Hat ein Kind mindestens drei dieser Fehlbildungen, wird es medizinisch gesehen zur Gruppe der Kinder mit VACTERL-Assoziation gerechnet, synonym gebräuchlich ist auch VATER-Syndrom.
Die Ursachen sind bislang nicht bekannt, die Erkrankung tritt meist sporadisch auf.[2]
Die Ursache könnte gemäß Artikel „Fehlbildung“ hier liegen: Die seit den 1950er Jahren bis 1980 zur Behandlung von Menstruationsstörungen und als Schwangerschaftstest eingesetzte Östrogen-Gestagen-Kombination Duogynon (Injektionslösung: Estradiolbenzoat und Progesteron; Drageeform: Ethinylestradiol und Norethisteronacetat; in anderen Ländern vermarktet auch unter den Namen Cumorit und Primodos) des Herstellers Schering wurde erstmals in den 1960er Jahren in Verbindung gebracht mit verschiedenen bei Neugeborenen aufgetretenen Fehlbildungen (Neuralrohrdefekte, Herz-Kreislauf-Fehlbildungen, VACTERL-Assoziation). Die in dem Zusammenhang veröffentlichten Studien waren von unterschiedlicher Qualität und die Ergebnisse uneinheitlich, so dass weder eine ursächliche Wirkung noch eine statistisch gesicherte Korrelation nachgewiesen werden konnten. Ein Verfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Schering wurde 1980 eingestellt.
Der Begriff VATER wurde im Jahre 1972 durch L. Quan und D. W. Smith geprägt,[10] die Erweiterung auf VACTERL erfolgte im Jahre 1974 durch S. A. Temtamy und J. D. Miller.[11]
M. J. Khoury, J. F. Cordero, F. Greenberg, L. M. James, J. D. Erickson: A population study of the VACTERL association: evidence for its etiologic heterogeneity. In: Pediatrics, Band 71, Nr. 5, Mai 1983, S. 815–820, PMID 6835768.
↑Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
↑E. Sujansky, B. Leonard: VACTERL association with hydrocephalus--a new recessive syndrome? (Abstract) In: American Journal of Human Genetics, Band 35, 1983, S. 119A only.
↑L. Quan, D. W. Smith: The VATER association. Vertebral defects, Anal atresia, T-E fistula with esophageal atresia, Radial and Renal dysplasia: a spectrum of associated defects. In: The Journal of pediatrics. Band 82, Nummer 1, Januar 1973, S. 104–107, PMID 4681850.
↑S. A. Temtamy, J. D. Miller: Extending the scope of the VATER association: definition of the VATER syndrome. In: The Journal of pediatrics. Band 85, Nummer 3, September 1974, S. 345–349, PMID 4372554.
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