Jacques Villeret war der Sohn des algerischen Immigranten Ahmed Boufroura und der Französin Annette Bonnin (1934–2013). Seine Eltern ließen sich scheiden, als er neun Monate alt war. Seine Mutter heiratete in zweiter Ehe Raymond Villeret, dessen Familiennamen er nun als Gebrauchsnamen (nom d’usage) bekam. Er wurde Jacky gerufen. Erst als er ins Lycée kam, erfuhr er von seinem algerischen Vater.
Bei den laizistischen Pfadfindern Frankreichs, den Éclaireurs, entdeckte er das Theaterspielen. Er nahm Unterricht an der Schauspielschule Cours Simon und am Pariser Konservatorium, wo er von Louis Seigner unterrichtet wurde. Danach war er bei der Comédie-Française engagiert. Villeret spielte regelmäßig weiter Theater, fand daneben aber auch zum Film. 1973 hatte er seine erste Filmrolle als Soldat im Algerienkrieg in dem Film R.A.S. Nach diversen Nebenrollen hatte er seinen Durchbruch 1981 in Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe als Außerirdischer, der Louis de Funès einen Besuch abstattet.
1983 spielte er den Halbbruder Adolf Hitlers in der Komödie ‘‘Papy fait de la Résistance‘‘.
Fortan spielte Villeret mit Stars wie Gérard Depardieu in Danton (1983) (Regie: Andrzej Wajda) und Jean-Paul Belmondo in Die Glorreichen (1983). Nebenbei zog Villeret mit seiner One-man-Show immer wieder durch Frankreich, wo er auch von Regisseur Ben Lewin entdeckt wurde, der Villeret als Partner von Jeff Goldblum in Der Gefallen, die Uhr und der sehr große Fisch (1991) verpflichtete. Mehrfach übernahm Villeret Hauptrollen in Filmen von Jean Becker, so in Ein Sommer auf dem Lande, Un crime au paradis und Effroyables jardins.
Villeret heiratete, nachdem beide bereits zwei Jahre ein Paar waren, am 26. Dezember 1979 die Komikerin und Autorin Irina Tarassov und zog mit ihr ihren Sohn Alexandre auf.
Das Paar trennte sich 1998. Zuletzt lebte Villeret mit der verwitweten Senegalesin Seny.
Villeret war alkoholabhängig. Er war noch bis zu seinem Tod aktiv. Villeret starb an inneren Blutungen.[2]
Irina Tarassov-Villeret: Un jour, tout ira bien. Flammarion, Paris 2005, ISBN 2-08-068891-X, S.327 (französisch). 2006 mit dem Biographie-Preis der Académie des Belles-Lettres et des Beaux-Arts du Pays de Caux ausgezeichnet.
Seny: Mon bébé blanc. Le Cherche midi, Paris 2005, ISBN 2-7491-0459-9, S.236 (französisch).
Jean-Jacques Jelot-Blanc: Les Plus Belles Répliques de Jacques Villeret. Éditions du Rocher, Monaco/Paris 2005, ISBN 2-268-05479-9, S.255 (französisch).
Claude Sartirano, Gilles Durieux: Villeret – Du rire aux larmes. Éditions de l'Archipel, Paris 2008, ISBN 978-2-8098-0003-6, S.308 (französisch).