Stadtgemeinde Mariazell
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Bruck-Mürzzuschlag | |
Kfz-Kennzeichen: | BM | |
Fläche: | 414,14 km² | |
Koordinaten: | 47° 46′ N, 15° 19′ O | |
Höhe: | 868 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.623 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 8,7 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3294, 8630, 8632, 8634, 8635 | |
Vorwahl: | 03882 | |
Gemeindekennziffer: | 6 21 42 | |
NUTS-Region | AT223 | |
UN/LOCODE | AT MZL | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pater Hermann Geist-Platz 1 8630 Mariazell | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Walter Schweighofer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Mariazell im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag | ||
Mariazell von der Gemeindealpe aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mariazell ist eine Stadtgemeinde in der nördlichen Obersteiermark nahe der niederösterreichischen Grenze mit 3623 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Mariazell liegt im Gerichtsbezirk Bruck an der Mur, im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag und ist die flächengrößte Gemeinde der Steiermark sowie nach Sölden in Tirol und der Bundeshauptstadt Wien die drittgrößte in Österreich. Mariazell ist außerdem die höchstgelegene Stadtgemeinde Österreichs auf einer Höhe von 868 Metern liegend.
Mariazell ist durch die Gnadenstatue Magna Mater Austriae in der Basilika Mariä Geburt mit Abstand der wichtigste Wallfahrtsort Österreichs und darüber hinaus auch für viele Katholiken in den östlichen Nachbarländern von Bedeutung. Auch Wintersport wird in Mariazell betrieben.
Mariazell ist die nördlichste Gemeinde der Steiermark und befindet sich im Gebiet der nördlichen Kalkalpen. Gemäß der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen hat das Gemeindegebiet Anteile an den Ybbstaler Alpen, den Türnitzer Alpen, den Mürzsteger Alpen und an der Hochschwab-Gruppe. Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der 2153 m ü. A. hohe Ringkamp, daneben sind noch die Hochweichsel (2006 m), die Hohe Veitsch (1981 m), die Kräuterin (1919 m), die Tonion (1699 m), der Große Zellerhut (1639 m), der Hohe Student (1539 m) sowie die Wetterin (1530 m) zu nennen. Der Ort Mariazell selbst liegt auf einer schiefen Hochfläche am Hang der Mariazeller Bürgeralpe, welche als Ausflugsberg und Skigebiet bekannt ist.
Die Salza ist die zentrale Wasserader des Mariazellerlandes. Daneben existieren mit dem Erlaufsee und der Erlauf sowie dem Hubertussee samt der Walster noch weitere nennenswerte Gewässer im Gemeindegebiet. Ebenso verläuft die II. Wiener Hochquellenleitung durch das Gemeindegebiet.
Das Mariazellerland ist von Pässen umgeben und von Mürzzuschlag aus über den Lahnsattel oder das Niederalpl, von Kapfenberg über den Steirischen Seeberg, von Lunz am See über den Zellerrain und von St. Pölten über den Annaberg und Josefsberg bzw. über das Kernhofer Gscheid erreichbar. Einzig von Liezen kommend ist entlang der Salza kein Pass zu überwinden.
Seit 2015 ist Mariazell im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit den vordem selbständigen Gemeinden Gußwerk, Halltal und St. Sebastian vereinigt.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die fünf Katastralgemeinden sind (Fläche 2016[3]):
Mariazell besitzt aufgrund seiner großen Gemeindefläche neun Nachbargemeinden, welche sich auf zwei Bundesländer und vier Bezirke aufteilen. Im Uhrzeigersinn lauten diese:
Das Mariazellerland besitzt ein winterkaltes und nur mäßig sommerwarmes bis kühles Klima. Es ist maritim geprägt und durch die Lage Mariazells am Nordstau der Alpen sehr niederschlagsreich. Mit 41,7 % relativer Sonnenscheindauer „zählt der Mariazeller Raum zu den am meisten benachteiligten Gebieten Österreichs. Die Wald- und Baumgrenzen zählen zu den niedrigsten in Österreich.“ Besonders kalt werden kann es zum Beispiel im Halltal, wo die Temperaturminima −30 °C unterschreiten. Die günstigste Jahreszeit ist der Herbst (im Oktober 51 % relative Sonnenscheindauer). Der Wind weht meist aus nordwestlicher Richtung, wobei auch oft föhnige Effekte aus südlicher Richtung auftreten (Fallwinde aus Richtung Hochschwab-Veitsch-Rax).[4]
Die Winter gelten als relativ schneesicher, durchschnittlich gibt es an 121 Tagen im Jahr eine Schneedecke. Zudem treten jährlich durchschnittlich 146 Frosttage und 32 Eistage auf, demgegenüber stehen jährlich 19 Sommertage und 1 Tropentag.[5]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mariazell
Quelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik[1]
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In vorchristlicher Zeit und im ersten Jahrhundert nach Christus sind im Tal des heutigen Mariazellerlandes keine größeren bzw. geschlossenen Siedlungen nachweisbar. Berg- und Flussnamen keltischen Ursprungs in der Region geben jedoch Hinweise auf kleinere Siedlungen. Auch dürften den Kelten die Salzquellen im Halltal nicht unbekannt gewesen sein.
