The Whispers (Soulband)

The Whispers ist der Name eines US-amerikanischen R&B-, Soul- und Funk-Vokalensembles, das zu Beginn der 1960er Jahre[A 1] in Los Angeles gegründet wurde. Die ursprüngliche Besetzung der Musikgruppe bestand aus den Tenören Walter und Wallace Scott, Nicholas Caldwell und Gordy Harmon sowie dem Bariton Marcus Hutson.[1] Die sie begleitenden Instrumentalisten werden The Whisper Band genannt.[2] In Deutschland hatten The Whispers mit ihrem Stück And the Beat Goes On 1980 einen Hit.

Geschichte des Ensembles

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Spätestens 1963[A 1] haben sich die Zwillingsbrüder Walter und Wallace Scott sowie Nicholas Caldwell, Marcus Hutson, und Gordy Harmon in Watts zusammengeschlossen und ein GesangsQuintett gegründet. Anfangs noch unter einem anderen Namen[A 2] traten sie in Los Angeles als Straßenmusiker auf und bespielten Nachtlokale in der „Bay Area“ rund um San Francisco. 1964 wurde ein Plattenproduzent auf sie aufmerksam. Sie erhielten ihren ersten Plattenvertrag und nennen sich seitdem The Whispers.[3]

Die Stücke der Combo waren u. a. durch die Veröffentlichungen von Nat King Cole, The Hi-Lo’s und The Temptations beeinflusst. Zusammen mit letzteren durften sie 1964 auch ihr erstes „großes“ Konzert bestreiten.[1] Ihre ersten Singles, As I Sit Here und The Dip, erschienen 1965. Ein Achtungserfolg wurde 1969 The Time Will Come. Ein Jahr später gelang mit Seems Like I Gotta Do Wrong das erste Mal der Sprung in die Top 50 der Billboard Hot 100. Somebody Loves You (1973), A Mother for My Children (1974), One for the Money (1976) und Make It with You (1977) erreichten untere Ränge der US-Charts.

1980 folgte And the Beat Goes On, das es in den USA auf Platz 19, in Deutschland auf Platz 20 und in Großbritannien sogar auf Platz zwei schaffte. Das Album The Whispers stieg in den USA auf Platz 6. Gordy Harmon spielte aber da schon länger nicht mehr mit. Er war Anfang der 1970er Jahre[A 3] durch Leaveil Degree, der von der Gruppe Friends of Distinction kam, ersetzt worden.[1]

Lady (US 28, UK 55) und My Girl (UK 26) hießen die Hits im Jahre 1980. 1981 gelang mit It’s a Love Thing der Sprung auf Platz 9 in Großbritannien und auf Platz 28 in der Heimat. Kurze Zeit später hatte die Band mit I Can Make It Better einen weiteren Hit im Vereinigten Königreich (Platz 44). This Time (UK Platz 81) und Tonight (US Platz 84) erreichten 1983 untere Chartpositionen.

1985 hatten die Whispers hauptsächlich in Großbritannien, wo Contagious (Platz 56) und Some Kinda Lover (Platz 91) Hitparadenplätze verbuchen konnten, Erfolg. Mit einigen Gastmusikern folgte 1986 das Album Just Gets Better with Time. Die Auskopplung Rock Steady schaffte es in den USA auf Platz 7 und in den UK-Charts auf Platz 38. Die Folgesingles Special FX (UK Platz 69) und No Pain No Gain (UK Platz 81) setzten die lange Reihe der Whispers-Hits fort.

Zu Beginn der 1990er Jahre[A 4] verließ Hutson aus gesundheitlichen Gründen die Band. Im selben Jahr wurde Innocent der letzte Single-Hit der Whispers (US Platz 55).

