Er verfasste als Germanist Monografien über neuere «Klassiker» wie Conrad Ferdinand Meyer, Carl Spitteler, Rainer Maria Rilke oder Thomas Mann, dazu eine Geschichte der jüngeren Schweizer Literatur, als Schriftsteller ein alle Gattungen abdeckendes, umfangreiches Werk. Mit seiner 1938 verfilmten Erzählung Füsilier Wipf wurde er «populär».[1] Für seine Zürcher Roman-Trilogie, welche die Geschichte Zürichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts behandelt, erhielt er 1945 den Literaturpreis der Stadt Zürich.[2] Eine Art Gegenpol zu dieser «konservativen» Stadtgeschichte bildet die (kurz darauf erschienene) Zürcher Roman-TetralogieAlles in Allem von Kurt Guggenheim. Seit 1951 war Faesi Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Werner Weber hielt einen Nachruf für Robert Faesi.[3] Unterlagen zur Person von Robert Faesi, Briefe und Materialien zum Werk sowie Lebenserinnerungen befinden sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich.
Füsilier Wipf. Eine Geschichte aus dem schweizerischen Grenzdienst. Huber, Frauenfeld 1917 (= Schweizerische Erzähler. Band 10); überarbeitete Fassung ebd. 1938
Der König von Sainte-Pélagie. Erzählung. Hermann Haessel, Leipzig 1924
Odysseus und Nausikaa. Tragödie in 3 Akten. Schulthess, Zürich 1911
Die offenen Türen. Komödie in 2 Akten. Oesterheld, Berlin 1912
Die Fassade. Lustspiel in 3 Aufzügen. Oesterheld, Berlin 1918
Dichternöte oder Wahrhaftige Tragikomödie und grausliches Martyrium der schweizerischen Schriftsteller. Ein Kasperlispiel, mit vielem Fleiß erfunden und in Knittelverse gebracht. Schulthess, Zürich 1921
Opferspiel. Grethlein, Zürich/Leipzig 1925
Leerlauf. Komödie in 3 Akten. Reiss, Basel 1929
Der Magier. Ein Spiel mit Sternen. Huber, Frauenfeld 1938
Soldat und Bürger. Ein Beitrag zur nationalen Erziehung des Schweizers. Mit einem Vorwort des Generals Ulrich Wille (mit Gonzague de Reynold und Charles Gos). Schulthess, Zürich 1916
Anthologia Helvetica. Deutsche, französische, italienische, rätoromanische und lateinische Gedichte und Volkslieder. Insel Verlag, Leipzig 1921 (Reihe Bibliotheca mundi)
unveränderte Neuausgabe als: Die Ernte schweizerischer Lyrik. Rascher, Zürich 1928
Peter Stadler: Robert Faesi (1883–1972) und Jakob Bührer (1882–1975). Kulturpolitisches Doppelprofil zweier literarischer Zeitgenossen. Beer, Zürich 1995.
«O geliebte Schweiz!» Ein Kapitel deutsch-schweizerischer Literaturbeziehungen. Das Beispiel Robert Faesi, Hermann-Hesse-Höri-Museum, Gaienhofen, 30. Juni – 29. September 2013