Das 33. Sundance Film Festival fand vom 19. bis zum 29. Januar 2017 in Park City, Utah statt. Insgesamt wurden dort 113 Spielfilme aus 31 verschiedenen Ländern vorgestellt, darunter 95 Filme, die im Rahmen des Festivals ihre Weltpremiere feierten.[1] Zu den Filmen, die dort ihre Premiere feierten, zählten Autorenfilme wie A Ghost Story von David Lowery und das Biopic Roxanne Roxanne von Michael Larnell, aber auch eine Reihe von Regiedebüts, wie der Kriminalfilm Fremd in der Welt von Macon Blair, Ingrid Goes West von Matt Spicer und Columbus des Regisseurs Kogonada. Auch Cory Finley stellte sein Regiedebüt Vollblüter vor, ein Teenie-Thriller, bei dem es sich um einen der letzten veröffentlichten Film handelte, in dem der im Juni 2016 verstorbene Schauspieler Anton Yelchin eine Rolle übernommen hatte. Im Rahmen des U.S. Dramatic Competition feierten Filme wie Die Abenteuer von Brigsby Bär von Dave McCary und das Antikriegsdrama The Yellow Birds von Alexandre Moors ihre Weltpremiere. Im World Cinema Dramatic Competition wurde der in Berlin gedrehte Thriller Berlin Syndrom von Cate Shortland vorgestellt, in dessen Rahmen auch das Spielfilmregiedebüt Axolotl Overkill von Helene Hegemann gezeigt wurde, die auch das Drehbuch zum Film schrieb. Auch die Science-Fiction-Filme The Discovery und Rememory, in dem Yelchin ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen ist[2], aber auch Animationsfilme wie Asteroids! und afrikanische Produktionen wie Hairat wurden im Rahmen des Festivals erstmals einem Publikum vorgestellt.[3] Der Eröffnungsfilm war eine Fortsetzung zum Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit.[4]
Neu waren im Jahr 2017 die Film Music Events. Zudem wurden auch verstärkt verschiedene Folgen von Fernsehserien und von Miniserien erstmals oder exklusiv gezeigt[5], so eine Dokuserie von Jay-Z mit dem Titel Time: The Kalief Browder Story[6] und einige Original Series und Dokuserien von Netflix[7], so die Pilotfolge von Hot Girls Wanted: Turned On. Die Amazon Studios stellten die ersten drei Folgen von I Love Dick vor[8] und Fox zwei Folgen der Miniserie Shots Fired.
Als Bester Film ging Dina von Dan Sickles und Antonio Santini aus dem U.S. Documentary Competition hervor. Im U.S. Dramatic Competition wurde Fremd in der Welt von Macon Blair als Bester Film ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihungen für Short Films wurde der deutsche Kurzfilm Kaputt (Festivaltitel Broken – The Women's Prison at Hoheneck) von Alexander Lahl und Volker Schlecht mit dem Short Film Jury Award: Animation ausgezeichnet. Der siebenminütige Animationsfilm erzählt vom Frauengefängnis Hoheneck.
Beim Sundance Film Festival werden in verschiedenen Sektionen und Kategorien Preise verliehen. Dokumentationen und Spielfilme gehen getrennt in den Wettbewerb, ebenso wie US-amerikanische und ausländische Produktionen. Hierdurch entstehen die vier Hauptwettbewerbe U.S. Dramatic Competition, U.S. Documentary Competition, World Cinema Dramatic Competition und der World Cinema Documentary Competition. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Kategorien außer Konkurrenz.[9]
Im U.S. Dramatic Competition wurden 16 US-amerikanische Independent-Filme vorgestellt, die im Rahmen des Wettbewerbes ihre Weltpremiere feierten.
