M4 Sherman | |
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M4A1 als Museumsfahrzeug | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5 (Kommandant, Fahrer, Funker, Richtschütze, Ladeschütze) |
Länge | 5,84 m |
Breite | 2,62 m |
Höhe | 2,74 m |
Masse | 30,3 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 38–76 mm |
Hauptbewaffnung | 1 × 75-mm-Kanone M3 L/37,5 |
Sekundärbewaffnung | 1 × 12,7-mm-MG Browning M2 2 × 7,62-mm-MG Browning M1919 |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 9-Zylinder-Ottomotor (Sternmotor) 350 PS |
Federung | Vertikale Evolutfedern |
Geschwindigkeit | 40 km/h |
Leistung/Gewicht | 11,5 PS/Tonne |
Reichweite | 190 km |
Der Medium Tank M4 (Sherman) ist ein mittlerer US-amerikanischer Panzer, der während des Zweiten Weltkrieges entwickelt und eingesetzt wurde. Er löste den M3 Lee/Grant ab. Konzipiert wurde der M4 für die Fertigung in großen Stückzahlen, kontinuierlich verbessert und in zahlreichen Ausführungen während des gesamten Krieges gefertigt, so dass er letztlich mit etwas weniger als 50.000 Exemplaren[1][2] zum meistgebauten amerikanischen Panzer des Zweiten Weltkriegs wurde. Angesichts der großen Stückzahlen blieb er bis in den Koreakrieg im Einsatz.
Den Beinamen Sherman (nach dem US-General William T. Sherman) erhielt der Panzer von den Briten, die den Panzer wie Frankreich und die Sowjetunion in größerer Zahl von den USA geliefert bekamen.
Der M4 wurde 1941 aus dem Prototyp T6 entwickelt und seit Februar 1942 in Serie produziert. Den Namen Sherman bekam er bei Indienststellung in der britischen Armee. Dort stand er auch in der zweiten Schlacht von El Alamein in Ägypten erstmals im Kampf.
Bewaffnung und Panzerung entsprachen dem damaligen Stand der Technik, waren aber eher durchschnittlich. Seine großen Vorteile waren die vertikal stabilisierte Kanone,[3][4] die niedrigen Herstellungskosten und die breit angelegte Produktion mit weitgehender Standardisierung der Bauteile. Monatlich sollen 2000 Stück produziert worden sein. Aufgrund der vielen an der Produktion beteiligten Firmen wurde der M4 gleichzeitig mit verschiedenen Motoren ausgestattet, was zu Qualitätsunterschieden führte. Die frontale Panzerung betrug 91 mm an der Kanonenblende, 76 mm an der Turmfront und 63 mm am Wannenbug. Dies war ausreichend für den Einsatz in Nordafrika 1942/43, machte den Sherman aber im weiteren Kriegsverlauf immer verwundbarer. Wie bei allen amerikanischen Panzern des Zweiten Weltkrieges verfügte der Kommandant über einen um 360° drehbaren M6-Winkelspiegel zur Beobachtung des Gefechtsfeldes unter Panzerschutz.