Ab etwa 200 v. Chr. gehörte das Mariazellerland zum Königreich Noricum, zu dem sich mehrere keltische Stämme zusammengeschlossen hatten.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. war den Römern der Salzweg vom Halltal in das Traisental schon bekannt, die seit etwa 170 v. Chr. einen Freundschaftsvertrag mit dem Königreich Noricum geschlossen hatten. 15 v. Chr. gliederte Kaiser Augustus Noricum als autonomes Gebiet dem Römischen Reich an. Kaiser Claudius (41–54) kassierte die noch bestehenden Sonderrechte und machte eine römische Provinz daraus. Einigen Berichten zufolge existierte ein Römerweg von Neuhaus kommend über den Zellerrain und die Brunnsteiner Marmorbrüche in die Mariazeller Gegend.
Unter dem Ansturm der Hunnen brach die römische Herrschaft in der Gegend am Beginn des 5. Jahrhunderts weitgehend zusammen. Germanische Teilstämme, die bereits von Rom innerhalb der Reichsgrenzen auf dem späteren österreichischen Boden angesiedelt worden waren, begannen neben den noch vorhandenen Alpenromanen neue Siedlungen anzulegen. 476 ging die Herrschaft südlich des Alpenhauptkammes, in Binnennorikum, auf den herulischen Heermeister Odoaker über, nördlich davon, in Ufernorikum an die germanischen Rugier. 489 ging die Herrschaft in der heutigen Steiermark an Theoderich und die Ostgoten über, während sie im heutigen Niederösterreich an die germanischen Langobarden fiel, die die Nachfolge der Rugier antraten. Im 6. Jahrhundert überließ Ostrom im Zuge der Kämpfe gegen die Ostgoten den Langobarden auch das Gebiet der ehemaligen römischen Provinz Binnennorikum.
568, nachdem die Langobarden zusammen mit den mutmaßlich mongolischen Awaren das östlich des Wienerwaldes angrenzende Gepidenreich vernichtet hatten, zogen sie nach Italien ab, wo sie das Langobardenreich errichteten. Mit den nachrückenden Awaren, die nun die Herrschaft über das Gebiet übernahmen, kamen ab etwa 590 als deren Vasallen Slawen in das Land und ließ sich neben der noch vorhandenen alpenromanischen und germanischen Bevölkerung nieder. Auch hier lässt sich die Verbreitung aufgrund von Orts- und Bergbezeichnungen slawischen Ursprungs nachweisen (z. B. Ötscher – abgeleitet vom slawischen Wort „otec“ für „Vater“).
743 gelangte das Mariazellerland zusammen mit ganz Karantanien unter die bayerische Oberhoheit. Mit diesem Zeitpunkt beginnt die die deutsche Geschichte des Landes im engeren Sinn und eine verstärke deutsche, hauptsächlich bayerische Siedlungstätigkeit, die zur Ausformung des heutigen Landes führte.
