Die Spitzkiel-Arten sind meist ausdauernde, krautige Pflanzen, die ein verholztes Rhizom bilden. Es gibt stängellose wie auch stängelbildende Arten.
Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist meist unpaarig gefiedert oder die Endfieder ist zu einem Stachel reduziert; bei manchen Arten ist nur ein Fiederblatt vorhanden. Die Fiederblättchen sind ganzrandig und am Grund asymmetrisch. Die auffälligen, meist haltbaren Nebenblätter können mit dem Blattstiel verwachsen, untereinander frei oder verwachsen sein.[1]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig bis röhrig verwachsen[1] und die Kelchzähne sind annähernd gleich. Die fünf violetten, purpurfarbenen, weißen oder blassgelben Kronblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüte zusammen. Die Kronblätter sind lang genagelt, meistens frei und fallen nach der Anthese ab. Flügel und Schiffchen sind je nach Art unterschiedlich geformt.[1] Das Schiffchen hat vorne eine deutliche aufgesetzte Spitze. Von den zehn Staubblättern ist das oberste frei. Das sitzende oder gestielte, einzige Fruchtblatt ist kahl oder flaumig behaart und enthält meist viele Samenanlagen.[1] Der gerade oder öfter gekrümmte Griffel besitzt eine endständige Narbe.[2]
Die Hülsenfrüchte sind oft aufgedunsen und haben nur ein Fach. Manchmal sind sie durch eine falsche Längsscheidewand zweifächrig und enthalten dann meist mehrere Samen. Die Oberfläche der Früchte ist kahl oder behaart. Die relativ kleinen Samen sind linsenförmig, nierenförmig oder kugelig und haben kein Strophiole.[2]
Innerhalb ihres Lebensraumes sind sie wichtige Futterpflanzen für Wildtiere (mit einigen die hohe Toxizität zeigen).[3] In den nördlichen „Rockies“ sind sie Nahrung von Dickhornschafen und Schneeziegen[4]. Ebenso sind sie Nahrungsquelle der Pfeifhasen wie dem Koslow-Pfeifhase Tibets.[5] Neben dem hohen Futterwert der eiweißreichen Samen sind sie darüber hinaus auch z. T. Wintersteher und dienen Wild- wie Haustieren als wichtige Winternahrung. Da sie daneben auch in hoher Dichte aufkommen, für das Bulgarische Pirin-Gebirge wurden an zwei Beobachtungsstellen 40.000 Blüten des Alpen-Spitzkiels in einem Erfassungszeitraum angegeben, werden sie dort von Schafen dort auch gezielt gefressen.[6]
Wie andere Leguminosen fixieren Spitzkiele Stickstoff aus der Luft. Dies erfolgt durch eine Symbiose in der Leguminosenwurzel mit spezialisierten kohlenstoffheretrophen N2-Fixierern.[7] Hierbei siedeln sich Stickstoff-fixierende Mikroorganismen in Wurzelzellen der Spitzkiele an. Da sie von den Wurzelexudaten in der Rhizoplane ernährt werden, sind sie deshalb viel ergiebiger für die Bindung von Luftstickstoff als freilebende Mikroorganismen. In Spitzkielen sind Bakterien der Gattung Rhizobium mit einigen Arten und vielen physiologischen Rassen die in den Wurzelknöllchen mit den Spitzkielen zusammenleben. In den nährstoffarmen Verbreitungsgebieten der Spitzkiele in der hohen Arktis und im Hochgebirge gehören Pflanzen die symbiotisch Stickstoff fixieren zu den Schlüsselarten, da sie hierüber Boden mit Stickstoff anreichern.[8] Spitzkiele üben hierüber einen Einfluss auf Pflanzengesellschaften aus, der über die reine Fixierung von Stickstoff in den Boden hinüber geht. So verringern sie aufgrund hohen Bedarfs an Phosphor die Verfügbarkeit von Bodenphosphor, unterdrücken Konkurrenzen durch allelopathische Effekte und unterdrücken Keimung und die Etablierung von Setzlingen. Durch ihren Polsterwuchs können sie ebenfalls für andere Arten Licht- und Wasserverfügbarkeit reduzieren. Die Rolle der N-Fixierung die entweder über Rhizobien (Leguminosen) oder Mykorrhiza (Ericaceen, Dryas) erfolgt, ist über den Transfer von Stickstoff zu nicht N-fixierenden Pflanzen von Bedeutung. In der Lebenswelt der Arktis und alpiner Höhenstufen ist durch Kälte, Trockenheit und Stickstoffreglementierung die positive Interaktion und Konkurrenz von Arten für die Pflanzengesellschaften essentiell. Die Rolle der Spitzkiele wie andere Leguminosen der kontinentalen Kälteregionen sowie alpiner Habitate wird, indem sie Energie- und Nährstoffflüsse modifizieren, in der ökologischen Literatur mit dem englischen Fachbegriff Ecosystem Engineers beschrieben. Schlüsselarten wie Spitzkiel und die oft mit diesen vergesellschaftete Dryas, als „super-dominanten“ Art periglazialer Landschaften, sind insbesondere in der Pionierphase bedeutsam, indem sie Bodenentwicklung initiieren und Lockersubstrate festigen.
Für den Alpenraum gehört der Alpenspitzkiel (Oxytropis campestris) zu den Arten die als Alpenschwemmlinge immer wieder in den Schotterterrassen der Wildflüsse vorkommen. Auch hier ist neben dem Alpenspitzkiel der hohe Anteil an Fabaceen in der Artengarnitur auffallend (Astragalus alpinus, Lotus corniculatus, Trifolium repens). Fabaceen haben auf den nährstoffarmen Rohböden aufgrund Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien einen Konkurrenzvorteil.[9][10]
Die Samen der Spitzkiele sind ausbreitungsökologisch den Windstreuern (allg. Semachorie) zuzuordnen.[11] Sie sind allgemein kastanienbraun und nierenförmig und durch Hartschaligkeit ausgezeichnet. Durch sind sie sowohl gegen Gasaustausch als auch Wasser undurchlässig.[12] Spitzkielsamen zeigen eine physikalische Keimruhe. Eine erfolgreiche Einleitung der Samenkeimung erfolgt, nachdem diese mechanisch beschädigt, d. h. perforiert, werden. Die Oxytropis-Samen keimen damit unabhängig von klimatischen Gegebenheiten und Temperaturen; Stratifikation durch Kälteeinfluss brachte unter Laborbedingungen keine positive Korrelation zum Keimungserfolg, jedoch mechanische Skarifizierung (Ritzung) der Samencuticula.[13] Eine Skarifizierung unter natürlichen Bedingungen erfolgt in periglazialen Klimazonen durch häufige Frostwechsel oder Windschurf; unter anderen ist der Alpen-Spitzkiel in seinem alpinen Verbreitungsgebiet auch ein typischer Vertreter der Gesellschaften an Windkanten. Erfolgt kein Aufbrechen der Schale, dann beträgt die Keimrate weniger als 10 %. In Kultur ist für eine erfolgreiche Keimung daher eine Skarifizierung der Samen notwendig. Die harte Schale wird mit feinem Sandpapier aufgeraut oder im Labor kurz (20–60 min) mit konzentrierter Schwefelsäure oder kochendem Wasser behandelt. Hierdurch können Oxytropis-Samen innerhalb kurzer Zeit im Wasser aufquellen. Dabei führen Schwefelsäure und kochendes Wasser mitunter zum Abtöten des Embryo. Diese Methoden haben einen wesentlich geringeren Keimungserfolg als mechanisches Aufrauen.[13] Die Samen beenden ihre Keimruhe hierdurch umgehend.