Eine Schwäche der ersten M4 war die leichte Entzündbarkeit der Munition nach einem Treffer. Dieses Problem war zwar nicht größer als bei vielen Panzern der am Krieg beteiligten Staaten, trotzdem bekam der Sherman bei den Besatzungen auch den Spitznamen „Ronson“ (eine bekannte Feuerzeugmarke). Der auch dem Panzer zugeschriebene Werbeslogan "it lights the first time, every time" (frei übersetzt: „Ronson brennt immer!“) entstand allerdings erst in den 1950ern. Die Deutschen nannten den Panzer „Tommykocher“. Erst bei den ab Anfang 1944 hergestellten M4 wurde diese Schwäche durch Anbringen von Wasserbehältern an den Stauräumen der Munition gelöst. Dieses als „wet stowage“ bezeichnete System senkte die Brandgefahr im Kampfraum nach einem Treffer deutlich.[5][6][7]
Als der Sherman auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz auftauchte, war das ein erheblicher Fortschritt für die Panzertruppe der Westalliierten, aber schon ab Ende 1942 war der M4 gegen den neu eingeführten deutschen Tiger Panzer und später auch Panther, Jagdpanther, Königstiger und Jagdtiger im Gefecht deutlich unterlegen: unter günstigen Bedingungen konnte ein einzelner Panzer VI „Tiger“ mit seiner überlegenen Feuerkraft und Panzerung einem Sherman-Verband schwere Verluste zufügen. Die massive zahlenmäßige Überlegenheit des M4 sowie die im Vergleich mit den deutschen Panzern einfache Reparatur und Wartung glichen die qualitativen Mängel aus. Eine stärkere Hauptwaffe wurde bis 1944 von US-Seite nicht eingeführt, und auch dann nicht als Standardbewaffnung. Fahrzeuge mit verstärkter Panzerung wurden in geringer Stückzahl für die Landung in der Normandie beschafft, zum Teil aber auch als Feldverbesserungen oder improvisiert von den Truppen selbst geschaffen.
Bei den Panzersoldaten der Roten Armee waren die über Lend Lease gelieferten Sherman wegen ihrer zu schwachen Panzerung und ihrer Bauhöhe, die sie zu leicht zu treffenden Zielen machte, sehr unbeliebt.[8]
Ende 1943 wurde eine Sherman-Variante in Entwicklung gegeben, die hauptsächlich bei der Artillerie eingesetzt werden sollte und sich zur Panzerabwehr eignen sollte. Sie wurde mit einer 105-mm-Haubitze ausgestattet, die eine höhere Durchschlagskraft hatte, aber gegen Tiger und Panther noch immer unzureichend war. Ein Frontalbeschuss der schweren deutschen Panzer hatte kaum Aussicht auf Erfolg. Die Standardtaktik bestand deshalb darin, Luft- oder Artillerieunterstützung anzufordern oder die zahlenmäßige Überlegenheit und die Beweglichkeit des Sherman zu nutzen, um den gegnerischen Fahrzeugen in die Flanke zu fallen. An den Seiten und am Heck waren auch Panther und Tiger verwundbar. Diese Taktik führte zu hohen Verlusten unter den Shermanbesatzungen; dies wurde mangels besserer Panzer in Kauf genommen.
Der Sherman Firefly war ein britischer Umbau, bei dem die 17-Pfünder-Pak (76,2 mm L/55) die 75-mm-Kanone ersetzte. Diese Waffe war in der Lage, auch schwere deutsche Panzer auf normale Gefechtsentfernungen frontal zu durchschlagen. Der Panzerschutz des Firefly wurde nicht erhöht; er war genau verwundbar wie der M4.
Die israelische Armee modernisierte in den 1950er bis 1960er Jahren ihre Sherman. Diese M50 mit 75-mm-Kanone SA50 sowie M51 mit 105-mm-L/44-Kanone D1504 wurden erfolgreich 1967 (Sechstagekrieg) und 1973 (Jom-Kippur-Krieg), aber auch noch im Libanonkrieg 1982 eingesetzt; 1994 wurden sie endgültig ausgemustert. Chile kaufte von Israel in den 1990er Jahren etwa 100 Stück. Auch gingen solche Shermans an die christliche Miliz, die im libanesischen Bürgerkrieg und danach auf Seiten der Israelis kämpfte. Diese soll den Sherman noch 1990 bei Kämpfen nördlich von Beirut eher erfolglos eingesetzt haben.
Der Sherman ist mit 49.234 Fahrzeugen der meistgebaute Panzer der USA.
Die Wehrmacht verwendete Beutepanzer vom Typ M4 Sherman erstmals Anfang 1943 bei Kämpfen in Tunesien.[9] Mehrere der erbeuteten Shermans wurden ins Deutsche Reich zum Heereswaffenamt (HWA) transportiert, um sie zu untersuchen.
