Princess Juliana International Airport | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | TNCM | |
IATA-Code | SXM | |
Koordinaten | 18° 2′ 27″ N, 63° 6′ 32″ W | |
Höhe über MSL | 4 m (13 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 7 km westlich von Philipsburg[1] | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1942 für das Militär 1943 für Passagiere[2] | |
Betreiber | Princess Juliana International Airport Operating Company N.V. | |
Fläche | 64[3] ha | |
Terminals | 1 | |
Passagiere | 1.840.212 (2016)[4] | |
Luftfracht | 5.992 t (2014)[5] | |
Flug- bewegungen |
62.144 (2016)[6] | |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
2,5 Mio.[3] | |
Beschäftigte | 268 (2014)[7] | |
Start- und Landebahn | ||
10/28[1] | 2300 m × 45 m Asphalt | |
Webseite | ||
sxmairport.com |
Der Princess Juliana International Airport (IATA-Code: SXM, ICAO-Code: TNCM) ist ein Flughafen im niederländischen Teil der Insel St. Martin in der Karibik. Der Flugplatz wurde im Zweiten Weltkrieg von US-Pioniereinheiten erbaut und diente zunächst als Militärflugplatz der Alliierten, die ihn zur Luftraumüberwachung der karibischen Gewässer nutzten. Er wurde 1944 von der späteren Königin Juliana während einer geheim gehaltenen Reise zu den Niederländischen Antillen offiziell für den zivilen Flugverkehr eröffnet[8] und trägt seither ihren Namen.
Der Flughafen verfügt nicht über ein Instrumentenlandesystem, sondern nur über VOR/DME sowie Sichtanflugverfahren. Außerdem befinden sich in relativ geringem Abstand hinter der Startbahn 10 mehrere Hügel, sodass abhebende Flugzeuge schnell an Höhe gewinnen und so früh wie möglich eine Rechtskurve fliegen müssen (siehe Abschnitt Besonderheiten). Die Start- und Landebahn ist nur 2300 Meter lang, was eine Beschränkung des Startgewichts für Großraumflugzeuge mit sich bringt. Der Flughafen wird mit Maschinen unterschiedlichster Größe bedient: neben kleinen Sportmaschinen sowie Regionalflugzeugen wie der De Havilland DHC-8 finden sich auch vierstrahlige Jets wie die Boeing 747 und der Airbus A340. Eine Boeing 747 kann auf Grund der kurzen Startbahn weit entfernte Ziele nicht direkt erreichen, da sie voll aufgetankt eine längere Piste benötigen würde. Deswegen wird von KLM zunächst Curaçao oder Aruba und von Corsair Martinique oder Guadeloupe angesteuert, um dort für den Weiterflug aufzutanken.
Der Flughafen wird aus Europa von Air France mit A340-300 (Paris-Charles-de-Gaulle), KLM (A330-200, Amsterdam), zweimal wöchentlich von Air Caraïbes (A330-200) von Paris-Orly und unregelmäßig im Charterverkehr von Corsair International (A330, Paris-Orly) angeflogen. Air Canada Rouge und weitere Fluggesellschaften aus Nordamerika und der Karibik bieten tägliche Linienverbindungen in die USA, Kanada und zu Karibik-Inseln an. Als Heimatflughafen dient der Princess Juliana International Airport für die karibische Fluggesellschaft Winair (Windward Island Airways).
Im Luftfrachtbereich fliegt Amerijet International die Ziele Miami, Santiago de los Caballeros sowie Santo Domingo an.
In der Vergangenheit wurde der Flughafen von mehreren Fluggesellschaften mit der Boeing 747 angeflogen. Der letzte Landeanflug und Start einer 747 (KLM) fand am 28. Oktober 2016 statt.
Als besondere Attraktion des Flughafens gilt dessen Lage. Die Landeschwelle der Landebahn 10 ist nur ca. 160 Meter vom Maho Beach entfernt. Aufgrund des hügeligen Terrains im Osten kann ausschließlich von Westen kommend auf Piste 10 gelandet werden; dabei überqueren die Flugzeuge in geringer Höhe den Strand. Begünstigt wird das auch durch den Umstand, dass ein hoher Zeitanteil auf östliche Winde fällt.[9] Beim Anrollen zum Start werden durch den Schubstrahl der Triebwerke Sand und kleine Steine aufgewirbelt. Weil die Flugzeuge meist Richtung Osten starten und wegen der Hügel dort schnell an Höhe gewinnen müssen, wird der volle Schub häufig schon im Stand aufgebaut, bevor die Bremsen gelöst werden. Deshalb ist für Zuschauer der Aufenthalt am Strand direkt vor der Startbahn gefährlich.
Wegen der seltenen Möglichkeit, Flugzeuge im tiefen Endanflug über einem tropischen Sandstrand zu beobachten, ist der Airport weltweit bei Planespottern bekannt und beliebt. Darüber hinaus sammeln sich täglich waghalsige Touristen unmittelbar am Flughafenzaun und kämpfen gegen die Kraft der Turbinenstrahlen startender Flugzeuge an (sogenanntes „Zaunsurfen“). Warnschilder des Flughafenbetreibers weisen darauf hin, dass der Abgasstrahl startender und landender Flugzeuge ernsthafte, sogar tödliche Verletzungen verursachen kann. Dennoch geschah genau dies am 12. Juli 2017, als eine 57-jährige Neuseeländerin im Strahl einer startenden Boeing 737-800 sich nicht mehr am Begrenzungszaun festhalten konnte, mit dem Kopf gegen einen Betonblock geschleudert wurde und kurz darauf im Krankenhaus ihren Verletzungen erlag.[10]
Zur Information der Schaulustigen werden die täglichen Flugbewegungen (Fluggesellschaften, Landezeiten und Abflugorte) am Strand neben der Landebahn von einem Restaurant-Betreiber handschriftlich auf einem aufrecht stehenden Surfbrett notiert und regelmäßig aktualisiert.
In Europa bietet der Flughafen Alexandros Papadiamantis auf der griechischen Insel Skiathos ähnlich spektakuläre Beobachtungsmöglichkeiten.
Der Flughafen wurde mehrmals ausgebaut, um das für die Zukunft erwartete Passagieraufkommen von 2,5 Millionen Fluggästen pro Jahr aufnehmen zu können.[11] Der neueste Terminal wurde am 10. November 2006 von Königin Beatrix eröffnet.[12]
Um die aktuellen ICAO-Anforderungen zu erfüllen,[13] begann am 8. März 2010 der Bau der RESA (runway end safety area – Start-/Landebahnendsicherheitsfläche) mit einer Länge von 90 m. Hierfür wurde am östlichen Ende der Landebahn Land aufgeschüttet sowie eine Straße verlegt. Anfang 2011 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen.[14][15]
Im September 2017 wurde der Flughafen durch Hurrikan Irma schwer beschädigt.[16]