Die Bayern hatten auf deren Bitte die Alpenslawen von der awarischen Herrschaft befreit. 788 gliederte Karl der Große das bayerische Stammesherzogtum dem Frankenreich ein. Gegen Ende der Karolingerzeit erstarkten die deutschen Stammesherzogtümer wieder, so auch Bayern, das die karantanische Mark bis Mariazell auch gegen die im 10. Jahrhundert vordringenden Ungarn verteidigen konnte. 976 wurde vom sächsischen Kaiser Otto II. das Gebiet südlich des Alpenhauptkammes vom Herzogtum Bayern getrennt, um dessen Einfluss innerhalb des deutschen Reiches zu schwächen. Zugleich wurde im neuen Herzogtum Kärnten eine neue Karantanische Mark gebildet, die zum Grundstein des späteren Herzogtums Steiermark wurde.
1025 machte König Konrad II. seiner Schwägerin Beatrix – vermählt mit Adalbero von Eppenstein – Teile der Grafschaft im Mürztale zum Geschenk. Bei der Schenkung handelte es sich um 100 Huben (niederdeutsch „Hufe“), zu denen auch das Gebiet des späteren Marktes Mariazell gehörte. Langjährige Streitprozesse wurden um diese Schenkung vor dem Reichsgericht und sogar vor dem Papst ausgetragen. Der Salzburger Erzbischof Eberhard entschied im Jahre 1151 in der Sache zugunsten des Stiftes St. Lambrecht, das die letzten Eppensteiner (erloschen 1122) in den Jahren um 1100 gegründet hatten. Es dürfte schon kurz darauf zur Teilung des Pfarrgebietes Mariazell und der Herrschaft Aflenz gekommen sein. Aus einer Urkunde von Papst Hadrian IV. entnehmen wir das Datum 21. Dezember 1157 – noch heute wird dieser Tag traditionellerweise als Gründungstag von Mariazell gefeiert, auch wenn er historisch nicht belegbar ist.
1157 kam der Mönch Magnus mit seiner aus Lindenholz geschnitzten Marienstatue in das Zellertal und errichtete um die auf einem Baumstrunk stehende Statue die erste Kapelle, um die der spätere Ort heranwuchs. Diese hatte der Legende nach zuvor einen Felsen geteilt, der den Weg versperrte. Aus ‚Maria in der Zelle‘ entstand der Name Mariazell.
1344 wurde der Ort zum Markt erhoben. 1340–1380 wurden an der Kirche Umbauten im gotischen Stil vorgenommen.
1420 kamen die Türken das erste Mal nach Mariazell, wobei es zu einem Brand des Ortes und der Kirche kommt. 1474 verwüstet ein weiterer Brand den Ort. 1532 kamen die Türken abermals nach Mariazell und steckten mehrere Häuser in Brand. Die Kirche blieb jenes Mal verschont.
1644 wurde die Barockisierung der Kirche durch Abt Benedikt Pierin eingeleitet und mit den Arbeiten Baumeister Sciassia beauftragt. Nach seinem Tode wurden die Bauarbeiten von verschiedenen Baumeistern fortgesetzt und 1780 abgeschlossen.
1679 besuchte Kaiser Leopold I. die Mariazeller Gnadenmutter und schleppte in seinem Gefolge durch einen infizierten Kammerdiener die Pest in Mariazell ein. 156 Personen fielen der Seuche zum Opfer.
1683 wurden aus Furcht vor neuerlichen Türkeneinfällen die Gnadenstatue sowie das Schatzkammerbild nach St. Lambrecht gebracht, von wo diese noch im selben Jahr wieder zurückkamen.
1742 erteilte die Kaiserin Maria Theresia dem Abt Eugen Inzaghi die Privilegien zum Erzabbau in Gollrad und Aschbach, sowie für den Bau und Betrieb eines Mariazeller Eisengusswerkes. 1786 hob Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Klosteraufhebungen auch das Stift St. Lambrecht auf, wovon auch Mariazell betroffen war. Die Wallfahrten wurden erschwert und später gänzlich untersagt.
1798 verwüstete neuerlich ein Großbrand den Ort, wobei vornehmlich die Wiener Straße betroffen war. 1805 kam es in der Schlacht bei Mariazell zu Kampfhandlungen mit den französischen Truppen unter Napoleon. 1809 wurde der Kirchenschatz vor den französischen Truppen nach Temesvár in Ungarn in Sicherheit gebracht. Wenige Wochen später rückten die Franzosen in Mariazell ein. Kampfhandlungen, Requirierung und Missernten führten in diesen Jahren zur Ausblutung der Bevölkerung.
