Robinson forscht zur politischen und wirtschaftlichen Entwicklung und den Beziehungen zwischen politischer Macht, Institutionen und Wohlstand. Er nutzt dafür sowohl sozialwissenschaftliche Fallstudien, qualitative Forschung und Feldarbeit, als auch die mathematischen und quantitativen Methoden der Ökonomie.[10] Sein zusammen mit Daron Acemoğlu und Simon Johnson veröffentlichter Artikel The colonial origins of comparative development (AER, 2001) untersucht die Ursachen für Unterschiede in den Pro-Kopf-Einkommen verschiedener Länder.[11] Der von denselben Autoren im Jahr 2002 veröffentlichte Artikel Reversal of Fortune: Geography and Institutions in the Making of the Modern World Income Distribution[12] vertritt die Ansicht, dass schlechte institutionelle Rahmenbedingungen den Hauptgrund für die Unterschiede im Grad der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen verschiedenen ehemaligen Kolonien darstellen. Robinson hat ein besonderes Interesse an Lateinamerika und Afrika und forschte unter anderem in Botswana, Chile, der Demokratischen Republik Kongo, Haiti, den Philippinen, Sierra LeoneSüdafrika und Kolumbien.[13]
Gemeinsam mit Daron Acemoğlu veröffentlichte er drei Bücher: Economic Origins of Dictatorship and Democracy (2006) analysiert die Entstehung und Stabilität von Demokratie und Diktatur.[10]Warum Nationen scheitern (Originaltitel: Why Nations Fail, 2012) untersuchen die Autoren Ursachen für den wirtschaftlichen und politischen Erfolg oder Misserfolg von Staaten.[14] Das Buch Gleichgewicht der Macht (Originaltitel: The Narrow Corridor, 2019) befasst sich mit der fundamentalen Frage: „Wie viel Staat muss sein?“. Anhand von historischen und zeitgenössischen Beispielen begründen sie, dass Wohlstand, Sicherheit und Freiheit von dem richtigen Rahmen abhängig sei, in dem der Kampf um Macht zwischen Staat und Gesellschaft ausgetragen wird.[15] Laut der Rezension von Frank Decker in der FAZ setzten Freiheit und Demokratie einen starken Staat und eine starke Gesellschaft voraus.[15] Für Christoph Dorner in der SZ lieferten sie eine „Großerzählung“ zum Thema Gewaltenkontrolle.[15]
Warum Nationen scheitern: Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (übersetzt von Bernd Rullkötter). S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 3-10-000546-5.
mit Alice H. Amsden, Alisa DiCaprio (Hrsg.): The Role of Elites in Economic Development. Oxford University Press, New York 2012, ISBN 978-0-19-965903-6.
mit Klaus Wiegandt (Hrsg.): Die Ursprünge der modernen Welt: Geschichte im wissenschaftlichen Vergleich. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-596-17934-3.
mit Miguel Urrutia (Hrsg.): Economía Colombiana del Siglo XX: Un Análisis Cuantitativo. Fondo de Cultura Económica, Bogotá und México D.F. 2007, ISBN 978-958-38-0139-6.
mit Daron Acemoğlu: Economic Origins of Dictatorship and Democracy. Cambridge University Press, Cambridge UK 2006, ISBN 0-521-67142-6.
↑ abJames Robinson auf der Website der University of Chicago Harris School of Public Policy, abgerufen am 5. Oktober 2022.
↑Daron Acemoglu, Simon Johnson, James A. Robinson: The Colonial Origins of Comparative Development: An Empirical Investigation. In: American Economic Review 91(5), S. 1369–1401, Dezember 2001, doi:10.1257/aer.91.5.1369.
↑Daron Acemoglu, Simon Johnson, James A. Robinson: Reversal of Fortune: Geography and Institutions in the Making of the Modern World Income Distribution. In: Quarterly Journal of Economics 117(4), November 2002, S. 1231–1294, doi:10.1162/003355302320935025.