Bei Goodyera-Arten handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen. Sie besitzen Rhizome, aus denen sowohl sterile Sprosse mit Blattrosetten als auch fertile, an der Basis meist kriechend-aufsteigende Sprosse abzweigen, die in Blütenständen enden. Viele Arten bilden Ausläufer.
Die ovalen oder lanzettlichen Laubblätter sind kurz gestielt. Meist ist die Blattepidermis entlang der Haupt- und Quernerven deutlich heller als die übrige blaugrüne Blattfläche. Die Blattoberseiten zeigen deshalb meist ein kontrastreiches Netzmuster. Die Stängelblätter sind am Grund gehäuft oder stark reduziert.
Der einseitswendige oder schwach gedrehte, ährigeBlütenstand besteht aus einer unverzweigten Achse, an der ungespornte, kleine, weiß-grüne Blüten sitzen; die Pflanzen erinnern damit an Arten der Gattung Spiranthes. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die Blüten haben einfache napfartige Nektarien, die Pollinien sind ungestielt, die Spitze des Labellums ist schnabelförmig. Die übrigen fünf Blütenhüllblätter bilden einen kleinen Helm.
Der britische Botaniker Robert Brown wählte den wissenschaftlichen Gattungsnamen Goodyera zu Ehren von John Goodyer (1592–1664), der ein herausragender englischer Pflanzenkenner, Botaniker und Pflanzensammler des 17. Jahrhunderts war.[2]
Im Englischen wird diese Gattung, ebenso wie die Vertreter der Gattung Spiranthes, als ladies’ tresses („Damenlocken, Korkenzieherlocken“) bezeichnet. Dieser Name spielt auf die leicht gedrehten Blütenstände an. In Amerika heißen die Pflanzen der Gattung Goodyerarattlesnake plantain („Klapperschlangen-Wegerich“), denn die Blattrosetten haben einerseits Ähnlichkeit mit denen des Breitwegerichs (Plantago major), andererseits erinnert das Netzmuster der Blattoberseiten an eine Schlangenhaut. Angeblich wurden Umschläge aus den Blättern der nordamerikanischen Goodyera-Arten früher auch zur Behandlung von Schlangenbissen angewandt.
Die Gattung Goodyera wurde 1813 durch Robert Brown in William Townsend Aiton: Hortus Kewensis; or, a Catalogue of the Plants Cultivated in the Royal Botanic Garden at Kew. London, 2. Auflage, Volume 5, S, 197–198 aufgestellt.[3]
Goodyera bomiensisK.Y.Lang: Sie gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 3700 Metern im nördlichen Taiwan, östlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen westliches Hubei sowie Yunnan.[4] Nach WCSP ist sie ein Synonym zu Goodyera brachystegia.[1]
Goodyera brachystegiaHand.-Mazz.: Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 1300 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen südwestliches Guizhou und zentrales sowie nordöstliches Yunnan.[4]
Goodyera fusca(Lindl.) Hook. f.: Sie kommt im nordöstlichen Indien, in Bhutan, Nepal, nördlichen Myanmar, im südlichen bis südöstlichen Tibet sowie im nordwestlichen Yunnan vor.[4]
Goodyera hemsleyanaKing & Pantl. (Syn.: Goodyera dongchenii var. gongligongensisX.H.Jin & S.C.Chen):[4][5] Sie kommt im zentralen bis westlichen Himalaja und im nordwestlichen Yunnan vor.[1]
Goodyera henryiRolfe[4] (Syn.: Goodyera foliosa var. laevisFinet, Goodyera foliosa var. maximowicziana(Makino) S.S.Ying nom. superfl., Goodyera maximowiczianaMakino): Nepal, zentrales und südliches China bis zu den Kurilen und Taiwan[1]
Goodyera nantoensisHayata (Syn.: Goodyera arisanensisHayata[4]): Sie kommt nur im nördlichen Vietnam und auf dem Mt. Lalashan im nördlichen Taiwan vor.[1]
Goodyera novembrilis(Rchb. f.) Ormerod: Südliches Sumatra, Java und Kleine Sundainseln
Goodyera oblongifoliaRaf.[6]: Südöstliches Alaska bis zu den Vereinigten Staaten und nordöstlichem Mexiko.[1]
↑
Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
↑Goodyera bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 12. Juli 2018.
↑ ab
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.