Im Jahr 2000 verstarb Marcus Hutson nach langer Krankheit.[4] Die übrigen Mitglieder der Whispers entschieden sich, Hutson nicht durch ein neues Mitglied zu ersetzen. Fortan spielten Wallace „Scotty“ Scott, Walter Scott, Nicholas Caldwell und Leaveil Degree nur noch zu viert. Kurz vor dem Start einer weiteren Tournee der Gruppe erlag Nicholas Caldwell am 5. Januar 2016 im Alter von 71 Jahren den Folgen einer Herzinsuffizienz.[5]

Trotz seither ausbleibender Charterfolge hat die Gruppe immer noch weltweit eine treue Fangemeinde. The Whispers gehen bis heute auf Tourneen und produzieren neue CDs, z. B. 2006 For Your Ears Only. Mit den Jahren ist die Musik der Band souliger und ruhiger geworden, unverkennbar bleibt jedoch der typische mehrstimmige Gesang als Markenzeichen. Mit über 40 Jahren im Musikgeschäft gehören The Whispers zu den ältesten Soulgruppen Amerikas.

The Whispers wurden 2003 in die Vocal Group Hall of Fame aufgenommen.[6]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  R&B
1972 The Whispers’ Love Story US186
(2 Wo.)US
R&B34
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1972
Produzent: Ron Carson
1973 Life and Breath R&B44
(12 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1972
Produzent: Ron Carson
Planets of Life R&B48
(4 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1973
bereits 1969 als The Whispers erschienen 1980 Reissue als I Can Remember
Produzent: Ron Carson
1974 Bingo (US) /
Whispers Gettin’ Louder (UK)
R&B40
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1974
Produzenten: Baker, Harris & Young, Bunny Sigler, Bruce Hawes, Charles Simmons
1976 One for the Money US189
(6 Wo.)US
R&B40
(13 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1976
Produzenten: Norman Harris, Dick Griffey, Don Cornelius
1977 Open Up Your Love US65
(10 Wo.)US
R&B23
(17 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1977
Produzenten: Dick Griffey, Don Cornelius, The Whispers
1978 Headlights US77
(28 Wo.)US
R&B22
(37 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1978
Produzenten: Dick Griffey, The Whispers
1979 Whisper in Your Ear US146
(9 Wo.)US
R&B28
(16 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1. Januar 1979
Produzenten: Dick Griffey, The Whispers
Happy Holidays to You R&B50
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: November 1979
Re-Entry (R&B): 1982, Platz 58, 2 Wochen
Produzenten: Dick Griffey, The Whispers
The Whispers US6
Platin
Platin

(35 Wo.)US
R&B1
(34 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 1979
Produzenten: Dick Griffey, The Whispers
1981 Imagination UK42
(5 Wo.)UK
US23
Gold
Gold

(27 Wo.)US
R&B3
(31 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 30. November 1980
Produzenten: Dick Griffey, The Whispers
This Kind of Lovin’ US100
(9 Wo.)US
R&B15
(26 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1. Januar 1981
Produzenten: The Whispers, Leon Sylvers III
1982 Love Is Where You Find It US35
Gold
Gold

(25 Wo.)US
R&B1
(33 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 7. Juni 1981
Produzenten: Leon Sylvers III, Richy Sylvers, Nicholas Caldwell, Wallace Scott, Walter Scott
1983 Love for Love US37
(29 Wo.)US
R&B2
(40 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 1983
Produzenten: The Whispers, Leon Sylvers III, Ricky Sylvers, Nicholas Caldwell
1984 So Good US88
(26 Wo.)US
R&B8
(32 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 26. Juli 1984
Produzenten: The Whispers, Reggie Calloway, Leon Sylvers III, Wardell Potts, Wilmer Raglin, Grady Wilkins
1987 Just Gets Better with Time UK63
(4 Wo.)UK
US22
Platin
Platin

(37 Wo.)US
R&B3
(47 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 9. April 1987
Produzenten: Leon Sylvers III, Larry White, Babyface, L.A. Reid, Gary Taylor, Grady Wilkins, Nicholas Caldwell
1990 More of the Night US83
Gold
Gold

