Fondation Beyeler

Fondation Beyeler


Museumsgebäude Ansicht vom Park (2014)
Daten
Ort Baselstrasse 77
4125 Riehen/BS
Schweiz Welt-IconKoordinaten: 47° 35′ 17,3″ N, 7° 39′ 3,8″ O; CH1903: 615980 / 270849
Art Kunstmuseum für klassische Moderne
Architekt Renzo Piano
Eröffnung 18. Oktober 1997
Besucheranzahl (jährlich) 332.000 (2016)[1]
Betreiber Fondation Beyeler
Leitung Sam Keller
GLAM CH-001092
Website fondationbeyeler.ch

Die Fondation Beyeler ist ein Schweizer Kunstmuseum und eine Stiftung mit Sitz in Riehen bei Basel im Kanton Basel-Stadt.

Die 1982 gegründete Stiftung ist Eigentümerin der von den Eheleuten Hildy und Ernst Beyeler in etwa 50 Jahren zusammengetragenen Kunstsammlung. Erstmals 1989 öffentlich im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid gezeigt, liegt ihr Schwerpunkt in der klassischen Moderne und Gegenwartskunst.

Die Direktion hatte zunächst Ernst Beyeler selbst inne, ab April 2003 dann Christoph Vitali, seit Januar 2008 Sam Keller.

Seit September 2015 verbindet ein Skulpturenweg mit zwölf Werken des Bildhauers Tobias Rehberger die Fondation Beyeler mit dem Vitra Campus der Firma Vitra.[2] Weitere zwölf Skulpturen kamen im Juni 2016 hinzu. Das Projekt heisst 24 Stops.[3][4][5][6]

Im Jahr 2016 zählte die Stiftung 332.000 Besucher.[1]

Museumsgebäude

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aussenansicht der Fondation Beyeler (2015)
Aussenansicht der Fondation Beyeler (2015)
Skulpturen von Alexander Calder (vorne) und Ellsworth Kelly im Park der Fondation Beyeler (2008)
«Hase», Skulptur von Thomas Schütte im Park (2013)
«White Curves», Skulptur von Ellsworth Kelly im Park (2008)

Im Jahr 1994 erhielt der Architekt Renzo Piano den Auftrag, für die Sammlung ein öffentliches Museum zu bauen, das am 18. Oktober 1997 im Park des Berowerguts in Riehen bei Basel eröffnet wurde. Der Museumsbau zeichnet sich durch seine Einbettung in die Umgebung, mit Blick auf Obstwiesen in den Langen Erlen, das Flusstal der Wiese aus. Der lang gestreckte Bau mit 127 Metern liegt an der verkehrsreichen Baselstrasse; gegen deren Lärm wird er von einer mit Porphyrplatten verkleideten Mauer abgeschirmt.

Seit dem Jahr 2021 ist das Museum ein Ort von Filmdreharbeiten: Wim Wenders plant eine Langzeitdokumentation in 3D über Denken und Arbeiten von Zumthor, Arbeitstitel Das Geheimnis der Orte. Themen sind gemäss der betreuenden Agentur Boxfish Films neben dem ebenfalls von Zumthor geplanten Neubau des Los Angeles County Museum of Art der Erweiterungsbau der Beyeler-Foundation.[7]

Das Museum wurde ab 18. August 2022 für die Öffentlichkeit zwei Wochen lang geschlossen aufgrund eines durch starkes Unwetter entstandenen Wassereintritts aus dem Dach des Museumsgebäudes. Die Kunstwerke der laufenden Mondrian-Ausstellung blieben unversehrt.[8][9]

Geplantes Erweiterungsprojekt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2015 machte die Fondation ihre Absicht zur Errichtung eines Erweiterungsbaus im benachbarten, bisher privaten Iselin-Weber-Park des 19. Jahrhunderts öffentlich. Eine Jury wählte im September 2016 den Projektvorschlag des Schweizer Architekturbüros Peter Zumthor & Partner aus.[10] Die Investitionssumme beträgt 120 Millionen Schweizer Franken. Das dreiteilige Gebäude mit einem «Haus der Kunst» mit zusätzlich 1.500 m2 Ausstellungsfläche sowie einem Serviceanwesen und einem Veranstaltungspavillon soll 2023 eröffnen.[11] Sie sollen aus drei kleinteiligen Bauten bestehen; beauftragt wurde wiederum der aus Basel stammende Architekt Peter Zumthor.[10]

Die Sammlung Beyeler, die rund 250 Werke der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst enthält, dokumentiert den persönlichen Blick des Galeristen-Ehepaars Hildy und Ernst Beyeler auf die Kunst des 20. Jahrhunderts. Unter anderem werden Werke von Edgar Degas, Paul Cézanne, Claude Monet, Henri Rousseau, Vincent van Gogh, Wassily Kandinsky, Henri Matisse, Fernand Léger, Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Joan Miró, Alexander Calder, Paul Klee, Max Ernst, Piet Mondrian, Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Francis Bacon gezeigt.[12] Die Rothko Rooms sind eine ausserhalb der USA einmalige Präsentation von Werken des Künstlers. Den Kunstwerken der klassischen Moderne werden etwa 25 Objekte der indigenen Künste aus Afrika, Ozeanien und Alaska gegenübergestellt.

Im Jahr 1999 wurde der grosse Saal im Norden des Gebäudes um zwölf Meter erweitert, so dass seither ein Drittel der insgesamt 3800 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche für Sonderausstellungen reserviert werden kann, welche die ständige Sammlung ergänzen oder mit ihr in einen Dialog treten. Auch im umgebenden Garten des Museums werden immer wieder Sonderausstellungen gezeigt, die ohne Eintritt in das Museum zugänglich sind. Aufsehen erregte die Verhüllung der Bäume des Parks durch Christo und Jeanne-Claude im November/Dezember 1998. Ab September 2011 bis Januar 2012 fand die Präsentation von Louise Bourgeois’ Monumentalskulptur Maman in Bern, Zürich, Genf und in der Fondation Beyeler anlässlich des 100. Geburtstags der Künstlerin statt.[13] Im Jahr 2005 war die Stiftung Partnerorganisation der Skulpturenausstellung Blickachsen 5 in Bad Homburg vor der Höhe. Im Jahr 2018 wurde bekannt, dass zahlreiche impressionistische Gemälde des Rudolf Staechelin Family Trusts zukünftig als Leihgabe «periodisch» in der Fondation zu sehen seien.[14]

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Fondation Beyeler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Stashchyshyn•Hai Gallery: Fondation Beyeler : 20 years as an art world favourite. In: STH Gallery. 15. Juni 2017, abgerufen am 28. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Ulrich Senf: Weil am Rhein: Kunst setzt die Regio in Bewegung. In: Badische Zeitung. 28. September 2015, abgerufen am 5. Mai 2016.
  3. Jochen Fillisch: Weil am Rhein: Schaudepot soll neuen Besucherschub bei Vitra bringen. In: Badische Zeitung. 14. Januar 2016, abgerufen am 5. Mai 2016.
  4. Rehberger-Weg. Abgerufen am 5. Mai 2016.
  5. Stefan Tolksdorf: Rehberger-Weg zwischen Vitra Campus und Fondation Beyeler. In: Badische Zeitung. 11. Juni 2016, abgerufen am 12. Juni 2016.
  6. Roswitha Frey: Ausstellungen: Kunst in der Natur: Rehbergers «24 Stops» vom Vitra Campus bis zur Fondation Beyeler. In: Badische Zeitung. 14. Juni 2016, abgerufen am 14. Juni 2016.
  7. Wim Wenders dreht in der Fondation Beyeler in Riehen. In: Badische Zeitung. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  8. Auf telebasel.ch, abgerufen am 1. September 2022
  9. Auf swr.de, abgerufen am 1. September 2022
  10. a b Erweiterungsprojekt. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2017; abgerufen am 5. Mai 2017.
  11. Die Fondation Beyeler in Riehen will bis 2023 erweitern. In: Badische Zeitung. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  12. Liste der Künstler der Sammlung Fondation Beyeler (Memento vom 23. März 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. September 2013.
  13. Louise Bourgeois (Memento vom 24. Januar 2016 im Internet Archive), fondationbeyeler.ch, abgerufen am 16. April 2013.
  14. Michael Baas: Zuwachs für die Fondation. In: Badische Zeitung. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  15. Fondation Beyeler: Louise Bourgeois. Abgerufen am 11. März 2021.
  16. Dalí, Magritte, Miró – Surrealismus in Paris (Memento vom 23. August 2014 im Internet Archive), Fondation Beyeler, abgerufen am 30. Oktober 2011
  17. Edgar Degas (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive) Homepage Fondation Beyeler, abgerufen am 3. Oktober 2012
  18. Schenkung Collection Renard Die Tageswoche, abgerufen am 9. August 2013
  19. Maurizio Cattelan (Memento vom 10. März 2014 im Internet Archive) My Art Guides, abgerufen am 9. August 2013
  20. Resonating Spaces | Agenda. In: Museen Basel. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  21. a b c Fondation Beyeler verlängert die Edward Hopper-Ausstellung. In: Badische Zeitung. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  22. Museums-Check: Fondation Beyeler in Riehen bei Basel. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 12. November 2020.