Hannu Kalevi Manninen (* 17. April1978 in Rovaniemi) ist ein ehemaliger finnischerNordischer Kombinierer. Manninen gewann viermal (2004, 2005, 2006 und 2007) den Gesamtweltcup der Nordischen Kombination. Die ehemalige Skilangläuferin Pirjo Muranen ist seine Schwester.
Seine ersten Erfolge konnte Manninen bereits als Juniorensportler feiern. So gehörte er bereits als noch 15-jähriger bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1994 dem finnischen Team an, das im österreichischen Breitenwang die Silbermedaille in der Nordischen Kombination gewann. Ein Jahr später konnte er im schwedischen Gällivare bereits den Einzeltitel in dieser Disziplin gewinnen. Nachdem er 1996 im italienischen Asiago den zweiten Platz belegt hatte, gewann er bei seinen letzten Juniorentitelkämpfen 1998 in St. Moritz im Einzel und mit der Mannschaft die Goldmedaille.
Lange Zeit haftete ihm der Makel an, keine einzige Einzelmedaille bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften oder bei Olympischen Winterspielen erreicht zu haben. Besonders deutlich wurde diese Leistungsdiskrepanz zwischen Weltcup und Großereignissen bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin: Nachdem Manninen zuvor die letzten sieben Weltcuprennen gewonnen hatte, erreichte er in den olympischen Einzeldisziplinen als Topfavorit nur den neunten und zwölften Rang. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Sapporo konnte er erstmals im Sprint einen Weltmeisterschaftstitel gewinnen.
Viel Aufsehen erregte Manninen wegen einer angeblichen Unsportlichkeit (Abdrängen) gegenüber Ronny Ackermann bei einem Weltcup-Rennen. Im Ziel stocherte Ackermann mit seinem Stock auf Manninen ein, entschuldigte sich später aber für diese Aktion bei seinem Kontrahenten. Zur Überraschung der Öffentlichkeit überreichte Hannu Manninen die Trophäe anlässlich der Wahl von Ackermann zu Deutschlands Sportler des Jahres 2005.
Am 29. Mai 2008 gab er seinen Rücktritt bekannt. Zur olympischen Wintersaison 2009/2010 kehrte Manninen zurück. Im finnischen Kuusamo bestritt er am 28. November 2009 seinen ersten Weltcup-Wettkampf nach seinem Comeback[1] und belegte den zweiten Platz.[2] Einen Tag später konnte er den ersten Weltcup-Sieg nach seiner Pause feiern. Bei den Spielen erreichte er in den Einzelwettbewerben die Ränge 4 und 13 sowie mit dem Team den 7. Platz. 2011 beendete er erneut seine Karriere. Im Winter 2016/17 gab er erneut ein Comeback und nahm am 7. Januar 2017 in Lahti sowie zwei Wochen später in Chaux-Neuve wieder an Weltcup-Wettkämpfen teil. In der folgenden Saison startete er erneut im Weltcup mit einem 9. Rang als beste Platzierung. Bei seinen sechsten Olympischen Spielen in Pyeongchang wurde er im Einzel von der Normalschanze 23. und mit der Mannschaft 6. Im März 2018 wurde er mit der Holmenkollen-Medaille geehrt.[3]
Hannu Manninen ist mit Heli Manninen verheiratet. Sie haben zusammen drei Söhne. Er ist Pilot bei der Finnair.[4]
Mit 48 Weltcupsiegen im Einzel war Manninen bis zum März 2022 Rekordhalter. Der 24-jährige NorwegerJarl Magnus Riiber gewann am 13. März in Schonach im Schwarzwald seinen 49. Einzel-Weltcup und überholte Manninen.