Valdas Ivanauskas

Valdas Ivanauskas
Valdas Ivanauskas, 2009
Personalia
Geburtstag 31. Juli 1966
Geburtsort KaunasLitauische SSR, Sowjetunion
Größe 187 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
bis 1983 Vėtra Vilnius
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984 Žalgiris Vilnius 12 0(1)
1985–1986 ZSKA Moskau 32 0(2)
1986–1990 Žalgiris Vilnius 83 (19)
1990 Lokomotive Moskau 16 0(7)
1990–1993 FK Austria Wien 78 (28)
1993–1997 Hamburger SV 91 (13)
1997–1999 SV Austria Salzburg 35 0(7)
1999 → FCN St. Pölten (Leihe) 10 0(3)
1999–2001 SV Wilhelmshaven 50 (16)
2001–2002 BV Cloppenburg 24 0(3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1988–1990 UdSSR 5 0(0)
1990–2000 Litauen 28 0(8)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2001–2002 BV Cloppenburg (Spielertrainer)
2003–2004 Litauen (Co-Trainer)
2004–2005 FBK Kaunas
2005–2006 Heart of Midlothian (Co-Trainer)
2006–2007 Heart of Midlothian
2007 FC Carl Zeiss Jena
2008 Banga Gargždai
2008–2009 Litauen U-18
2009–2010 Standard Sumqayıt
2010 FK Šiauliai
2013 FC Dila Gori
2013–2015 SKA-Energija Chabarowsk
2017 Lutsch-Energija Wladiwostok
2018–2019 Zagłębie Sosnowiec
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Valdas Ivanauskas (* 31. Juli 1966 in Kaunas) ist ein litauischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.

Spielerkarriere

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Ivanauskas’ erster Verein war Vėtra Vilnius aus Rūdiškės, wo er in der Jugend spielte. Über Žalgiris Vilnius, damals in der höchsten sowjetischen Liga spielend, kam er nach Moskau und spielte dort beim ZSKA Moskau. Danach ging er wieder zurück in seine Heimat und spielte vier Jahre bei seinem ehemaligen Verein Žalgiris Vilnius, mit dem er 1990 die Baltic League gewann, wechselte dann aber wieder nach Moskau zum Stadtverein Lokomotive. 1991, als die Sowjetunion endgültig zerfallen war, ging er nach Österreich zum FK Austria Wien. Er gewann zwischen 1991 und 1993 mit Austria dreimal die österreichische Meisterschaft sowie 1992 den Pokal. Ivanauskas wurde zweimal vereinsinterner Torschützenkönig, 1993 wurde einer seiner Treffer zum „Tor des Jahres“ in Österreich gewählt. Wegen seiner hitzigen, aufbrausenden Art erhielt er während seiner Wiener Zeit den Spitznamen „Ivan, der Schreckliche“.[1]

1993 wechselte Ivanauskas als erster Spieler aus Litauen zu einem Verein im deutschen Profifußball. Der Hamburger SV bezahlte 1,4 Millionen Mark für den Stürmer.[1] In seinem ersten Bundesligaspiel für den HSV im August 1993 gelangen ihm gleich zwei Tore,[2] Ivanauskas wurde in Hamburg prompt zum Publikumsliebling.[3] In der Hinrunde der Saison 1994/95 blieb er torlos und rückte im HSV-Sturm ins Hintertreffen,[4] da er des Weiteren durch wiederholte Platzverweise auffiel.[5] Im Frühjahr 1995 warb der damalige Regionalligist Arminia Bielefeld um Ivanauskas’ Dienste. Arminias Geldgeber, ein Küchenhersteller, wollte mit Hilfe des Litauers in dessen Heimatland geschäftlich Fuß fassen. Ein Wechsel nach Bielefeld scheiterte an Ivanauskas’ Gehaltsforderungen.[6] Im April 1995 verlängerte der HSV den Vertrag mit dem bei den Zuschauern beliebten Ivanauskas, ungeachtet der Tatsache, dass er zu diesem Zeitpunkt seit Mai 1994 kein Tor geschossen hatte.[7] Im ersten Bundesligaspiel nach der Vertragsverlängerung erzielte er Ende April 1995 beim 3:0-Sieg über den MSV Duisburg zwei Treffer.[8] Unter Trainer Felix Magath erlebte Ivanauskas im Frühjahr 1996 wieder einen deutlichen Aufschwung, was das Hamburger Abendblatt im März 1996 zu der Einschätzung veranlasste, dass der Litauer für den HSV so wertvoll wie nie sei.[9] Im selben Monat wurde Ivanauskas durch einen Bänderriss[10] im linken Knie zurückgeworfen und musste operiert werden.[11] Er bestritt bis 1997 91 Bundesligaspiele, in denen er 13 Tore erzielte.[12]

Ein Wechsel zum VfL Wolfsburg scheiterte 1997 am Einspruch seiner Ehefrau Beatrix, die sich nicht vorstellen konnte, in Wolfsburg zu leben, weil ihr die Stadt zu hässlich sei.[13] Es folgte ein Wechsel zurück nach Österreich, zum SV Austria Salzburg. Von 1999 bis 2001 spielte er wieder in Deutschland beim SV Wilhelmshaven, mit dem er von der Regionalliga Nord in die Oberliga abstieg. Er beendete seine Karriere als Spieler beim BV Cloppenburg nach einer Saison als Libero des damaligen Oberligisten.

