MacHack war ein Schachprogramm, das als ein Meilenstein in der Geschichte des Computerschachs gilt. Es wurde ab November 1966 von Richard Greenblatt, einem Schüler von Marvin Minsky, am MIT entwickelt.
Greenblatt wurde inspiriert durch das sogenannte Kotok-McCarthy Program, ein von 1959 bis 1962 am MIT entwickeltes Schachprogramm für den Großrechner IBM 7090. Er schrieb die erste Version des Programms in nur einer Woche und erhielt für Tests täglich vier Stunden Rechenzeit auf der institutseigenen PDP-6 zugeteilt. In der Folge wurden zahlreiche Programmfehler behoben und zusätzliche Funktionen eingebaut; dabei wurde das Programm über 200 mal neu kompiliert. Man bot Greenblatt an, seine Abschlussarbeit über Schachprogrammierung zu schreiben, die jedoch nie zustande kam.
Das 16 Kilobyte große, in Assemblersprache geschriebene Programm konnte 10 Stellungen pro Sekunde berechnen. Greenblatt implementierte 50 Heuristiken zur Ermittlung plausibler Züge. Im ersten und zweiten Halbzug der Suche wurden 15, im dritten und vierten Halbzug 9 Züge untersucht. Das Programm erreichte in Partien normalerweise eine Suchtiefe von fünf Halbzügen. Als erstes Programm verfügte MacHack über ein Eröffnungsbuch, das über 5.000 Halbzüge enthielt und von Larry Kaufman erstellt wurde. Außerdem konnte es 32.000 Stellungen in einer Hashtabelle speichern und bei der Bewertung von Stellungen, die durch Zugumstellung zustande kamen, darauf zurückgreifen. Die große Schwäche des Programms lag im Endspiel. Da es die Bedeutung des Zentrums hoch bewertete, wurden entfernte Freibauern regelmäßig unterschätzt.
Im Januar 1967 nahm MacHack VI als erstes Schachprogramm an einem Schachturnier teil, der Amateurmeisterschaft von Massachusetts. Es erzielte ein Remis aus fünf Partien und erhielt ein Rating von 1239.
Bei einer Demonstration am MIT konnte das Programm eine Partie gegen den als Kritiker künstlicher Intelligenz bekannten Hubert Dreyfus gewinnen. Augenzeuge Herbert Simon beschrieb das Geschehen als „wundervolle Partie zwischen zwei Klötzchenschiebern“ (das englische Wort woodpusher ist eine gängige Bezeichnung für schwache Spieler).
Im Frühjahr 1967 gewann MacHack bei einem Turnier erstmals eine Partie gegen einen Spieler mit Wertungszahl. Insgesamt spielte das Programm in diesem Jahr 18 Turnierpartien gegen menschliche Spieler und erzielte dabei 3 Siege und 3 Remis bei 12 Niederlagen. Es wurde daraufhin zum Ehrenmitglied der United States Chess Federation ernannt. 1969 erreichte MacHack ein Rating von 1529.
Das Programm wurde auf die schnellere PDP-10 portiert und war auf mehreren Timesharing-Computern verfügbar. Es nahm bis 1972 an Schachturnieren teil. Im Jahr 1977 spielte der damals ansonsten inaktive Weltmeister Bobby Fischer drei Partien gegen MacHack VI, bei denen das Programm chancenlos war. Eine der Partien verlief wie folgt: