Olympic Airlines | |
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IATA-Code: | OA |
ICAO-Code: | OAL |
Rufzeichen: | OLYMPIC |
Gründung: | 2003 |
Betrieb eingestellt: | 2009 |
Sitz: | Athen, ![]() |
Fluggastaufkommen: | 3,34 Mio. (2006) |
Flottenstärke: | 24 |
Ziele: | national und international |
Olympic Airlines hat den Betrieb 2009 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes. |
Olympic Airlines (griechisch Ολυμπιακές Αερογραμμές Olympiakes Aerogrammés), bis 2003 Olympic Airways, war eine staatliche griechische Fluggesellschaft mit Sitz in Athen. Seit der Umstrukturierung im Jahr 2009 firmiert die Gesellschaft als Olympic Air.
Vor Olympic Airways, der Vorgängergesellschaft der Olympic Airlines, gab es mehrere staatliche griechische Fluggesellschaften. Die erste namens Icarus wurde 1930 gegründet und kurze Zeit später wegen finanzieller Probleme und mangelnden Interesses an Flugtransporten wieder eingestellt. Die Griechische Luftfahrtgesellschaft nahm 1935 ihren Platz ein. Im selben Jahr wurde eine zweite Fluggesellschaft gegründet, die private Gesellschaft T. A. E. (Technical and Aeronautical Exploitations/Τεχνικαί Αεροπορικαί Εκμεταλλεύσεις Techniké Aeroporiké Ekmetalléfsis).
Nach dem Krieg, 1947, waren drei Fluggesellschaften in Griechenland tätig: T. A. E., G. A. T./ΕΛΛ. Α. Σ. (Greek Air Transport/Ελληνικαί Αεροπορικαί Συγκοινωνίαι Elliniké Aeroporiké Synkinoníe) und Hellenic Airlines/Α. Μ. Ε. (Αεροπορικαί Μεταφοραί Ελλάδος Aeroporiké Metaforé Elládos).
Im Jahr 1951 entschied der Staat, diese drei Fluggesellschaften, die alle finanzielle Probleme hatten, in einer einzigen zu vereinigen, der Hellenic National Airlines T. A. E. Auch diese neue Gesellschaft bekam schwerwiegende finanzielle Probleme, so dass der griechische Staat 1955 den Betrieb einstellte. Da kein Kaufinteresse an der Fluggesellschaft bestand, kaufte der griechische Staat sie wieder zurück.
Im Jahr 1956 kaufte der Reeder Aristoteles Onassis die Fluggesellschaft, die er am 6. April 1957 in Olympic Airways (Ολυμπιακή Αεροπορία Olymbiakí Aeroporía) umbenannte. Die Fluggesellschaft war erfolgreich, kaufte 1960 den ersten Jet, eine De Havilland Comet 4B, vereinbarte Codeshare-Flüge mit British Airways, bestellte 1965 die ersten Boeing 707-300, etablierte 1966 den ersten Nonstopflug von Athen nach New York und 1968 die ersten Verbindungen nach Afrika. Im Jahr 1969 wurden die De Havilland Comet 4B ausgemustert.
Im Jahr 1971 wurde die Olympic Aviation/Ολυμπιακή Αεροπλοϊα gegründet, um den innergriechischen Flugverkehr, vornehmlich zu den Inseln, wirtschaftlicher zu gestalten. Im Jahr 1972 war Griechenland erstmals durch Direktflüge mit Australien verbunden. In der Folge wurden weitere Flugzeuge vom Typ Boeing 720-051B und Boeing 747-200 gekauft. Sogar an einem Überschallflugzeug hatte die Gesellschaft Interesse, und Anfang Januar 1973 landete eine BAC-Aerospatiale Concorde zu Demonstrationszwecken in Athen.