(24 Wo.)US
R&B8
(49 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 6. Februar 1990
Produzenten: The Whispers, Robert Brookins, Christopher Troy, Zac Harmon, Steve Russell, Greg Dalton, Calvin Romance, Joel Davis, Tsuyoshi Takayanagi, Keith Spencer
1994 Christmas Moments R&B42
(4 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 15. November 1994
1995 Toast to the Ladies US92
(8 Wo.)US
R&B8
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 21. März 1995
Produzenten: Harmony, Magic, Derrick Pearson, Kevin Guillaume, Ralph Hawkins, Charlie Singleton, Keni Burke, Kuk Harrell, Laney Stewart, Paul Minor, Grady Wilkins, Terrence Desmond, Gordon Jones, John Benton, Rickey Smith
1997 Songbook Volume One – The Songs of Babyface R&B27
(19 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 25. November 1997
2006 For Your Ears Only R&B88
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 8. August 2006
2009 Thankful US172
(1 Wo.)US
R&B25
(19 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 2009
  1. a b c Jay Warner: American singing groups – A history from 1940 to today. Hal Leonard, Milwaukee 2006, ISBN 0-634-09978-7. S. 516 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Introduction to the Whispers. Auf mentalitch.com
  3. lt. autobiographischen Angaben. Auf thewhispers.com
  4. a b c d Nicholas Caldwell of the Whispers Dies at 71. Auf nytimes.com am 7. Januar 2016
  5. Chris Rizik: R.I.P. Nicholas Caldwell of The Whispers: 1944–2016. Auf soultracks.com am 6. Januar 2016
  6. Jay Warner: The Whispers (Inducted 2003). (Memento des Originals vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vghf.org Homepage der Vocal Group Hall of Fame, abgerufen am 10. Oktober 2011.
  7. Musician Gordy Harmon, founding member of The Whispers, dies at 79 in Los Angeles. In: msn.com, 6. Januar 2023, abgerufen am 9. Januar 2023 (englisch).
  8. Chartquellen: Singles UK US
  9. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.
  1. a b Zum Gründungsjahr existieren unterschiedliche Angaben. Demnach ist die Gruppe einmal 1963 (siehe z. B. the whispers. Auf soulwalking.co.uk), anderen Autoren zufolge schon 1962 (siehe z. B. Jay Warner: American singing groups – A history from 1940 to today. Hal Leonard, Milwaukee 2006, ISBN 0-634-09978-7. S. 516 - eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) gegründet worden.
  2. Hierzu existieren unterschiedliche Angaben. So soll der ursprüngliche Name einmal Eden Singers (siehe z. B. the whispers. Auf soulwalking.co.uk), anderen Autoren zufolge The Eden Trio (siehe z. B. Jay Warner: American singing groups – A history from 1940 to today. Hal Leonard, Milwaukee 2006, ISBN 0-634-09978-7. S. 516 - eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) gelautet haben.
  3. Hierzu existieren unterschiedliche Angaben. Demnach ist Harmon entweder 1973 (siehe z. B. the whispers. Auf soulwalking.co.uk) oder schon 1971 (siehe z. B. Jay Warner: American singing groups – A history from 1940 to today. Hal Leonard, Milwaukee 2006, ISBN 0-634-09978-7. S. 516 - eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) ausgeschieden.
  4. Hierzu existieren unterschiedliche Angaben. Demnach singt Hutson einmal schon seit 1989 (siehe autobiographische Angaben. Auf thewhispers.com), anderen Beschreibungen zufolge erst seit 1992 (siehe z. B. the whispers. Auf soulwalking.co.uk)) nicht mehr. Jedenfalls beinhaltet das Album More Of The Night, das im Februar 1990 veröffentlicht wurde, die letzten Aufnahmen mit ihm (s. a. autobiographische Angaben (Besprechung des Albums in: Ebony. Vol. 46, No. 1 in der Google-Buchsuche).