Der Bau der 36 Kilometer langen Bahnstrecke Deva–Brad wurde 1939 begonnen, 1945 unterbrochen und 1979 wieder aufgenommen.[4] Nach Inbetriebnahme der Bahnstrecke Anfang der 1980er Jahre wurde diese wegen ungeeigneter Bodenverhältnisse im Bereich der Gemeinde Vălișoara 1996 weitgehend stillgelegt.[5] Heute wird die Bahnstrecke nur noch für den Transport von Steinen aus den nahgelegenen Steinbrüchen benutzt.
Nach der Errichtung der Burg im 13. Jahrhundert wurde der Ort Deva 1332 erstmals urkundlich erwähnt. Noch im 14. Jahrhundert wurde er Verwaltungssitz des Komitats Hunyad.[6] Eine Besiedlung der Region reicht jedoch – nach Berichten von C. Gooss, G. Téglás, J. M. Ackner, I. Andrieșescu, O. Floca, u. a. – bis in die Römerzeit und in die Jungsteinzeit zurück.[7]
Zu den ersten Einwanderern der heutigen Siedlung gehörten auch die Siebenbürger Sachsen. Im 16. Jahrhundert – zur Zeit der Türkenkriege – erlitt der Ort mehrere verheerende Zerstörungen. Im 18. Jahrhundert waren die meisten Bewohner rumänische Hörige. Nach Deva kamen viele Ungarn und Rumänen aus anderen Regionen Siebenbürgens und aus dem von den Türken unterworfenen Banat; letztere gründeten später den Ortsteil La Șvabi („bei den Schwaben“). 1721 waren es katholische Bulgaren aus der Kleinen Walachei, welche sich in Deva ansiedelten. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich hier auch Tschango-Ungarn aus der Moldau an.[6]
Die höchste Einwohnerzahl (78.438) auf dem Gebiet des heutigen Munizipiums – und gleichzeitig die der Rumänen (69.446) – wurde 1992 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Deutschen sowie die der Ungarn wurde 1977 und die der Roma (878) 2002 registriert.
Des Weiteren bekannten sich bei fast jeder Volkszählung einige Einwohner als Ukrainer (höchste Einwohnerzahl 30 im Jahr 1992), als Serben (höchste Einwohnerzahl 40 im Jahr 1992) und als Slowaken (höchste Einwohnerzahl 54 im Jahr 1930).
Die Ruinen der Devaer Burg – eine der stärksten Festungen in Siebenbürgen –, auf einem Vulkankegel 371 m ü. M. Diese wurde 1269 erstmals erwähnt und war 1321 samt Umgebung ein Landgut des ungarischen Königs Karl I. Sie kam im 15. Jahrhundert in den Besitz von Johann Hunyadi. Nach den Aufständen der Kuruzen von 1687 bis 1706 wurde sie von den Truppen des Kaisers Karl VI. besetzt und renoviert. Teilnehmer des Horea-Aufstandes scheiterten im November 1784 beim Versuch, die Burg einzunehmen. Nach einem Besuch des Kaisers Franz I. 1817 wurde sie erneut renoviert und nach 1849 nach der Schwarzpulverexplosion mit Soldatenopfern endgültig verlassen.[6] Zu erreichen sind die Ruinen zu Fuß oder mit einem 278 Meter langen Schrägaufzug.
Das Schloss Magna Curia, im 16. Jahrhundert im Renaissancestil errichtet, vom Siebenbürgischen Fürsten Gábor Bethlen 1621 restauriert, wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil umgebaut. Zuvor stand hier ein Burghof aus dem 13. Jahrhundert, der beim Mongolensturm von 1241 zerstört wurde. Seit 1882 befindet sich hier das aus dem früheren „Muzeul Județean“ (Kreismuseum) hervorgegangene Museum der dakischen und römischen Zivilisation (Muzeul Civilizației Dacice și Romane). Das Museum beherbergt archäologische Sammlungen aus der Vor- und Frühgeschichte, der dakischen, der römischen sowie der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters, ferner numismatische Sammlungen, Kunst- und kunsthandwerkliche Sammlungen, ethnologische Objekte (wie Trachten, Werkzeuge, Keramik und Ikonen), sowie naturwissenschaftliche, insbesondere paläontologische Sammlungen. Seine Bibliothek umfasst mehr als 40.000 Bände.[9][10] Hier sind auch die Büsten von Horia, Cloșca und Crișan – den Anführern des Horea-Aufstandes – zu sehen.[11]
↑Muzeul Civilizaţiei Dacice şi Romane auf der Webpräsenz Poarta către patrimoniul cultural al Românieides des Institutul Național al Patrimoniului (rumänisch), abgerufen am 18. März 2019.