Ende desselben Monats verunglückte der Sohn von Aristoteles Onassis, Alexander, bei einem Flugzeugabsturz. Wenige Monate später verkaufte Onassis alle seine Anteile an der Fluggesellschaft an den griechischen Staat. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gesellschaft 38 Flugzeuge, davon 6 Boeing 720/707.[1] Kurz darauf (1975) starb Onassis. Unter staatlichem Management wurden weitere Flugzeuge vom Typ Boeing 737-200 gekauft und die Tochterfirma Olympic Catering gegründet, die sowohl Olympic Airways als auch anderen Fluggesellschaften bediente. Im Jahr 1977 wurden als Sparmaßnahme die Australienroute und wenig später auch die Verbindung nach Kanada eingestellt. Im Jahr 1978 wurde der erste Airbus A300 bestellt.
Im Jahr 1984 wurden erneut zwei Boeing 747-200 (von Singapore Airlines) erworben und die Verbindungen nach Australien und Kanada wieder aufgenommen. Olympic Airways Cargo wurde gegründet und versuchsweise eine Boeing 707-300 als Cargomaschine umgebaut, dieses Konzept bewährte sich jedoch nicht. Seit den 1980er-Jahren hatte die Fluggesellschaft große finanzielle Probleme, hauptsächlich durch Managementfehler. Unter anderem erlaubte der griechische Staat seinen Politikern und ihren Angehörigen sowie Pressemitgliedern Standby zu einem erheblichen Preisnachlass von bis zu 90 % zu fliegen. Im Jahr 1986 trugen schwere Streiks innerhalb der Olympic Airways zu weiteren finanziellen Verlusten bei. Die Tochtergesellschaft Olympic Tourist, die spätere Macedonian Airlines, wurde gegründet. Mitte der 1980er-Jahre wurde eine Direktverbindung nach Tokio eingerichtet, Anfang der 1990er-Jahre jedoch wieder eingestellt. Weitere Flugzeuge wurden gekauft (Boeing 737-400 und Airbus A300-600R). Mehrere Umstrukturierungsmaßnahmen durch den griechischen Staat, bei denen auch die hohen Schulden getilgt wurden, scheiterten, einschließlich des Versuchs, das Management in die Hände der British-Airways-Tochter Speedwing zu legen. Das Ergebnis waren noch höhere Schulden.
Im Jahr 1999 kaufte Olympic Airways vier Airbus A340-313X, um die alternden Boeing 747-200 zu ersetzen. Im Jahr 2003 wurde die Olympic Airways Gruppe grundlegend umstrukturiert. Die Tochtergesellschaft Macedonian Airlines SA wurde in Olympic Airlines SA umbenannt und übernahm sowohl die internationalen, als auch die Inlandsflüge, die bis dahin von der Olympic Aviation durchgeführt wurden. Olympic-Catering wurde an die Fast-Food-Kette Goody’s verkauft. Die Schulden der Olympic Airlines wurden vollständig getilgt. Die übrigen Firmen der Gruppe (Olympic Airways, Olympic Into-Plane Company, Olympic Fuel Company Olympic Airways Handling und die Olympic Airways Technical Base) wurden vereinigt und bildeten die Olympic Airways Services SA. Im Jahr 2004 versuchte der griechische Staat, Olympic Airlines zu veräußern, doch alle Verkaufsverhandlungen scheiterten an der hohen Summe der Subventionen, die (aufgrund einer Bedingung der EU) an den griechischen Staat zurückgezahlt werden sollten.
Olympic Airlines wurde 2004 von Airbus mit dem FSIP Award in den Bereichen Wartung und Sicherheit ausgezeichnet und als eine der sichersten Airlines weltweit eingestuft. Die Fluggesellschaft bot ein Vielfliegerprogramm und Onlinebuchungen an.
Am 14. September 2005 forderte die Europäische Kommission die griechische Regierung auf, die als rechtswidrig eingestuften Subventionen des griechischen Staates an die Airline in Höhe von 540 Millionen Euro zurückzufordern. Die erforderlichen Rechtsmittel sind eingelegt worden. Der Gläubigerschutz durch den Staat wurde bis Oktober 2006 verlängert, so dass Olympic Airlines den Flugbetrieb bis dahin unverändert fortsetzen konnte.
Seit August 2007 war bei Olympic Airlines das Reisen mit elektronischen Tickets möglich gewesen.
