spielzeit kam er auf 13 Ligaeinsätze und stand ab dem 24. Spieltag immer in der Startaufstellung.

In der Saison 2005/06 wurde er in der ersten Saisonhälfte regelmäßig variabel in der Defensive und im Mittelfeld eingesetzt. In der Rückrunde war er aber nur Ergänzungsspieler und spielte nebenher auch in der zweiten Mannschaft. Insgesamt kam er auf 21 Bundesligaspiele. Ab 2006 rückte Castro dann vom defensiven Mittelfeld in die Abwehrreihe der Leverkusener und spielte sich mit soliden Leistungen in die Stammelf. Ab der Saison 2007/08 kam Castro zunächst auf der Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz. Zur Saison 2011/12 spielte er auch auf der rechten Mittelfeldposition.

Zwischenzeitlich auch als linker Verteidiger eingesetzt,[2] spielte Castro seit der Saison 2012/13 offensiver im Mittelfeld. Er war aufgrund seiner Konstanz zu einem der wichtigsten Leverkusener Spieler geworden, was sich auch in den Einsatzzeiten widerspiegelte: In 31 Ligaspielen spielte Castro fast immer durch und erzielte sechs Tore.

Gonzalo Castro (2012)

In der Saison 2013/14 hatte Castro mit fünf Toren und zehn Torvorlagen in 30 Spielen eine seiner persönlich erfolgreichsten Spielzeiten für Leverkusen. In der Spielzeit 2014/15 hatte Castro mit größeren Verletzungsproblemen zu kämpfen und bestritt nur 22 Ligaspiele, da er aufgrund eines Muskelfaser- und eines Meniskusrisses mehrfach ausfiel. Castro absolvierte bei Bayer 04 Leverkusen außerdem eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann.

Borussia Dortmund

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Zur Saison 2015/16 wechselte Castro nach zehn Jahren als Profi bei Bayer 04 Leverkusen per Ausstiegsklausel[3] zu Borussia Dortmund. Die Ablösesumme wurde von den Medien auf 11 Mio. Euro geschätzt.[4] Er erhielt einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019.[5] In seiner ersten Saison für den BVB absolvierte er 41 Pflichtspiele, darunter 25 Bundesligaspiele mit 3 erzielten Toren und 7 Torvorlagen. In der folgenden Saison 2016/17 kam er auf eine ähnliche Bilanz. Am 15. März 2017 verlängerte Castro seinen Vertrag beim BVB vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2020.[6] In der Spielzeit 2017/18 zunächst Stammspieler unter Trainer Peter Bosz, kam er unter dessen Nachfolger Peter Stöger in der Rückrunde nur noch in sieben Bundesligapartien zum Einsatz, in den letzten sechs Spielen gar nicht mehr.

Zur Saison 2018/19 wechselte Castro zum VfB Stuttgart.[7] Er unterschrieb einen Vertrag bis 2021.[8] In seiner ersten Spielzeit belegte er mit dem VfB den drittletzten Tabellenplatz in der Bundesliga und verlor die Relegation gegen den 1. FC Union Berlin. In der folgenden Zweitligasaison 2019/20 gelang der direkte Wiederaufstieg. In der Bundesligasaison 2020/2021 war Castro Mannschaftskapitän des VfB.[9] Im April 2021 gab der VfB bekannt, den Ende Juni 2021 auslaufenden Vertrag Castros nicht zu verlängern.[10]

Arminia Bielefeld

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Nachdem Castro in der Hinrunde der Saison 2021/22 vereinslos gewesen war, schloss er sich Ende Dezember dem abstiegsbedrohten Erstligisten Arminia Bielefeld an. Er unterschrieb einen bis zum Saisonende laufenden Vertrag mit einer Option auf Verlängerung,[11] die aber nicht genutzt wurde. Im Sommer 2022 verließ er die Arminia.[12]

Im September 2022 gab er sein Karriereende bekannt.[13] In den höchsten beiden Spielklassen standen am Ende seiner Laufbahn fast 450 Einsätze.[14]

Nationalmannschaft

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In seiner Jugend wurde Castro vom spanischen Fußballverband zu diversen Lehrgängen eingeladen, bestritt jedoch kein Länderspiel für eine spanische Junioren-Auswahl. Stattdessen entschied er sich als 18-Jähriger, künftig im Falle einer Nominierung für den DFB aufzulaufen.[15] Anschließend wurde er Anfang des Jahres 2006 für drei Testländerspiele in die deutsche U21-Nationalmannschaft berufen. In dieser schaffte Castro es, sich einen Platz im deutschen Kader für die Endrunde der Europameisterschaft 2006 in Portugal zu erspielen, in der Deutschland in der Gruppenphase ausschied. Castro war später beteiligt am Gewinn der U21-EM 2009 in Schweden unter Bundestrainer Horst Hrubesch. Beim 4:0-Sieg im Finale gegen England erzielte er das 1:0.