Nationalmannschaft

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Er gab sein Länderspieldebüt 1988 für die Nationalelf der UdSSR, für die er fünf Spiele bestritt. Nach der litauischen Unabhängigkeit absolvierte er 28 Länderspiele (acht Tore) für Litauens A-Nationalmannschaft.[14]

Trainerkarriere

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Ivanauskas erwarb 2002 seinen Trainerschein an der Deutschen Sporthochschule Köln und arbeitete 2003 als Co-Trainer der litauischen Nationalmannschaft während der Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal.

Als Vereinstrainer arbeitete Ivanauskas in der Saison 2004/05 beim FBK Kaunas in Litauen und wurde anschließend Co-Trainer in Schottland bei Heart of Midlothian. Der schottische Verein hatte zu jener Zeit mit Wladimir Romanow einen russisch-litauischen Präsidenten und damit enge Kontakte in das Heimatland von Ivanauskas. Nach einjähriger Tätigkeit als Trainerassistent von Graham Rix wurde er im März 2006 zunächst zum Interims-Cheftrainer. Nach dem Gewinn des nationalen Pokals und dem zweiten Tabellenplatz in der Liga zweifelte aber keiner mehr an seinen Fähigkeiten und Ivanauskas wurde endgültig zum Cheftrainer. Dieses Amt musste er aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme allerdings im März 2007 niederlegen.[15]

Am 21. September 2007 übernahm Ivanauskas den thüringischen Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena.[16] Er konnte die an ihn gestellten Erwartungen allerdings nicht erfüllen und wurde deshalb bereits am 22. Dezember desselben Jahres wieder entlassen.[17] Nach einem kurzen Engagement beim litauischen Klub Banga Gargždai übernahm er am 14. November 2008 als Interimstrainer die U-18-Nationalmannschaft Litauens. Weitere Trainerämter bekleidete er bei Standard Sumqayıt in Aserbaidschan, beim FK Šiauliai in Litauen und beim FC Dila Gori in Georgien. Von 2013 bis April 2015 betreute Ivanauskas den russischen Zweitligisten SKA-Energija Chabarowsk.[18][19]

als Spieler

als Trainer

Ivanauskas wurde im Alter von 16 Jahren erstmals Vater. Sein Sportstudium brach er ab und gab dem Berufsfußball den Vorzug.[3] Seine Tochter ist die Schauspielerin Patricia Ivanauskas.

Commons: Valdas Ivanauskas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Menschlich gesehen. „Ivan“, der Star. In: Hamburger Abendblatt. 9. August 1993, abgerufen am 20. April 2023.
  2. Festtagsstimmung wie lange nicht. In: Hamburger Abendblatt. 7. August 1993, abgerufen am 17. April 2023.
  3. a b Das Phänomen Ivanauskas. In: Hamburger Abendblatt. 24. August 1993, abgerufen am 29. April 2023.
  4. Der HSV geht in die Offensive. In: Hamburger Abendblatt. 3. Januar 1995, abgerufen am 26. Juni 2023.
  5. Der dritte Akt eines Dramas. In: Hamburger Abendblatt. 13. März 1995, abgerufen am 9. August 2023.
  6. Küche und Kohle. In: Hamburger Abendblatt. 10. Februar 1995, abgerufen am 1. Juli 2023.
  7. Ein Jahr Bewährung. In: Hamburger Abendblatt. 23. April 1995, abgerufen am 28. August 2023.
  8. Endlich – Ivanauskas trifft wieder. In: Hamburger Abendblatt. 29. April 1995, abgerufen am 28. August 2023.
  9. Nie war er so wertvoll wie heute. In: Hamburger Abendblatt. 11. März 1996, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  10. Ivanauskas schwer verletzt. In: Hamburger Abendblatt. 18. März 1996, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  11. „Ivans“ Schaden. In: Hamburger Abendblatt. 27. März 1996, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  12. Matthias Arnhold: Valdas Vatslavich Ivanauskas – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
  13. Experiment unter Wölfen (www.berliner-zeitung.de, Januar 2007)
  14. Roberto Mamrud: Valdas Ivanauskas – International Appearances. RSSSF, 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
  15. Valdas Ivanauskas tritt bei Heart of Midlothian zurück (www.boerse-express.com, 20. März 2007)
  16. Valdas Ivanauskas ist neuer Trainer bei Jena. In: Tagesspiegel. 21. September 2007 (archive.org).
  17. Jena schasst Trainer Ivanauskas (www.sueddeutsche.de, 22. Dezember 2007)
  18. HSV Fußball AG/Hamburger Sport-Verein e. V. (Hrsg.): Abseits: Was macht eigentlich… Valdas Ivanauskas? In: Offizielle Internetpräsenz des Hamburger SV. 27. Dezember 2014, archiviert vom Original am 27. Dezember 2014; abgerufen am 27. Dezember 2014.
  19. Transfermarkt.de GmbH & Co. KG (Hrsg.): Valdas Ivanauskaks. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 18. März 2016.