Die hartschaligen Samen der Spitzkiele besitzen einen einheitlichen Aufbau: der embryonale Hohlraum der Kotyledonen wird von einer äußeren Cuticula und einer dicken Makrosklereide umschlossen.[14] Auch die Oberfläche der Samencuticula ist bei den Spitzkielen charakteristisch: Bei Betrachtung unter dem Elektronenmikroskop sind spezifische Samenmantelmuster zu erkennen, die für einzelne Sektionen charakteristisch sein können. Unter dem Lichtmikroskop wirken die Samenmantel jedoch glatt. Da sich die Samenmantelmuster der Gattung Oxytropis allgemein von Astragalus unterscheiden, sind sie ein weiteres Merkmal der Gattungstrennung.
In den Ökosystemen der niederen Arktis auf der Victoria-Insel Kanadas sind Spitzkiele in Dryas-Salix-Leguminosen-Halden charakteristisch. Hierin besetzen sie immer Kuppen mit guter Dränage.[15]
Aus evolutionärer Sicht sieht Boris Aleksandrovich Yurtsev (russ. Борис Александрович Юрцев) die Entwicklung der Gattung Oxytropis aus alpinen Hemikryptophyten zu Kryptophyten der Arktis, die sich durch Mikrophyllie, Verkleinerung der Wuchsform, Verringerung der Anzahl der Blättchen eines Blattfieders wie der Blütenzahl pro Blütenstand verändert hat und für die adaptive Radiation der Gattung wichtige taxonomische Kennzeichen geben.[16]Zytotaxonomisch vollzog sich gleichzeitig eine Entwicklung von diploiden Arten in südsibirischen Gebirgen zu polyploiden arktischen. Im Kontrast zu arktischen Arten der Gattung Astragalus finden sich bei arktischen Oxytropis-Arten keine Mesophyten. Ökologisch variieren die Spitzkiel-Arten zwischen Xeromesophyten und Cryo-Xeromesophyten zu Steppen-Xerophyten, Xero-Petrophyten oder Cryo-Xerophyten. Nur eine Unterart (Oxytropis middendorfii subsp. middendorfii) wächst in mesomorphen Kraut-Zwergstrauch-Moos-Tundren. Yurtsev nimmt an, dass die Vorfahren der heutigen Spitzkiel-Arten vielleicht auf instabilem Schutt und Geröllen siedelten, dies befähigte sie zur Adaptation an niedrige Sommertemperaturen und den Wechsel an Lebensräume in Tundren.[16]
Die Gattung Spitzkiele (Oxytropis) ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika, Eurasien und Afrika weitverbreitet.[1] Die Oxytropis-Arten gedeihen von gemäßigten über subarktischen bis arktischen Gebieten.[17] Spitzkiele besiedeln noch die arktischen Inseln nördlich des Polarkreises. Sie wurden noch bei 75°54' N an der Ibbett Bay in Kanada aufgesammelt.[18] Sie besiedeln dabei weder die ozeanischen Regionen der Südspitze Südgrönlands noch Island oder Spitzbergen. Erst in den kontinentalen Kältetundren reichen sie auch über die arktischen Inselgruppen wie der Wrangelinsel hinaus. Ein Zentrum der arktischen Verbreitung ist der Amphiberingische Bereich zwischen Tschukotka und Alaska. Amphiatlantisch sind arktisch verbreitete Leguminosen aufgrund des ozeanischen feuchten Klimas kaum anzutreffen oder sehr selten. Sowohl in Neuengland als auch auf den nördlichen Britischen Inseln in Schottland gehören Oxytropis-Arten hier zu den raren und auch gefährdeten Arten.[19][20] Für solche gefährdeten Populationen werden Reintroduktionskampagnen wie beispielsweise für den Seidenhaar-Spitzkiel (Oxytropis halleri) in Schottland durchgeführt.
Bei der Betrachtung der Gesamtareale fällt auf, dass die Hochgebirgselemente bei Oxytropis direkt an die Verwandtschaftskreise der Steppenflora anschließen. Die eurasisch oder zirkumpolare kontinentale arktisch + alpine (altaiisch-alpisch + arktische) Arten haben eine Entfaltung im sibirisch-ostasiatischen und im nordwestamerikanischen Raum. Diese ist viel größer als im europäischen und im nordostamerikanischen, wo beträchtliche Lücken in der Verbreitung zu verzeichnen sind. Häufung und Sippenentfaltung in den Gebirgsländern im Umkreis Zentralasiens und der Rocky Mountains betonen die Kontinentalität im Verbreitungscharakter.[21] In den süd- und mitteleuropäischen Hochgebirgen sind nur wenige der hierher gehörenden Arten weiter verbreitet (Oxytropis pyrenaica). Bei den meisten beschränkt sich die Vorkommen auf zentrale Teile der Alpen und zerstreute, meist begrenzte Gebiete der Karpaten und im Dinarisch-Pindischen Raum (Oxytropis lapponica). Neben den weitverbreiteten eurasischen und zirkumpolaren Hochgebirgsarten kommen aus denselben Verwandtschaftskreisen süd-mitteleuropäische Elemente vor, die zum Teil eine weite Verbreitung haben (Oxytropis pyrenaica), meistens aber wie Oxytropis triflora, Oxytropis fetida vorwiegend auf zentrale Teile der Alpen und mehr oder weniger kontinentale Bereiche der anderen Hochgebirge beschränkt sind. Zu erwähnen ist noch Oxytropis halleri, die eine mehr oder weniger disjunkte süd-mitteleuropäisch alpine Verbreitung hat und in Schottland wiederkehrt. Beim Alpen-Spitzkiel (Oxytropis campestris) ist in den Alpen das Vorkommen an Windkanten (Elynetum) charakteristisch. Braun-Blanquet hatte hieraufhin in der Blaugrasrasenklasse Elyno-Seslerietea den Verband Oxytropi-Elynion für die windexponierten Rasen auf flachgründigen Kalkböden aufgestellt. Eine vikariierende Variante ist in den Dinariden im pflanzensoziologischen Verband Oxytropidion dinaricae mit dem Dinarischen Spitzkiel ausgebildet. An Windkanten sind Schneearmut, Kälte und die den Gipfelwinden ausgesetzte Exposition als trocken-kalte Standorte vergleichbar den kontinentaler Klimazonen ausgeprägt. Mit der Windwirkung ist eine stärkere Evaporation als auf normalen sonnigen Standorten gegeben, die eine Dominanz des Nacktrieds (Kobresia myosuroides) bedingen. Wie Oxytropis findet auch das Nacktried seinen Verbreitungsschwerpunkt in den südsibirischen Gebirgen.[22]
Unter den Steppenpflanzen von Oxytropis erstrecken sich die Vorkommen von den submeridionalen Gebirgen (Mongolei, Altai, Kaukasus, ostsubmediterrane Bergländer) in das nördlich vorgelagerte Hügel- und Flachland (Oxytropis pilosa). Diese Arten sind Elemente der Trockenrasen. Manche der Arten sind jedoch nicht mehr in den Berg- und Hügelsteppen Europas, sondern auf die Zentralalpen beschränkt (Oxytropis purpurea). Kein einziger Spitzkiel ist in der ozeanischen Laubwaldregion Westeuropas verbreitet, was den zutage tretenden kontinentalen Verbreitungscharakter deutlich erkennen lässt.[23]
Für den Tibetisch-Himalayischen Bereich wurden von Bernhard Dickoré und Monika Kriechbaum aufgrund der oftmals nur auf Einzelaufsammlungen basierenden Artaufstellungen realistisch nur 30–40 gute Arten mit großen Verbreitungsgebieten angegeben.[24] Hier ist es insbesondere der trockenere Nordwesten im Pamir und Karakorum sowie im Nordosten des Tibetischen Plateaus (Qinghai), wo sich das Diversitätszentrum Zentralasiens und des Mongolischen Hochlandes befindet. Habitate, wie bei der 2006 beschriebenen Oxytropis iridum, sind die Höhen um 3500 – 4150 m (bis 4660 m). Es handelt sich um semiaride Standorte innerhalb der Waldgrenze mit einer mittleren Jahrestemperatur von 5,2 °C und 258 mm Jahresniederschlag. Für Oxytropis iridum werden steile Fels- und Schutthänge mit geringer Vegetationsbedeckung (ca. 50 %) genannt.
