Laura Antonelli wuchs nach der Flucht zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Mailand, Genua und Neapel auf und absolvierte eine höhere Schule. Sie war nach dem Studium Mathematik- und Gymnastiklehrerin in Rom, als sie bei der Werbeserie Carosello im italienischen Fernsehen entdeckt wurde, in der sie für mehrere Produkte warb. Sie arbeitete zunächst als Ansagerin des Kulturmagazins Zoom.
Ihren ersten Kinofilm drehte sie 1965, aber erst mit etwa 30 Jahren wurde sie als Hauptdarstellerin bekannt. Dazwischen (1967/1968) war sie auch Darstellerin in sieben Fotoromanen.[3] Sie spielte in zahlreichen leichten Sexkomödien wie Venus im Pelz (1969), Das nackte Cello (1971) und Sesso matto (1973). Die erotische Tragikomödie Malizia (1973) war ein großer Erfolg bei Publikum und Filmkritik und brachte ihr den Filmpreis Nastro d’Argento ein.
Luchino Visconti besetzte sie 1976 in seinem letzten Film Die Unschuld. Darin spielte sie an der Seite von Giancarlo Giannini eine für sie eher untypische, nicht in erster Linie sexbetonte Rolle.
Im Jahr 1991 wurde in ihrem Haus eine größere Menge Kokain gefunden, so dass ihr vorgeworfen wurde, Kokain nicht nur konsumiert zu haben, sondern auch als Dealerin tätig gewesen zu sein. Sie erhielt eine dreieinhalbjährige Haftstrafe, das Urteil wurde erst acht Jahre später in zweiter Instanz aufgehoben. Zudem war Malizia 2000, die Ende 1991 veröffentlichte Fortsetzung ihres Erfolgsfilms Malizia, bei der Kritik durchgefallen. Sie kehrte nie wieder auf die Leinwand zurück.
1992 unterzog sie sich einer Anti-Falten-Behandlung, die misslang und ihr Gesicht verunstaltete. Das zwang sie endgültig zum Rückzug aus dem Schauspielberuf.[4]
Ab 2009 lebte sie westlich von Rom in der Obhut der Gemeinde von Ladispoli und war nicht mehr in der Lage, ihren Alltag ohne Hilfe zu bewältigen. Laura Antonelli verstarb am Morgen des 22. Juni 2015 in ihrer Wohnung nach einem Herzinfarkt.[1][2]
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 129 f.
↑Laura Antonelli. In: fotoromanzi-topilio. 2007, archiviert vom Original am 27. August 2007; abgerufen am 22. Juni 2015 (italienisch).
↑Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 129.