Nosferatu – Der Untote

Film
Titel Nosferatu – Der Untote
Originaltitel Nosferatu
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 132 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Robert Eggers
Drehbuch Robert Eggers
Produktion Robert Eggers,
Chris Columbus,
Jeff Robinov,
John Graham,
Eleanor Columbus
Musik Robin Carolan
Kamera Jarin Blaschke
Schnitt Louise Ford
Besetzung
Synchronisation

Nosferatu – Der Untote (Originaltitel: Nosferatu) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm des Regisseurs Robert Eggers, der am 25. Dezember 2024 in die US-amerikanischen und am 2. Januar 2025 in die deutschen Kinos kam. Es handelt sich um die zweite Neuverfilmung des Stummfilmklassikers Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922), der wiederum lose auf Bram Stokers Roman Dracula basiert. Die Titelrolle des Vampirs Nosferatu übernahm Bill Skarsgård, während Lily-Rose Depp und Nicholas Hoult in weiteren Hauptrollen zu sehen sind.

Mitte des 19. Jahrhunderts in der deutschen Hafenstadt Wisborg: Die junge Ellen ist einsam und sucht verzweifelt nach Beistand. Durch ihre Gebete wird der transsylvanische Vampir Nosferatu aus seinem Jahrhunderte andauernden Schlaf geweckt, woraufhin eine innige Bindung zwischen beiden entsteht. Nosferatu besucht Ellen fortan mehrere Jahre lang in ihren Albträumen und befriedigt ihre körperlichen Bedürfnisse, bis sich die junge Frau eines Tages den angehenden Immobilienmakler Thomas Hutter zum Mann nimmt.

Um seinen Bund mit Ellen zu erneuern, erwirbt Nosferatu bei der Firma von Thomas ein verfallenes Anwesen in Wisborg. Er korrumpiert dessen Vorgesetzten Herr Knock und fädelt so ein, dass sich der frischgebackene Ehemann für die Unterzeichnung des Kaufvertrags in die Karpaten begeben soll. Thomas lässt Ellen in der Obhut der befreundeten Familie Harding zurück und reist nach Osteuropa. In einem Wirtshaus in Transsylvanien wird er von den Einheimischen eindringlich davor gewarnt, das Schloss des sich als Graf Orlok ausgebenden Käufers aufzusuchen. In der Nacht hat Thomas verstörende Visionen eines untoten Leichnams, setzt seine Reise aber dennoch unbeirrt fort.

Das in Dunkelheit gehüllte Schloss von Graf Orlok ist abgelegen und verlassen. Auch der Hausherr selbst macht ob seines äußeren, verfallenen Antlitzes einen unheimlichen Eindruck auf Thomas. Der Immobilienmakler möchte den Kauf so schnell wie möglich abschließen und das Weite suchen, wird von Orlok aber für die Nacht eingeladen. Am nächsten Morgen erwacht Thomas mit zahlreichen Bisswunden auf seinem Körper und findet Orlok in einer Gruft liegend vor. Ihm kommt der Verdacht, dass es sich bei seinem Gastgeber um einen Vampir handeln könnte, weshalb er Orlok einen Pflock ins Herz rammen möchte. Der Graf erwacht jedoch und Thomas rettet sich durch einen Sprung in den Fluss.

In Wisborg leidet Ellen unterdessen vermehrt unter Albträumen und spricht von der baldigen Ankunft eines großen Grauens. Die Hardings beauftragen den Arzt Dr. Wilhelm Sievers mit der Behandlung, der sich Ellens auch körperlichen Anfällen gegenüber allerdings machtlos sieht. In seiner Verzweiflung kontaktiert Sievers seinen ehemaligen Lehrmeister Prof. Albin Eberhart von Franz, der sich mittlerweile jedoch mehr dem Okkultismus zugewandt hat. Von Franz nimmt sich Ellens Fall an und erkennt schon bald, dass die junge Frau unter einer Art von Besessenheit leidet. Gleichzeitig erreicht die Empusa den Hafen Wisborgs, an Bord derer Nosferatu die Überfahrt nach Deutschland bestritten hat. Die komplette Besatzung des Schiffes scheint verstorben zu sein, während tausende von Ratten in die Stadt einfallen und eine Plage auslösen. Die Bewohner vermuten als Auslöser der zahlreichen Todesfälle einen neuerlichen Ausbruch der Pest, doch von Franz erkennt, dass in Wahrheit Nosferatu hinter der Epidemie steckt.

In der Nacht wird Ellen von Nosferatu aufgesucht, verweigert ihm allerdings die Erneuerung ihres Bundes. Der Vampir gibt ihr daraufhin zwei weitere Nächte Zeit, ehe er mit dem Tod ihres Ehemannes Thomas droht. Dieser wurde nach seiner Flucht von Nonnen gefunden und behandelt, ehe er die Heimreise nach Deutschland antrat und sich mit Ellen wiedervereinigte. Zum Schutz seiner Ehefrau beschließt der Immobilienmakler nun, Nosferatu endgültig zu töten. Von Franz ist sich der Aussichtslosigkeit dieses Vorhabens allerdings bewusst und instruiert Ellen, dass nur sie allein den Vampir vernichten könne. In der ersten Nacht fallen Anna Harding und ihre beiden Kinder dem Untoten zum Opfer, woraufhin sich auch Friedrich Harding das Leben nimmt. Von Franz lockt Thomas am Folgeabend zum Anwesen von Nosferatu, wohl wissend, dass der Vampir in Wahrheit dessen Ehefrau aufsuchen wird. Ellen zeigt sich Nosferatu gegenüber bereitwillig, den gemeinsamen Bund zu erneuern, und schläft mit ihm. Durch ihr menschliches Opfer hält sie den Vampir so lange von seinem Sarg fern, bis er am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wird und stirbt. Als Thomas eintrifft, verstirbt auch Ellen an ihren zahlreichen Bissverletzungen.

Entstehung und Besetzung

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Robert Eggers (links) und Bill Skarsgård (rechts)
Robert Eggers (links) und Bill Skarsgård (rechts)
Robert Eggers (links) und Bill Skarsgård (rechts)

Im Jahr 2015 kündigte das von Jeff Robinov geführte Produktionsunternehmen Studio 8 eine Neuverfilmung des Stummfilmklassikers Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens an, der wiederum auf dem Roman Dracula von Bram Stoker basiert. Als Regisseur und Drehbuchautor wurde Robert Eggers engagiert, der zuvor den Horrorfilm The Witch inszenierte.[2] Nach Eigenaussage war der Filmemacher bereits in seiner Jugend vom Filmklassiker begeistert und inszenierte als 17-Jähriger eine High-School-Theateradaption von Nosferatu.[3] Im August 2017 wurde Anya Taylor-Joy als Darstellerin verpflichtet, während sich Chris Columbus und Eleanor Columbus dem Filmprojekt als Produzenten anschlossen.[4] Zwei Jahre später äußerte Regisseur Eggers allerdings Bedenken, ob die Verfilmung trotz seiner großen Bemühungen tatsächlich realisiert werde.[5] Eine Umsetzung von Nosferatu verschob er letztendlich zugunsten seines Historiendramas The Northman,[6] woraufhin Harry Styles, der zwischenzeitlich mit der Hauptrolle in Verbindung gebracht wurde, das Filmprojekt aufgrund von Terminkonflikten wieder verließ.[7]

Nachdem sich Focus Features im Jahr 2022 die Vertriebsrechte am Film gesichert hatte, erklärte Regisseur Robert Eggers Nosferatu zu seinem nächsten Filmprojekt.[6] Für die Hauptrolle des Graf Orlok wurden zunächst ältere Darsteller wie Willem Dafoe, der zuvor bereits im Jahr 2000 an der Nosferatu-Verfilmung Shadow of the Vampire mitgewirkt hatte, Daniel Day-Lewis und Mads Mikkelsen in Betracht gezogen.[8][9] Dafoe übernahm letztendlich in seiner dritten Zusammenarbeit mit Eggers nach Der Leuchtturm und The Northman die Rolle des Okkultisten Albin Eberhart von Franz,[10] während Nosferatu mit Bill Skarsgård besetzt wurde. Der schwedische Schauspieler wurde bereits Jahre zuvor von Eggers in Erwägung gezogen,[6] sprach ursprünglich aber für die Rolle des Ehemannes Thomas Hutter vor.[8] In Vorbereitung auf die Rolle verlor Skarsgård „enorm“ an Gewicht und arbeitete mit einem Operncoach zusammen, um seine Stimme um eine Oktave zu vertiefen.[11] An Drehtagen verbrachte er bis zu sechs Stunden in der Maske, um das von Eggers gewünschte verfremdete Aussehen zu erhalten.[8]

In weiteren Hauptrollen verkörpern Lily-Rose Depp und Nicholas Hoult die von Nosferatu verfolgten Eheleute Ellen und Thomas Hutter,[6][12] nachdem die ursprünglich vorgesehene Darstellerin Anya Taylor-Joy das Filmprojekt zwischenzeitlich wieder verlassen hatte.[8] Daneben übernahmen Emma Corrin und Aaron Taylor-Johnson die Rollen des mit den Hutters befreundeten Ehepaares Harding, während Simon McBurney als Thomas’ Vorgesetzter Herr Knock und Ralph Ineson als Ellens Arzt Dr. Wilhelm Sievers zu sehen sind.[13][14]

Dreharbeiten und Filmmusik

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Die rumänische Burg Hunedoara

Die Dreharbeiten mit Kameramann Jarin Blaschke erfolgten vom 23. Februar bis zum 19. Mai 2023 in Prag.[15][16] Zu den Drehorten in der tschechischen Hauptstadt zählten vorrangig die Filmstudios Barrandov,[17] aber auch der in den 1730er Jahren erbaute Barockkomplex Invalidovna und die Altstadt.[18] Später erfolgten Dreharbeiten an Bord eines Schiffes auf offenem Meer, wo Eggers unter erschwerten Wetterbedingungen mit russischen Seeleuten zusammenarbeitete.[19] Für Außenaufnahmen des Schlosses von Graf Orlok diente die Burg Hunedoara in Rumänien als Kulisse; Innenaufnahmen erfolgten hingegen in Filmstudios,[20] auf der tschechischen Burg Pernštejn und im Schloss der Kleinstadt Rožmitál pod Třemšínem.[21][18] Für die Dreharbeiten kamen insgesamt rund 5000 trainierte Ratten zum Einsatz,[21] was von der Tierrechtsorganisation PETA kritisiert wurde.[22]

Im Unterschied zum Originalfilm Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens wurde das Remake in Farbe auf 35-mm-Film gedreht, sollte visuell allerdings an den Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts erinnern.[16][23] Kameramann Jarin Blaschke setzte dafür auf natürliche Lichtquellen wie den Mond, Feuer und Kerzenschein, was allerdings zu Problemen bei der Beleuchtung von größtenteils in der Dunkelheit spielenden Szenen führte. Für die authentische Nachbildung von Mondlicht nutzte der Kameramann einen speziellen Farbfilter, der nur die für das menschliche Auge bei Dunkelheit sichtbaren Wellenlängen des Lichts durchließ und etwa sämtliche Rottöne herausfilterte. In Reaktion darauf setzte der Szenenbildner Craig Lathrop bei seinen Kulissen auf helle, aus der Dunkelheit stechende Farben, während die Kostümbildnerin Linda Muir ihre Kostüme aus Licht reflektierenden Stoffen anfertigte und mit glitzernden Accessoires ausstattete.[20] Das Budget betrug rund 50 Millionen US-Dollar.[24]

Die Filmmusik komponierte der Brite Robin Carolan,[25] für den Eggers Vorgängerfilm The Northman die erste Filmarbeit darstellte. Carolan begann bereits vor Beginn der Dreharbeiten mit der Komposition, damit Eggers am Filmset auf die Musik zurückgreifen und so eine gewisse Atmosphäre erzeugen konnte.[20] Auf Bestreben des Regisseurs verzichtete Carolan für seine Komposition auf die Nutzung von elektronischen Instrumenten und Synthesizern, sondern setzte stattdessen auf ein von 60 Streichern angeführtes Orchester, das mit Klängen des klassischen rumänischen Instruments Toaca kombiniert wurde.[26] Ende September 2024 wurden von Back Lot Music die ersten beiden Stücke der Filmmusik veröffentlicht.[27] Das komplette, aus 43 Musikstücken bestehenden Soundtrack-Album erschien am 22. November 2024 bei den Musiklabels Bones Records sowie Waxwork Records und war sowohl in Vinyl-, CD- und digitalen Varianten erhältlich.[28]