Von ihrem Verbreitungszentrum in Südsibirien haben sie sich voreiszeitlichzirkumpolar verbreitet. Sie stellen in den Tundren der Paläarktis eine der wenigen artenreichen Gattungen dar. Unter den Leguminosen hat nur die Gattung der Spitzkiele in einer artenreichen Radiation Lebensräume der Arktis neu besetzen können. Für die Arktis werden nach Angaben der Checklist of the Panarctic Flora (Elven et al. o. Jahr) 2043 Gefäßpflanzen angegeben. Nach Carex (137), Salix (68), Potentilla (60) ist Oxytropis mit 46 Arten vor Draba (44), Papaver (36), Poa (35), Puccinellia und Saxifraga (31) die artenreichste Gattung.[25]
Im Jahr 1948 wurden 276 Taxa für das ehemalige Territorium der UdSSR festgestellt.[26] In China gibt es 133 Arten, 74 davon nur dort (Stand 2010).[1]
Neben der Blütenfarbe ist bei den europäischen Spitzkiel-Arten die Pflanzengröße ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Die Größe des Feld- oder Alpen-Spitzkiels (Oxytropis campestris) variiert zumeist je nach Höhenfundlage, er wird jedoch selten als Miniaturform aufgefunden. Der ähnliche Dinarische Spitzkiel variiert bei seinen fünf Unterarten und Varietäten sehr viel stärker, wobei die Größe nach Süden sukzessive abnimmt. Beim verwandten und ähnlichen bulgarischen EndemitenOxytropis urumovii kommen nur sehr kleinwüchsige Pflanzenexemplare vor, die kaum ein Drittel der Größe des Alpen-Spitzkiels oder der Nominatform des Dinarischen Spitzkiels erreichen. Auch weitere Arten wie der Prenj-Spitzkiel oder der Schweizer Spitzkiel sind Miniaturformen, die in ihrem Lebensraum unverwechselbar sind, da sie nie über 10 Zentimeter hoch werden.
Die Oxytropis-Arten gedeihen in sandigen und kiesigen, generell gut drainiertenBöden um Gletscherrandseen, auf Gebirgsgeröllhalden und Moränen sowie Gebirgsgrasländern.[17] Arktische Vertreter besiedeln in verschiedenen Arten sehr unterschiedliche Mikrohabitate: Presseishügel, Flussterrassen, Tundren, Hänge, offene Kämme der flachen Tundra; Fließerden auf solifludialen Hängen, mäßig bis gut dränierte Gebiete, Kies, Sand, Schluff, Geschiebemergel. Standorte mit hohen organischen Bestandteil und kalkreiche Substrate.[32]
Spitzkiel-Arten fehlen in Wüsten- und Halbwüstenlandschaften der Erde und finden sich in den gemäßigten Zonen zumeist in Gebirgshabitaten.[26] Innerhalb ihres Lebensraumes stabilisieren durch die tiefe Pfahlwurzel Flussböschungen, Hänge und künstliche Dämme.[3]
Während das Vorkommen des Alpen-Spitzkiels in seinem Teil-Verbreitungsgebieten in den Europäischen Alpen aus nacheiszeitlicher Einwanderung aus unbekannten pleistozänenRefugialräumen erklärt wird,[35] sind andere Arten wie Oxytropis urumovii aus dem Bulgarischen Pirin vermutlich Glazialrelikte.[36] Schönswetter et al. 2004 folgern aus dem Fehlen von phylogeographischen Mustern in den Genen des Alpen-Spitzkiels in den Alpen, Pyrenäen und der Tatra sowie seiner guten Anpassung an Steppenhabitate, dass diese Art während der Eiszeit möglicherweise aus Tieflandsteppen und Tundrengebieten in die Gebirge eingewandert ist.[37]
Die Gattung Oxytropis wurde durch Augustin Pyrame de Candolle 1802 aufgestellt. Jedoch ist aufgrund einer Übernahme der Phrase Astragalus montanus bei Adrian van Royens durch Linné, die auf einer von Clusius später nicht mehr eindeutig zuzuordnender Onobrichis montana fußte, in der nominellen TypusartOxytropis montana(L.) DC.[40] ein Einschluss der Gruppen um Oxytropis pyrenaica oder Oxytropis jaquinii gegeben.[41] Spätere Emendationen, beispielsweise durch Bunges, stifteten noch mehr Verwirrung, so dass französische und deutsche Botaniker im Epithetonmontana zwei unterschiedliche Spitzkiel-Arten einschlossen. Daher wurde das Epitheton montana von Walter Gutermann und Hermann Merxmüller 1961 als Nomen ambiguum in der weiteren taxonomische Verwendung bei Oxytropis ausgeschlossen (Oxytropis montana(L.) DC.partim et auct. partim, non sensu stricto (sec. Bunge), nomen ambiguum rejiciendum).[41] Der Gattungsname Oxytropis leitet sich von den griechischen Wörtern oxys für spitz sowie tropis für Schiffskiel ab und bezieht sich auf die am Schiffchen aufgesetzte Spitze, die die Gattungen Oxytropis und Astragalusmorphologisch unterscheidet. Ein Synonym für OxytropisDC. nom. cons. ist SpiesiaNeck. ex Kuntze.[1]
Die Gattung Oxytropis gehört zur Tribus Galegeae in der Unterfamilie Faboideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[1] Sie wurde früher als Untergattung der Gattung Astragalus, Astragalus subg. Oxytropis, geführt.