Im U.S. Documentary Competition wurden 16 US-amerikanische Dokumentarfilme vorgestellt, die im Rahmen des Wettbewerbes ihre Weltpremiere feierten.[10]
Mehrere der im Documentary Competition gezeigten Filme befanden sich in der Vorauswahl, aus der die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Nominierungen für die Oscarverleihung 2018 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm bestimmte, so Chasing Coral, City of Ghosts, Ikarus, Strong Island und Unrest.[11]
In der Sektion World Dramatic werden Filme aus verschiedensten Ländern gezeigt, die im World Cinema Dramatic Competition konkurrieren. Die gezeigten Filme sollen die Arbeiten von neuen Filmemachern vorstellen.[12]
In der Sektion World Documentaries werden internationale Dokumentarfilme vorgestellt, die im Rahmen des World Cinema Documentary Competition konkurrieren.[13]
Neben denen in den U.S. und World Competitions gezeigten Filmen werden einige weitere im Rahmen des Sundance Film Festivals ihre Weltpremiere feiern.[14]
Außerhalb des Wettbewerbs finden Premieren einer Reihe weiterer Dokumentarfilme statt.[15]
In der Sektion NEXT werden Filme mit einem innovativen, zukunftsweisenden Ansatz gezeigt, die geeignet erscheinen, den US-amerikanischen Film nachhaltig zu beeinflussen.[16]
In der Sektion Midnight werden im Rahmen von Weltpremieren und internationalen Premieren neben Horrorfilmen und Komödien auch Filme gezeigt, die einer Genreklassifikation trotzen, darunter auch der Kurzfilm Snatchers von Stephen Cedars und Benji Kleiman, aber auch die Fernsehserie Pineapple nach einer Idee von Arkasha Stevenson.[17]
Eine Auswahl an Filmen, die bereits bei anderen Filmfestivals ihre Premiere feierten und in der Sektion Spotlight gezeigt werden.[18]
Im Rahmen der Short Films werden beim Sundance Film Festival internationale Kurzfilme gezeigt. Die Preisverleihung für Kurzfilme fand bereits vorgezogen statt.
In der neu eingerichteten Klima-Sektion des Festivals werden ausschließlich Filme und Filmprojekte vorgestellt, die sich mit der Umwelt und dem nachhaltigen Umgang mit ihr beschäftigt.[19] Die Frage, die hierbei im Vordergrund steht, ist, ob eine Zusammenarbeit von Umweltschützern und Filmemachern helfen kann, eine Öffentlichkeit zum Thema Klimawandel herzustellen, dessen Rolle in Filmen bislang marginal und bislang vornehmlich in der Welt des Dokumentar- und Independent-Films thematisiert wird. Dem Sundance Institute war aufgefallen, dass es abgesehen von einigen bemerkenswerten Ausnahmen erstaunlich wenig Arbeiten zum Klimawandel gibt.[20] Zu den im Rahmen des Climate Change Labs vorgestellten Projekten und Filmen gehören neben einer Fortsetzung von Eine unbequeme Wahrheit, dem Eröffnungsfilm des Sundance Film Festivals 2017, noch folgende weitere:
Die BMI Foundation veranstaltet im Rahmen des Sundance Film Festivals einen Runden Tisch mit Filmkomponisten und Regisseuren. Das Panel erfolgt unter der Überschrift Music & Film – The Creative Process. Die Veranstaltung ist für den 24. Januar 2017 vorgesehen und soll im Base Camp des Festivals in Park City stattfinden.[21] Moderiert wird die Veranstaltung von Doreen Ringer-Ross. Zu den Diskussionsteilnehmern gehören der Leiter des Sundance-Institute-Filmmusikprogramms Peter Golub, dessen Berater George S. Clinton, Filmkomponisten wie Greg Tripi, Tyler Strickland, H. Scott Salinas und Matthew Atticus Berger und Regisseure wie Mark Palansky, Michael Barnett, Matthew Heineman, Kief Davidson und Pedro Kos, mit denen die Filmkomponisten zuvor zusammengearbeitet hatten.[21]
Im Rahmen des Sundance Film Festivals 2017 wurden neben Filmen zudem verstärkt Fernsehserien und Miniserien vorgestellt, die dort teilweise ihre Weltpremiere feierten[17], in die einzelnen Sektionen integriert waren und deren Vorstellungen von Q&As begleitet wurden.[22][23][24][25][26]
Die Preisverleihung fand am 28. Januar 2017 im Recreation Field House in Park City statt. Der Gewinner des Alfred P. Sloan Feature Film Prize wurde bereits am 25. Januar 2017 bekanntgegeben. Neben den Preisen in den vier Hauptwettbewerben werden auch eine Reihe von weiteren Jury- und Publikumspreisen vergeben.[28]
Weitere Preise
Zusätzliche Preise wurden auf separaten Veranstaltungen verliehen. Kurzfilme wurden am 25. Januar 2017 ausgezeichnet.[31]
Call Me by Your Name von Luca Guadagnino und Get Out von Jordan Peele wurden am Ende des Jahres im Rahmen der Golden Globe Awards 2018 als beste Filme nominiert. Letzterer wurde zudem wie auch Mudbound von Dee Rees und The Big Sick von Michael Showalter bei den Screen Actors Guild Awards 2018 in der Kategorie Bestes Schauspielensemble in einem Film nominiert. Im Rahmen der British Independent Film Awards 2017 wurde Get Out als bester internationaler Independent-Film und God’s Own Country als bester britischer Independent-Film ausgezeichnet.
U.S. Documentary Jury
World Cinema Documentary Jury
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U.S. Dramatic Jury
World Cinema Dramatic Jury |
Alfred P. Sloan Prize Jury
Short Film Jury
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