Marketing und Veröffentlichung

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Erste Testvorführungen fanden Mitte September 2023 statt,[29] ehe zwei Monate später Bilder aus dem Film veröffentlicht wurden.[30] Erstes Filmmaterial wurde im April 2024 exklusiv auf der CinemaCon vorgestellt,[31] ehe ein erster Trailer Ende Juni und ein zweiter am 30. September 2024 folgten.[32][33] Mitte September 2024 wurde der Film bei der Filmkunstmesse Leipzig einem Fachpublikum vorgestellt.[34] Die offizielle Weltpremiere erfolgte am 2. Dezember 2024 im Berliner Zoo Palast;[35] eine US-amerikanische Uraufführung zehn Tage später in Los Angeles.[36] Im Anschluss kam Nosferatu – Der Untote am 25. Dezember 2024 in die US-amerikanischen und am 2. Januar 2025 in die deutschen Kinos.[37][32]

Synchronisation

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Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Leonhard Mahlich bei FFS Film- & Fernseh-Synchron.[38]

Die Darsteller Nicholas Hoult, Aaron Taylor-Johnson, Emma Corrin und Willem Dafoe (v. l. n. r.)
Rolle Darsteller Synchronsprecher[38]
Graf Orlok / Nosferatu Bill Skarsgård Martin Kautz
Ellen Hutter Lily-Rose Depp Lena Schmidtke
Thomas Hutter Nicholas Hoult Ozan Ünal
Friedrich Harding Aaron Taylor-Johnson Tim Knauer
Anna Harding Emma Corrin Patrizia Carlucci
Albin Eberhart von Franz Willem Dafoe Reiner Schöne
Dr. Wilhelm Sievers Ralph Ineson Oliver Stritzel
Herr Knock Simon McBurney Holger Mahlich

In den Vereinigten Staaten erhielt Nosferatu von der MPA aufgrund von blutiger Gewalt, gezeigter Nacktheit und vereinzelten sexuellen Inhalten ein R-Rating.[39] In Deutschland vergab die FSK eine äquivalente Freigabe ab 16 Jahren. In der Begründung heißt es, der ruhig inszenierte Film habe eine düstere, bedrohliche Grundatmosphäre. Stellenweise komme es dabei zu drastischeren Gewaltdarstellungen, die aber schlüssig in die Dramaturgie eingebunden seien und nicht reißerisch wirken würden. Auch die vereinzelt geschilderte Verbindung von Gewalt und Lust bzw. Sexualität werde nicht verherrlicht und könne als genretypisch in den Kontext der Vampirgeschichte eingeordnet werden. Eine sexualethische Desorientierung oder anderweitige Beeinträchtigungen seien daher bei Jugendlichen ab 16 Jahren nicht zu befürchten.[40]

Darstellerin Lily-Rose Depp

Nosferatu – Der Untote konnte 85 % der 311 bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken überzeugen und erhielt dabei eine durchschnittliche Bewertung von acht Punkten. Als zusammenfassendes Fazit zieht die Seite, der wunderbar inszenierte „Behemoth eines Horrorfilms“ sei zu gleichen Teilen abstoßend und verführerisch.[41] Bei Metacritic erhielt Nosferatu basierend auf 58 Rezensionen einen Metascore von 78 von 100 möglichen Punkten.[42]

David Ehrlich sieht in Nosferatu – Der Untote in seiner Filmkritik für IndieWire nicht einfach nur ein reines Remake des Stummfilmklassiker Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, sondern eine verführerische Gegenaufnahme mit einer psychosexuellen Variation. Trotz einer überaus engagierten Schauspielleistung von Nosferatu-Darsteller Bill Skarsgård gebe ihm der Film dabei kaum eine Chance, aus der Peripherie hervorzutreten, da die Neuverfilmung ihre Energie stattdessen auf die von Lily-Rose Depp gespielte Ellen Hutter fokussiere. Ihre beeindruckende und von einer bemerkenswerten Selbstbeherrschung geprägte Darbietung, so überzeugend mit der Finsternis ihrer eigenen Figur zu ringen, trage den gesamten Film. Die fesselnde Kraft der großartigen Adaption werde dabei aus der Reibung zwischen historischen gesellschaftlichen Sitten und dem ewigen menschlichen Kontrollverlangen gezogen, wobei Nosferatu zwar eine moderne Perspektive einnehme, aber dennoch fetischistisch zeitgetreu sei. Regisseur Robert Eggers setze erstmals auf eine tragische Grausamkeit, die seine früheren Werke nicht hatten, und interessiere sich mehr für psychische Ängste statt sozialpolitische Vorurteile. Auch wenn die Handlung dünn sei, werde die Einfachheit der Geschichte durch eine gefühlsbetonte Körperlichkeit abgelegt und die Atmosphäre mit frischen Details versehen. Dabei greife Eggers zwar auf eine Handvoll konventionelle Horrorszenen zurück, werte diese aber durch ein außergewöhnliches Spiel mit dem Schatten auf.[43]

Auch für David Rooney vom Hollywood Reporter handle es sich bei Nosferatu – Der Untote um eine hervorragende Kombination aus Regisseur und Material, die gleichermaßen aufregend, abstoßend und schön sei. Robert Eggers erschaffe einen exquisit gestalteten Gothic-Fiebertraum voller üppiger visueller Details, der von einer dichten Atmosphäre und einer makaberen Poesie durchdrungen sei. Sein Drehbuch sei auf Vorahnungen bedacht und reize die Erwartungen des Zuschauers aus, die Dialoge seien reichhaltig sowie geschmackvoll und ein böser Humor mache das Gefühl des Untergangs zeitgleich nur noch erbarmungsloser und gruseliger. Auf der Darstellerseite seien Bill Skarsgård und Lily-Rose Depp fesselnd und die gemeinsamen Szenen elektrisierend, während auch die Nebendarsteller Willem Dafoe und Emma Corrin herausragen würden. Daneben hebt Rooney insbesondere die faszinierende Kameraarbeit samt kraftvoller Bildsprache von Jarin Blaschke und die authentischen sowie charaktergerechten Kostüme von Linda Muir positiv hervor.[44]

Als „respektvolle Hommage an einen Horrorklassiker“ wird Nosferatu – Der Untote von Peter Bradshaw in seiner Kritik für den Guardian bezeichnet. Der Film sei intelligent und detailliert, ansprechend gedreht und stilisiert, wobei Regisseur Robert Eggers einige wunderschöne Bilder und beeindruckende Momente erschaffe. Bradshaw bemängelt allerdings die durch Willem Dafoe in den Film gebrachte komödiantische Absurdität, die dem restlichen schwarzen Comic-Horror entgegenstehen und den Schrecken abschwächen würde. Auch Hauptdarsteller Bill Skarsgård wirke trotz einer guten Schauspielleistung eher abschreckend grausam anstatt gruselig, wobei seine Untertitel beinahe grenzwertig lächerlich seien.[45]

Enttäuscht zeigt sich auch Peter Debruge von Variety, der in Nosferatu – Der Untote zwar mehr als ein reines Remake des Originals, aber kein vollbefriedigendes Kinoerlebnis sieht. Der Film sehe zwar prächtig aus – fast jede Einstellung sei dabei ein eigenes Kunstwerk und durch Kostüme, Kulisse und ungewöhnlich elegante Effekte entstehe ein prächtig eindringliches Seherlebnis –, habe aber keinen Biss und sei unheimlich leblos. So hätte Regisseur Robert Eggers mit einer präzise arrangierten Inszenierung zwar eine starke Vision gehabt, aber mit prätentiösen Dialogen und einem schläfrigen Erzähltempo auch Schwierigkeiten als Geschichtenerzähler. An den gestellten Darbietungen des Originalfilms halte er dabei fest; so wirke etwa das Schauspiel von Aaron Taylor-Johnson und Emma Corrin affektiert, während Hauptdarstellerin Lily-Rose Depp eine schwache Leistung abliefere. Auch Graf Orlok werde entmannt und erinnere in einem unangenehmen neuen Look eher an einen „obdachlosen Hells Angel“, wodurch die im Film aufgegriffene Angst vor sexueller Ausbeutung abgeschwächt werde.[46]