Zurzeit (Stand Mitte 2015) ermöglichen molekulargenetische Daten noch keine umfassende phylogenetische Abgrenzung innerhalb der Gattung Oxytropis und es existieren noch keine auf solchen Daten basierende Revisionen einzelner Verwandtschaftsgruppen. Allgemein sind viele Oxytropis-Arten morphologisch ähnlich, was schon in der einzigen bis dato vorliegende Monographie der Gattung Oxytropis durch Alexander von Bunge 1874 bemerkt wurde. Bunge gliederte 1874 die damals 181 Arten der Gattung Oxytropis in seinem Werk Species Generis in Oxytropis DC. in vier Untergattungen mit 19 Sektionen.[42] Die Flora der UdSSR 1948 unter Leitung der Bearbeitung der Gattung Oxytropis durch Alexander Grossheim übernahm die Gliederung von Bunge, ergänzte jedoch die Bunges taxonomische Bearbeitung und Gliederung in vielerlei Hinsicht. Eine generelle Revision der Gattung steht aber nach wie vor aus.
Die Gattung Oxytropis enthält etwa 310 Arten.[1][43] Je nach taxonomischer Auffassung einzelner Autoren und Länder wird der Umfang der Gattung und die Arten kontrovers diskutiert:[44]
Oxytropis ampullata(Pall.) Pers.: Sie ist in Xinjiang, Kasachstan, in der Mongolei und im asiatischen Teil Russlands in Gorno-Altaisk, Chakassien, Krasnoyarsk sowie Tuva verbreitet.[43]
Oxytropis anaulgensisPavlov: Sie kommt in Kasachstan nur in Schymkent sowie Taras und in Usbekistan nur in Taschkent vor.[43]
Oxytropis argentata(Pall.) Pers. (Syn.: Astragalus argentatusPallas, Oxytropis argyraeaDC., Oxytropis argyrophyllaLedeb., Oxytropis recognitaBunge): Sie kommt in Xinjiang und Sibirien vor.[1]
Oxytropis barkolensisX.Y.Zhu, H.Ohashi & Y.B.Deng (Syn.: Oxytropis flavovirensH.Ohba, S.Akiyama & S.K.Wu.): Sie gedeiht auf alpinen Matten, Hügeln, an Rändern von Juniperus centrasiatica-Wäldern, exponierten Grasländern, trockenen Hängen und an Fließgewässern in Höhenlagen von 2000 bis 3400 Metern nur in Xinjiang.[1]
Oxytropis bellaB.Fedtsch. (Syn.: Oxytropis trichosphaeraFreyn): Sie ist in Tibet, Xinjiang, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan verbreitet.[1]
Oxytropis brevipedunculataP.C.Li: Sie gedeiht auf alpinen Matten und entlang von Fließgewässern nur in Höhenlagen von 5200 bis 5400 Metern in Tibet.[1]
Oxytropis cachemirianaCambess. (Syn.: Oxytropis proboscidesBunge): Sie kommt in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, in Kaschmir und im westlichen Tibet vor.[2]
Oxytropis caerulea(Pall.) DC. (Syn.: Astragalus baicalensisPall., Astragalus coeruleusPall., Oxytropis chinensisBunge, Oxytropis filiformis var. monticola Malyschev, Oxytropis mandshuricaBunge): Sie ist in Russland, in der Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Nei Mongol sowie Shanxi verbreitet.[1]
Oxytropis chinglingensisC.W.Chang (Syn.: Oxytropis humilisC.W.Chang): Sie gedeiht in sonnigen Grasländern und Wiesen an sonnigen Hängen in Höhenlagen von 1800 bis 3900 Metern in Tibet und Shaanxi.[1]
Oxytropis chionobiaBunge (Syn.: Oxytropis oliganthaBunge): Sie ist in Xinjiang (nur im Tian Shan) und in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan verbreitet.[1]
Oxytropis deflexa(Pall.) DC.: Sie ist in Nordamerika, Russland, in der Mongolei, Tibet und in den chinesischen Provinzen Nei Mongol, Ningxia, Qinghai sowie in Xinjiang weitverbreitet.[1]
Oxytropis densaBunge (Syn.: Oxytropis stipulosaKom.): Sie ist in Kaschmir, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai sowie in Xinjiang verbreitet.[1][2]
Oxytropis densifloraP.C.Li: Die seit 2000 zwei Varietäten gedeihen an Hängen und in Grasländern in Höhenlagen von 3200 bis 4000 Metern in Tibet und Gansu.[1]
Oxytropis falcataBunge (Syn.: Oxytropis hediniiUlbr., Oxytropis holdereriUlbr., Oxytropis popoviiVassilcz.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 2700 bis 5200 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai, Sichuan, Xinjiang sowie in Tibet.[1]
Oxytropis filiformisDC. (Syn.: Oxytropis caerulea(Pall.) Turcz. non Oxytropis caerulea(Pall.) DC.): Sie ist in Russland, in der Mongolei und in der Inneren Mongolei verbreitet.[1]
Oxytropis fragiliphyllaQ.Wang, ChangY.Yang, X.Y.Zhu & H.Ohashi: Sie wurde 2001 erstbeschrieben. Sie gedeiht auf subalpinen Matten in Höhenlagen von 1800 bis 2800 Metern Xinjiang.[1]
Oxytropis ganningensisC.W.Chang: Sie gedeiht in Tälern und auf Grasländern an Hängen in Höhenlagen von 1100 bis 1200 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu sowie Ningxia.[1]
Oxytropis gerzeensisP.C.Li: Sie gedeiht auf Wiesen in Höhenlagen von 3400 bis 5200 Metern in den chinesischen Provinzen Qinghai, Xinjiang sowie in Tibet.[1]
Oxytropis giraldiiUlbr. (Syn.: Oxytropis ningxiaensisC.W.Chang.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 2100 bis 3600 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai, Shaanxi sowie Sichuan.[1]
Oxytropis glabraDC. (Syn.: Oxytropis diffusaLedeb., Oxytropis drakeanaFranch., Oxytropis glareosaVassilcz., Oxytropis salinaVassilcz., Oxytropis tenuisPalib.): Sie ist in Kasachstan, Russland, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei, in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Jilin, Ningxia, Qinghai, Shaanxi, Shanxi sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis grandiflora(Pall.) DC. (Syn.: Oxytropis collinaTurcz.): Sie ist in Sibirien, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Hebei, Jilin sowie Ningxia verbreitet.[1]
Oxytropis guilanicaMaassoumi & Moradi: Sie wurde 2015 erstbeschrieben und wurde bisher nur im westlich Elburs im nordwestlichen Iran gefunden. Sie gedeiht in Höhenlagen von 2400 bis 2700 Metern in schneereichen, Nord-Ost exponierten Lagen in alpinen Felssteppen.[47]
Oxytropis guinanensisY.H.Wu: Dieser Endemit gedeiht in Wüsten in Höhenlagen von etwa 3200 Metern nur im Kreis Guinan in der chinesischen Provinz Qinghai.[1]
Oxytropis hirsutaBunge: Sie ist in Xinjiang, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, in der Mongolei und im westlichen Sibirien verbreitet.[1]
