Lockheed KC-130 | |
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Eine KC-130J des Special Purpose Marine Air-Ground Task Force for Crisis Response | |
Typ | Tankflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Lockheed Corporation |
Erstflug | Januar 1960 |
Indienststellung | 1962 |
Die Lockheed KC-130 ist die Tankerversion des US-amerikanischen taktischen Transportflugzeuges C-130 Hercules. Eingesetzt wird diese Variante vor allem vom US Marine Corps, da sie im Gegensatz zu anderen Tankflugzeugen langsam genug fliegen kann, um Hubschrauber zu betanken.
Nachdem Ende der 1950er-Jahre die C-130 bei den US-Streitkräften eingeführt worden war, kamen erste Überlegungen auf, das Muster neben den eigentlichen Transportmissionen auch für weitere Aufgaben zu verwenden. Dafür gab es primär zwei Gründe: Zum einen hatte sich die Hercules frühzeitig als äußerst flexible Maschine erwiesen, weshalb weitere Adaptionen möglich erschienen, und zum anderen erhoffte man sich durch das einheitliche Muster die Betriebs- und Wartungskosten zu reduzieren.
Ende 1959 wurde mit den Umbauarbeiten an einer C-130B begonnen. Dafür wurde unter den Tragflächen abwerfbare Zusatztanks und zwei Betankungssonden montiert. Im Januar 1960 absolvierte schließlich die erste umgebaute KC-130B ihren Erstflug. Nach erfolgreichen Testflügen wurden insgesamt sechs Maschinen zu KC-130B-Tankern umgebaut und ab 1962 in Dienst gestellt.
Im aufkommenden Vietnamkrieg erwiesen sich die KC-130-Tanker als äußerst wichtig, da hier zum ersten Mal Hubschrauber in großen Verbänden zum Einsatz kamen. Da sie ihre Geschwindigkeit nicht weit genug drosseln konnten, waren die KC-135-Tankflugzeuge nicht geeignet, die Hubschrauber in der Luft zu betanken. Diese Aufgabe übernahm die KC-130. Dadurch stieg auch der Bedarf an weiteren Maschinen und es wurden schließlich 46 KC-130F-Tanker gebaut. Im Gegensatz zur KC-130B waren die KC-130F-Maschinen komplett neu- und nicht umgebaut worden. Die U.S. Air Force nutzte den gleichen Luftbetankungsbehälter an HC/MC-130-Varianten ebenfalls zur Luftbetankung von Hubschraubern.
Nach dem Vietnamkrieg begann man damit, die Produktionslinien entsprechend der C-130 umzustellen. So wurde 1976 schließlich die KC-130R in Dienst gestellt, bevor in den 1980er-Jahren die KC-130T folgte. Nach dem Ende des Kalten Krieges sanken zunächst die Verteidigungsausgaben und man suchte nach Einsparmöglichkeiten. Dabei wurde das Konzept des „Multi-Mission-Tankers“ entworfen, das später auch auf andere Muster übertragen wurde, wie zum Beispiel den Airbus A330MMRT. Der primäre Bestandteil dieses Konzeptes ist es, die Transportkapazität der KC-130 zu erhalten und die Maschinen somit – je nach Bedarf – sowohl als Tankflugzeug als auch als taktischen Transporter einsetzen zu können. Dies wurde schließlich mit der KC-130J realisiert, die 2004 in Dienst gestellt worden ist.
Die Erfahrungen im Irak und in Afghanistan haben gezeigt, dass eigentlich wenig leistungsfähige, langsame Flugzeuge, die aber über eine enorme Feuerkraft verfügen, wie die A-10 Thunderbolt II und die AC-130 Spectre, von großem militärischen Wert sind. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Alliierten einerseits über diesen Schauplätzen über die uneingeschränkte Luftherrschaft verfügen – eine grundlegende Voraussetzungen für den Einsatz von leicht verwundbaren Flugzeugen wie der Spectre – andererseits die oft im Gebirge verschanzten Guerilla-Kämpfer nur mit enormer Feuerkraft wirksam bekämpft werden können. Diese Einsicht führte beim USMC zum Wunsch, wie die U.S. Air Force ebenfalls über Gunships zu verfügen. Genauere Betrachtungen ergaben jedoch, dass der Aufbau und Unterhalt einer Staffel mit zwölf AC-130J-Gunships die gleichen Kosten wie 45 KC-130J-Tankflugzeuge verursachen würden. Als Kompromiss wurde das Programm Harvest Hawk ins Leben gerufen, bei dem die Maschinen nach Umrüstung auch als Angriffsflugzeuge eingesetzt werden können.
Die KC-130 wurde seit dem Vietnamkrieg praktisch bei jeder militärischen Operation des USMC eingesetzt, zuletzt bei der Operation Odyssey Dawn über Libyen, wo sie eine Rettungsaktion für abgestürzte Piloten unterstützte.[1]
Kenngröße | Daten der KC-130J[3] |
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Besatzung: | 3 (bis zu 92 Passagiere als taktischer Transporter) |
Länge: | 29,79 m |
Spannweite: | 40,41 m |
Höhe: | 11,84 m |
Flügelfläche: | 162,12 m² |
Leergewicht: | 34.274 kg |
Normales Startgewicht: | 70.305 kg |
Maximales Startgewicht: | 79.378 kg |
Zuladung: | 19.090 kg oder bis 96 Passagiere |
Höchstgeschwindigkeit: | 671 km/h |
Marschgeschwindigkeit: | 643 km/h |
Dienstgipfelhöhe: | 8.615 m |
Reichweite: | 5.250 km |
Außer bei den US-Streitkräften war oder ist die KC-130 Hercules in verschiedenen weiteren Staaten im Einsatz. Die Bundeswehr betreibt drei Maschinen vom Typ KC-130J bei der deutsch-französischen Transportstaffel „Rhein/Rhîn“ auf dem Militärflugplatz Évreux-Fauville in der Normandie.[4]
(darin sind auch Zwischenfälle mit der KC-130 enthalten)