Die Tochter eines hohen Verwaltungsbeamten (Johannes Terwiel, * 1882 in Rheinberg, Katholik und Sozialdemokrat, später Lehrer in Boppard, dann Vizepräsident des Oberpräsidiums von Pommern[1]) und einer jüdischen Mutter (Rosa Terwiel) schloss den Besuch des Gymnasiums in Stettin 1931 mit dem Abitur ab. Sie nahm anschließend ein Jurastudium in Freiburg im Breisgau und München auf. Während des Studiums lernte sie ihren späteren Verlobten Helmut Himpel kennen. Doch auf Grund der Nürnberger Gesetze galt Maria Terwiel als „Halbjüdin“, weswegen sie keine Aussicht hatte, eine Stelle als Referendarin zu bekommen. Es war ihr und Helmut Himpel verboten, zu heiraten. Nach Abbruch des Studiums kehrte sie zu ihrer inzwischen in Berlin lebenden Familie zurück und zog später mit Helmut Himpel zusammen. In einem deutsch-schweizerischen Textilunternehmen fand sie eine Anstellung als Sekretärin.
In ihrer Geburtsstadt Boppard wurde ihr die Maria-Terwiel-Straße gewidmet, und seit 2009 erinnert eine Gedenktafel am Geburtshaus in der Mainzer Straße 17 an das Schicksal der Lehrerstochter.
In Lüneburg trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.
In Karlsruhe trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.
In Leverkusen trägt die Maria-Terwiel-Straße ihren Namen.
In Hamburg trägt die Maria-Terwiel-Kehre ihren Namen.
In Rheinberg wurde eine Straße in einem Neubaugebiet nach Maria Terwiel benannt.
Im November 2022 wurde an sie und weitere christliche Widerstandskämpfer in der Ausstellung „Märtyrer – christliche Gewaltopfer der NS-Zeit“ des Landtags NRW erinnert.[6][7]
Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. – Mit einer Einführung von Heinrich Scheel. Ergebnisse-Verlag, Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0.
Regina Griebel, Marlies Coburger, Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Audioscop, Halle/S., 1992.
Johannes Tuchel: Maria Terwiel und Helmut Himpel. Christen in der Roten Kapelle. In: Hans Coppi junior, Jürgen Danyel, Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Berlin 1994, S. 213 ff.
Ursula Pruß, Art.: Maria Terwiel, in: Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 8. erweiterte und aktualisierte Auflage 2024, Band I., Seite 182–186.
Stefan Roloff: Die Rote Kapelle. Die Widerstandsgruppe im Dritten Reich und die Geschichte Helmut Roloffs Ullstein, 2002.