Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 48° 31′ N, 9° 3′ O |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Neckar-Alb |
Verwaltungssitz: | Tübingen |
Fläche: | 519,11 km2 |
Einwohner: | 234.649 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 452 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | TÜ |
Kreisschlüssel: | 08 4 16 |
NUTS: | DE142 |
Kreisgliederung: | 15 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Wilhelm-Keil-Straße 50 72072 Tübingen |
Website: | www.kreis-tuebingen.de |
Landrat: | Joachim Walter (CDU) |
Lage des Landkreises Tübingen in Baden-Württemberg | |
Der Landkreis Tübingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Reutlingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb im Regierungsbezirk Tübingen.
Der Landkreis Tübingen hat Anteil am Oberen Gäu und am Schönbuch. Im Südosten reicht er über das Albvorland bis an die Schwäbische Alb (Albtrauf). Der Neckar durchfließt das Kreisgebiet von Südwesten nach Nordosten. Die Höhenlage erstreckt sich von 299 m ü. NHN am Kirchentellinsfurter Baggersee bis 854 m ü. NHN auf dem Dreifürstenstein bei Mössingen.
Der Landkreis Tübingen grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Böblingen, Reutlingen, Zollernalbkreis, Freudenstadt und Calw.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[2]
Der Landkreis Tübingen besitzt die nachfolgenden Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[3] stehen 1193,76 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 2,30 Prozent.
Vor 1800 gehörte der größte Teil des heutigen Kreisgebiets entweder zum Herzogtum Württemberg (Oberamt Tübingen) oder zu Vorderösterreich. 1803/06 kamen die vorderösterreichischen und übrigen nicht-württembergischen Gebiete des heutigen Landkreises ebenfalls zum Königreich Württemberg. 1811 wurde das Oberamt Rottenburg am Neckar errichtet und 1934 wurden beide Oberämter in Landkreise überführt. 1938 wurde der Landkreis Tübingen erheblich vergrößert. Zum Kreisgebiet kamen nahezu alle Gemeinden des Landkreises Rottenburg sowie einige Gemeinden des Kreises Herrenberg und die Gemeinde Stockach vom Kreis Reutlingen.
Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Tübingen am 1. Januar 1973 auf seinen heutigen Umfang vergrößert, indem er drei Gemeinden vom aufgelösten Landkreis Horb hinzugewann. Im Gegenzug musste er drei Gemeinden an den Landkreis Reutlingen abgeben, bekam von diesem jedoch auch die Gemeinde Gomaringen.[4]
Bereits am 1. April 1972 (Bieringen) und am 1. Dezember 1972 (Baisingen und Ergenzingen) wurden Gemeinden aus dem Landkreis Horb eingegliedert. Sie wurden in die Stadt Rottenburg am Neckar eingemeindet.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Tübingen noch 15 Gemeinden, darunter 3 Städte, welche zugleich Große Kreisstädte sind (Rottenburg am Neckar, Tübingen und Mössingen, letztgenannte aber erst ab 1. Januar 2009). Der Landkreis Tübingen ist damit der Landkreis mit den wenigsten Gemeinden mit Stadtrecht in Baden-Württemberg. Größte Stadt des Kreises ist Tübingen, kleinste Gemeinde ist Hirrlingen.
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Der Anteil der evangelische und katholische Kirchenmitglieder im Kreis sinkt jährlich um einen Prozentpunkt. Gemäß dem Zensus 2022 waren am 25. Mai 2022 31,8 % (73.100) der Einwohner evangelisch, 24,4 % katholisch, und 43,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[6]
Laut kirchliche Statistik waren Ende 2023 73.132 Einwohnern evangelisch.[7]
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt.
Kreistagswahl Tübingen 2024[8]
Wahlbeteiligung: 66,8 %
% 30 20 10 0 26,3 % 20,6 % 18,7 % 12,3 % 6,9 % 4,5 % 3,6 % 3,3 % 3,0 % 0,8 % keine %
Gewinne und Verluste
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019[9] |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009[10] |
Sitze 2009[11] |
% 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 |
% 1994 |
Sitze 1994 |
% 1989 |
Sitze 1989 | |
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GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 26,3 | 15 | 29,8 | 18 | 21,8 | 14 | 24,2 | 12 | 20,1 | 10 | 13,6 | 7 | 16,9 | 9 | 16,3 | 8 |
FWV | Freie Wählervereinigung Stadt und Land | 20,6 | 16 | 19,2 | 16 | 27,1 | 17 | 21,3 | 17 | — | — | — | — | — | — | — | — |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 18,7 | 13 | 17,7 | 12 | 25,4 | 16 | 23,9 | 14 | 23,2 | 14 | 25,9 | 16 | 23,6 | 14 | 26,1 | 14 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 12,3 | 8 | 12,8 | 8 | 15,0 | 9 | 16,4 | 9 | 16,9 | 10 | 18,0 | 11 | 19,8 | 12 | 21,4 | 12 |
TÜL/DIE LINKE | Wählervereinigung Tübinger Linke e. V./DIE LINKE | 6,9 | 4 | 9,2 | 5 | 6,8 | 4 | 6,2 | 3 | 5,2 | 2 | 3,9 | 1 | — | — | — | — |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,5 | 3 | 5,7 | 4 | 3,9 | 2 | 8,0 | 4 | 6,1 | 3 | 4,0 | 2 | 4,9 | 2 | 5,5 | 2 |
Die PARTEI | Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative | 3,6 | 2 | 3,9 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
AfD | Alternative für Deutschland | 3,3 | 4 | 1,5 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Klima | Klimaliste Deutschland | 3,0 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Bunte | BUNTE Liste | 0,8 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
UB | Unabhängige Bürger | — | — | 0,2 | 0 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
WG | Wählervereinigungen | — | — | — | — | — | — | — | — | 24,5 | 18 | 32,0 | 22 | 32,1 | 20 | 27,8 | 18 |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | — | — | 2,4 | 1 | 2,6 | 1 | 2,4 | 1 | — | — |
Sonst. | Sonstige | — | — | — | — | — | — | — | — | 1,7 | 0 | — | — | 0,3 | 0 | 3,0 | 1 |
gesamt | 100 | 67 | 100 | 67 | 100 | 62 | 100 | 59 | 100 | 58 | 100 | 60 | 100 | 58 | 100 | 55 | |
Wahlbeteiligung | 66,8 % | 64,6 % | 54,0 % | 54,4 % | 54,0 % | 54,2 % | 69,4 % | 62,8 % |
Der Landrat wird vom Kreistag für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Er ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner des Oberamts Tübingen von 1809 bis 1928 sind im Artikel Oberamt Tübingen dargestellt.
