Fernsehserie | |
Titel | Metástasis |
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Produktionsland | Kolumbien, Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Spanisch |
Genre | Drama |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 45 Minuten Pilotfolge 55 Minuten |
Episoden | 62 in 5 Staffeln |
Produktionsunternehmen | Teleset, Sony Pictures Television |
Idee | Vince Gilligan |
Produktion | Andrea Marulanda, Juan Pablo Posada, Marcela Sierra |
Musik | Dave Porter, Juan Pablo Martínez, Martha Lucía Miranda |
Erstausstrahlung | 8. Juni 2014 auf UniMás |
→ Besetzung |
Metástasis (spanisch für „Metastase(n)“ von altgriechisch μετάστασις, „Wanderung“[1]), Eigenschreibweise MetAsTasis, ist ein spanischsprachiges Remake der erfolgreichen Dramaserie Breaking Bad. Die kolumbianisch-US-amerikanische Co-Produktion wurde ab 2014 in den USA, Kolumbien und einigen anderen mittel- und südamerikanischen Ländern ausgestrahlt. In den Hauptrollen sind Diego Trujillo als Walter Blanco (Walter White) und Roberto Urbina als José Miguel Rosas (Jesse Pinkman) zu sehen. Die speziell für den latein- und hispanoamerikanischen Markt konzipierte Neuverfilmung orientiert sich stark am Serienoriginal, was bei vielen Fans von Breaking Bad für Unverständnis sorgte.
Der Chemielehrer Walter Blanco erhält eine Lungenkrebsdiagnose und beginnt gemeinsam mit seinem Ex-Schüler José Miguel Rosas mit der Zubereitung von Crystal Meth.
Das Drehbuch beruht streng auf der AMC-Originalserie Breaking Bad und weicht selten von der Vorlage ab. Sogar die Namen der Hauptfiguren erinnern bewusst stark an das Original (siehe Besetzung). Angesiedelt ist die Handlung in und um die kolumbianische Hauptstadt Bogotá.[2]
Nachdem Univision ein Remake bereits angekündigt hatte, bestätigten Sony Pictures Television und die kolumbianische Produktionsfirma Teleset am 13. Mai 2013 eine Neuverfilmung von Breaking Bad unter dem Titel Metástasis. Sony-TV-Vizerektorin Angelica Guerra begründete diese Entscheidung mit der Universalität der Geschichte und ihrer Charaktere sowie dem hohen Potenzial für den lateinamerikanischen Markt. Breaking Bad erreiche im mittel- und südamerikanischen Raum keine hohen Publikumszahlen, was großteils auf die mangelnde Verbreitung von Kabelfernsehen zurückzuführen sei. Darüber hinaus versprach man eine hochwertige Produktion mit großem Budget, spektakulären Drehorten und einer hochkarätigen Besetzung.[3][4][5]
Auf Geheiß Sonys wurde die Originalserie beinahe wortwörtlich nachgestellt. Darüber, ob Vince Gilligan, Schöpfer der Originalserie, den Machern als Ratgeber zur Verfügung stand, existieren unterschiedliche Angaben. Als die Dreharbeiten in Bogotá begannen, hatte Breaking Bad bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und erfreute sich, anders als von Angelica Guerra behauptet, auch in Lateinamerika großer Beliebtheit.[6] Bereits das erste publizierte Produktionsfoto, das Walter Blanco in Unterhosen in der Wildnis stehend zeigt, ließ vermuten, dass das Remake sehr nah an der Vorlage sein würde.[3] Die Regie übernahmen Andy Baiz und Andrés Biermann.[7]
Die Rollen wurden ausschließlich durch Schauspieler aus dem lateinamerikanischen Raum, überwiegend aus dem Produktionsland Kolumbien, besetzt. Aufgelistet sind alle Figuren mit mindestens fünf Auftritten (inklusive Rückblenden).
