Kaplöwenzahn

Kaplöwenzahn

Kaplöwenzahn (Arctotheca calendula)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Vernonioideae
Tribus: Arctotideae
Gattung: Arctotheca
Art: Kaplöwenzahn
Wissenschaftlicher Name
Arctotheca calendula
(L.) Levyns

Der Kaplöwenzahn (Arctotheca calendula), auch Ringelblumen-Arctotheca genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Arctotheca innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).[2][3] Sie kommt im südlichen Afrika vor[4] und ist in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt.[5]

Habitus und Laubblätter
Blütenstandsschaft und Blütenkorb
Blattunter- und -oberseite
Blütenkorb von unten mit den Hüllblättern und Zungenblüten
Fruchtstand
Illustration

Vegetative Merkmale

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Der Kaplöwenzahn ist eine einjährige,[6][7] krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern.[7] Es werden kriechende Ausläufer gebildet.

Die in einer grundständigen Rosette und am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 25 sowie einer Breite von 2 bis 5 Zentimetern die obersten fast einfach und verkehrt-eiförmig; die unteren fiederlappig bis leierförmig fiederspaltig. Die Blattoberseite in fein spinnwebartig behaart und die -unterseite ist dicht weiß filzig oder wollig behaart.[7][2]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit liegt in Südafrika im Winter, Frühling bis Frühsommer und reicht von Juli bis November.[6] In Südeuropa ist die Blütezeit aber März bis Juni.[1] Die Blütenkörbe befinden sich auf meist 15 bis 20[2] (10 bis 25) Zentimeter langen blattachselständig Blütenstandsschäften. Die Blütenkörbe weisen einen Durchmesser von ca. 5,[2] 2,5 bis 4, selten bis zu 6 Zentimetern auf.[3] Das bei einem Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern halbkugelige Involucrum besteht aus mehreren Reihen von Hüllblättern. Die äußeren Hüllblätter sind breit-lanzettlich, überwiegend krautig, grün, wollig behaart mit einem trockenhäutig Rand und oft an der Spitze mit einem fiederschnittigen häutigen Anhängsel und endet in einer zurückgebogenen Spitze.[2][7][1] Die inneren Hüllblätter sind fast ganz trockenhäutig mit stumpfem oberen Ende.[7]

In einem Blütenkorb sind weniger als 20 (6 bis 13, selten bis zu 17[3]) Zungenblüten vorhanden.[2] Die immer sterilen Zungenblüten sind auf der Oberseite gelb bis orangefarben und auf der Unterseite grünlich oder purpurfarben überhaucht;[2][7] ihre Zunge ist 2 bis 3, selten bis zu 4 Millimeter breit.[3] Die vielen Röhrenblüten sind gelb oder purpurfarben,[2] möglicherweise manchmal auch braun.

Die ungefähr 3 Millimeter langen[2] Achänen sind rosafarben-braun und seidig wollig behaart.[7][6] Der Pappus aus wenigen (6 bis 9 oder 0[3]) in einer Reihe angeordneten Pappusschuppen,[7] die mehr oder weniger von den wolligen Haaren verdeckt sind.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2][3][7][8]

Die Blütenkörbe werden hauptsächlich von Bienen und Schmetterlingen besucht, durch die auf die Bestäubung erfolgt.[6]

Arctotheca calendula kommt im südlichen Afrika in Lesotho und in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Ost-, Nord- sowie Westkap vor.[4][5] Arctotheca calendula gedeiht im südlichen Afrika im Namaqualand sowie in der Karoo und bis zur Kaphalbinsel sowie ostwärts bis Humansdorp und erreicht KwaZulu-Natal.[6] In beispielsweise Süd-, Mittel- sowie Nordeuropa, auf den Azoren sowie auf den Kanarischen Inseln, in Israel, Japan, Australien, Neuseeland, Kalifornien (dort seit 2001 bekannt) und in Argentinien sowie Chile ist der Kaplöwenzahn ein Neophyt.[5][9]

In Südafrika kommt Arctotheca calendula verbreitet vor. Arctotheca calendula gedeiht in Südafrika in Küstengebieten, an Straßenrändern, auf alten Farmland und auf gestörten Standorten.[6] Der Kaplöwenzahn wächst an Küsten auf ruderalen Sandböden.

