Lorenzo Sumulong (* 5. September 1905 in Antipolo City, Rizal; † 21. Oktober 1997) war ein philippinischer Politiker.
Lorenzo Sumulung entstammte einer angesehenen Familie aus Antipolo City. Sein Großvater Policarpio Sumulong war zeitweise Bürgermeister von Antipolo. Sein Vater Don Juan Sumulong war während der Philippinischen Revolution 1898 Sekretär der revolutionären Kräfte in der Provinz Rizal, später Mitglied der Philippine Commission und ebenfalls Senator.[1]
Nach dem Besuch der Grundschulen und High School in Antipolo City und Manila studierte er an der University of the Philippines und erwarb dort 1926 den akademischen Grad Associate of Arts (A.A.). Ein anschließendes postgraduales Studium der Rechtswissenschaft an der University of the Philippines beendete er 1929 mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) magna cum laude sowie als Jahrgangsbester bei der anschließenden Zulassung zum Rechtsanwalt. Später absolvierte er ein weiteres Postgraduiertenstudium an der Law School der Harvard University und schloss dieses 1932 mit einem Master of Laws (LL.M.) ab.
Bereits während seines Studiums begann er seine politische Laufbahn mit der Wahl zum Mitglied des Stadtrates von Antipolo, in den er mit dem besten Stimmergebnis gewählt wurde. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt wurde er 1946 zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt und vertrat in diesem für eine Legislaturperiode bis 1949 den 2. Wahlbezirk der Provinz Rizal.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Repräsentantenhaus wurde er im November 1949 erstmals zum Mitglied des Senats gewählt und gehörte diesem nach Wiederwahlen im November 1955 und 1961 zunächst bis zur Auflösung des Senats nach der Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Ferdinand Marcos 1972 an.
Während seiner langjährigen Mitgliedschaft im Senat war er nicht nur Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen, sondern auch Vorsitzender des Ausschusses zur Untersuchung des Buenavista-Tambobong-Skandals. Nach dessen Untersuchung beschloss der Senat die Einrichtung eines Ausschusses für öffentliche Rechenschaftspflicht, das sogenannte Blue Ribbon Committee. Er selbst war von 1950 bis 1952 erster Vorsitzender dieses Ausschusses, der sich mit der Aufklärung von Bestechung und Korruption in der Regierung befasste.[2]
Lorenzo Sumulong war 1946, 1958, 1960, 1963 und 1965 Delegierter bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Dabei sorgte der Erste Sekretär der KPdSU Nikita Sergejewitsch Chruschtschow am 12. Oktober 1960 für einen Zwischenfall in der UN-Generalversammlung. Bei der Rede von Sumulong zur Entkolonialisierung sowie zur bürger- und menschenrechtlichen Lage in Osteuropa geriet Chruschtschow in Rage und schlug mit einem seiner Schuhe mehrfach auf seinen Tisch. In seiner Rede führte Sumulong aus:
Chruschtschow war erbost über Sumulongs Ausführung und bezeichnete ihn als „Trottel, Narr und Lakaien des Imperialismus“. Chruschtschow nahm daraufhin seinen Schuh, wedelte ihn in Richtung Sumulong, und schlug den Schuh dann auf seinen Tisch. Am folgenden Tag bestätigte Chruschtschow, dass er den philippinischen Delegierten beleidigt hätte, aber nur deshalb, weil Sumulong ihn beleidigt habe.[3][4][5][6]
Daneben war er Vertreter der Philippinen bei zahlreichen weiteren internationalen Konferenz wie 1951 bei der Interparlamentarischen Union sowie 1954 bei der Philippinischen Wirtschaftsmission.
Sumulong war von 1964 bis 1972 wieder Vorsitzender des Blue Ribbon Committee. Zwischen 1969 und 1972 war er schließlich Präsident des Senats Pro tempore und damit Vertreter des Senatspräsidenten bei dessen Abwesenheit oder Erkrankung.
1986 war der angesehene ehemalige Senator noch Vorsitzender des Exekutivkomitees zur Ausarbeitung der Verfassung der Philippinen.
Sein Sohn Victor Sumulong war ebenfalls Mitglied des Repräsentantenhauses sowie Bürgermeister von Antipolo City.
Personendaten | |
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NAME | Sumulong, Lorenzo |
KURZBESCHREIBUNG | philippinischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. September 1905 |
GEBURTSORT | Antipolo City, Rizal |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1997 |