Die Sagopalmfarne (Cycas), auch Cycas-Palmfarne genannt, sind die einzige Gattung der Pflanzenfamilie der Cycadaceae innerhalb der Abteilung der Palmfarne (Cycadophyta). Die 90 bis 108 Arten haben ihre Areale in tropischen bis subtropischen Gebieten der Alten Welt und auf Pazifischen Inseln einschließlich Australien. Aus den Stämmen von zwei Arten, Cycas revoluta und Cycas circinalis, wird in Ostasien das sogenannte falsche Sago gewonnen, während das echte Sago vor allem von der – nicht verwandten – Sagopalme stammt.[1]
Cycas-Arten sind langlebige, ausdauernde Pflanzen. Meistens sind die Stämme unverzweigt. Die Arten werden sehr unterschiedlich groß. Die größten Arten sind Cycas angulata, die Wuchshöhen bis 12 Metern und Stammdurchmesser von bis zu 40 Zentimetern erreicht, und Cycas thouarsii, die bei Wuchshöhen von bis zu 10 Metern Stammdurchmesser bis 45 Zentimeter erreicht.
Wenn die Blätter abgeworfen werden, bleiben am Stamm die Blattnarben als deutliche Marken erhalten. Junge Teile der Pflanzen sind behaart.
Typisch sind die fiedrigen Blattwedel, die Farnwedeln sehr ähnlich sehen. Anders als Palmwedel sind die Wedel bei den Palmfarnen aber gabelnervig (dichotom). Anfangs sind die Wedel, den Farnen ähnlich, eingerollt. Es werden auch Niederblätter, abwechselnd mit den Blattwedeln, gebildet. Am Stamm werden die Blätter schraubig gebildet. Meistens bildet sich ein Kranz von neuen Blättern gleichzeitig, meistens einmal pro Jahr, je älter die Pflanze umso mehr neue Blätter pro Jahr. Die Fiederblätter haben einen Hauptnerv und nie Seitennerven.
Cycas-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Bei allen Arten der Familie der Cycadaceae (= Gattung Cycas), haben nur die männlichen Pflanzenexemplare zapfenförmige Blütenstände (Sporophyllstände) (Unterschied zu den anderen Cycadophyta). Die weiblichen Pflanzenexemplare haben umgeformte (fertile) Blätter, die in einem Kranz an der Spitze der Pflanze abwechselnd mit den Laubblättern gebildet werden – an den Rändern dieser fertilen Blätter (Sporophylle) stehen einzelne Samenanlagen. Nach der Befruchtung bilden sich dann die Samen am Rand dieser fertilen Blätter. Bemerkenswert ist die Ähnlichkeit der weiblichen fertilen Blätter mit der Art, wie Farne ihre Sporenanlagen angeordnet haben.
In der Wurzel von Cycas-Arten leben stickstofffixierende Cyanobacteria der Ordnung Nostocales als Endosymbionten. Es ist die einzige bei Gymnospermen bekannte Symbiose dieser Art. Die Pflanze produziert einen besonderen Wurzeltyp, die „coralloiden“ Wurzeln, speziell zur Aufnahme der Blaualgen. Die Aufnahme erfolgt durch Infektion von außen, aus dem Boden. Als Symbiont wird meist die Gattung Nostoc genannt, tatsächlich sind aber wohl weitere Arten beteiligt.[2]
Die Habitate der Cycas-Arten variieren stark: Sie gedeihen von der Küste und küstennahen Ebenen bis in Bergregionen. Viele Arten wachsen in Wäldern, wenige in Savannen und viele an Felshängen und vegetationsarmen Stellen. Einige Arten leben in Gebieten mit häufigen Waldbränden. Einige Arten in ariden Gebieten sind saisongrün, das heißt, sie sind ohne Blätter in der Trockenzeit. Einige Arten mit einer Hauptverbreitung an Küsten haben Samen, die auf dem Wasser treiben können, solche Arten haben oft ein großes Areal.
Eingerollter Sagopalmfarn[4] (Cycas circinalisL.): Die engere Heimat der Art ist das südliche Indien.[3] Weitere früher als Varietäten der Art hierhergestellte Sippen werden heute meist als eigene Unterarten oder Arten angesehen.[3]
Cycas panzhihuaensisL. Zhou & S.Y. Yang: Die Heimat sind die chinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan.[3]
Cycas papuanaF.Muell.: Ihre Heimat ist das südliche Neuguinea.[3]
Cycas pectinataBuch.-Ham.: Das Verbreitungsgebiet reicht vom Himalaja bis zum westlichen Yunnan.[3]
Cycas petraeA.Lindstr. & K.D.Hill: Das Verbreitungsgebiet der 2003 erstbeschriebenen Art reicht vom nordöstlichen Thailand bis zum nordwestlichen Laos.[3]
Cycas platyphyllaK.D.Hill: Die Heimat ist das nördliche zentrale und nordöstliche Queensland.[3]
↑Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen. 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 1989, ISBN 3-13-530404-3, S. 81.
↑José-Luís Costa, Per Paulsrud, Peter Lindblad: Cyanobiont diversity within coralloid roots of selected cycad species. In: FEMS Microbiology Ecology. Band 28, Nr. 1, ISSN0168-6496, 1999, S. 85–91, doi:10.1111/j.1574-6941.1999.tb00563.x (open access).