Einspielergebnis

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Am Startwochenende musste sich Nosferatu in den Vereinigten Staaten mit Einnahmen in Höhe von rund 40 Millionen US-Dollar den Blockbustern Mufasa: Der König der Löwen und Sonic the Hedgehog 3 geschlagen geben, konnte aber den dritten Platz der US-Kino-Charts erreichen.[47] Auch in Deutschland wurde der Film nach seinem Kinostart Anfang Januar 2025 von größeren Studioproduktionen wie Vaiana 2 oder Wicked in den Schatten gestellt, belegte am Startwochenende mit 145.000 Kinobesuchern aber den zweiten Platz der Arthouse-Charts.[48][49] Die weltweiten Einnahmen aus Kinovorführungen belaufen sich auf 135,4 Millionen US-Dollar,[50] eine Marke, die seit Beginn der COVID-19-Pandemie von nur wenigen Arthouse-Filmen übertroffen wurde.[24] Allein in den Vereinigten Staaten wurde Nosferatu mit Einnahmen in Höhe von 81,9 Millionen US-Dollar zum finanziell erfolgreichsten Film von Regisseur Robert Eggers.[51]

Nosferatu – Der Untote wurde für über 170 Filmpreise nominiert, von denen er 30 Auszeichnungen gewinnen konnte.[52] Insbesondere in technischen Kategorien wie der Kameraarbeit von Jarin Blaschke, dem Szenenbild von Craig Lathrop oder dem Kostümdesign von Linda Muir wurde der Film dabei berücksichtigt. Im Folgenden eine Auswahl der relevantesten Filmpreise:

Alliance of Women Film Journalists Awards 2024
  • Auszeichnung für die Beste Kamera (Jarin Blaschke)
  • Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch (Robert Eggers)[53]

American Society of Cinematographers Awards 2025

Art Directors Guild Awards 2025

  • Nominierung für das Beste Szenenbild in einem Historienfilm (Craig Lathrop)[55]

British Academy Film Awards 2025

British Society of Cinematographers Awards 2025

  • Nominierung für die Beste Kamera (Jarin Blaschke)[56]

Critics’ Choice Movie Awards 2025

Golden Reel Awards 2025

  • Nominierung für den Besten Tonschnitt – Effekte & Foley[57]

London Critics’ Circle Film Awards 2025

  • Nominierung als Bester Film
  • Nominierung als Bester britischer Darsteller (Nicholas Hoult) A
  • Nominierung für die Beste technische Leistung (Jarin Blaschke)[58]

National Board of Review Awards 2024

  • Auszeichnung für die Beste Kamera (Jarin Blaschke)[59]

National Society of Film Critics Awards 2025

Online Film Critics Society Awards 2025

Satellite Awards 2024

VES Awards 2025

Kameramann Jarin Blaschke
A 

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Nosferatu – Der Untote. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 263542/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Mike Fleming Jr.: Studio 8 Sets ‘Nosferatu’ Remake; ‘The Witch’s Robert Eggers To Write & Direct. In: Deadline.com. 28. Juli 2015, abgerufen am 23. Januar 2023.
  3. Chris O’Falt: Filmmaker Toolkit Podcast: ‘Witch’ Director Robert Eggers’ Lifelong Obsession with ’Nosferatu’ and His Plans For a Remake (Episode 13). In: IndieWire. 11. November 2016, abgerufen am 23. Januar 2023.
  4. Justin Kroll: ‘Split’ Star Anya Taylor-Joy Reteams With ‘Witch’ Director on ‘Nosferatu’ Remake (EXCLUSIVE). In: Variety. 14. August 2017, abgerufen am 23. Januar 2023.
  5. David Crow: Robert Eggers on Status of Nosferatu, Prepping Next Film. In: denofgeek.com. 15. Oktober 2019, abgerufen am 23. Januar 2023.
  6. a b c d Justin Kroll: Bill Skarsgard & Lily-Rose Depp To Star In ‘Nosferatu’, Robert Eggers’ Follow-Up To ‘Northman’ For Focus. In: Deadline.com. 30. September 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  7. Zack Sharf: Harry Styles Dropped Out of Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ Remake With Anya Taylor-Joy. In: Variety. 28. März 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  8. a b c d Madison Vain: Bill Skarsgård Likes It Darker. In: Esquire. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  9. TC Phillips: Before Bill Skarsgård, 2024's Nosferatu Nearly Cast 3 Famous Actors For Count Orlok (Including A Star Who Already Portrayed Him 24 Years Ago). In: Screenrant.com. 25. Dezember 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  10. Justin Kroll: Willem Dafoe And Robert Eggers Eye Reunion On The Director’s ‘Nosferatu’. In: Deadline.com. 26. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2023.
  11. Jamie Graham: Robert Eggers says Bill Skarsgård is unrecognizable in Nosferatu: „You can’t detect any Bill here“. In: gamesradar.com. 4. Dezember 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023.
  12. Justin Kroll: Nicholas Hoult Eyes Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ Movie At Focus. In: Deadline.com. 7. Oktober 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  13. Baz Bamigboye: ‘The Crown’ Star Emma Corrin Boards Robert Eggers’ Gothic Horror ‘Nosferatu’. In: Deadline.com. 13. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  14. Justin Kroll: Aaron Taylor-Johnson Joins Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ Movie For Focus. In: Deadline.com. 3. März 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  15. Jason Pirodsky: ‘Nosferatu’, with Bill Skarsgård as Count Orlok, to kick off Prague shoot in February. In: praguereporter.com. 9. Januar 2023, abgerufen am 23. Januar 2023.
  16. a b Jason Pirodsky: Robert Eggers’ ‘Nosferatu’, with Willem Dafoe and Bill Skarsgård, wraps Prague shoot. In: praguereporter.com. 29. Mai 2023, abgerufen am 30. Mai 2023.
  17. Jason Pirodsky: Aaron Taylor-Johnson joins cast of ‘Nosferatu’ in Prague. In: praguereporter.com. 4. März 2023, abgerufen am 13. März 2023.
  18. a b Jason Pirodsky: ‘Nosferatu’ now filming at Prague’s historic Invalidovna complex. In: praguereporter.com. 27. März 2023, abgerufen am 28. März 2023.
  19. Ben Travis: Robert Eggers Reflects On ‘Difficult’ Nosferatu Shoot: ‘I’m Trying To Go Beyond What I’m Capable Of’ – Exclusive. In: Empire. 4. Juli 2023, abgerufen am 5. Juli 2023.
  20. a b c Ryan Fleming: The Craft Of ‘Nosferatu’: How The Cinematography, Editing, Production Design, Costume Design And Score Brought “Originality And Darkness”. In: Deadline.com. 2. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  21. a b Antonia Blyth: ‘Nosferatu’ Exclusive: Writer-Director Robert Eggers, Lily-Rose Depp, Nicholas Hoult & Cast Reveal The Devil In The Detail, From Demonic Possession To 5000 Trained Rats. In: Deadline.com. 2. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  22. Jazz Tangcay & Katcy Stephan: PETA Plans Protest at ‘Nosferatu’ Screening: Rats ‘Didn’t Cause the Plague!’ In: Variety. 6. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  23. Jazz Tangcay: ‘Nosferatu’ Cinematographer Breaks Down the Count Orlok Encounter Sequence and Shooting on Film. In: Variety. 6. Januar 2025, abgerufen am 6. Januar 2025.