Oxytropis hirsutiusculaFreyn: Sie ist in Qinghai, Xinjiang, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und im westlichen Sibirien verbreitet.[1]
Oxytropis hirtaBunge (Syn.: Oxytropis komaroviiVassilcz.): Sie ist in Russland, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Heilongjiang, Henan, Jilin, Liaoning, Shaanxi, Shandong sowie Shanxi verbreitet.[1]
Oxytropis holanshanensisH.C.Fu: Sie gedeiht in Tälern und an steinigen Hängen in Höhenlagen von 2000 bis 2400 Metern in den chinesischen Provinzen Ningxia und in der südwestlichen Innere Mongolei (nur im Helan Shan).[1]
Oxytropis humifusaKar. & Kir. (Syn.: Oxytropis albanaSteven, Oxytropis glacialisStrach. & Winterb. ex Bunge, Oxytropis melanotrichaBunge): Sie ist in Xinjiang, Tibet, Indien, Kaschmir, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Nepal, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan verbreitet.[1][2]
Oxytropis hypoglottoides(Baker) Ali: Sie kommt in der pakistanischen Provinz Chitral und in Turkistan vor.[2]
Oxytropis immersa(Baker) B.Fedtsch. (Syn.: Oxytropis incanescensFreyn, Oxytropis pamiricaDanguy): Sie ist mit zwei Varietäten in Xinjiang, Tibet, im Iran, in den pakistanischen Provinzen Chitral sowie Khyber Pakhtunkhwa, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan und russischen Tian Shan sowie im Alaigebirge verbreitet.[2][1]
Oxytropis inschanicaH.C.Fu & S.H.Cheng: Sie gedeiht an Trockenhängen und kiesigen Gebieten in Tälern in Höhenlagen von 1800 bis 2100 Metern in der Inneren Mongolei.[1]
Oxytropis kansuensisBunge (Syn.: Oxytropis leucocephalaUlbr., Oxytropis longipedunculataC.W.Chang, Oxytropis thionanthaUlbr.): Sie kommt in Nepal, Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai sowie Sichuan vor.[1]
Oxytropis lanata(Pall.) DC.: Sie kommt in der Inneren Mongolei und in Sibirien vor.[1]
Oxytropis lanceatifoliolaH.Ohba, S.Akiyama & S.K.Wu: Sie wurde 2000 erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht an trockenen, alluvialen Hängen in einer Höhenlage von etwa 4100 Meter nur in Ruoqiang in Xinjiang.[1]
Lappland-Spitzkiel (Oxytropis lapponica(Wahlenb.) Gay, Syn.: Oxytropis amoenaKar. & Kir., Oxytropis carinthiacaFisch.-Oost., Oxytropis lapponica(Wahlenb.) GaudinOxytropis thomasiiGaudin): Er ist im indischen Bundesstaat Punjab, in Kaschmir, Nepal, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, in Tibet, in den chinesischen Provinzen Shaanxi sowie Xinjiang, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Russland, Norwegen, Schweden, in der Schweiz, in Österreich, Ungarn, Italien und in Spanien weitverbreitet.[1][2]
Oxytropis latialataP.C.Li: Dieser Endemit gedeiht an Berghängen in Höhenlagen von etwa 5100 Metern nur in Baingoin in Tibet.[1]
Oxytropis latibracteataJurtzev: Von den zwei Varietäten ist die eine ein Endemit in Gonghe in Qinghai und die andere gedeiht in Höhenlagen von 1700 bis 3800 Metern in Tibet und in den chinesischen Provinzen Innere Mongolei, Gansu, Hebei, Ningxia, Qinghai, Shaanxi, Sichuan sowie Xinjiang.[1]
Oxytropis lehmanniBunge (Syn.: Oxytropis aequipetalaBunge): Sie kommt in Tibet, Tadschikistan sowie Usbekistan vor.[1]
Oxytropis leptophylla(Pall.) DC.: Die zwei Varietäten sind in Russland, in der Mongolei, Innere Mongolei und in den chinesischen Provinzen Hebei, Jilin sowie Shanxi verbreitet.[1]
Oxytropis lhasaensisX.Y.Zhu: Sie wurde 2004 erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht an sandigen Ufern von Fließgewässern in Höhenlagen von etwa 3700 Metern nur in Lhasa in Tibet.[1]
Oxytropis linearibracteataP.C.Li: Dieser Endemit gedeiht an Trockenhängen und Schwemmkegeln in Höhenlagen von etwa 4200 Metern nur im Sog Xian in Tibet.[1]
Oxytropis longialataP.C.Li: Dieser Endemit gedeiht an sandigen und kiesigen Standorten in Tälern in Höhenlagen von 4000 bis 4100 Metern nur in Lhari in Tibet.[1]
Oxytropis malloryanaDunn: Sie gedeiht an steinigen Südhängen in Höhenlagen von 3800 bis 4600 Metern in Tibet.[1]
Oxytropis maqinensisY.H.Wu: Sie gedeiht in kiesigen Gebieten, an sonnigen Hängen und auf alpinen Matten in Höhenlagen von 3300 bis 4500 Metern in Qinghai.[1]
Oxytropis meinshauseniiSchrenk: Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan und in den chinesischen Provinzen Gansu, Sichuan sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis melanocalyxBunge: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2200 bis 5100 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai, Shaanxi, Sichuan, Yunnan, Xinjiang, Innere Mongolei sowie Tibet.[1]
Oxytropis merkensisBunge (Syn.: Oxytropis kanitziiN.D.Simpson): Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan und in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai, Xinjiang, Innere Mongolei sowie Tibet verbreitet.[1]
Oxytropis microphylla(Pall.) DC. (Syn.: Oxytropis chiliophyllaRoyle ex Benth., Oxytropis grenardiFranch., Oxytropis ingrataFreyn, Oxytropis polyadeniaFreyn, Oxytropis tibeticaBunge): Sie ist im nördlichen Teil des indischen Bundesstaates Punjab, Nepal, im russischen Dauria, im Alaigebirge, Kaschmir, im indischen Punjab, Afghanistan, Kirgisistan, Tadschikistan, in der Mongolei, in der inneren Mongolei, in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai sowie Xinjiang verbreitet.[1][2]
Oxytropis moellendorffiiBunge ex Maxim. (Syn.: Oxytropis limprichtiiUlbr., Oxytropis schensiensisKom., Oxytropis sylinchanensisFranch.): Sie gedeiht an Straßenrändern an Hügeln und kiesigen oberen Bereichen von Hügeln in Höhenlagen von 2400 bis 3400 Metern in den chinesischen Provinzen Hebei sowie Shanxi.[1]
Oxytropis mollisRoyle ex Benth. (Syn.: Oxytropis thomsoniiBenth. ex Bunge, Oxytropis iridumDickore & Kriechb.): Sie kommt im nördlichen Teil des indischen Bundesstaates Punjab, in Tibet, Nepal, Kaschmir und in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa vor.[1][2]
Berg-Spitzkiel (Oxytropis montana(L.) DC., er wurde nomenklatorisch verworfen, da nicht bekannt war, welche Art Linné ursprünglich gemeint hat und es wurde von 1961 bis 2009 das SynonymOxytropis jacquiniiBunge verwendet.)
