Die erste gesicherte Nennung dieses Begriffs Ichi-no-miya in dieser Bedeutung findet sich im Konjaku Monogatarishū aus dem frühen 12. Jahrhundert. Allerdings wurde 1915[1] beim Shidori-Schrein (auch Shitori-Schrein genannt) in Yurihama ein Sutrenbehälter (kyōzutsu) gefunden, in dem dieser Begriff mit der Datierung 1103 eingraviert ist.[2] Je nach Provinz gab es neben dem „Ersten Schrein“ auch einen „Zweiten Schrein“ (二宮, Ni-no-miya), „Dritten Schrein“ (三宮, San-no-miya) usw.[3]
Es ist umstritten, ob diese Einstufungen auf die Initiative der jeweiligen Provinzgouverneure (kokushi) zurückzuführen sind oder diese eine bereits in der Bevölkerung vorhandene Einteilung nachträglich übernahmen,[4][3] wie etwa dass die jeweils am stärksten besuchten Schreine zum Ichi-no-miya ernannt wurden.[3][5] Es scheint jedoch, dass die Provinzgouverneure diese Schreine für ihre rituellen Pflichten nutzten, weswegen sie teilweise mit den Sōja verwechselt werden, die etwa zur selben Zeit entstanden und in denen zur einfacheren Durchführung der religiösen Pflichten eines Provinzgouverneurs alle verehrten Götter einer Provinz zusammen eingeschreint waren.[4][6]
Eine andere Schreinhierarchie entstand bereits zuvor mit den 22 Schreinen, die sich jedoch wesentlich darin unterscheidet, dass diese vom Kaiserhof entwickelt wurde und daher hauptsächlich Schreine in der Hauptstadtregion Kinki umfasst, wobei dennoch die Möglichkeit besteht, dass die Ichi-no-miya und Sōja diesem Trend entsprangen.[4]
Ein großer Teil der Ichi-no-miya schlossen sich am 8. Oktober 1991 zur Zenkoku Ichinomiya Kai (全国一の宮会, „Vereinigung der landesweiten Ersten Schreine“) zusammen.[7]
Die Zenkoku Ichinomiya Kai führt zudem noch shin ichi-no-miya (新一の宮, „neuer Erster Schrein“) für Provinzen die erst nach Gründung der Ichi-no-miya entstanden bzw. zuvor untergingen.[8]
↑湯梨浜の誇り~歴史・伝統~. Yurihama, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2016; abgerufen am 24. Juli 2012 (japanisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yurihama.jp
↑一宮. In: 世界大百科事典 第2版 bei kotobank.jp. Abgerufen am 24. Juli 2012 (japanisch).
↑ abcErnst Lokowandt: Die Staatsbezogenheit der Shintô-Schreine: Traditionelles Charakteristikum oder Neuerung der Meiji-Zeit – oder beides? In: Klaus Antoni (Hrsg.): Rituale und ihre Urheber. Invented Traditions in der japanischen Religionsgeschichte. LIT Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-8258-3043-8, S.130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdNamiki Kazuko: „Ichi no miya / Sōja“. In: Encyclopedia of Shinto
↑Stuart D.B. Picken: Essentials of Shinto. An Analytical Guide to Principal Teachings. Greenwood, 1994, ISBN 0-313-26431-7, S.20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).