Bayerische Akademie der Wissenschaften | |
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Motto | Tendit ad aequum |
Gründung | 1759 |
Trägerschaft | autonom, K.d.ö.R., Aufsichtsbehörde: StMWK |
Ort | München |
Bundesland | Bayern |
Land | Deutschland |
Präsident | Markus Schwaiger |
Mitarbeiter | 500 (Stand 31. Dezember 2022)[1] |
davon wissensch. | 329 |
Jahresetat | 87.361.068 Euro (Stand 31. Dezember 2022)[1] |
Netzwerke | Union der deutschen Akademien der Wissenschaften |
Website | badw.de |
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.) mit Sitz in München. Die Grundfinanzierung trägt der Freistaat Bayern.[1] Die zuständige Aufsichtsbehörde ist das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK).[2] Sie ist die größte und eine der ältesten der acht auf Landesebene organisierten Wissenschaftsakademien in Deutschland. Zur Akademie gehören auch das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) auf dem Hochschul- und Forschungszentrum Garching, sowie das Bayerische Forschungsinstitut für digitale Transformation (bidt) und die Kommission für bayerische Landesgeschichte (KBL). Die BAdW ist außerdem Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. 2021 gründete die BAdW gemeinsam mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg das Friedrich-Wilhelm-Joseph-Schelling-Forum[3] als Ort des Austauschs und der Wissenschaftsvermittlung in Würzburg.[4] Im selben Jahr schloss sich die BAdW mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding mit der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft, sowie der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München zusammen, um das Munich Quantum Valley[5] einzurichten. 2022 folgte die feierliche Unterzeichnung der Gründungsurkunde.[6][7]
Die Akademie wurde 1759 von Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründet. Graf Sigmund von Haimhausen wurde 1759 Gründungspräsident der zunächst als Churbaierische Akademie bezeichneten Einrichtung und blieb bis 1761 im Amt, wiederholt im Amt von 1771 bis 1779 und 1787 bis zu seinem Tode 1793. 1779 wurde er erster Ehrenpräsident der Akademie. Die Gründung ist insbesondere dem Hofrat Johann Georg Lori (1723–1787) zu verdanken, dem Gründer der Bayerischen Gelehrten Gesellschaft. Ursprünglich teilte sich die Akademie in zwei Klassen, eine Historische und eine Philosophische, wobei Philosophie im damaligen Wissenschaftsverständnis auch Mathematik und Physik umfasste.
Untergebracht war die Akademie seit 1783 im Wilhelminum, dem ehemaligen Kollegiengebäude des Jesuitenordens an der Neuhauser Straße in München.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Akademie in verschiedenen Ausweichquartieren in der Nähe der Universität, dann vor allem am ehemaligen Sitz der aufgelösten Deutschen Akademie, untergebracht. Das Domizil im Nordostflügel der Münchner Residenz bezog sie im Jubiläumsjahr 1959.
Die Gelehrtengemeinschaft unterteilt sich in ordentliche, außerordentliche und korrespondierende Mitglieder. Die Mitglieder der Gelehrtengemeinschaft gehören vier Sektionen an:
Die Zahl der Mitglieder ist auf 30 ordentliche und 30 korrespondierende Mitglieder je Sektion begrenzt. Ordentliche Mitglieder haben ihren Dienst- oder Wohnsitz in Bayern, korrespondierende Mitglieder außerhalb Bayerns. Derzeit hat die Akademie 199 ordentliche und 102 korrespondierende Mitglieder. Leiterinnen und Leiter bedeutender wissenschaftlicher Einrichtungen in Bayern können vom Plenum zu außerordentlichen Mitgliedern gewählt werden. Mitglieder des Jungen Kollegs der BAdW[8] sind für die Dauer ihrer Förderung außerordentliche Mitglieder. Die Akademie hat außerdem zwei Ehrenmitglieder, Franz Herzog von Bayern und Ulrich L. Rohde.
Die Akademie hatte im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche bekannte Mitglieder, darunter Lorenz von Westenrieder, Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Joseph von Fraunhofer, Theodor Mommsen, Alexander und Wilhelm von Humboldt, Vincenz Bernhard Tscharner, Bernhard Studer, Karl Theodor von Heigel, Aris Konstantinidis, Kurt Sethe, Max Planck, Otto Hahn, Albert Einstein, Walther Gerlach, Franz Boas, Max Weber, Werner Jaeger, Arnold Sommerfeld, Alfred Pringsheim, Erich Preiser, Werner Heisenberg, Adolf Butenandt, Franz Dölger, Hans-Georg Beck und Otto Braun-Falco, Carl August von Steinheil.
Die ersten weiblichen Mitglieder waren 1892 die Ethnologin, Zoologin und Botanikerin Therese von Bayern als Ehrenmitglied und 1936 die klassische Philologin und Papyrologin Medea Norsa als korrespondierendes Mitglied.[9]
Erster Präsident war der Vorsitzende des Münz- und Bergwerkskollegiums Graf Sigmund von und zu Haimhausen. Spätere Präsidenten waren unter anderen Friedrich Heinrich Jacobi, Friedrich Wilhelm von Schelling, Justus von Liebig, Ignaz von Döllinger, Max von Pettenkofer, Walther Meißner und Friedrich Baethgen.
Derzeitiger Präsident ist der Nuklearmediziner Markus Schwaiger. Er löste im Januar 2023 den Sinologen Thomas O. Höllmann ab.
Die Akademie betreibt langfristig angelegte Grundlagenforschung, die das kulturelle Erbe sichert und dokumentiert. Schwerpunkte liegen in den Geisteswissenschaften, den Geowissenschaften, der Tieftemperaturphysik und der Informationstechnologie. In über 120 Projekten mit insgesamt mehr als 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstehen Messreihen, Editionen, Modelle, Kataloge, Wörterbücher und andere wissenschaftliche Publikationen.[10] Neben den langfristigen Forschungsvorhaben richtet die Akademie seit 2015 außerdem Ad-hoc Arbeitsgruppen ein, die eine Laufzeit von drei Jahren haben und sich aktuellen, gesellschaftspolitisch relevanten Themen widmen.[11]
Neben öffentlichen Veranstaltungen rund um Themen aus der Wissenschaft[64] bietet die Akademie auch digitale Angebote. In der Mediathek stehen Audio- und Video-Aufzeichnungen von Veranstaltungen, Podcast-Interviews sowie Kurzfilme zu Akademievorhaben zur Verfügung.[65] Spezielle Themenreihen widmen sich verschiedenen Schwerpunkten.[66][67] Das Magazin „Akademie Aktuell“ erscheint drei Mal pro Jahr in einer Auflage von 4.000 Exemplaren sowie als e-Paper.[68]
Koordinaten: 48° 8′ 29,4″ N, 11° 34′ 50,2″ O