Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Tizanidin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
4-Chlor-N-(4,5-dihydro-1H-imidazol-2-yl)-8-thia-7,9-diazabicyclo[4.3.0]nona-2,4,6,9-tetraen-5-amin | |||||||||||||||||||||
Summenformel |
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Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Wirkmechanismus | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 253,71 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
> 20 mg/ml in Wasser[2] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Tizanidin (Handelsnamen Sirdalud®, Hersteller: Novartis) ist hauptsächlich ein α2-Adrenozeptor-Agonist, der zur Gruppe der zentral wirksamen Muskelrelaxantien mit Hauptangriffspunkt im Rückenmark gehört.
Der Arzneistoff wird verwendet zur Behandlung von:
Die Nebenwirkungen von Tizanidin sind vielfältig und umfassen unter anderem häufig Mundtrockenheit, Müdigkeit, Asthenie (Schwäche, Mattheit), Schwindel, Bradykardien (verlangsamter Puls) und geringfügigen Blutdruckabfall, selten Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Übelkeit, Magen-Darm-Störungen und vorübergehender Transaminasenanstieg.[3]
In-vitro-Studien von Cytochrom-P450-Isoenzymen unter Benutzung von menschlichen Lebermikrosomen deuten darauf hin, dass wahrscheinlich weder Tizanidin noch der Hauptmetabolit den Metabolismus von anderen Wirkstoffen, die von Cytochrom-P450-Isoenzymen metabolisiert werden, beeinflussen.
Es wird zur Vorsicht geraten bei der gleichzeitigen Verabreichung von Tizanidin mit anderen Inhibitoren von CYP1A2 wie z. B. Antiarrhythmika (Amiodaron, Mexiletin, Propafenon), Cimetidin, Fluorchinolonen (Ciprofloxacin, Norfloxacin), Rofecoxib, oralen Kontrazeptiva und Ticlopidin.[6]
Nach peroraler Applikation wird Tizanidin rasch resorbiert. Nach ungefähr 1 Stunde wird die maximale Plasma-Konzentration erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei durchschnittlich 34 %. Nach intravenöser Anwendung beträgt das mittlere Verteilungsvolumen im steady state 160 Liter. Die Plasmaproteinbindung ist gering und beträgt 30 %.
Der Arzneistoff wird rasch und extensiv durch die Leber verstoffwechselt. Tizanidin wird vorwiegend über das Cytochrom-P450-Enzymsystem (CYP 1A2) abgebaut. Die Metaboliten sind inaktiv und werden hauptsächlich (70 %) renal ausgeschieden. Die unveränderte Substanz wird nur in geringen Mengen (ca. 2,7 %) über die Niere ausgeschieden. Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit der unveränderten Substanz liegt bei 2 bis 4 Stunden.[7]