Die Neuverfilmung ist Breaking Bad originalgetreu nachgestellt, sodass sich die inhaltlichen Unterschiede größtenteils in Grenzen halten. In einigen Punkten wurde das Remake jedoch für den lateinamerikanischen Markt angepasst.[5][6]
Die Erstausstrahlung von Metástasis erfolgte in den USA am 8. Juni 2014 – gut acht Monate nach der letzten Breaking-Bad-Episode – auf UniMás. In Kolumbien startete die Sendung am 13. Januar 2015 auf Caracol Televisión. Die Ausstrahlung fand anders als beim amerikanischen Original montags bis freitags im Stil einer Telenovela statt. So konnte die komplette Serie innerhalb von nur dreieinhalb Monaten gesendet werden. Das Finale wurde am 18. September 2014 auf UniMás und am 13. April 2015 auf Caracol TV ausgestrahlt.[8]
Die Serie wurde an viele lateinamerikanische Märkte verkauft, unter anderem nach Mexiko (Canal 5), Guatemala (Canal 3), Puerto Rico (Univision), El Salvador (Canal 6) und an die Dominikanische Republik (Telemicro). Online ist die Serie auf Hulu und seit Juni 2015 auch auf Netflix zu sehen, wo auch die Originalserie verfügbar ist. Auf Netflix stehen außerdem englische Untertitel zur Verfügung.[6][11]
Bereits vor Ausstrahlung der Serie sorgte Metástasis für reichlich Gesprächsstoff. Besonders die extremen Ähnlichkeiten zur Vorlage ernteten reichlich Spott in der Online-Community. So bezeichnete etwa das britische Webportal SQ die Serie nur aufgrund der Prämisse als „schlechteste Show der TV-Geschichte“.[12] In der New York Times hieß es dagegen, man sei sich als Breaking Bad-Fan durchaus bewusst, mit der Neuverfilmung eine schwächere Version vor sich zu haben, gleichzeitig aber so beschäftigt damit, die beiden zu vergleichen („Halo effect“), dass kaum Zeit bleibe, sich an der routinierten, aber durchaus kompetenten Kinematografie zu stören. Kritisiert wurde hingegen das Fehlen von Untertiteln für den angloamerikanischen Zuseher.[13] Laura Martínez schrieb für die spanischsprachige Ausgabe von CNET, anfangs skeptisch gewesen zu sein, dass sich ihre Meinung nach Sehen der Show aber geändert habe. Obwohl nicht die erste lateinamerikanische Adaption einer US-Serie, sei Metástasis doch die erste, die mit solcher Sorgfalt gedreht wurde.[14]
Das Publikum reagierte auch in Kolumbien zunächst wenig euphorisch auf die Ankündigung eines Breaking-Bad-Remakes. Hauptdarsteller Diego Trujillo erklärte, es gebe eine „kulturelle Schande“ in seinem Heimatland, was die Verfilmung von US-Serien betrifft, hauptsächlich der mangelnden Qualität der Remakes geschuldet. Das Schwierigste an der Umsetzung von Metástasis sei die moralische Komplexität der Materie gewesen, ebenso bekundete Seifenopern-Star Trujillo, noch nie eine „multidimensionale“ Figur wie Walter Blanco verkörpert zu haben.[9] Darsteller Roberto Urbina meinte, die Sendung sei für all jene konzipiert, die Breaking Bad nicht kennen. Als großer Verehrer der Originalserie fügte er hinzu, dass Fans des amerikanischen Originals kaum umhinkämen, beide Serien zu vergleichen und das Remake zu kritisieren.[15]
«Metástasis es una adaptación que tiene su propia identidad, no se trata de que sea una copia. El objetivo es tomar una historia y volverla propia. La realidad suburbana de Albuquerque es muy diferente a la de Bogotá, lo que le da unos tintes distintos a la serie.»
„Metástasis ist eine Adaption mit einer eigenen Identität, nicht bloß eine Kopie. Das Ziel ist es, eine Geschichte zu nehmen und sie sich zu Eigen zu machen. Die Realität in den Vororten von Albuquerque unterscheidet sich sehr von jener in Bogotá, was der Serie einen anderen Farbton verleiht.“
Die kolumbianische Website El Parcero lobte insbesondere die Darstellungen von Trujillo und Constanza Camelo als María Navarro (Marie Schrader). Insgesamt stand man dem Remake wohlwollend gegenüber und resümierte mit der rhetorischen Frage „Metástasis, ¿Un cáncer benigno?“ („Metástasis, ein gutartiger Krebs?“).[16] In Kolumbien konnte die Serie sogar einige Preise gewinnen, unter anderem erhielt Frank Ramírez postum einen Premio India Catalina für seine Rolle als Héctor Salamanca.[17] In der Filmdatenbank IMDb erhält die Serie eine durchschnittliche Bewertung von 3,3 von 10 Punkten basierend auf über 900 Bewertungen.[18]
Im August 2016 gab Walter-White-Darsteller Bryan Cranston bekannt, Metástasis nie gesehen zu haben. Außerdem habe er keine Ahnung, inwiefern sich die Neuverfilmung von Breaking Bad unterscheide. Ähnliches galt für Skyler-Darstellerin Anna Gunn, die zugab, noch nie von ihrem kolumbianischen Gegenpart Sandra Reyes gehört zu haben. Sie bekundete dennoch Interesse, sich deren Performance eines Tages anzusehen.[6]