Anfang März 2009 berichteten griechische Medien, dass die Fluggesellschaft Olympic Airlines vom griechischen Staat für 177 Millionen Euro an die MIG (Marfin Investment Group) verkauft wird, sofern die EU-Behörden zustimmen. Die EU-Behörden stimmten zu und Olympic wurde an MIG verkauft, welche die Gesellschaft neu gründete.
Die neue Olympic Air hat den gleichen IATA-Code, Logo und Landerechte. Mit einem Teil des Personals wurden neue Verträge ausgehandelt. Die alte Olympic Airlines stellte bis zum 1. Oktober 2009 den Flugverkehr von außergriechischen Flughäfen ein.[2] Dagegen wurden die innergriechischen Flüge noch bis Ende November 2009 mit Unterstützung des griechischen Staates weiter geführt.[3]
Am 29. September 2009 begann der Flugbetrieb der vollständig privatisierten Nachfolgegesellschaft Olympic Air. Im Vergleich zur bisherigen Olympic Airways wurden 28 Ziele im Ausland – darunter alle Ziele in Deutschland sowie alle Verbindungen nach Übersee – sowie 20 innergriechische Ziele eingestellt und nur noch die Hälfte der ehemals 7500 Mitarbeiter übernommen. Des Weiteren wurde vorerst nur ein Teil der bisherigen Flotte von der neuen Gesellschaft übernommen.[4]
In den frühen 1990er Jahren wurde eine neue CI namens Rainbow-Colors mit der Grundfarbe Türkis eingeführt, die Resonanz der Kunden war schlecht, und man überarbeitete die alte CI auf die bis zum Ende gültige Form. Ungewöhnlich ist, dass zwischen Flugzeugen, die auf kurzen Strecken eingesetzt werden und den Lang- und Mittelstreckenmaschinen gestalterisch unterschieden wird, erstere haben keinen vertikalen Streifen. Dies geht darauf zurück, dass früher Kurzstreckenflüge von der Tochter Olympic Aviation betrieben wurden. Nach der Eingliederung wurde auch bei neuen Maschinen diese Unterscheidung fortgeführt.
Die Flugzeuge der Olympic wurden nach Themenkreisen der griechischen Antike benannt, wobei jedes Baumuster einen Themenkreis hatte. Die Maschinen der Inlandsflüge wurden nach historisch bedeutenden Inseln benannt. In der Anfangszeit gab es auch einen Themenkreis mit Königinnen und Prinzessinnen Griechenlands.
Typ | Kategorie | Namen |
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Airbus A300-600R | Orte | Athina/Αθήνα, Macedonia/Μακεδονία, Creta/Κρήτη |
Airbus A300B4 | Helden des trojanischen Krieges | Nestor/Νέστωρ, Telemachus/Τηλέμαχος, Odysseus/ΟδυσσεύςAchilleus/Αχιλλεύς, Neoptolemus/Νεοπτόλεμος, Peleus/Πηλεύς, Diomedes/Διομήδης, Ajax/Αίας, Idomeneus/Ιδομενεύς |
Airbus A340 | Antike Stätten Griechenlands | Delphi/Δελφοί, Olympia/Ολυμπία, Marathon/Μαραθών, Epidauros/Επίδαυρος |
ATR 42 | Antike Philosophen | Platon/Πλάτων, Sokrates/Σωκράτης, Aristoteles/Αριστοτέλης, Pythagoras/Πυθαγόρας |
ATR 72 | Antike Wissenschaftler | Thales, Hippocrates, Demokritus, Homer, Herodotus, Archimedes |
Boeing 707 | Antike Stadtstaaten | Athen (Πόλις των Αθηνών), Lindos (Πόλις της Λίνδου), Theben (Πόλις των Θηβών), Pella, Mykene, Korinth, Knossos, Sparta |
Boeing 720 | Historisch bedeutende Flüsse | Axios, Strymon, Acheloos, Pinios, Evros, Aliakmon, Nestos |
Boeing 717 | Sternenbilder | Eridanus/Ηριδανός, Kassiopi, Andromeda |