1816 wurde zu einem regelrechten Hungerjahr. Erzherzog Johann ließ die Kartoffel einführen und Armenäcker in der Gegend zur Bekämpfung des Hungers anlegen. 1818 kaufte Erzherzog Johann den Brandhof.
1827 kam es in der Allerseelennacht zum größten Brand, der fast den gesamten Ort einäscherte und bei dem die Kirche schwere Brandschäden erlitt. 1828–1832 konnte der Ort unter großen Mühen und Opfern wieder aufgebaut werden.
1892 wurde im stillgelegten Bohrwerk des Eisenwerkes ein Elektrizitätswerk aufgebaut und in den folgenden Jahren Mariazell erstmals mit elektrischem Strom versorgt. 1896 erfolgte der Bau der ersten allgemeinen Wasserleitung. 1898 wurde das Mariazeller Eisengusswerk stillgelegt.
1907 wurde die im Jahr zuvor fertiggestellte Mariazellerbahn dem öffentlichen Verkehr übergeben. 1911 wurde die Mariazellerbahn elektrifiziert.
1924 wurden die Mariazeller Festspiele im neu erbauten Festspielhaus eröffnet. Sie erlebten 1925 ihren Höhepunkt. In den folgenden Jahren kam es jedoch zum finanziellen Niedergang und zum Ende der Spiele.
1928 wurde als eine der ersten Seilbahnen in Österreich die Seilschwebebahn auf die Bürgeralpe gebaut. Im gleichen Jahr wurde die allgemeine Wasserleitung um die „Student-Quelle“ erweitert.
1945 zog die Rote Armee der Sowjetunion in Mariazell ein und nahm mit 5000 Mann Quartier; als Teil der Steiermark kam der Ort aber später im Jahr zur britischen Besatzungszone.
1948 wurde Mariazell zur Stadt erhoben. Eine generelle Kirchensanierung erfolgte von 1955 bis 1957. In diesen Jahren wurden auch die Ortsumfahrung und ein neues Postamt gebaut.
1966 lösten die Patres des Stiftes Kremsmünster die Patres des Schottenstiftes ab, die seit 1949 die kirchliche Leitung Mariazells innehatten. In den folgenden Jahren gab es umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche und am Pfarrhof sowie den umliegenden Kapellen vorgenommen und der neue Rosenkranzweg wurde gebaut.
1976 erhielt Mariazell ein Hallenbad und einige Jahre darauf eine Erweiterung der Hauptschule.
1983 besuchte Papst Johannes Paul II. Mariazell. Der Papstaltar wurde am Hauptplatz aufgebaut. Im Zuge dieses Großereignisses wurden in der gesamten Stadt Fassaden umfassend renoviert, der Hauptplatz neu gestaltet und Parkplätze geschaffen.
1990 fand eine Dank- und Freiheitswallfahrt der ehemaligen Ostblockländer mit 25.000 Teilnehmern statt.
1992 wurde die Wallfahrtsseelsorge von den Benediktinern aus Kremsmünster in die Obhut des Gründerstiftes und Mutterklosters St. Lambrecht übergeben.
1988 stellte die Mariazellerbahn ihren Betrieb zwischen Mariazell und Gußwerk ein; 2003 wurden die Anlagen der Mariazellerbahn zwischen Mariazell und Gußwerk abgetragen.
2004: Mitteleuropäischer Katholikentag – Wallfahrt der Völker nach Mariazell mit über 100.000 Besuchern.
2007: Bartholomäus I., 270. Nachfolger des Apostels Andreas und Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel, Oberhaupt der rund 300 Millionen orthodoxen Christen, besucht Mariazell. Vom 12. bis 15. August 2007 luden die österreichischen Bischöfe zu einer Jugendwallfahrt nach Mariazell ein. Rund 3000 Jugendliche aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich nahmen daran teil.
