Roquefort-sur-Soulzon

Roquefort-sur-Soulzon
Roquefort-sur-Soulzon (Frankreich)
Roquefort-sur-Soulzon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Aveyron (12)
Arrondissement Millau
Kanton Saint-Affrique
Gemeindeverband Saint Affricain, Roquefort, Sept Vallons
Koordinaten 43° 59′ N, 2° 59′ OKoordinaten: 43° 59′ N, 2° 59′ O
Höhe 424–828 m
Fläche 17,03 km²
Einwohner 502 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 29 Einw./km²
Postleitzahl 12250
INSEE-Code
Website Roquefort

Roquefort-sur-Soulzon von Südwesten

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Roquefort-sur-Soulzon [ʁɔkfɔʁ syʁ sulzɔ̃] ist ein südfranzösischer Ort und eine Gemeinde (commune) mit 502 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Süden des Départements Aveyron in Südfrankreich. Das aus zwei kleinen Dörfern (villages) und mehreren Weilern (hameaux) bestehende Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Grands Causses.

Der ca. 550 m hoch gelegene Ort Roquefort liegt zu Füßen einer steilaufragenden Felsklippe oberhalb der Talsohle des Flüsschens Soulzon, einem Nebenfluss des Cernon. Die Entfernung nach Montpellier beträgt ca. 115 km in südöstlicher Richtung; die sehenswerten Bischofsstädte Rodez und Albi sind ca. 80 km in nordwestlicher Richtung bzw. 90 km in westlicher Richtung entfernt. Das nur selten frostige Klima ist insgesamt eher regnerisch (ca. 935 mm/Jahr).

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2018
Einwohner 362 591 937 1289 679 552
Quellen: Cassini und INSEE

Aufgrund der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und der Reblauskrise im Weinbau ist die Bevölkerungszahl der Gemeinde seit den 1950er Jahren konstant rückläufig.

Bekannt ist der Ort vor allem durch seine bereits im 11. Jahrhundert bezeugte Käseproduktion und als Herkunftsort des Edelschimmelkäses Roquefort. Grundlage hierfür sind mehrere Höhlen, die durch Verwerfungen so belüftet sind, dass – mit Hilfe eines Schimmelpilzes (Penicillium roqueforti) – ein optimales Reifeklima für den Käse entsteht.

Der Ort lag stets abseits aller politischen Strömungen, so dass Daten zur Geschichte fehlen. Vor Jahrtausenden gab es einen gewaltigen Felssturz am Combalou-Felsen, der die Entstehung zahlreicher Hohlräume zur Folge hatte, in denen vielleicht schon in der Antike, vor allem aber im Mittelalter Hirten Schafs- und Ziegenkäse lagerten, der durch natürliche Pilzsporen eine leicht bläuliche Färbung erhielt und einen besonderen Geschmack annahm.

Sehenswürdigkeiten

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  • Auf kurzen Wanderungen können die Steinabbrüche am Fuß des Combalou-Felsens besichtigt werden.
  • Viele Käsereien sind für Besucher geöffnet.
  • Ein ca. 3 m hoher Menhir steht nahe dem Flussufer.
  • Die Église de Saint-Pierre ist ein Bau des 19. Jahrhunderts, der jedoch in den 1950er Jahren grundlegend überarbeitet wurde.
  • Die Ruine der mittelalterlichen Chapelle de Saint-Pierre ist im Rahmen einer kurzen Wanderung gut zu erreichen.
Blick auf den Combalou-Felsen und den Ort Roquefort, rechts unten der Bahnhof Tournemire-Roquefort
Bahnhof Tournemire-Roquefort

Roquefort hat einen Bahnhof (Gare de Tournemire-Roquefort) an der Bahnstrecke Béziers–Neussargues, die in diesem Abschnitt am 18. Oktober 1874 von der Compagnie des chemins de fer du Midi et du Canal latéral à la Garonne eröffnet wurde. Von dort gingen 1874 eine Strecke nach Saint-Affrique und 1896 eine Strecke nach Le Vigan in Betrieb, auf denen 1938 der Personen- und 1992 bzw. 1980 auch der Güterverkehr eingestellt wurde. Aktuell wird der Bahnhof von Intercités und Regionalzügen des TER Occitanie bedient.

Die nächste Autobahn ist die A 75 mit den Anschlussstellen 47 (La Cavalerie) und 48 (Alzon).

Commons: Roquefort-sur-Soulzon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien