Palu | ||||
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Palu mit dem Murat von Nordwesten, links der Burgberg | ||||
Basisdaten | ||||
Provinz (il): | Elazığ | |||
Koordinaten: | 38° 42′ N, 39° 57′ O | |||
Einwohner: | 9.509[1] (2020) | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 424 | |||
Postleitzahl: | 23 500 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 23 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | ||||
Gliederung: | 10 Mahalle | |||
Bürgermeister: | Bekir Yıldırım (AKP) | |||
Postanschrift: | Numune Mahallesi Cumhuriyet Bulvarı No:4 Kat: 2 23500 Palu / Elazığ | |||
Website: | ||||
Landkreis Palu | ||||
Einwohner: | 18.754[1] (2020) | |||
Fläche: | 730 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner je km² | |||
Kaymakam: | Tayfun Deli | |||
Website (Kaymakam): |
Palu (armenisch Բալու Palu) ist eine Stadt und Hauptort des gleichnamigen Landkreises in der türkischen Provinz Elâzığ. Die Stadt liegt etwa 75 Straßenkilometer östlich von Elâzığ und beherbergt etwa die Hälfte der Landkreisbevölkerung (Stand Ende 2020).
Der Fluss Murat, ein Quellfluss des Euphrat, durchfließt vom Nordosten kommend den Landkreis und bildet im Südwesten Palus den Keban-Stausee.
Der Landkreis Palu liegt im Osten der Provinz und grenzt an den Kreis Kovancılar im Norden und Westen, die Kreise Arıcak und Alacakaya im Süden, im Südwesten bilden der Stausee der Keban-Talsperre sowie der zentrale Landkreis (Merkez) von Elâzığ die Grenze. Im Osten hat der Landkreis zwei Kreise der Provinz Bingöl als Nachbarn.
Der Landkreis gab 1987 über die Hälfte seines Territoriums an den im Norden neugebildeten Landkreis Kovancılar ab. Die meisten der ca. 70 Dörfer gehörten bis dahin zu den damaligen Bucaks Merkez (Palu) und Çaybağı.
Ende 2020 umfasste der Kreis neben der Kreisstadt eine weitere Gemeinde (Belediye): Beyhan mit 1785 Einwohnern. Außerdem zählen noch 37 Dörfer (Köy) mit durchschnittlich 202 Bewohnern zum Kreis. Baltaşı ist mit 1152 Einwohnern sowohl das bevölkerungsreichste als auch das einzige Dorf mit mehr als 1000 Einwohnern. Das Dorf Kayahisar wechselte 2018 vom Kreis Arıcak in den Kreis Palu.
Palu lag Ende 2020 mit 18.754 Einwohnern auf dem 4. Platz der bevölkerungsreichsten Landkreise in der Provinz Elâzığ. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 26 Einwohnern je Quadratkilometer unter dem Provinzdurchschnitt (63 Einwohner je km²).
Die Geschichte Palus reicht bis in die Zeit des Neuassyrischen Reiches zurück. König Šulmanu-ašared III. benennt das Gebiet von Palu als das Land Išua. Er zog Mitte des 9. Jh. v. Chr. durch Palu gegen die nördlichen Stämme und Reiche wie Urartu. Wenig später erreichte der urartäische König Menua das Gebiet und hinterließ eine Stele in Eski Palu[2].
Nach den Urartäern herrschten hier andere Völker und Reiche. Dazu gehörten die Makedonen, die Parther, das Sassanidenreich, die Armenier, Sophene, die Römer, das Byzantinische Reich, die Araber, die Kurden, die Dulkadir, die Aq Qoyunlu und die Osmanen. Seit dem Sieg der Osmanen im 16. Jh. über die Safawiden wurden in Ostanatolien einige autonome kurdische Fürstentümer eingerichtet. Palu war eines dieser Fürstentümer. Als das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte den Ersten Weltkrieg verlor, wurde Palu 1923 Teil der neuen Republik Türkei.
Früher hieß Palu auch Palahovid (von armenisch pala-hovid - „Tal des Pal“).[3]
Die Sehenswürdigkeiten von Palu gruppieren sich alle um den zwei Kilometer östlich der Stadt liegenden Burgberg, Eski Palu (Alt-Palu) genannt. Der Berg wird in einer Schleife vom Murat umflossen.