Das Wappen des Landkreises Tübingen zeigt in Silber an schräg aus dem Untergrund hervorkommendem schwarzem Speer eine dreilatzige rote Fahne, ähnlich einem Rennfähnlein. Das Wappen wurde 1955 und nach der Kreisreform am 3. September 1973 neu verliehen.
Die Fahne war das Symbol der Pfalzgrafschaft Tübingen, deren Herrschaftsgebiet im Kreisgebiet lag. Die Farben spiegeln die Grafen von Hohenberg wider.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Tübingen Platz 43 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[12] 2019 belegte er Platz 38 von 401.[13]
Dem Neckar folgt die 1861 von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen eröffnete Strecke Plochingen–Tübingen, die in Plochingen von der Strecke aus Stuttgart abzweigt. Die Verbindung ist auf diesem Abschnitt heute auch als Neckar-Alb-Bahn bekannt. Die Strecke wurde 1861 bis Rottenburg und 1864 bis Eyach fortgeführt. Im Jahre 1866 erreichte sie Horb, von wo sie 1867/68 bis Rottweil und später nach Immendingen verlängert wurde. An der Bahnstrecke Stuttgart–Horb wiederum liegt seit 1879 die Station Ergenzingen. Seit 1869 ist Tübingen außerdem Ausgangspunkt der Zollern-Alb-Bahn nach Hechingen.
Als Querverbindung von der Gäubahn bei Herrenberg nach Tübingen wurde in den Jahren 1909/10 die Ammertalbahn in Betrieb genommen. Der Bahnhof Eyach im Neckartal ist seit 1901 nördlicher Endpunkt der Hohenzollerischen Landesbahn in Richtung Haigerloch–Hechingen.
1902 erbauten die Badischen Lokal-Eisenbahnen die Nebenbahn Reutlingen–Gönningen, von der nur zwei Stationen im Kreis Tübingen lagen. Auf der 1911 durch die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen eröffneten Schönbuchbahn liegt nur der Endbahnhof Dettenhausen im Kreis; sie wird seit 1996 von der Württembergischen Eisenbahngesellschaft betrieben.
Das nunmehr 86 Kilometer umfassende Bahnnetz ist bis auf 8 Kilometer immer noch (oder wieder) in Betrieb; weitere 8 Kilometer waren etwa 30 Jahre lang stillgelegt:
Seit einigen Jahren verfolgen die Kreise Tübingen, Reutlingen und Zollernalb die Einrichtung einer Regional-Stadtbahn Neckar-Alb nach dem Karlsruher Modell. Hierzu soll insbesondere eine Stadtbahnstrecke vom Hauptbahnhof über Universität und Universitätskliniken zum Wohngebiet Waldhäuser Ost entstehen, die mit dem regionalen Zugverkehr durchgebunden wird. Eine Machbarkeitsstudie ergab eine äußerst positive volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Relation von 2,0.
Das Kreisgebiet wird im äußersten Westen von der Bundesautobahn 81 Stuttgart–Singen (Hohentwiel) berührt. Ferner wird er durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten sind die B 27 Stuttgart–Rottweil und die B 28 Freudenstadt–Reutlingen.
Der Landkreis Tübingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule) Rottenburg am Neckar, Gewerbliche Schule Tübingen, Mathilde-Weber-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) Tübingen (unter anderem mit Ernährungswissenschaftlichem und Biotechnologischem Gymnasium) und Wilhelm-Schickard-Schule (Kaufmännische Schule) Tübingen ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung: Lindenschule Rottenburg am Neckar, Kirnbachschule mit Schulkindergarten Tübingen.
(Einwohner am 31. Dezember 2023[14])
Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände
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Weitere Gemeinden
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Vor der Kreisreform am 1. Januar 1973 und der Gemeindereform gehörten zum alten Landkreis Tübingen seit 1938 insgesamt 54 Gemeinden, darunter zwei Städte. 1974 wurde Mössingen zur dritten Stadt des Landkreises Tübingen erhoben.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Tübingen machten am 1. Dezember 1971 mehrere Gemeinden, die in die Stadt Rottenburg am Neckar eingegliedert wurden. Ferner entstand zum 1. Dezember 1971 die neue Gemeinde Ammerbuch. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Die meisten noch verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Tübingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Tübingen auf, sechs Gemeinden kamen zum Landkreis Reutlingen.
Die größte Gemeinde des alten Landkreises Tübingen war die Kreisstadt Tübingen, die seit dem 1. April 1956 eine Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Dörnach.
Der alte Landkreis Tübingen umfasste zuletzt eine Fläche von 482 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 147.428 Einwohner.
In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Tübingen bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Tübingen vor der Gemeindereform.[4]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen TÜ zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.