Talagunda | ||
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Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Karnataka | |
Distrikt: | Shivamogga | |
Subdistrikt: | Shikarpur | |
Lage: | 14° 25′ N, 75° 16′ O | |
Höhe: | 620 m | |
Fläche: | 7,22 km² | |
Einwohner: | 1.892 (2011)[1] | |
Bevölkerungs- dichte: |
262 Ew./km² | |
Talagunda – Pranaveshwara Tempel |
Talagunda oder Thalagunda (Kannada ತಾಳಗುಂದ) ist ein Dorf mit knapp 2.000 Einwohnern (Zensus 2011) im indischen Bundesstaat Karnataka. Vom 4. bis 6. Jahrhundert war der Ort ein Subzentrum des Kadamba-Reiches – hier befand sich eine Ansiedlung von Brahmanen bzw. ein religiöses Zentrum (agraharam), in welchem wahrscheinlich auch Mayurasharma oder Mayuras Varman, der spätere Gründer der Kadamba-Dynastie, aufwuchs, lebte und studierte.
Talagunda liegt in Übergangszone des wasserreichen Gebirgszugs der Westghats zum östlich gelegenen und weitaus trockeneren Dekkan-Plateau in einer Höhe von rund 620 m etwa 40 km (Fahrtstrecke) südöstlich von Banavasi, der ehemaligen Hauptstadt des Kadamba-Reiches. Die Tempelstätte befindet sich ca. 1 km nordwestlich des heutigen Dorfes. Das Klima ist wegen der Höhenlage gemäßigt; Regen (ca. 1965 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich während der Monsunmonate Juni bis Oktober.[2]
Die Bewohner des Ortes sind nahezu ausnahmslos Hindus; andere Religionen sind in den ländlichen Regionen Südindiens von untergeordneter Bedeutung. Der männliche Bevölkerungsanteil liegt ca. 9 % über dem weiblichen.[3]
In der Region gedeihen Kokospalmen und andere Obstbäume; daneben wird – vorwiegend zur Selbstversorgung – Getreide und Gemüse angebaut. Die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) ist von geringer Bedeutung.
Erstmals erwähnt wird der Ort unter seinem früheren Namen Sthanagundur erstmals in der Zeit des in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts entstandenen Kadamba-Reiches. Hier wurden – wahrscheinlich in der unmittelbaren Umgebung eines bereits fertiggestellten oder noch zu bauenden Tempels – 32 Brahmanen mit ihren Familien angesiedelt, wodurch ein Brahmanendorf (agraharam) entstand.