Pellegrino Matarazzo

Pellegrino Matarazzo
Pellegrino Matarazzo (2020)
Personalia
Geburtstag 28. November 1977
Geburtsort WayneNew Jersey, USA
Größe 198 cm
Position Abwehr
College
Jahre College-Team Spiele (Tore)
1995–1999 Columbia Lions
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2000–2001 Eintracht Bad Kreuznach 39 (6)
2001–2003 SV Wehen 58 (0)
2003–2004 Preußen Münster 23 (0)
2004–2005 SV Wehen 18 (1)
2005–2006 SG Wattenscheid 09 31 (1)
2006–2010 1. FC Nürnberg II 62 (1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2010–2012 1. FC Nürnberg II (Co-Trainer)
2011 → 1. FC Nürnberg II (interim)
2012–2013 1. FC Nürnberg U17
2013–2017 1. FC Nürnberg U19
2017 TSG 1899 Hoffenheim U17
2018–2019 TSG 1899 Hoffenheim (Co-Trainer)
2020–2022 VfB Stuttgart
2023–2024 TSG 1899 Hoffenheim
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Pellegrino „Rino“ Matarazzo (* 28. November 1977 in Wayne, New Jersey)[1] ist ein US-amerikanisch-italienischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Er war zuletzt von Februar 2023 bis November 2024 Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim.

Leben und Spielerkarriere

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Matarazzo wurde als Sohn italienischer Einwanderer in Wayne im US-Bundesstaat New Jersey geboren und verbrachte seine Kindheit in der Nachbarstadt Paterson. Seine Eltern stammen aus der süditalienischen Region Kampanien. Matarazzo wuchs mit drei jüngeren Brüdern in bescheidenen Verhältnissen auf; sein Vater war Automechaniker, seine Mutter Sekretärin in einer Anwaltskanzlei. Durch seinen Vater, einen großen Fan der SSC Neapel, kam er schon früh mit Fußball in Berührung. Nachdem er zuvor meist nur mit seinen Brüdern gespielt hatte, trat er im Alter von zwölf Jahren einem örtlichen Verein bei. Nach seinem Abschluss an der Highschool von Fair Lawn studierte er von 1995 bis 1999 Angewandte Mathematik an der Columbia University in New York. Während des Studiums spielte der Innenverteidiger, der auch häufig in das defensive Mittelfeld rückte, für die vom deutsch-amerikanischen Coach Dieter Ficken trainierten Columbia Lions, das Fußballteam seiner Universität in der Ivy League.[2]

Nach dem Studium ging Matarazzo im Jahr 2000 nach Deutschland, nachdem er beim Spielen in einem Park in Paramus einem deutschen Scout aufgefallen war.[3] Hier spielte er in der Saison 2000/01 zunächst in der Oberliga Südwest für Eintracht Bad Kreuznach. 2001 wechselte er zum SV Wehen in die drittklassige Regionalliga Süd. Zwischenzeitlich spielte Matarazzo in der Spielzeit 2003/04 in der Regionalliga Nord für Preußen Münster, bevor er zur Regionalligasaison 2004/05 zu Wehen zurückkehrte, das diese Saison auf dem dritten Platz mit einem Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze beendete. In der Regionalligaspielzeit 2005/06 war er in der Nord-Staffel für die SG Wattenscheid 09 aktiv. 2006 ging Matarazzo zur zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg, mit der ihm in der Saison 2007/08 in der Bayernliga die Qualifikation für die Regionalliga Süd gelang. Am 5. Spieltag der Spielzeit 2009/10 absolvierte er sein letztes Regionalligaspiel für den FCN II.

Trainerkarriere

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Matarazzo wurde 2010 Co-Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg unter Cheftrainer René Müller, unter dem er dort in den letzten drei Jahren seiner Spielerkarriere gespielt hatte. Im April 2011 übernahm Matarazzo bis zum Saisonende als Interimstrainer die zweite Mannschaft und war anschließend unter Michael Wiesinger wieder Co-Trainer des Teams. Am 11. September 2012 wurde er Cheftrainer der B1-Junioren (U17) der Nürnberger, die in der B-Junioren-Bundesliga spielten. Zum Beginn der Saison 2013/14 beförderte der FCN ihn zum Cheftrainer der A-Junioren (U19). Im Sommer 2017 wechselte er zur TSG 1899 Hoffenheim, bei der er zunächst in der Hinrunde der Spielzeit 2017/18 U17-Cheftrainer war, bevor er unter Julian Nagelsmann Co-Trainer der Bundesligamannschaft wurde.

Anfang Januar 2020[4] übernahm Matarazzo die Zweitligamannschaft des VfB Stuttgart als Nachfolger von Tim Walter und unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2021.[5] Zu diesem Zeitpunkt standen die Stuttgarter nach dem 18. Spieltag der Saison 2019/20 mit 31 Punkten auf dem 3. Platz. Noch vor Ablauf der Spielzeit verlängerte der VfB den Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr, das Arbeitspapier war für beide Bundesligen gültig.[6] Unter Matarazzo spielte der VfB eine wechselhafte Restsaison, konnte aber durch zwei deutliche Siege am 32. und 33. Spieltag mit 58 Punkten hinter Arminia Bielefeld den direkten Wiederaufstieg erreichen. Am 19. Februar 2021 verlängerte der VfB seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2024.[7] In seiner ersten Saison in der Bundesliga erreichte der VfB Stuttgart unter ihm den neunten Tabellenrang, unter anderem gewann man 5:1 bei Borussia Dortmund. In der Saison 2021/22 konnte der 15. Platz und damit erneut der Klassenerhalt in der ersten Bundesliga erreicht werden. Nachdem von den ersten neun Spielen der Saison 2022/23 kein einziges gewonnen worden war, wurde Matarazzo am 10. Oktober 2022 als VfB-Trainer entlassen.[8]

Anfang Februar 2023 kehrte Matarazzo zur TSG 1899 Hoffenheim zurück und übernahm die Bundesligamannschaft als Nachfolger von André Breitenreiter. Diese stand nach dem 19. Spieltag nach zuletzt neun sieglosen Spielen in Folge mit 19 Punkten auf dem 14. Platz und hatte drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sowie fünf Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025.[9] Matarazzo startete zunächst mit fünf Niederlagen in Folge, womit die TSG auf den letzten Platz zurückfiel. Die Mannschaft konnte sich jedoch stabilisieren, sodass die Spielzeit auf dem zwölften Platz beendet wurde. In der Saison 2023/24 konnte sein Team weiterhin regelmäßig punkten und qualifizierte sich auf dem 7. Tabellenplatz für die UEFA Europa League. Nach einem Saisonstart mit nur 9 Punkten aus 10 Spielen wurde Matarazzo am 11. November 2024 von seinen Aufgaben bei Hoffenheim entbunden.[10]

Einzelnachweise

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  1. Andreas Köstler: „Hi, ich bin Rino“ – Ein persönlicher Blick auf Pellegrino Matarazzo. In: swr.de. 26. September 2020, abgerufen am 3. Februar 2021.
  2. Pellegrino Matarazzo: Der Weg des Pilgers führt nach Hoffenheim. In: tsg-hoffenheim.de. 14. Juli 2017, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  3. Der ungewöhnliche Lebenslauf des neuen Stuttgart-Trainers. In: welt.de. 30. Dezember 2019, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  4. ”Ich will alle Kräfte mitnehmen”. In: vfb.de. 7. Januar 2020, abgerufen am 30. August 2021.
  5. Pellegrino Matarazzo wird neuer VfB Cheftrainer. In: vfb.de. 30. Dezember 2019, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  6. Vertrag mit Pellegrino Matarazzo vorzeitig verlängert. In: vfb.de. 27. Mai 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  7. Vorzeitige Vertragsverlängerung mit Pellegrino Matarazzo. In: vfb.de. 19. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
  8. Der VfB Stuttgart stellt Pellegrino Matarazzo frei. In: vfb.de. 10. Oktober 2022, abgerufen am 10. Oktober 2022.
  9. Pellegrino Matarazzo trainiert die TSG Hoffenheim. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  10. TSG Hoffenheim trennt sich von Pellegrino Matarazzo. TSG 1899 Hoffenheim, 11. November 2024, abgerufen am 11. November 2024.