Am 18. März 2007 wurde der Defensivspieler von Bundestrainer Joachim Löw für das EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien und für das Freundschaftsspiel gegen Dänemark in die deutsche A-Nationalmannschaft eingeladen.[16] Am 28. März 2007 absolvierte er sein Debüt bei einer 0:1-Niederlage in Duisburg gegen Dänemark.[17] Castro stand letztmals im Februar 2008 im Kader der A-Nationalmannschaft. Bis November 2007 hatte er fünf A-Länderspiele absolviert.[18]

Gonzalo Castro (2015)
Bayer 04 Leverkusen
Borussia Dortmund
VfB Stuttgart

Nationalmannschaft

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Saisonstatistik

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Verein Liga Saison Liga DFB-Pokal Ligapokal Europapokal Gesamt
Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore
Bayer 04 Leverkusen Bundesliga 2004/05 13 0 - - - - 1 0 14 0
2005/06 21 0 2 0 1 0 2 0 26 0
2006/07 26 3 1 0 1 0 11 0 39 3
2007/08 33 1 1 0 - - 11 0 45 1
2008/09 27 2 6 0 - - - - 33 2
2009/10 29 1 1 0 - - - - 30 1
2010/11 23 3 1 0 - - 8 3 32 6
2011/12 31 2 1 0 - - 8 0 40 2
2012/13 31 6 3 0 - - 6 2 40 8
2013/14 30 5 3 0 - - 6 0 39 5
2014/15 22 2 3 0 - - 7 0 32 2
Gesamt 286 25 22 0 2 0 60 5 370 30
Borussia Dortmund Bundesliga 2015/16 25 3 5 3 - - 11 1 41 7
2016/17 28 3 7 0 - - 7 1 42 4
2017/18 19 0 3 1 - - 6 0 28 1
Gesamt 72 6 15 4 - - 24 2 111 12
VfB Stuttgart Bundesliga 2018/19 25 2 1 0 - - - - 26 2
2. Bundesliga 2019/20 28 3 3 0 - - - - 31 3
Bundesliga 2020/21 26 4 2 0 - - - - 28 4
Gesamt 79 9 6 0 - - - - 85 9
Arminia Bielefeld Bundesliga 2021/22 12 1 - - - - - - 12 1
Gesamt 12 1 - - - - - - 12 1
Karriere Gesamt 449 41 43 4 2 0 84 7 578 52

Quelle: www.footballdatabase.eu[19]

Castro engagiert sich für die Jugendkampagne iCHANCE – Besser lesen, besser schreiben! des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung und macht darauf aufmerksam, dass mehr als sieben Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben können.[20][21]

Commons: Gonzalo Castro – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gonzalo Castro: „Ich habe spanisches Blut in mir“. In: fifa.com. 21. März 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Juni 2022.
  2. Der Nischenspieler. 11Freunde, 1. Oktober 2016
  3. Gonzalo Castro wechselt zu Borussia Dortmund (Memento vom 25. Mai 2015 im Internet Archive), bayer04.de, 24. Mai 2015
  4. Hängepartie beendet: Castro geht zum BVB, kicker online, 24. Mai 2015, abgerufen am 3. Oktober 2016
  5. Borussia Dortmund verpflichtet Gonzalo Castro, bvb.de, vom 24. Mai 2015
  6. BVB verlängert mit Mittelfeldspieler Castro: „Macht mich stolz“, transfermarkt.de, vom 15. März 2017
  7. Gonzalo Castro wechselt zum VfB Stuttgart, bvb.de, 29. Juni 2018, abgerufen am 27. April 2019
  8. Der VfB verpflichtet Gonzalo Castro, vfb.de, vom 29. Juni 2018
  9. Gonzalo Castro zum Kapitänsamt, 18. Oktober 2020 
  10. Keine Vertragsverlängerung mit Gonzalo Castro. In: vfb.de. 14. April 2021, abgerufen am 14. April 2021.
  11. Herzlich willkommen, Gonzalo Castro!, arminia.de, 21. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  12. Castro und Arminia Bielefeld gehen getrennte Wege. In: 90min.de. 21. Mai 2022, abgerufen am 16. Juni 2022.
  13. Castro beendet Karriere: "Eher ein Mann der Gelben Karten", kicker.de, 16. September 2022, abgerufen am 16. September 2022.
  14. Matthias Arnhold: Gonzalo CASTRO Randón - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.org, 29. August 2024, abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  15. Castro entscheidet sich für Deutschland. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juli 2024.
  16. Olympia Verlag GmbH (Hrsg.): Löw plant mit Metzelder. In: kicker online. 18. März 2007, abgerufen am 8. Juni 2014.
  17. Olympia Verlag GmbH: Löws Serie gerissen. In: kicker online. 28. März 2007, abgerufen am 8. Juni 2014.
  18. Matthias Arnhold: Gonzalo CASTRO Randón - International Appearances. RSSSF.org, 29. August 2024, abgerufen am 3. September 2024 (englisch).
  19. www.footballdatabase.eu
  20. www.iCHANCE.de. Abgerufen am 12. Dezember 2013.
  21. YouTube: Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen) zum Lesen und Schreiben. Abgerufen am 12. Dezember 2013.