Urs Fischer (Fussballspieler)

Urs Fischer
Urs Fischer als Trainer von Union Berlin (2022)
Personalia
Geburtstag 20. Februar 1966
Geburtsort TriengenSchweiz
Grösse 178 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
1973–1984 FC Zürich
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984–1987 FC Zürich 49 0(1)
1987–1995 FC St. Gallen 243 (10)
1995–2003 FC Zürich 253 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1989–1991 Schweiz 4 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2007–2008 FC Zürich (Co-Trainer)
2010–2012 FC Zürich
2013–2015 FC Thun
2015–2017 FC Basel
2018–2023 1. FC Union Berlin
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Urs Fischer (* 20. Februar 1966 in Triengen)[1][2] ist ein Schweizer Fussballtrainer und ehemaliger -spieler. Von 2018 bis Mitte November 2023 war er Trainer des 1. FC Union Berlin, mit dem er von der 2. Fussball-Bundesliga in die Bundesliga aufstieg. Dort konnte sich die Mannschaft unter seiner Leitung dreimal für europäische Wettbewerbe qualifizieren, darunter 2023 erstmals für die UEFA Champions League.

Der in Zürich-Affoltern aufgewachsene Urs Fischer durchlief ab 1973 die Jugendmannschaften des FC Zürich und debütierte in der Saison 1983/84 als Profi in der ersten Mannschaft. Bis 1987 und nochmals von 1995 bis 2003 spielte Fischer beim FC Zürich und schoss in 302 Ligaspielen fünf Tore. Von 1997 bis 2003 war er Captain.[3] Im Jahr 2000 wurde er mit der Mannschaft Cupsieger. Weitere 243 Spiele bestritt er zwischen 1987 und 1995 für den FC St. Gallen (zehn Treffer). Unter Nationalcoach Uli Stielike gelangte Fischer zu vier Länderspiel-Einsätzen.

Fischer im Jahr 2013

Zürich und Thun

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Fischer beendete im Mai 2003 seine Fussballkarriere. Nach seinem Rücktritt trainierte er die U-14- und zwei Jahre erfolgreich die U-21-Mannschaft des FC Zürich. Nach einem Intermezzo als Co-Trainer der 1. Mannschaft in der Saison 2007/08 trainierte er erneut die U-21 des FC Zürich.

Nach der Entlassung von Bernard Challandes am 19. April 2010 übernahm er zunächst ad interim[4] die Trainerfunktion beim FCZ und wurde später Cheftrainer mit Vertrag bis Sommer 2013.[5] In der Saison 2010/11 wurde er mit dem FC Zürich Schweizer Vizemeister. Am 12. März 2012 wurde er vom FC Zürich per sofort entlassen.[6] Fischer übernahm in der Rückrunde der Saison 2012/13 den FC Thun. Unter Fischers Führung qualifizierte sich der FC Thun 2013/14 zum ersten Mal in seiner Clubgeschichte für die UEFA-Europa-League-Gruppenphase. Zudem erreichte Fischer mit dem FC Thun trotz kleinem Budget in der Saison 2014/15 den vierten Platz in der Meisterschaft.

Zur Saison 2015/16 wurde Fischer Trainer des FC Basel. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag.[7][8] Mit dem FC Basel gewann er 2016 und 2017 die Schweizer Meisterschaft und 2017 den Cup. Im April 2017 hatte die Vereinsführung angekündigt, die Saison 2017/18 mit einem neuen Trainer zu beginnen.[9]

Zur Saison 2018/19 wurde Fischer vom 1. FC Union Berlin als neuer Cheftrainer verpflichtet.[10] Am 27. Mai 2019 stieg er in der Relegation mit dem Verein erstmals in dessen Geschichte in die Bundesliga auf, wodurch sich sein Vertrag bis Juni 2021 verlängerte.[11] Fischer wurde in der Kategorie «Trainer» zu Berlins Sportler des Jahres 2019 gewählt. Die Saison 2019/20 beendete der 1. FC Union Berlin auf dem 11. Platz, womit der Ligaerhalt klar geschafft wurde. Dank dem siebten Tabellenplatz in der Saison 2020/21 konnte man sich für die neugeschaffene UEFA Europa Conference League qualifizieren. Nach 2001/02 bedeutete dies die erst zweite Teilnahme am internationalen Geschäft der Vereinsgeschichte. In der Saison 2021/22 übertrumpfte er diesen Erfolg noch einmal mit dem Erreichen von Platz 5 und der Qualifikation zur Europa League. In der folgenden Saison 2022/23, in der der Verein vom sechsten bis zum zwölften Spieltag Tabellenführer gewesen war, erreichte Fischer den vierten Platz und die erstmalige Qualifikation für die Champions League. In der UEFA Europa League 2022/23 schied man im Achtelfinal gegen Royale Union Saint-Gilloise aus.

In der Folgesaison blieb Union Berlin unter Fischer wettbewerbsübergreifend in 14 Pflichtspielen in Folge sieglos – darunter 13 Niederlagen – und stand nach dem elften Spieltag der Bundesligasaison auf dem letzten Tabellenplatz. Am 15. November 2023 wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Hauptstadtclub und Fischer sowie dessen langjährigem Assistenten Markus Hoffmann beendet.[12]

Titel und Auszeichnungen

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Schweiz
Deutschland

Urs Fischer ist verheiratet und hat zwei Töchter. Seine ältere Tochter Riana (* 1994) spielte bis 2022 beim FC Zürich Frauen.

Commons: Urs Fischer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Urs Fischer. Portrait (Memento vom 6. Januar 2011 im Webarchiv archive.today). FC Zürich.
  2. «Ich will die Spieler spüren». In: Tages-Anzeiger. 19. August 2015, abgerufen am 25. April 2023: «Urs Fischer wird am 20. Februar 1966 in Triengen geboren – nicht in Zürich.»
  3. Captains des FCZ. In: dbFCZ. Abgerufen am 25. April 2023.
  4. FC Zürich und Cheftrainer Bernard Challandes trennen sich – Urs Fischer ad interim neuer FCZ-Trainer (Memento vom 22. April 2010 im Internet Archive). FC Zürich, 10. April 2019.
  5. News. auf fcz.ch @1@2Vorlage:Toter Link/www.fcz.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2023. Suche in Webarchiven) FC Zürich.
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sport.sf.tvUrs Fischer per sofort freigestellt (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) In: SRF Sport. 12. März 2012.
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.fcb.chMeldung (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven). FC Basel, 18. Juni 2015, abgerufen am 18. Juni 2015.
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/bazonline.chUrs Fischer wird neuer FCB-Trainer (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven). In: BaZ Online. 18. Juni 2015.
  9. @1@2Vorlage:Toter Link/www.fcb.chFCB mit einem neuen Trainer in die Saison 201718 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) FC Basel, 10. April 2017.
  10. Neuer Cheftrainer: Der 1. FC Union Berlin verpflichtet Urs Fischer. 1. FC Union Berlin, 1. Juni 2018, abgerufen am 1. Juni 2018
  11. Vertrag verlängert: Fischer bleibt bis 2021 Union-Trainer. In: t-online.de. 25. September 2019, abgerufen am 25. September 2019
  12. Urs Fischer und Union beenden die Zusammenarbeit. In: fc-union-berlin.de. 1. FC Union Berlin, 15. November 2023, abgerufen am 15. November 2023.