Donaldson studierte Mathematik an der Universität Cambridge, wo er 1979 seinen B.A. erhielt. Er setzte sein Studium bei Nigel Hitchin und Michael Atiyah am Worcester College an der Universität von Oxford fort. Noch als Student veröffentlichte er 1982 eine Arbeit Self-dual connections and the topology of smooth 4-manifolds (Bulletin American Mathematical Society 1983), die seinen Ruf begründete. Nachdem Michael Freedmanglatte Mannigfaltigkeiten der Dimension 4 topologisch klassifiziert und gleichzeitig die Poincaré-Vermutung für diese Dimension bewiesen hatte, untersuchte Donaldson differenzierbare Strukturen auf diesen Mannigfaltigkeiten mit Hilfe von nicht-abelschen Eichtheorien (Yang-Mills-Theorien, entsprechend nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen) und speziellen, durch topologische Invarianten unterschiedene Lösungen dieser Theorien, den Instantonen. Er konnte notwendige Bedingungen für die Schnittform (intersection form) auf solchen Mannigfaltigkeiten herleiten, die die möglichen differenzierbaren Strukturen stark einschränkten.
Er fand auch – aus Eichtheorien – neue polynomiale Invarianten zur Charakterisierung dieser differenzierbaren Strukturen und konnte so zeigen, dass es im Gegensatz zu allen anderen Dimensionen für „exotische“ differenzierbare Strukturen auf dem gibt, das heißt 4-Mannigfaltigkeiten, die zwar topologisch äquivalent („homöomorph“) zum 4-dimensionalen euklidischen Raum sind, nicht aber in Bezug auf differenzierbare Strukturen (nicht „diffeomorph“).
1986 erhielt er die Fields-Medaille auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Berkeley „vor allem für seine Arbeit über die Topologie von vierdimensionalen Mannigfaltigkeiten, die insbesondere zeigt, dass es eine differenzierbare Struktur auf dem euklidischen vierdimensionalen Raum gibt, die sich von der gewöhnlichen Struktur unterscheidet“ (Laudatio).[7] Donaldson trug über Geometry of 4-Manifolds vor.
1992 wurde ihm die Royal Medal der Royal Society verliehen.
2015 wurde ihm mit vier weiteren Mathematikern der Breakthrough Prize in Mathematics zugesprochen für „neue revolutionäre Invarianten von vierdimensionalen Mannigfaltigkeiten und für das Studium des Verhältnisses von Stabilität in der algebraischen Geometrie und in globaler Differentialgeometrie sowohl für Faserbündel als auch für Fano-Varietäten“ (Laudatio).[10]
2018 war er Plenarsprecher auf dem ICM in Rio de Janeiro (Some recent developments in Kähler geometry and exceptional holonomy).
↑Donaldson, Chen, Sun, Kähler-Einstein metrics on Fano manifolds, Teil 1, J. AMS, 28, 2015, 183–197, Teil 2, S. 199–234, Teil 3, S. 235–278.
↑Die Existenz für negative erste Chernklasse wurde von Thierry Aubin und Yau bewiesen, für verschwindende Chernklasse von Yau. Bei Positiver Chernklasse gibt es Gegenbeispiele, vermutet wurde aber die Existenz bei Erfüllung bestimmter Stabilitätskriterien (K-Stabilität)