Am 8. September 2007 besuchte Papst Benedikt XVI. Mariazell, um anlässlich des 850-Jahr-Jubiläums der Basilika einen Gottesdienst (Vesper) zu feiern. Nachdem am Samstag, 19. November 2016 der Christkindlmarkt am Hauptplatz erstmals geöffnet hatte, fiel in der folgenden Nacht bei starken Windböen der dekorierte Christbaum um. Es kam zu keinen Folgeschäden, der Leuchtschmuck blieb in Funktion.[6]
Die Gemeinden des Mariazeller Landes, Mariazell, Gußwerk, Halltal und St. Sebastian wurden durch die Gemeindestrukturreform in der Steiermark, per 1. Jänner 2015 zur Stadtgemeinde Mariazell zusammengelegt. Mariazell wurde damit flächenmäßig zur drittgrößten Gemeinde Österreichs.
Zu Heiligabend, 24. Dezember 2023 stürzte in Folge eines Sturms der Christbaum am Hauptplatz um. Die Oberleitung der Mariazellerbahn wurde im Bereich der Bergstrecke von 80 umgestürzten Bäumen getroffen, Räumung und Reparaturen werden mehrere Wochen benötigen. Auf der Bergstrecke wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.[7]
Siehe auch: Liste der Rosenkranzstationen in Mariazell
Eine gotische Basilika aus dem 14. Jahrhundert. Auffällig sind die prächtige barocke Innenausstattung und die drei Türme an der Westfront. Die Kirche beherbergt in der so genannten Gnadenkapelle die Magna Mater Austriae. Bei diesem Gnadenbild handelt es sich um eine kleine hölzerne Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert, die mit einem Prachtgewand bekleidet ist und in der Volksfrömmigkeit vieler Katholiken aus dem gesamten mitteleuropäischen Raum eine große Rolle spielt.
Zahlreiche nationale und internationale Pilgerwege führen nach Mariazell. Solche sind auszugsweise:[8][9]
Weiters verlaufen der Nord-Süd-Weitwanderweg (Österreichischer Weitwanderweg 05) und der Europäische Fernwanderweg E6 durch Mariazell.
Der Wallfahrtstourismus ist der bedeutendste Wirtschaftszweig der Region. Der Stahlguss und die Holzeinbringung waren früher Haupteinnahmequellen der Region.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[10][11][12]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[13] | 2011 | 2001 | 2021[13] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 60 | - | - | 147 | 164 | 118 |
Produktion | 49 | 49 | 50 | 423 | 561 | 494 |
Dienstleistung | 281 | 288 | 300 | 1123 | 1027 | 1255 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Mariazell ist Verkehrsknotenpunkt. Es führen vier Landesstraßen durch das Gemeindegebiet:
Mariazell ist außerdem der südliche Endpunkt der Mariazellerbahn, einer schmalspurigen und historischen elektrifizierten Bahnstrecke von Sankt Pölten durch das Pielachtal nach Mariazell; der Bahnhof liegt allerdings einen Kilometer (15 Gehminuten) vom Ortszentrum entfernt (Ortsteil Sankt Sebastian). Der Personenverkehr wurde 1907 aufgenommen. Die Bahntrasse führte bis Gußwerk, der Betrieb dorthin wurde aber 1988 eingestellt. Zugsverbindungen von/nach Sankt Pölten tagsüber täglich alle 2 Stunden. Vom Bahnhof Mariazell führt auch eine Museumsstraßenbahn zum nahen Erlaufsee. Zu dieser Museumslinie ist seit 2007 eine Verlängerung vom Bahnhof an den Stadtrand von Mariazell in Bau.
Mariazell ist neben Traismauer ein Endpunkt des Traisentalradweges
Im Gemeindegebiet liegt der Flugplatz Mariazell.
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit.
Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. November 2015.[22]
Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
Die Stadtflagge (seit 1958) hat drei Streifen in den Farben Blau-Weiß-Gelb mit dem Wappen.[23]
Die Gemeinde ist Teil der Leader-Region Mariazellerland–Mürztal und Mitglied in der Agenda-21- und Tourismusregion Mariazeller Land, dessen steirische Gemeinden auch die Regionext-Kleinregion des Namens bilden.
In der Zusammenarbeit Shrines of Europe ist Mariazell seit 1996 mit fünf anderen Marienwallfahrtsorten verbunden; 2017 wurde Einsiedeln als siebtes Mitglied aufgenommen. Die Partnerorte sind:
Eintrag zu Mariazell im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)