Öffnen und Schließen von Blütenkörben

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Arctotis calendula durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 922.[10][11] Die Neukombination zu Arctotheca calendula (L.) Levyns wurde 1942 durch Margaret Rutherford Bryan Levyns in Journal of South African Botany, Volume 8, Issue 4, S. 284 veröffentlicht.[4][5][11] Als Lectotypus wurde „Herb. Linn. 1036.7 (LINN/A:1036.7)“ durch D. O. Wijnands in Bot. Commelins 66, A.A. Balkema, Rotterdam, 1983 festgelegt.[11] Weitere Synonyme für Arctotheca calendula (L.) Levyns sind: Arctotheca calendulaceum (L.) K.Lewin, Cryptostemma calendulaceum (L.) R.Br.[4] Das Artepitheton calendula bezieht sich wahrscheinlich auf die Ähnlichkeit mit der Gattung Calendula. Calendula bedeutet „kleiner Kalender“ und wurde vom altgriechischen Wort kalendae abgeleitet, das den „ersten Tag des Monats“ bedeutet und bezieht sich vielleicht auf seine lange Blütezeit.[6]

Der Kaplöwenzahn wird selten als Zierpflanze für Sommerblumenbeete, Steingärten und Böschungen genutzt.[12] Er wird als Bodendecker verwendet.[6] Arctotheca calendula ist seit spätestens 1739 in Kultur.[12]

Invasive Pflanze und verursachte Nachteile

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Als Gartenformen gibt sterile Arctotheca calendula, diese vermehren sich über Ausläufer. Der fertile Typ von Arctotheca calendula vermehrt sich leicht über ihre Diasporen, die Achänen. Beide Formen neigen dazu, zu einem lästigen „Unkraut“ zu werden.[13] Sie gedeiht in vielen Gebieten der Welt auf Wiesen und Feldern.[9]

Der Kaplöwenzahn kann bei sensitiven Individuen Allergien sowie Dermatitis verursachen und sich negativ auf die Landwirtschaft auswirken.[9]

Trivialnamen in anderen Sprachen sind:

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 632.

Einzelnachweise

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  1. a b c Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 92.
  2. a b c d e f g h i j k Jepson Flora Project: Elizabeth McClintock: TREATMENT FROM THE JEPSON MANUAL (1993): A. calendula (L.) Levyns
  3. a b c d e f g Alison M. Mahoney, Robert J. McKenzie, 2012: Datenblatt Arctotheca calendula In: Jepson Flora Project (eds.): Jepson eFlora.
  4. a b c d Arctotheca calendula in der Red List of South African Plants 2020. Eingestuft von: W. Foden, Potter L., 2005. Abgerufen am 3. Juni 2022
  5. a b c d Arctotheca calendula im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Juni 2022.
  6. a b c d e f g h i j k Moeketsi S. Letsela, Sharon Turner, 2002, Update Alice Notten, September 2016: Datenblatt Arctotheca calendula (L.) Levyns bei PlantZAfrica von SANBI = SA National Biodiversity Institute.
  7. a b c d e f g h i David Allardice Webb: Arctotheca Wendl. S. 208. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, David Allardice Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Band 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae)., Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  8. Arctotheca calendula bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  9. a b c d e f Datenblatt mit Fotos von Arctotheca calendula - capeweed bei CABI = Invasive Species Compendium.
  10. Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, 1753 S. 922. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  11. a b c Arctotheca calendula bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 3. Juni 2022.
  12. a b Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 632.
  13. Datenblatt mit Fotos von Arctotheca calendula (L.) Levyns bei Cal-IPC - Webseite über Invasive plants across California.
Commons: Kaplöwenzahn (Arctotheca calendula) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien