Tour de France 2015 | |
Rennserie | UCI WorldTour |
Austragungsland | ![]() ![]() ![]() |
Austragungszeitraum | 4. Juli bis 26. Juli |
Etappen | 21 |
Gesamtlänge | 3360,3 km |
Starterfeld | 198 aus 32 Nationen in 22 Teams (davon 160 im Ziel angekommen) |
Sieger | |
Gesamtwertung | 1. ![]() 2. ![]() 3. ![]() |
Teamwertung | ![]() |
Wertungstrikots | |
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Verlauf | |
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← 2014 | 2016 → |
Die Tour de France 2015 war die 102. Austragung des wichtigsten Etappenradrennens der Welt. Sie führte über 3360 Kilometer und 21 Etappen durch die Niederlande, Belgien und Frankreich. Nach dem Start im niederländischen Utrecht am 4. Juli 2015 ist sie am 26. Juli traditionsgemäß auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris zu Ende gegangen.
Gesamtsieger wurde der Brite Chris Froome, der damit seinen zweiten Tour-Sieg nach 2013 erreichte. Auf den Plätzen zwei und drei in der Gesamtwertung folgten der Kolumbianer Nairo Quintana und der Spanier Alejandro Valverde.
Es nahmen 198 Fahrer in 22 Mannschaften zu je neun Startern an der Rundfahrt teil. Die Teilnehmer stammten aus 32 Nationen. Das größte Kontingent stellte traditionell das Heimatland der Tour. Es nahmen 41 Franzosen an der Rundfahrt teil. Nach Frankreich folgten die Niederlande mit 20 Fahrern, Italien mit 16, Spanien mit 15 und Belgien mit elf Sportlern. Je zehn Rennfahrer kamen aus Australien, Deutschland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Zudem waren drei Österreicher am Start.
Der am 14. Mai 1974 geborene Italiener Matteo Tosatto war mit 41 Jahren ältester Starter der Tour de France 2015. Tosatto fuhr 1997 seine erste Frankreich-Rundfahrt und nahm 2015 zum elften Mal daran teil. In den Vorjahren hatte den Altersrekord stets der Deutsche Jens Voigt gehalten, der zum Ablauf der Saison 2014 seine Karriere beendete. Der 21 Jahre alte Eritreer Merhawi Kudus (* 23. Januar 1994) war der jüngste Starter des Feldes. Der Franzose Florian Sénéchal wurde am 10. Juli 2015 während der 7. Etappe 22 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Tour-Teilnehmer lag bei 29,2 Jahren. In die Wertung der Nachwuchsfahrer mit Geburtsjahrgang 1990 und später fielen 32 Sportler, etwa 16 Prozent des Feldes.
An der Tour de France 2015 nahmen die 17 UCI WorldTeams teil. Darüber hinaus hat der Veranstalter A.S.O fünf weitere UCI Professional Continental Teams eingeladen.[1] Erstmals seit der Tour de France 2010 nahm wieder ein unter deutscher Lizenz fahrendes Pro- bzw. WorldTour-Team an der Frankreich-Rundfahrt teil. Zwei deutsche Mannschaften gab es zuletzt bei der Austragung 2008. Das Schweizer Team IAM nahm nach 2014 zum zweiten Mal an der Tour teil. Mit MTN-Qhubeka startete erstmals eine Mannschaft aus Südafrika.
Der Sieger einer Flachetappe erhielt im Vergleich zu den Vorjahren eine größere Anzahl an Punkten für die Punktewertung. Die Etappen waren in sechs Punktekategorien eingeteilt. Je flacher das Profil einer Etappe, desto höher war sie kategorisiert und desto mehr Punkte konnte der Sieger erzielen. Die ersten drei Fahrer im Ziel einer Etappe der Punktekategorie 1 (flach) erhielten nun 50, 30 und 20 Punkte. In den Kategorien 2 und 3 (hügelig) wurden 30, 25 und 22 Punkte vergeben, für Kategorie 4, 5 und 6 (Bergetappen und Zeitfahren) gab es 20, 17 und 15 Punkte.[2] Insgesamt wurden wie in den Vorjahren bis zum 15. Platz abgestuft Punkte vergeben. Die Änderung sollte reinen Sprintern bessere Chancen im Kampf um das Grüne Trikot einräumen. Letztmals wurde das Punkteschema zur Tour de France 2011 überarbeitet.
Als weitere Änderung wurden Zeitgutschriften wieder eingeführt, nachdem die Vergabe von Bonussekunden zur Tour de France 2008 abgeschafft worden war. Auf allen Etappen, mit Ausnahme der Zeitfahren, erhielten die ersten drei Fahrer im Ziel eine Zeitgutschrift in Höhe von zehn, sechs und vier Sekunden.[3]
Die Tour de France 2015 startete in der niederländischen Großstadt Utrecht,[4] die sich zwölf Jahre nacheinander um den Grand Départ der Rundfahrt beworben hatte.[5] Damit begann sie im Jahr 2015 zum sechsten Mal in den Niederlanden. Die erste Etappe wurde am 4. Juli als 13,8 Kilometer langes Einzelzeitfahren auf den Straßen Utrechts ausgetragen. Auch die zweite Etappe nahm ihren Anfang in der viertgrößten Stadt der Niederlande.[6]
Für die Ausrichtung des Grand Départs zahlte die Stadt Utrecht dem Veranstalter insgesamt vier Millionen Euro.[7] Da die Stadt weitere Ausgaben getätigt hat, belaufen sich die Ausgaben der Stadt auf 16,8 Millionen Euro.[8]
Die Einnahmen der Stadt wurden in der Evaluation der Veranstaltung mit 33,6 (€ 33.617.897.79) Millionen Euro beziffert.[9]
Nach dem Eröffnungszeitfahren in Utrecht über 13,8 Kilometer ging es auf der zweiten Etappe flach nach Zeeland. Die dritte Etappe mit Start in Antwerpen und Ziel in Huy führte durch Belgien. Die Etappe endete an der Mauer von Huy, einem Anstieg mit einer Länge von 1,3 Kilometern bei einer Steigung von durchschnittlich 10 Prozent und maximal 27 Prozent. Mit der Mauer von Huy hatte die Etappe das gleiche Ziel wie der Frühjahrsklassiker La Flèche Wallonne. Nach dem Start im belgischen Seraing endete die vierte Etappe in Frankreich. Auf dem Weg nach Cambrai führte die Strecke unter anderem über sieben Kopfsteinpflaster-Sektoren mit einer Gesamtlänge von 13,3 Kilometern. In Frankreich führte die Rundfahrt gegen den Uhrzeigersinn durch das Land. Die in Meeresnähe ausgetragenen Etappen der ersten Rennwoche waren trotz des flachen Profils aufgrund der möglichen Windkanten anspruchsvoll. Die erste Woche endete mit der Ankunft in Mûr-de-Bretagne. Das folgende Mannschaftszeitfahren über 28 Kilometer zwischen Plumelec und Vannes war das zweite und letzte Zeitfahren der Tour 2015. Damit gab es nur 41,8 Zeitfahr-Kilometer während der gesamten Rundfahrt.
Nach dem ersten Ruhetag standen in der zweiten Woche die Pyrenäen auf dem Tourplan. Erstmals endete mit der zehnten Etappe ein Teilstück der Rundfahrt auf dem Col de la Pierre Saint-Martin. Die Durchquerung des Hochgebirges endete mit der 195 Kilometer langen zwölften Etappe und der Bergankunft am Plateau de Beille. Zum Ende der zweiten und Beginn der dritten Woche hatten die Sprinter auf den Überführungsetappen zu den Alpen erneut Chancen auf Etappensiege. Dabei wurde unter anderem das Zentralmassiv durchfahren. Danach wurde es auf der 16. Etappe nach Gap wieder bergiger. Nach dem Ruhetag dort wurden die Alpen auf vier Hochgebirgsetappen durchquert. Bergankünfte waren in Pra-Loup, in La Toussuire und in Alpe d’Huez. Außerdem war das im Tal gelegene Saint-Jean-de-Maurienne Zielort der 18. Etappe sowie Startort der 19. Etappe. Aufgrund eines Erdrutsches musste die Streckenführung der 20. Etappe geändert werden. Der Verlauf führte nun nicht mehr über den ursprünglich geplanten Col du Galibier, sondern ein zweites Mal über den Col de la Croix de Fer, der bereits Teil der 19. Etappe war. Die Rundfahrt endet mit der 21. Etappe nach 3360 Kilometern traditionell auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris.
Insgesamt waren 57 Anstiege zu bewältigen, darunter sieben der schwersten Kategorie, der Hors Catégorie (HC), an sechs verschiedenen Bergen:[10]
Etappe | Anstieg | Kategorie | Höhe | Länge | Steigung | Punkte | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
10. | Col de la Pierre Saint-Martin | HC | 1610 m | 15,3 km | 7,4 % | 50 | Bergankunft |
11. | Col du Tourmalet | HC | 2115 m | 17,1 km | 7,3 % | 25 | Souvenir Jacques Goddet |
12. | Plateau de Beille | HC | 1780 m | 15,8 km | 7,9 % | 50 | Bergankunft |
18. | Col du Glandon | HC | 1924 m | 21,7 km | 5,1 % | 25 | |
19. | Col de la Croix de Fer (I) | HC | 2067 m | 22,4 km | 6,9 % | 25 | |
20. | Col de la Croix de Fer (II) | HC | 2067 m | 29,0 km | 5,2 % | 25 | Ersatz für den Col du Galibier |
20. | Alpe d’Huez | HC | 1850 m | 13,8 km | 8,1 % | 50 | Bergankunft |
Kritik am Etappenplan verlautete vor allem aufgrund der wenigen Zeitfahrkilometer (13,8 im Einzel- und 28 im Mannschaftszeitfahren gegenüber 42,5 im Einzel- und 23 im Mannschaftszeitfahren bei der Tour 2011) und der späten Durchführung des Mannschaftszeitfahrens, dessen Ergebnis durch frühzeitige Ausfälle von Fahrern verzerrt werden könnte.[11] Chris Froome, Sieger der Frankreich-Rundfahrt 2013 und Mitfavorit, erwog wegen der kurzen Zeitfahren einen Startverzicht,[12][13] konzentrierte sich in der Saisonplanung dann aber doch auf die Tour.[14]
Etappe | Datum | Startort | Zielort | Typ | km | Etappensieger | ![]() |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Sa., 4. Juli | ![]() |
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13,8 | ![]() |
nicht vergeben |
2. | So., 5. Juli | ![]() |
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166 | ![]() |
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3. | Mo., 6. Juli | ![]() |
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![]() |
159,5 | ![]() |
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4. | Di., 7. Juli | ![]() |
Cambrai | ![]() |
223,5 | ![]() |
![]() |
5. | Mi., 8. Juli | Arras | Amiens | ![]() |
189,5 | ![]() |
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6. | Do., 9. Juli | Abbeville | Le Havre | ![]() |
191,5 | ![]() |
![]() |
7. | Fr., 10. Juli | Livarot | Fougères | ![]() |
190,5 | ![]() |
![]() |
8. | Sa., 11. Juli | Rennes | Mûr-de-Bretagne | ![]() |
181,5 | ![]() |
![]() |
9. | So., 12. Juli | Vannes | Plumelec | ![]() |
28 | ![]() |
nicht vergeben |
Mo., 13. Juli | Ruhetag in Pau | ![]() |
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10. | Di., 14. Juli | Tarbes | La Pierre Saint-Martin | ![]() |
167 | ![]() |
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11. | Mi., 15. Juli | Pau | Cauterets | ![]() |
188 | ![]() |
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12. | Do., 16. Juli | Lannemezan | Plateau de Beille | ![]() |
195 | ![]() |
![]() |
13. | Fr., 17. Juli | Muret | Rodez | ![]() |
198,5 | ![]() |
![]() |
14. | Sa., 18. Juli | Rodez | Mende | ![]() |
178,5 | ![]() |
![]() |
15. | So., 19. Juli | Mende | Valence | ![]() |
183 | ![]() |
![]() |
16. | Mo., 20. Juli | Bourg-de-Péage | Gap | ![]() |
201 | ![]() |
![]() |
Di., 21. Juli | Ruhetag in Gap | ![]() |
|||||
17. | Mi., 22. Juli | Digne-les-Bains | Pra-Loup | ![]() |
161 | ![]() |
![]() |
18. | Do., 23. Juli | Gap | Saint-Jean-de-Maurienne | ![]() |
186,5 | ![]() |
![]() |
19. | Fr., 24. Juli | Saint-Jean-de-Maurienne | La Toussuire | ![]() |
138 | ![]() |
![]() |
20. | Sa., 25. Juli | Modane | L’Alpe d’Huez | ![]() |
110,5 | ![]() |
![]() |
21. | So., 26. Juli | Sèvres | Paris, Champs-Élysées | ![]() |
109,5 | ![]() |
nicht vergeben |
Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Träger der Wertungstrikots oder farbigen Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an. Eine detailliertere Übersicht über die Platzierungen nach einer Etappe bieten die einzelnen Etappenartikel, die in der ersten Spalte verlinkt sind.