Oxytropis monophyllaGrubov: Sie kommt in der Mongolei, in der Inneren Mongolei sowie in Ningxia vor.[1]
Oxytropis muricata(Pall.) DC.: Sie kommt in Sibirien, in der nördlichen Mongolei sowie in Ningxia vor.[1]
Oxytropis myriophylla(Pall.) DC.: Sie ist in Russland, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Heilongjiang, Jilin, Liaoning, Ningxia sowie Shanxi verbreitet.[1]
Pyrenäen-Spitzkiel (Oxytropis neglectaTen.): Er kommt in Spanien, Andorra, Frankreich, in der Schweiz, Österreich, Italien und im früheren Jugoslawien vor.[45]
Oxytropis neimongolicaC.W.Chang & Y.Z.Zhao: Sie gedeiht an sonnigen Hängen, Grasländern, Nordhängen, Stipa-Gesellschaften auf trockenen wüstenhaften Prairien in Höhenlagen von 1000 bis 2200 Metern in der Inneren Mongolei.[1]
Oxytropis nutansBunge (Syn.: Oxytropis qiemoensisH.Ohba, S.Akiyama & S.K.Wu): Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis ochranthaTurcz. (Syn.: Oxytropis chrysotrichaFranch., Oxytropis daqingshanicaY.Z.Zhao & ZongY.Zhu, Oxytropis turczaninoviiJurtzev): Sie ist in Russland, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei, Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Ningxia, Qinghai, Shanxi, Sichuan sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis ochrocephalaBunge: Sie gedeiht an verunkrauteten Hängen, Grasländern und alpinen Matten in Höhenlagen von 1800 bis 4500 Metern in der Inneren Mongolei, Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Ningxia, Qinghai, Sichuan sowie Xinjiang.[1]
Oxytropis ochroleucaBunge: Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis ochrolongibracteataX.Y.Zhu & H.Ohashi: Die Erstbeschreibung erfolgte 2000. Sie gedeiht an Hügeln, Straßenrändern, in trockenen Tälern, an Ufern von Fließgewässern, auf alpinen Matten und zwischen Sträuchern in Höhenlagen von 1700 bis 4300 Metern in Tibet und Gansu.[1]
Oxytropis ocrensisF.Conti & Bartolucci: aus dem zentralen Apenninen vom Monte Ocre beschrieben.[48]
Oxytropis oxyphylla(Pall.) DC. (Syn.: Oxytropis andaensisP.H.Huang & L.H.Zhuo, Oxytropis arenariaJurtzev, Oxytropis chankaensisJurtzev, Oxytropis hailarensisKitag., Oxytropis hulunbailensisH.C.Fu & Cheng f., Oxytropis lanata var. psilocarpaKitag., Oxytropis selengensisBunge, Oxytropis verticillarisLedeb.): Sie kommt in Korea, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Heilongjiang, Jilin, Liaoning, Qinghai sowie Shaanxi vor.[1]
Oxytropis paucifloraBunge (Syn.: Oxytropis alpicolaBunge, Oxytropis friabilisH.Ohba, S.Akiyama & S.K.Wu, Oxytropis tschujaeBunge): Sie kommt in Kasachstan, Russland, Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu sowie Xinjiang vor.[1]
Oxytropis platonychiaBunge (Syn.: Oxytropis kuhazensisVass.): Sie kommt in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa und im russischen Tian Shan sowie im Alaigebirge vor.[2]
Oxytropis platysemaSchrenk: Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, Tibet sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis podolobaKar. & Kir. (Syn.: Oxytropis brachybotrysBunge): Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis poncinsiiFranch. (Syn.: Oxytropis introflexaFreyn): Sie ist in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, Tibet, Xinjiang sowie Gansu verbreitet.[1]
Prenj-Spitzkiel (Oxytropis prenja(Beck) Beck): Er kommt in Albanien, Griechenland und im früheren Jugoslawien vor.[45][46]
Oxytropis proboscideaBunge (Syn.: Oxytropis glacialisBenth. ex Bunge, Oxytropis nivalisFranch.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 4100 bis 5300 Metern in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Yunnan sowie in Xinjiang.[1]
Oxytropis pseudocoeruleaP.C.Li: Sie gedeiht in Grasländern und an strachbestandenen Hängen in Höhenlagen von 2000 bis 3800 Metern in Tibet und in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie in Xinjiang.[1]
Oxytropis pseudofrigidaSaposhn.: Sie gedeiht auf alpinen Matten zwischen Sträuchern in Höhenlagen von etwa 1400 Metern 1400 in Xinjiang.[1]
Oxytropis pseudoglandulosaGontscharov ex Grubov: Sie gedeiht an sandigen Standorten entlang des Qinghai-See in Höhenlagen von 3000 bis 3100 Metern in Qinghai.[1]
Oxytropis pseudohirsutaQ.Wang & Chang Y.Yang: Die Erstbeschreibung erfolgte 2001. Sie gedeiht in Grasländern an Hängen in Höhenlagen von 700 bis 1700 Metern in Xinjiang.[1]
Oxytropis pseudomyriophyllaS.H.Cheng ex X.Y.Zhu, H.Ohashi & Y.B.Deng: Sie gedeiht an Hügeln und Straßenrändern entlang von Feldern in Höhenlagen von 1400 bis 2600 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia sowie Shanxi.[1]
Oxytropis qamdoensisX.Y.Zhu, Y.F.Du & H.Ohashi: Die Erstbeschreibung erfolgte 2002. Sie gedeiht zwischen Sträuchern an trockenen und steinigen Hängen in Höhenlagen von 3200 bis 3300 Metern in Tibet.[1]
Oxytropis qilianshanicaC.W.Chang & C.L.Zhang ex X.Y.Zhu & H.Ohashi: Die Erstbeschreibung erfolgte 2000. Sie gedeiht in Höhenlagen von 2300 bis 5100 Metern in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu sowie Qinghai.[1]
Oxytropis qinghaiensisY.H.Wu (Syn.: Oxytropis qinghaiensisY.H.Wu): Sie gedeiht in Höhenlagen von 3400 bis 4700 Metern in Qinghai.[1]
Oxytropis qingnanensisY.H.Wu (Syn.: Oxytropis nangqianensisX.Y.Zhu nom. illeg. superfl.): Sie gedeiht in Wäldern in fast alpinen Gebieten in Höhenlagen von 3900 bis 4100 Metern in Qinghai.[1]
