„Eine (...) nach Aquitanien, eine zum Rhein und drittens die zum Ozean bei den Bellovakern und Ambianern, die vierte ist die ins narbonitische und zu der massaliotischen Küste.“[1]
Der Name Via Agrippa wurde erst in der Neuzeit üblich, dabei steht er vor allem, auch bei touristischen Beiträgen, für die auch heute noch im Rhonetal häufig erkennbare Trasse von Lyon bis zur Mittelmeerküste nach Narbonne oder Marseille. Die zweite Trasse von Lyon zum Atlantik wird oft als Fortsetzung dieser Straße angesehen. Weniger als Agrippa-Straße bekannt ist die Strecke nach Aquitanien. In jüngster Zeit hat der Bonner Altertumswissenschaftler Klaus Grewe (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland) das bisher nur allgemein als Römerstraße Trier–Köln (oder umgekehrt) angesprochene Teilstück der zweitenRömerstraße Strabons als Agrippa-Straße Köln–Trier[2] in die Literatur und in die Diskussion über die Wiederentdeckung des römischen Erbes in unserer heutigen Kulturlandschaft eingeführt.[3] Dies erscheint besonders glücklich, da der Begriff Via wie bei der Via Appia eher für die altbekannten Straßen eingeführt ist.
Agrippa-Straße ins Narbonnitische: Die Verbindung mit der Gallia Narbonensis erfolgte von Lugdunum aus auf dem linken Rhôneufer über Vienna (Vienne), Valentia (Valence), Arausio (Orange) nach Arelate (Arles), dem Kreuzungspunkt mit der Via Aurelia[5]
↑ Strabon 4,6,11 C 208, zitiert nach Michael Rathmann: Die Bedeutung der Straßen im Römischen Reich, in J.Kunow (Hrsg.), Erlebnisraum Römerstraße Köln-Trier; Erftstadt-Kolloquium 2007 Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 18 (Bonn 2008) S. 29
↑ als Agrippa-Straße schon bei Walter Pippke, Ida Pallhuber: Die Eifel, DuMont Kunst-Reiseführer, Köln 1984, S. 277 aufgeführt
↑Klaus Grewe: Die Agrippastraße zwischen Köln und Trier. in: J.Kunow (Hrsg.): Erlebnisraum Römerstraße Köln-Trier; (s.o) S. 31–64