Gottfried Weber (General)

Gottfried Ludwig Weber (* 31. Januar 1899 in Breslau[1]; † 17. August 1958 in Villach) war ein deutscher Offizier. Er diente als Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg und war zuletzt Generalmajor der Bundeswehr.

Gottfried Weber wurde 1899 als Sohn des Referendars Dr. phil. Ludwig Weber und dessen Ehefrau Elvira, geborene Lehmann, geboren[1].

Gottfried Weber trat am 30. Juni 1917 als Fahnenjunker in die Armee ein und diente als Offizier im Ersten Weltkrieg. Am 1. Mai 1918 wurde er im 5. Garde-Regiment zu Fuß zum Leutnant befördert. Nach dem Krieg wurde er am 1. April 1920 aus der Armee verabschiedet.

Am 1. Juni 1934 trat er als Hauptmann in die Reichswehr ein.[2]

Ab 1. August 1938 war er Chef der 8. (MG)-Kompanie im Infanterie-Regiment 23 (Rastenburg),[2] wurde zu Kriegsbeginn ab 1. August 1939 Kommandeur des I. Bataillons beim Infanterie-Regiment 162 der 61. Infanterie-Division. Er nahm mit dem Regiment am Westfeldzug und später ab Sommer 1941 am Ostfeldzug teil. Hier wurde er im Oktober 1941 erst mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und dann am 1. Februar 1942 Oberstleutnant. Vom 1. April 1942 bis Mitte November 1943 war er Kommandeur vom Infanterie-Regiment 176, ebenfalls bei der 61. Infanterie-Division, und blieb dies auch nach dem Umbenennung in Grenadier-Regiment 176 Mitte Oktober 1942. In dieser Zeit wurde er zeitgleich mit der Führung unterschiedlicher Divisionen, welche der 18. Armee unterstellt waren, beauftragt und erhielt am 1. Dezember 1942 seine Beförderung zum Oberst.

Mit der Führung der 81. Infanterie-Division als Vertretung für Generalmajor Erich Schopper war er kurzzeitig vom 1. März 1943 bis 13. März 1943 beauftragt,[3] übernahm dann im April/Mai 1943 die Führung über die 61. Infanterie-Division[4] sowie anschließend bis Ende Mai 1943 in gleicher Kommandierung die 93. Infanterie-Division.[5] Im Juni 1943 kam er kurz, ebenfalls als Vertretung für den Divisionskommandeur Generalmajor Erich Schopper zur 81. Infanterie-Division zurück.[3] Von Mitte November 1943 an war er, direkt nachdem die Felddivision von der Luftwaffe zum Heer überführt worden war, mit der Führung der 12. Luftwaffen-Felddivision beauftragt.[6] Mit seiner Beförderung zum Generalmajor Anfang Februar 1944[6] wurde er Kommandeur der 12. Luftwaffen-Feld-Division, erhielt im Juni 1944 das Eichenlaub verliehen und blieb Kommandeur bis März 1945. Hier wurde er auch am 1. August 1944 Generalleutnant.[6]

Anschließend war er bis Kriegsende mit der Führung des XVI. Armeekorps beauftragt. Mit dem Armeekorps geriet Weber im Kurland-Kessel in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Im Oktober 1955 wurde er aus dem Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo entlassen.[7]

Nach seiner Freilassung trat er mit der Gründung in die Bundeswehr ein. Zuletzt war Weber als Generalmajor ab 1957 Inspizient der Infanterie.

Er heiratete 1932 in Zoppot.[1] Er starb 1958 bei einem Autounfall in Villach (Österreich).

Auszeichnungen (Auswahl)

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  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, 212, S. 357.

Einzelnachweise

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  1. a b c Standesamt Breslau I: Geburtenregister. Nr. 268/1899.
  2. a b H. H. Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3.1.1939. Verlag Hans-Henning Podzun, 1953, S. 275.
  3. a b Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 137 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2021]).
  4. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 110 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2021]).
  5. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 154 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2021]).
  6. a b c Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 311 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2021]).
  7. Manfred Zeidler: Stalinjustiz contra NS-Verbrechen. Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943–1952. Kenntnisstand und Forschungsprobleme. Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden 1996. ISBN 3-931648-08-7, S. 70 „Heimkehrer-Transportliste vom Oktober 1955 mit Entlassenen aus dem Generalslager Vojkovo.“
  8. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.