Oxytropis qitaiensisX.Y.Zhu, H.Ohashi & Y.B.Deng: Sie gedeiht in Wiesen und an Hängen in Höhenlagen von 1900 bis 2400 Metern in Xinjiang.[1]
Oxytropis racemosaTurcz. (Syn.: Oxytropis acutirostrataUlbr., Oxytropis gracillimaBunge non Vassilcz., Oxytropis koreanaNakai, Oxytropis psammocharisHance): Sie ist Korea, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Liaoning, Ningxia, Shaanxi sowie Shanxi verbreitet.[1]
Oxytropis ramosissimaKom.: Sie gedeiht auf aktiven sowie teilweise stabilisierten Sanddünen and sandigen Hängen in Höhenlagen von 900 bis 1400 Metern in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu sowie Shaanxi.[1]
Oxytropis savellanicaBoiss. ex Boiss. (Syn.: Oxytropis carduchorumHedge): Sie ist im Iran, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan, südlichen Transkaukasien, im russischen Tian Shan sowie im Alaigebirge, in Kaschmir, in der pakistanischen Provinz Chitral, in Tibet sowie in der chinesischen Provinz Qinghai weitverbreitet.[1][2]
Oxytropis sericopetalaC.E.C.Fisch.: Sie gedeiht an sandigen Standorten, Sanddünen, auf Hügeln, in Grasländern, an überfluteten kiesigen Standorten in Höhenlagen von 2600 bis 4600 Metern in Tibet.[1]
Oxytropis shanxiensisX.Y.Zhu: Die Erstbeschreibung erfolgte 2005. Sie gedeiht in Grasländern auf Hügeln in den chinesischen Provinzen Shandong sowie Shanxi.[1]
Oxytropis sitaipaiensisC.W.Chang: Sie kommt seit 2000 mit zwei Varietäten auf kiesigen Talböden und an Hängen in Höhenlagen von 800 bis 2000 Metern in Shaanxi vor.[1]
Oxytropis siziwangensisY.Z.Zhao & Zong Y.Zhu: Dieser Endemit gedeiht auf sandigen Standorten nur in Ulanqab Meng in der Inneren Mongolei.[1]
Oxytropis songorica(Pall.) DC.: Sie gedeiht in Grasländern, steinigen Trockenhängen, alpinen bis subalpinen Matten in Höhenlagen von 1300 bis 2800 Metern in Xinjiang.[1] Sie kommt auch in Kasachstan, in der Mongolei und im südwestlichen Sibirien vor.[46]
Oxytropis spicata(Pall.) O.Fedtsch. & B.Fedtsch.: Europa und südwestliches Sibirien.[46]
Oxytropis squamulosaDC. (Syn.: Oxytropis leucopodiaLedeb.): Sie ist in Russland, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai, Shaanxi sowie Xinjiang verbreitet.[1]
Oxytropis stracheyanaBunge: Sie ist Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, in der indischen Division Kumaon im Bundesstaat Uttarakhand, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, in Tibet und im russischen Tian Shan sowie im Alaigebirge, in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai sowie Xinjiang vor.[1][2]
Oxytropis taochensisKom.: Sie gedeiht auf Wiesen, an Straßenrändern, auf oberen Bereichen von Hügeln und an sandigen Standorten in Tälern in Höhenlagen von 2000 bis 3400 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai, Shaanxi sowie Sichuan.[1]
Oxytropis tashkurensisS.H.Cheng ex X.Y.Zhu, Y.F.Du & H.Ohashi: Die Erstbeschreibung erfolgte 2000. Sie gedeiht in Grasländern, an Südhängen und auf alpinen Matten in Höhenlagen von 1800 bis 3600 Metern in Xinjiang.[1]
Oxytropis tataricaBaker: Sie kommt im nördlichen Teil des indischen Bundesstaates Punjab, in Kaschmir, Tibet, Nepal und vielleicht im westlichen Turkistans vor.[2]
Oxytropis tianschanicaBunge (Syn.: Oxytropis brachycarpaVassilcz., Oxytropis pulvinataSaposhn.): Sie kommt in Kirgisistan, Tadschikistan, Tibet und Xinjiang vor.[1]
Oxytropis tragacanthoidesDC. (Syn.: Oxytropis paratragacanthoidesVassilcz.): Sie kommt in Kasachstan, in der Mongolei, in der Inneren Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Ningxia, Qinghai sowie Xinjiang vor.[1]
Oxytropis trichocalycinaBunge: Sie kommt in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Xinjiang vor.[1]
Oxytropis trichophoraFranch.: Sie gedeiht auf Hügeln, an Straßenrändern und in Grasländern in Höhenlagen von 800 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Shaanxi sowie Shanxi.[1]
Oxytropis trichophysaBunge: Sie kommt im westlichen Sibirien, in der Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu sowie Xinjiang vor.[1]
Oxytropis valeriiVassilcz.: Sie gedeiht auf den oberen Bereich von Hügeln und kiesigen Standorten in Höhenlagen von 3500 bis 4000 Metern in Xinjiang.[1]
Oxytropis vermicularisFreyn: Sie gedeiht auf den oberen Bereich von Hügeln und kiesigen Standorten in Höhenlagen von 3500 bis 4000 Metern nur im südwestlichen Xinjiang.[1]
Oxytropis xinglongshanicaC.W.Chang: Die Erstbeschreibung erfolgte 2004 und seit 2007 gibt es eine zweite Varietät. Sie gedeihen je nach Varietät auf Hügeln oder in Tälern in Höhenlagen von 1800 bis 2600 Metern in Gansu.[1]
Oxytropis yanchiensisX.Y.Zhu, H.Ohashi & L.R.Xu: Dieser Endemit kommt auf Hügeln nur in Höhenlagen von etwa 2200 Metern in Yiwu in Xinjiang vor.[1]
Oxytropis yekenensisX.Y.Zhu, H.Ohashi & Y.B.Deng: Sie gedeiht auf den oberen Bereich von Hügeln in Höhenlagen von etwa 1400 Metern in Xinjiang. vor.[1]
Oxytropis yunnanensisFranch. (Syn.: Oxytropis konlonicaH.Ohba): Sie gedeiht in Höhenlagen von 1800 bis 4900 Metern in Tibet und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai, Sichuan sowie Yunnan.[1]
Oxytropis zekogensisY.H.Wu: Sie gedeiht an Ufern von Fließgewässern und auf alpinen Matten in Höhenlagen von 2700 bis 3400 Metern in der chinesischen Provinz Qinghai.
