Die Wildrebe Vitis rupestris, auch Sand-Rebe oder Fels-Rebe genannt, ist im Süden und Westen der USA beheimatet. Sie wurde erstmals im Jahr 1848 vom Botaniker Georg Heinrich Adolf Scheele beschrieben. Zusammen mit der Vitis riparia und Vitis vulpina formt Vitis rupestris die Gruppe der Ripariae.[1] Die Wildrebe wurde häufig zur Kreuzung von Hybridreben verwendet.
Die Jungblätter sind unbehaart, glänzend und aufgrund eines hohen Anthocyananteils bronzefarben gefärbt.
Die kleinen, dicken Blätter sind meist nierenförmig, d. h. breiter als lang. Die Stielbucht ist klammerförmig offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten mittelweit angeordnet.
Die walzenförmige Traube ist klein (5 bis 8 cm lang) und lockerbeerig. Die rundlichen Beeren sind mit einem Durchmesser von ca. 5 mm ebenfalls sehr klein und haben einen grasig schmeckenden Saft. Der Beerensaft ist bereits intensiv rot gefärbt.
Besitzt eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die Wurzelreblaus. Hat eine gute Resistenz gegen Echten und Falschen Mehltau. Entwickelt ein tief gehendes Wurzelsystem und besitzt eine gute Bewurzelbarkeit bei der Vermehrung. Besitzt eine geringe Kalk- und Frostresistenz. Sie verleiht den aufveredelten Edelsorten gute Wüchsigkeit. Bedeutung hat sie als Kreuzungspartner bei der Unterlagenzüchtung.
Selektionen: Rupestris du Lot - gehört zu den wichtigsten Unterlagssorten von Frankreich und Amerika.
Hybride mit Anteil von Vitis rupestris: 110 Richter, 1103 Paulsen, 140 Ruggeri, 3309 Couderc, 101-14 MG
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Ernst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schumann: Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
Karl Bauer: Weinbau (= AV-Fachbuch.). 8., aktualisierte Auflage. Österreichischer Agrarverlag, Wien 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4.
Pierre Galet: Cépages et vignobles de France. Band 1: Les vignes Américaines. 2e édition, entièrement refondue. Paysan du Midi, Montpellier 1988, ISBN 2-902-771-03-7.
Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
Erwin Kadisch (Begründer): Weinbau (= Der Winzer. Bd. 1). Herausgegeben von Edgar Müller. 3., vollständig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8.
Karl Müller (Hrsg.): Weinbau-Lexikon. Für Winzer, Weinhändler, Küfer und Gastwirte. Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin 1930.
Joachim Schmid, Frank Manty, Bettina Lindner: Geisenheimer Rebsorten und Klone (= Geisenheimer Berichte. 67). Forschungsanstalt Geisenheim – Fachgebiet Rebenzüchtung und Rebenveredlung, Geisenheim 2009, ISBN 978-3-934742-56-7.
Andor Teleki: Der moderne Weinbau. Die Rekonstruktion der Weingärten. 3., vollständig umgearbeitete und bedeutend erweiterte Auflage. A. Hartleben, Wien u. a. 1927.
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Rudolf Mansfeld, Peter Hanelt (Hrsg.): Mansfeld's Encyclopedia of Agricultural and Horticultural Crops. Band 1: Algae, Fungi, Pteridophyta, Gymnospermae, Angiospermae – Dicotyledones: Magnoliaceae – Chrysobalanaceae. Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-41017-1, S. 159–160.