Etappe | ![]() Gesamtwertung |
![]() Punktewertung |
![]() Bergwertung |
![]() Nachwuchswertung |
![]() Teamwertung |
---|---|---|---|---|---|
1. | ![]() |
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nicht vergeben | ![]() |
![]() |
2. | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() | |
3. | ![]() |
![]() |
![]() | ||
4. | ![]() | ||||
5. | |||||
6. | ![]() | ||||
7. | ![]() | ||||
8. | ![]() | ||||
9. | |||||
10. | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() | |
11. | ![]() | ||||
12. | ![]() | ||||
13. | |||||
14. | |||||
15. | |||||
16. | |||||
17. | |||||
18. | ![]() | ||||
19. | ![]() | ||||
20. | ![]() | ||||
21. | |||||
Sieger | ![]() |
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Anmerkungen zur Tabelle:
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84:46:14 h (Ø 39,634 km/h) |
2. | ![]() |
+ | 1:12 min
3. | ![]() |
+ | 5:25 min
4. | ![]() |
+ | 8:36 min
5. | ![]() |
+ | 9:48 min
6. | ![]() |
+ 10:47 min |
7. | ![]() |
+ 15:14 min |
8. | ![]() |
+ 15:39 min |
9. | ![]() |
+ 16:00 min |
10. | ![]() |
+ 17:30 min |
![]() |
![]() |
432 Pkt. |
2. | ![]() |
366 Pkt. |
3. | ![]() |
298 Pkt. |
4. | ![]() |
206 Pkt. |
5. | ![]() |
152 Pkt. |
![]() |
![]() |
119 Pkt. |
2. | ![]() |
108 Pkt. |
3. | ![]() |
90 Pkt. |
4. | ![]() |
82 Pkt. |
5. | ![]() |
78 Pkt. |
![]() |
![]() |
84:47:26 h |
2. | ![]() |
+ 14:48 min |
3. | ![]() |
+ 30:03 min |
4. | ![]() |
+ 37:40 min |
5. | ![]() |
+ 1:32:09 h |
![]() |
![]() |
255:24:24 h |
2. | ![]() |
+ 57:23 min |
3. | ![]() |
+ 1:00:12 h |
4. | ![]() |
+ 1:12:09 h |
5. | ![]() |
+ 1:14:32 h |
![]() |
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Die Rundfahrt beendeten 160 von 198 gestarteten Fahrern, das sind etwa 81 % des Teilnehmerfeldes. In 84 Stunden, 46 Minuten und 14 Sekunden gewann der Brite Chris Froome aus der Sky-Mannschaft die Tour de France nach 2013 zum zweiten Mal. Auf dem zweiten Platz folgte mit einer Minute und 12 Sekunden Rückstand der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar), der schon 2013 Zweitplatzierter hinter Froome gewesen war. Dritter wurde sein Mannschaftskamerad Alejandro Valverde aus Spanien, der damit bei seinen letzten sechs Teilnahmen an Grand Tours immer unter die besten Acht gekommen war und erstmals bei einer Tour de France aufs Podium fuhr. Den vierten Platz belegte Vorjahressieger Vincenzo Nibali (Astana) mit einem schon größeren Rückstand von 8 Minuten und 36 Sekunden auf Chris Froome. Platz fünf belegte der zweifache Toursieger Alberto Contador aus Spanien. Die übrige „Top Ten“ der Tour de France 2015 setzte sich aus Robert Gesink (Niederlande/Lotto NL-Jumbo), Bauke Mollema (Niederlande/Trek), Mathias Frank (Schweiz/IAM), Romain Bardet (Frankreich/ag2r La Mondiale) und Pierre Rolland (Frankreich/Europcar) zusammen. Rolland lag als Zehnter des Gesamtklassements 17 Minuten und 30 Sekunden hinter Chris Froome.
Letzter der Gesamtwertung (Lanterne Rouge, „rote Laterne“) wurde Sébastien Chavanel, der auf dem Champs-Élysées in Paris als 160. mit vier Stunden, 56 Minuten und 59 Sekunden Rückstand auf den Gesamtführenden platziert war.