Spitzkiel-Arten sind wie viele weitere Hülsenfrüchtler relativ proteinreiche Pflanzen, die zudem atmosphärischen Stickstoff im Boden speichern können.[51] Während die europäischen Arten in der Weidewirtschaft unproblematisch sind, der Alpen-Spitzkiel als gute Futterpflanze gilt, der zum Teil als Wintersteher dem Vieh zur Verfügung steht,[52] so ist dessen Futterbedeutung da zumeist auf armen Magerrasen in populationsarmen Beständen nur sporadisch auftretend und unter kontinuierlicher Beweidung zumeist durch Ausfallen gekennzeichnet, dennoch ohne quantitativ messbaren Nutzen. Da alle Mitteleuropäischen Arten im Bestand entweder gefährdet oder zerstreut bis selten vorkommend sind, haben sie auch aus bestanderhaltenden Maßnahmen keine Bedeutung für die Beweidung.
Nach älteren Angaben aus Gustav HegisIllustrierter Flora von Mitteleuropa enthält der Alpen-Spitzkiel 80,3 % organische Substanz (19,75 % Roheiweiss, 3,7 % Rohfett, 16,97 % Rohfaser und 39,61 % stickstofffreie Extraktstoffe u. a.)[53]
Weitere Inhaltsstoffe und Wirkung der Substanzen bei mitteleuropäischen Arten sind zum Teil bekannt. Die Samen Der Spitzkiele enthalten Blausäureglykoside und circa 4 % fettes Öl. Außerdem wurden Chinolizidinalkaloide nachgewiesen.[54]
Einige insbesondere weitverbreitete nordamerikanische Arten sind durch ein toxisches Alkaloid als Giftpflanzen eine für Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde wie für große Wildarten unerwünschte, da pathologische Nahrungsquelle. Durch die weite Verbreitung in den Weidegebieten der Plains ist ihnen ein bedeutendes Schädigungspotential zu eigen, für die eine Warnung an Weideviehzüchter durch die Agrarministerien besteht.[55] Der im angelsächsischen Raum gebräuchliche Trivialname der Oxytropis-Arten – Locoweed –, welches sich aus dem spanischen loco für verrückt und weed („Unkraut“) zurückführen lässt, weist auf diese neuropathologische Wirkung hin. Es ist der Beschreibung von Symptomen von vergifteten Tieren geschuldet, die nach längerer Aufnahme von Spitzkiel-Arten als orientierungslos, geschwächt, nervös und sich von anderen Tieren als absondernd beobachtet werden. Über das im Spitzkiel auftretende Inolizin-Alkaloid Swainsonin treten Symptome der Locoismus genannten Krankheit zwei bis drei Wochen nach Aufnahme auf was durch Abmagerung, Lethargie und depressives Verhalten wie trüben Augen und spröden Fell schnell deutlich sichtbar wird. Insbesondere ist die Prognose für Pferde ungünstig, da ihre weitere Nutzung als Trag- oder Zugtier hinfällig wird.[55] Pferde mit Locoismus sind in ihrem Beurteilung, Sehvermögen und Nerven nachhaltig irritiert: befallene Pferde springen so über kleine Spalten, treten dagegen aber in einen tiefen Graben.
Insgesamt steigt die Mortalität des Weideviehs nach Nahrungsaufnahme von Spitzkiel-Arten stark an. Nach einer Initialvergiftung reagieren Tiere zudem verstärkt auf nachfolgende Vergiftungen. Weidevieh nimmt Spitzkiel-Arten insbesondere im Frühjahr und Herbst gerne an, jedoch können die trockenen Blütenstiele auch im Winter eine Nahrungsquelle stellen. Insbesondere stellen Spitzkiel-Arten. die in den klassischen Weidegebieten des nordamerikanischen Westens in den Great Plains und Rocky Mountains vorkommen im Frühjahr, bevor sich Gras wächst eine wichtige Nahrungsquelle, das das Vieh gerne aufnimmt. Nach regelmäßiger Futteraufnahme von Oxytropis können sich bei den Weidetieren Abhängigkeiten ausbilden die danach selektiv nach den Pflanzen suchen.[51][56] Dabei sind Spitzkiel-Arten in allen ihren Teilen und Stadien giftig. Der Tod von Weidetieren tritt nach ein bis drei Monaten von großen Mengen von Oxytropis sericea auf.
Die vier prinzipiellen Effekte einer Swainsonin-Vergiftung bei Weidevieh sind: neurologische Schäden, Abmagerung, Reproduktionsstörungen und Fehlgeburten, kongestives Herzversagen der rechten Herzkammer bei Hochgebirgsweidetieren.
Bedeutendstes Weideunkraut unter den nordamerikanischen Spitzkiel-Arten ist Oxytropis sericea (white point loco), zudem sind Oxytropis lambertii (Lambert locoweed) und auch in Kanada vorkommende Oxytropis campestris agg. (auch in den Alpen als Alpen-Spitzkiel verbreitet) Arten, die in Gebieten mit Weideviehhaltung vorkommen und die toxischen Substanzen auch nach mehrjähriger Lagerung kaum verlieren.[57]Oxytropis sericea wird durch starke Beweidung gefördert, eine Ausrottung über große Weideflächen ist selten möglich.
Als Giftpflanzen sind zurzeit folgende nordamerikanischen, zentral- und ostasiatischen Arten eingestuft: Oxytropis campestris var. spicta, Oxytropis lambertii, Oxytropis ochrocephala, Oxytropis puberula und Oxytropis sericea.[58]
So weit bekannt wurden nur einige Spitzkiel-Arten von Nordamerikanischen Indianern in der Volksmedizin genutzt. Sie wurden als rituelle oder medizinische Waschungen bei Schwitzhüttenzeremonien verwendet. In Mexiko heißt die Art Oxytropis lamberti„hierba loca“, „verrücktmachendes Kraut“.[59]
Die zytotoxischen, d. h. zelltötenden Eigenschaften einiger Arten könnten in der Krebstherapie genutzt werden, sind jedoch zurzeit nicht genügend erforscht.[60]
In Alaska, Britisch Kolumbia und China werden Spitzkiele für Renaturierung und Erosionsschutz empfohlen. Durch ihre Pfahlwurzel stabilisieren die Arten erosionsgefährdete Hänge langfristig. Über ihre Stickstoffautarkie können sie als Pionierpflanzen auch unwirtliche Standorte besiedeln.[61][62][63]
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Spitzkiel-Arten werden in Gärten als Zierpflanzen verwendet, da sowohl die Blattrosetten mit den feinen spitzen Blättern, die oft wollig oder seidig behaart sind, als auch auf den langen Blütenstandsschäften die dichten Blütenstände und Blüten dekorativ sind.
Überwiegend werden sie im Steingarten, Hochbeet oder Alpinum angepflanzt. Einige Arten sind schwer kultivierbar, was wahrscheinlich auf das Fehlen der Knöllchenbakterien der Gattung Rhizobium zurückgeht. Alle Spitzkiel-Arten in Kultur brauchen gut drainierte, tiefe, kiesige Böden und stehen gern in voller Sonne.
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