  24. a b Rebecca Rubin: Box Office Milestones: ‘Nosferatu’ Hits $100 Million Globally, ‘Moana 2’ Swims Past $950 Million. In: Variety. 5. Januar 2025, abgerufen am 6. Januar 2025.
  25. Robin Carolan Scoring Robert Eggers’ ‘Nosferatu’. In: filmmusicreporter.com, 25. Juni 2024.
  26. Jazz Tangcay: ‘Nosferatu’ Composer on Using 60 String Players to Create a Disorienting, ‘F—ed Up’ Score. In: Variety. 26. Dezember 2024, abgerufen am 20. Dezember 2024.
  27. First Tracks from Robin Carolan’s ‘Nosferatu’ Score Released. In: filmmusicreporter.com, 30. September 2024.
  28. ‘Nosferatu’ Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 30. September 2024.
  29. Jordan Ruimy: Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ Set to Test-Screen Next Week. In: worldofreel.com. World of Reel, 8. September 2023, abgerufen am 14. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  30. Ben Travis: Nosferatu Will Conjure Vampiric Terror In Robert Eggers’ ‘Old-School Gothic’ Horror: ‘It’s A Scary Film’ – World-First Image. In: Empire. 20. November 2023, abgerufen am 20. November 2023.
  31. Nancy Tartaglione & Anthony D’Alessandro: Focus Features Goes Gothic With First Look At Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ – CinemaCon. In: Deadline.com. 10. April 2024, abgerufen am 11. April 2024.
  32. a b Pascal Reis: Einer der besten Vampir-Filme aller Zeiten erhält eine Neuauflage: Der erste Trailer zu „Nosferatu – Der Untote“ ist da! In: filmstarts.de, 24. Juni 2024.
  33. Matt Grobar: ‘Nosferatu’ Trailer: Lily-Rose Depp Haunted By Vampire Bill Skarsgård In Robert Eggers’ Gothic Horror. In: Deadline.com. 30. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  34. Filme auf der 24. Filmkunstmesse Leipzig 2024. In: filmkunstmesse.de. Abgerufen am 2. August 2024. (PDF; 544 KB)
  35. Nora Stavenhagen: „Nosferatu“-Weltpremiere des Horror-Remakes im Berliner Zoo-Palast: Warum nicht London oder New York? In: Berliner Zeitung. 3. Dezember 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  36. Glenn Garner & Melanie Brooks: Lily-Rose Depp Details “Incredibly Empowering” ‘Nosferatu’ Role As Bill Skarsgård & Robert Eggers Reflect On 10-Year Journey To Remake. In: Deadline.com. 13. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  37. Anthony D’Alessandro: Focus Features Dates Robert Eggers’ ‘Nosferatu’ For Christmas 2024. In: Deadline.com. 28. November 2023, abgerufen am 28. November 2023.
  38. a b Nosferatu – Der Untote. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 3. Januar 2025.
  39. John Squires: ‘Nosferatu’ Rated “R” for Bloody Violence and “Graphic Nudity”. In: bloody-disgusting.com. 19. November 2024, abgerufen am 7. Januar 2025.
  40. Freigabebegründung der FSK, abgerufen am 7. Januar 2025.
  41. Nosferatu – Der Untote. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 14. Januar 2025 (englisch).
  42. Nosferatu – Der Untote. In: Metacritic. Abgerufen am 14. Januar 2025 (englisch).
  43. David Ehrlich: ‘Nosferatu’ Review: Lily-Rose Depp Succumbs to the Darkness in a Psychosexual Fairy Tale That Breathes Fresh Life Into Cinema’s Most Famous Vampire. In: IndieWire. 2. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  44. David Rooney: ‘Nosferatu’ Review: Bill Skarsgard and Lily-Rose Depp Are Riveting, but Director Robert Eggers Rules This Haute-Horror Feast. In: The Hollywood Reporter. 2. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  45. Peter Bradshaw: Nosferatu review – Robert Eggers’s respectful homage to a vampire horror classic. In: The Guardian. 2. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  46. Peter Debruge: ‘Nosferatu’ Review: Robert Eggers’ Obsessive Take on Vampire Classic Looks Gorgeous, but Lacks Bite. In: Variety. 2. Dezember 2024, abgerufen am 1. Januar 2025.
  47. Anthony D’Alessandro: ‘Sonic’ & ‘Mufasa’ Brawl Over No. 1; ‘Nosferatu’ Feasts $40M+; ‘A Complete Unknown’ Rockin’ $23M 5-Day — Post-Christmas Box Office Update. In: Deadline.com. 29. Dezember 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
  48. Carsten Baumgardt: Deutsche Kinocharts: „Mufasa: Der König der Löwen“ bleibt vorn, guter Start für „Nosferatu - Der Untote“, „Better Man“ enttäuscht. In: kino-total.net. 6. Januar 2025, abgerufen am 6. Januar 2025.
  49. Damian Sprenger: Arthouse-Charts: "Nosferatu" beißt sich auf der Zwei fest. In: Blickpunkt:Film. 6. Januar 2025, abgerufen am 6. Januar 2025.
  50. Nosferatu – Der Untote. In: Box Office Mojo. Abgerufen am 14. Januar 2025.
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