Julia Schneider (* 5. März 1990 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Seit 2021 ist sie Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.
Schneider wuchs in Berlin-Neu-Hohenschönhausen sowie in Freiburg im Breisgau auf.[1] Nach ihrer Schulausbildung studierte sie von 2010 bis 2013 Deutsch-Spanische Studien an der Universität Regensburg und der Universität Complutense Madrid mit dem Abschluss als Bachelor of Arts (B. A.). Dem folgten zwei Abschlüsse als Master of Arts (M. A.) an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) (2013–2015: Intercultural Communication Studies, 2014–2016: European Studies). 2020 schloss sich ein dreimonatiges verwaltungswissenschaftliches Ergänzungsstudium an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer an.[2]
Nach ihrer akademischen Ausbildung wechselte Schneider als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Bundestag, wo sie von 2017 bis 2018 für den Abgeordneten Sven Kindler (Bündnis 90/Die Grünen) tätig war. Anschließend war sie von 2018 bis 2020 Trainee in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Seit Februar 2021 ist sie Referentin in der Abteilung Verkehr der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und Regierungsrätin auf Probe.[2] Seit 2021, ihrer Wahl ins Abgeordnetenhaus, ruht ihr Beamtenverhältnis auf Probe.
Schneider trat 2017 der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei, von 2020 bis März 2021 war sie Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes Berlin-Pankow.[3][4] 2021 nominierte sie der Kreisverband Pankow für die Abgeordnetenhauswahl 2021 als Direktkandidatin im Wahlkreis Pankow 7, die Landesdelegiertenkonferenz nominierte sie für den 31. Platz der Landesliste.[5] Bei der Wahl gewann Schneider das Direktmandat mit 30,7 Prozent der Erststimmen.[6] Bei der Wiederholungswahl 2023 konnte sie ihren Sitz im Abgeordnetenhaus verteidigen.[7]
Im Januar 2025 nominierte sie ihr Kreisverband für die anstehende Bundestagswahl für die Direktkandidatur im Wahlkreis Berlin-Pankow. Zuvor hatte der Kreisverband erst im November 2024 den Pankower Wahlkreisabgeordneten Stefan Gelbhaar für die Direktkandidatur nominiert, dem im Dezember 2024 sexuelle Belästigungen vorgeworfen worden waren.[8][9][10] Zu ihrer Bewerbung um die Direktkandidatur sagte Schneider, sie kandidiere „für einen Kreisverband, in dem Frauen sich sicher fühlen können und gehört werden“[11][12] und weil sie der Meinung sei, der „Kreisverband sollte die Möglichkeit haben, eine Frau zu nominieren“,[13][10][14][15] es sei ihr „gerade als Frau“ ein Anliegen, für alle Perspektiven ansprechbar zu sein und an besseren Strukturen mitzuwirken.[13] Nach Schneiders Nominierung wurde Mitte Januar 2025 bekannt, dass zumindest ein Teil der Vorwürfe gegen Gelbhaar erfunden waren.[16][17][18] Der Kreisverband hielt an Schneiders Nominierung fest. Schneider selbst sagte hinsichtlich der nachträglich bekannt gewordenen Umstände gegenüber dem Tagesspiegel: „Ich wünschte mir auch, dass das alles nicht passiert wäre.“[19]
Personendaten | |
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NAME | Schneider, Julia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Verwaltungswissenschaftlerin und Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), MdA |
GEBURTSDATUM | 5. März 1990 |
GEBURTSORT | Ost-Berlin |