William Herbert (* 12. Januar 1778 in Highclere Castle, Hampshire; † 28. Mai 1847 in London) war ein britischer Botaniker, Dichter, Geistlicher und Abgeordneter des Parlaments. Als sein botanisches Autorenkürzel wird „Herb.“ verwendet.
Herbert war der dritte Sohn von Henry Herbert, 1. Earl of Carnarvon und dessen Frau Elizabeth Herbert, Countess of Carnarvon (1752–1826), die vormalige Lady Elizabeth Alicia Maria Wyndham. Seine Ausbildung begann am College in Eton. Gegen Ende seines Aufenthaltes dort gab Herbert die dreibändige Poesiesammlung Musae etonenses (1795) heraus. Am 16. Juli 1795 immatrikulierte er sich in Oxford am Christ Church College der University of Oxford, wechselte jedoch bald zum Exeter College. Am 9. Juni 1798 erwarb Herbert dort seinen Baccalaureus Artium (B.A.). Er wechselte erneut, diesmal zum Merton College. Dort erwarb Herbert seinen Magister Artium (M.A.) am 23. November 1802, den Baccalaureus Civilis Legis (B.C.L.) am 27. Mai 1808 und den Doctor Civilis Legis (D.C.L.) am 2. Juni 1808.
Am 17. Mai 1806 heiratete er Letitia Emily Dorothea Allen († 1878), die zweite Tochter von Joshua Allen, 5. Viscount Allen (1728–1816). Das Paar hatte zwei Söhne und zwei Töchter: Henry William (1807–1858), Louisa Catherine Georgina (1809–1860), Frederick Charles (1819–1868) und Cecilia Augusta Henrietta (1828–1863).
Zweimal war Herbert Abgeordneter des britischen Unterhauses; von 1806 bis 1807 für die Grafschaft Hampshire und von 1811 bis 1812 für die Gemeinde Cricklade.
1814 wurde Herbert ordiniert. Ihm wurde der Besitz der All Saints Church in Spofforth, bei Wetherby in North Yorkshire übertragen, die dem Bruder seine Mutter, George Wyndham, 3. Earl of Egremont gehörte. Auf Grundlage des Ecclesiastical Commissioners Act 1840 wurde Herbert am 26. Juni 1840[1] zum ersten Dekan (Dean) der Kathedrale von Manchester berufen.
Im Oktober 1821 schrieb Herbert eine vorläufige Abhandlung über die Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Sie wurde unter dem Titel An Appendix als Anhang zum 48. Band von Curtis’s Botanical Magazine sowie dem 7. Band des Botanical Register veröffentlicht und enthielt vier Abbildungen. Herbert beschrieb darin unter anderem 20 neue Gattungen. Von diesen werden die Gattungen Ammocharis, Boophone, Chlidanthus, Clinanthus, Hippeastrum, Ismene, Ixiolirion, Proiphys, Pyrolirion, Stenomesson und Zephyranthes noch immer akzeptiert. Die Abhandlung war ein Vorläufer seines Hauptwerkes Amaryllidaceae von 1837.
Herbert korrespondierte mit Charles Darwin und seine Erkenntnisse über die Hybridisierung flossen in Die Entstehung der Arten ein.
Nach Herbert ist die Pflanzengattung Herbertia Sweet (1827) aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) benannt.[2]
William Jackson Hooker, der Herausgeber des Curtis’s Botanical Magazine, widmete ihm den 1839 erschienenen 65. Band des Magazins.[3]
Die International Bulb Society (Internationale Blumenzwiebel Gesellschaft) vergab seit 1937 die Herbert-Medaille für Verdienste in der Arbeit mit und der Forschung für die Arten der Blumenzwiebelgewächse.[4] Die von ihr herausgegebene Zeitschrift Herbertia ist ebenfalls nach Herbert benannt.[5]
Botanische
Andere
Biografien
Zur Rezeption
Personendaten | |
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NAME | Herbert, William |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Botaniker, Dichter, Geistlicher und Abgeordneter des Parlaments |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1778 |
GEBURTSORT | Highclere Castle, Hampshire |
STERBEDATUM | 28. Mai 1847 |
STERBEORT | London |