Von Anfang 1943 bis zur Kapitulation 1945 setzten Wehrmacht und Waffen-SS erbeutete Sherman-Panzer der verschiedenen Versionen unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen M 4-748 (a) an der Front ein. Shermans wurden bei Kämpfen in Nordafrika, Italien, West- und Ostfront erbeutet. Die Shermans wurden als Kampfpanzer, Bergepanzer und Munitionsschlepper eingesetzt. Bei den nicht als Kampfpanzer verwendeten Shermans wurde der Panzerturm abgebaut. Bei der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ und bei der Panzerbrigade 150 waren zeitweise jeweils zehn Shermans im Kampfeinsatz. Bei allen anderen deutschen Verbänden waren weniger Shermans im Einsatz, meist nur Einzelstücke. Dabei wurden Shermans auch von Nichtpanzerverbänden eingesetzt, die diese Panzer erbeutet hatten. So setzte die 5. Fallschirmjäger-Division zeitweise sechs und die 281. Infanterie-Division (Ostfront) fünf Shermans ein. Um zu verhindern, dass die nun auf deutscher Seite eingesetzten Shermans von eigenen Truppen angegriffen wurden, kennzeichnete man sie mit übergroßen Balkenkreuzen.
Wichtige Abwandlungen, die auf einer veränderten M4-Wanne basierten, waren:
Sherman M4A1[11] | Sherman M4A3[11] | |
Allgemeine Eigenschaften | ||
Besatzung | fünf Mann | |
Gefechtsgewicht | 30,4 t | 33,7 t |
Bodendruck | 1,1 kg/cm2 | 0,77 kg/cm2 |
Länge | 5,89 m | 7,54 m |
Breite | 2,62 m | 3 m |
Höhe | 2,74 m | 2,97 m |
Bodenfreiheit | 43 cm | |
Kettenbreite | 22 cm | 58,4 cm |
Bewaffnung | ||
Hauptbewaffnung | 75-mm-Kanone L/40 | 76,2-mm-Kanone L/52 |
Sekundärbewaffnung | zwei MG Browning M1919 Kaliber .30-06 (7,62 mm) ein MG Browning M2 | |
Kampfbeladung HW | 97 Geschosse | 71 Geschosse |
Kampfbeladung MG | 5050 Schuss | 6850 Schuss |
Antrieb und Fahrleistungen | ||
Motor (Ottomotoren) |
luftgekühlter Continental-Wright Neunzylinder-Sternmotor |
wassergekühlter Ford Achtzylinder V-Motor |
Kühlung | Luft | Wasser |
Hubraum | 15,9 l | 17,9 l |
Bohrung/Hub | 127/140 mm | 137/152 mm |
maximale Drehzahl | 2400/min | 2600/min |
Leistung | 400 PS | 500 PS |
Literleistung | 25,2 PS/l | 27,9 PS/l |
Gewichtsbezogene Leistung | 13,2 PS/t | 14,8 PS/t |
Getriebe | fünf Vorwärts-, ein Rückwärtsgang | |
Höchstgeschwindigkeit | 40,2 km/h | 41,8 km/h |
Kraftstoffvorrat | 662 l | 636 l |
Reichweite Straße | 193 km | 161 km |
Reichweite Gelände | ||
Lenkung | Cletrac-Doppel-Differentialgetriebe mit 2 Lenkbremsen (Bremsbänder) | |
Laufrollen | 6 | |
Federung | Evolutfedern | HVSS |
Wattiefe | 100 cm | 91 cm |
Panzerung | ||
Wannenbug | 50,8 mm | 50,8 bis 108 mm |
Wannenseite | 38,1 mm | |
Wannenheck | 38,1 mm | |
Wannendach | 19 mm | |
Wannenboden | 12,7 bis 25,4 mm | |
Turmfront | 76,2 mm | 63,5 bis 88,9 mm |
Turmseite | 50,8 mm | 63,5 mm |
Turmheck | 50,8 mm | 63,5 mm |
Turmdach | 25,4 mm |