In der Punktewertung war der Slowake Peter Sagan 2015 schon zum vierten Mal hintereinander siegreich. Damit gehörte er nun neben Erik Zabel und Sean Kelly zu den drei Fahrern, die das Grüne Trikot am häufigsten gewinnen konnten. Sagan sammelte besonders viele Punkte in Ausreißergruppen bei den Zwischensprints der Etappen. Der in der Punktewertung zweitplatzierte André Greipel (Lotto Soudal) gewann vier Sprintankünfte, lag aber mit 366 Punkten dennoch deutlich hinter Sagan. Auf dem dritten Rang der Sprintwertung platzierte sich Greipels Landsmann John Degenkolb (Giant-Alpecin).
Das Gepunktete Trikot gewann Chris Froome mit elf Punkten Vorsprung auf Nairo Quintana. Die ersten beiden Plätze der Gesamtwertung entsprachen damit auch denen der Bergwertung. Zuletzt hatte Eddy Merckx bei der Tour de France 1970 sowohl das Gelbe als auch das Gepunktete Trikot gewonnen. Dritter der Wertung wurde Romain Bardet mit 29 Punkten Rückstand auf Froome.
Nairo Quintana gewann im Alter von 25 Jahren zum zweiten Mal nach 2013 die Nachwuchswertung und damit das Weiße Trikot des schnellsten Jungprofis. Mit 14 Minuten und 48 Sekunden Rückstand war dort Romain Bardet zweitplatziert. Den dritten Platz belegte sein Landsmann Warren Barguil (Giant-Alpecin) mit 30 Minuten und 3 Sekunden Abstand. Von den 32 in der Nachwuchswertung gestarteten Fahrern beendeten 25 die Rundfahrt.
Die Mannschaftswertung gewann das spanische Movistar Team (Quintana, Valverde). Für die Mannschaft war es der dritte Sieg in dieser Wertung nach 1991 und 1999 (damals unter dem Namen Banesto). 57 Minuten und 23 Sekunden dahinter lag die Sky-Mannschaft um Chris Froome, auf dem dritten Platz die Mannschaft Tinkoff-Saxo um Alberto Contador mit einer Stunde und zwölf Sekunden Rückstand auf Movistar. Den 22. und letzten Platz der Mannschaftswertung belegte die Mannschaft Orica-GreenEdge. Sie hatte in dieser Wertung einen Rückstand von acht Stunden, 45 Minuten und zwei Sekunden auf den Sieger.
Als kämpferischster Fahrer der Tour wurde Romain Bardet ausgezeichnet. Die rote Rückennummer hatte der Franzose einmal bei seinem Sieg auf der 18. Etappe erhalten und war mehrfach in Fluchtgruppen vertreten.
Nach Etappensiegen waren deutsche Fahrer am erfolgreichsten, André Greipel, Tony Martin und Simon Geschke gewannen zusammen sechs Etappen. Jeweils drei Etappensiege gingen an Spanien, Großbritannien und Frankreich. Erfolgreichste Mannschaft war das Team Lotto-Soudal mit den vier Etappensiegen André Greipels. Jeweils drei Etappensiege konnten Etixx-Quick Step und das BMC-Team verbuchen.
Auszeichnungen
Während der Tour wurden Preisgelder in Höhe von 2.030.150 € ausgeschüttet. Davon wurden 1.009.000 € für das Gesamtklassement, 475.000 € für die Etappenwertung, 178.800 € für die Mannschaftswertung, 128.000 € für die Punktewertung, 106.850 € für die Bergwertung, 66.500 € für die Nachwuchswertung, 56.000 € für die Wertungen um den kämpferischsten Fahrer sowie 10.000 € für die Sonderwertungen (Souvenir Jacques Goddet und Souvenir Henri Desgrange) verwendet.
Die folgende Tabelle zeigt die ausgeschütteten Preisgelder für das Klassement jeder Wertung am Ende der Rundfahrt. Dazu erhielt der Führende jeder dieser Wertungen auf einer Etappe (mit Ausnahme der ersten Etappe, auf der es noch keine Führenden geben kann) ein tägliches Preisgeld von 350 € bzw. 300 €. Die Preisgelder der Gesamtwertung waren als einzige bis zum letzten Platz gestaffelt und betrugen für den 20. Platz noch 950 € und vom 91. Platz bis zum Letztklassierten 400 €.