Boeing 727 | Berge Griechenlands | Olymp/Όρος Όλυμπος, Parnassos/Όρος Παρνασσός, Menalon, Vermio, Dirfys, Pindos, Helikon, Athos, Taygetos |
Boeing 737-200 | Gottheiten und Protagonisten der Mythologie | Herkules, Apollon, Hermes, Hephaistos, Dionysos, Poseidon, Phoebus, Triton, Proteus, Nereus, Atlas |
Boeing 737-400 | Städte Makedoniens | Vergina, Olynthos, Philippi, Stagira, Dion, Amphipoli, Pella |
Boeing 747 | „Olympic Aircraft“ | Olympic Zeus/Ολύμπιος Ζεύς, Olympic Eagle/Ολύμπιος Αετός, Olympic Spirit/Ολύμπιο Πνεύμα, Olympic Flame/Ολύμπια Φλόγα, Olympic Peace/Ολυμπιακή Εκεχειρία |
De Havilland Comet 4B | Weibliche Mitglieder der königlichen Familie | Prinzessin Sophia, Königin Sophia, Königin Frederike, Königin Olga |
Dornier 228 | Griechische Inseln (I) | Leros, Skyros, Kasos, Astypalea, Amorgos, Kythira, Karpathos |
Douglas DC-6 | Griechische Inseln (II) | Rhodos, Korfu, Kreta, Lesbos, Chios, Limnos, Samos, Kos |
NAMC YS-11 | Griechische Inseln (III) | Kephalonia, Ithaka, Samothraki, Zakynthos, Delos, Andros, Kalymnos, Milos |
Short 330 | Griechische Inseln (IV) | Patmos, Kastelorizo, Paros, Naxos, Milos, Tinos |
Short Skyvan | Griechische Inseln (V) | Mykonos, Skiathos |
Britten-Norman Islander | Griechische Inseln (VI) | Kythira/Νήσος Κύθηρα, Karpathos/Νήσος Κάρπαθος |
Aérospatiale Super Frelon | Gottheiten (II) | Hermes/Ερμής |
Olympic Airlines bediente ein Netzwerk von 13 interkontinentalen, 28 europäischen und 36 innergriechischen Flugzielen und war Codeshare-Partner von Gulf Air, Cyprus Airways, Aerosvit Airlines, Air Malta, Czech Airlines, TAP Portugal und Kuwait Airways.
Die Flotte bestand über Jahrzehnte aus 35–40 Flugzeugen. Die letzten Jahre wurde vermehrt auf geleaste Maschinen zurückgegriffen.
Vor Einstellung des Flugbetriebes bestand die Flotte der Olympic Airlines mit Stand Juni 2009 aus 24 Flugzeugen:[5]
Flugzeugtyp | Anzahl | Bestellungen | Anmerkungen |
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Airbus A319-100 | 8 | Verkauf | |
Airbus A320-200 | 5 | Übernahme durch Aegean Airlines | |
ATR 42-320 | 1 | Übernahme von Olympic Air | |
De Havilland DHC-8-100 | 3 | Verkauf | |
De Havilland DHC-8-400 | 7 | 8 | Übernahme von Aegean Airlines |
Gesamt | 24 |
Bei den Vorgängergesellschaften von Olympic Airways ereigneten sich folgende Unfälle:
Von 1957 bis Juli 2017 ereigneten sich bei Olympic Airways bzw. Olympic Airlines sieben Totalverluste von Flugzeugen. Dabei wurden 198 Menschen getötet.[9] Beispiele:
Im Film James Bond 007 – In tödlicher Mission ruft James Bond Miss Moneypenny an und bittet sie, das Büro der Olympic anzurufen und einen Flug nach Madrid zu buchen.
In einer Folge von Ein Fall für zwei beobachtet Matula, wie ein Täter in ein ‚Reisebüro‘ geht. An der Tür ist sichtbar der Schriftzug Olympic zu lesen, es handelt sich um den Eingang der damaligen Deutschlandzentrale der Fluggesellschaft.
Der Kinofilm Einsame Entscheidung von 1996 spielt auf einem Flug von Athen nach Washington, die fiktive Oceanic (Airlines) verwendet das Kürzel OA und die Farben der Olympic Airlines.
Folgende Flugzeuge sind als Exponate erhalten, die allesamt neu in der Onassis-Ära ausgeliefert wurden und nur für Olympic flogen.