Diese Tabelle führt die Preisgelder auf, die für Ergebnisse vergeben werden, die auf einer Etappe erzielt werden. Für die ersten zwanzig Fahrer bzw. Mannschaften einer Etappe werden Preisgelder ausgeschüttet. Die Preisgeldvergabe in den übrigen Wertungen berücksichtigt meist die ersten drei Fahrer oder nur den Gewinner der Wertung auf dieser Etappe.
Platzierung | 1. | 2. | 3. | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
Etappenwertung und Einzelzeitfahren | 8.000 € | 4.000 € | 2.000 € | gestaffelt bis zum 20. Platz (200 €) |
Mannschaftszeitfahren | 10.000 € | 5.000 € | 2.500 € | gestaffelt bis zum 20. Platz (200 €) |
Zwischensprints | 1.500 € | 1.000 € | 500 € | 19 Zwischensprints während der Tour |
Bergwertung Kat. HC | 800 € | 450 € | 300 € | 7 Wertungen während der Tour |
Bergwertung Kat. 1 | 650 € | 400 € | 150 € | 7 Wertungen während der Tour |
Bergwertung Kat. 2 | 500 € | 250 € | 12 Wertungen während der Tour | |
Bergwertung Kat. 3 | 300 € | 12 Wertungen während der Tour | ||
Bergwertung Kat. 4 | 200 € | 20 Wertungen während der Tour | ||
Nachwuchsfahrer | 500 € | schnellster Nachwuchsfahrer der Etappe | ||
Kämpferischster Fahrer | 2.000 € | ausgenommen Zeitfahren und letzte Etappe | ||
Mannschaft | 2.800 € | schnellste Mannschaft der Etappe |
Nach Mannschaften verteilen sich die ausgeschütteten Preisgelder wie folgt:[15]
Platz | Mannschaft | Preisgeld |
---|---|---|
1 | Team Sky | 556.630 € |
2 | Movistar Team | 442.080 € |
3 | Tinkoff-Saxo | 176.350 € |
4 | Astana Pro Team | 112.950 € |
5 | ag2r La Mondiale | 95.330 € |
6 | Lotto Soudal | 75.520 € |
7 | Team Giant-Alpecin | 65.810 € |
8 | Etixx-Quick Step | 63.310 € |
9 | BMC Racing Team | 52.910 € |
10 | MTN-Qhubeka | 52.440 € |
11 | FDJ | 44.960 € |
12 | Team Europcar | 44.150 € |
13 | Team Lotto NL-Jumbo | 41.360 € |
14 | Team Katusha | 39.120 € |
15 | Team Cannondale-Garmin | 31.030 € |
16 | Trek Factory Racing | 28.360 € |
17 | IAM Cycling | 22.700 € |
18 | Lampre-Merida | 20.510 € |
19 | Bretagne-Séché Environnement | 19.260 € |
20 | Cofidis, Solutions Crédits | 16.340 € |
21 | Bora-Argon 18 | 15.590 € |
22 | Orica GreenEdge | 10.940 € |
In Deutschland strahlte der Spartensender Eurosport zu allen Etappen Live-Übertragungen aus, die meist den Großteil der Etappe beinhalteten, in Ausnahmefällen sogar die komplette Etappe. Die Live-Übertragungsdauer betrug meist mindestens drei Stunden, teilweise sogar sechs Stunden. Die Etappen kommentierte Karsten Migels zusammen mit dem Experten Jean-Claude Leclercq; Informationen zu Kultur, Landschaft und weiteren Aspekten abseits des Radsports gaben die regelmäßig zwischengeschalteten Marc Rohde und Ron Ringguth. Dazu wurden auch Vor- und Nachberichte zur Tour ausgestrahlt, die unter anderem mit Greg LeMond und Juan Antonio Flecha ehemalige Tour-de-France-Teilnehmer als Moderatoren hatten.
Zudem übertrug der öffentlich-rechtliche Sender Das Erste erstmals seit 2011 wieder live von der Tour. Die Berichterstattung beinhaltete zumeist die letzte Rennstunde sowie die Zielankunft. Kommentiert wurde von Florian Naß, die Moderation im Ziel übernahm Michael Antwerpes. Außerdem gab es auch einen Livestream sowie daraus produzierte Videos auf der Website der Sportschau. Dieser zeigte die Etappen umfassender als das Fernsehprogramm in meist voller Länge und wurde von Florian Kurz kommentiert, unterstützt vom früheren Radprofi Uwe Peschel.