Fliegen | ||||||||||||
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Schmeißfliege (Calliphora spec.) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brachycera | ||||||||||||
Schiner, 1862 | ||||||||||||
Teilordnungen | ||||||||||||
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Die Fliegen (Brachycera) bilden neben den Mücken (Nematocera) eine von zwei Unterordnungen der Zweiflügler (Diptera). Innerhalb der Fliegen gibt es zahlreiche Familien.
Nach der Art, wie die Fliegen aus ihren Puppen schlüpfen, gliedert man sie in die Untergruppen der Spaltschlüpfer (Orthorrhapha) und Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha). Die Spaltschlüpfer schlüpfen durch einen Längsspalt oder T-förmigen Spalt aus ihren Mumienpuppen. Die Deckelschlüpfer sprengen mit ihrer Stirnblase den Deckel ihrer Tönnchenpuppe ab.
Fliegen kommen in sehr unterschiedlichen Größen vor von unter 1 mm, wie z. B. Euryplatea nanaknihali mit 0,4 mm, bis 70 mm Länge mit etwa 100 mm Spannweite bei Gauromydas heros. Typische Vertreter wie die Stubenfliege werden etwa 7 mm lang und 3 mg schwer.
Die Larven der Fliegen sind typischerweise beinlose Maden. Fliegen haben leckend-saugende oder stechend-saugende Mundwerkzeuge. Bei einigen Arten sind die Mundwerkzeuge auch verkümmert.
Die Lebensdauer einer ausgewachsenen Fliege beträgt oft nur wenige Wochen oder Tage. Die größte Lebensspanne nimmt das Larven-Stadium ein, wobei diese in unterschiedlichsten Lebensräumen und auf unterschiedlichen Substraten vorkommen. Ihre Hauptaktivität als Imago entfaltet sie in unseren Breiten von April bis Oktober. Den Winter können die Tiere in allen Lebensstadien an und in geschützten Lebensräumen überstehen. Zahlreiche Arten sind sogar als erwachsene Tiere nur im Winter aktiv.
Fliegen ernähren sich von allen organischen Substanzen, sowohl von im Zerfall befindlichen organischen Stoffen wie auch als Jäger anderer Insekten oder als Parasiten. In den meisten Fällen nehmen sowohl die larvalen Jugendstadien als auch die Imagines Nahrung auf. Einige Fliegen sind für den Menschen Konkurrenten, weil sie von diesem angebaute Pflanzen bevorzugen, und werden daher als Schädlinge bezeichnet (z. B. zahlreiche Bohrfliegen).
Zahlreiche Arten legen ihre Eier sehr unspezifisch ab und betreiben kaum Brutfürsorge. Daher sind zum Überleben der Art sehr große Mengen an Eiern abzulegen. Es finden sich aber auch Fliegen mit ausgeprägter Brutfürsorge, insbesondere unter den Parasiten. Andere parasitische Arten, wie z. B. Metopia argyrocephala, sind larvivipar. Das bedeutet, dass die Larven schon innerhalb des Uterus des Weibchens schlüpfen und dort im ersten Larvenstadium so lange vorgehalten werden, bis ein geeigneter Wirt gefunden ist.[1] Es kommt somit nicht zur Ablage von Eiern, sondern von Larven.
In den gemäßigten Breiten mit ihrem deutlichen Jahreswechsel finden sich zahlreiche Arten, die mehrere Generationen in einem Jahr durchlaufen können. Die meisten Arten besitzen wohl einen einjährigen Generationswechsel. Die Vermehrungsrate ist sehr von Witterung und Nahrungsangebot abhängig und kann daher von Jahr zu Jahr sehr schwanken.
Fliegen sind in der Lage, festen Halt auch auf glatten Oberflächen zu finden. Hierzu nutzen sie, wie beispielsweise auch Spinnen und Geckos, sogenannte Van-der-Waals-Kräfte, also Anziehungskräfte, die zwischen den Molekülen der Oberfläche und denen ihrer Beine entstehen. Fliegen verstärken diese Klebewirkung noch durch eine Strategie, die bisher nur bei ihnen beobachtet wurde: Die feinen Härchen, die sogenannten Setae, mit denen ihre Beine bedeckt sind, münden in winzige ovale Läppchen. Diese sondern einen dünnen Flüssigkeitsfilm ab, der sich zwischen der glatten Oberfläche und dem Fliegenbein befindet. Auf diese Weise entfalten sich Kapillarkräfte, die durch eine klebrige Substanz eine zusätzliche Haftwirkung vermitteln.[2]
Einige Fliegenarten verbringen Teile ihres Lebenszyklus in Fleisch, Kot oder verwesendem organischen Material. Dort ist es möglich, dass sie pathogene Keime aufnehmen, diese als Vektoren transportieren und auf Mensch und Tier übertragen.
Besonders diverse Arten der Familien Schmeißfliegen (Calliphoridae), Fleischfliegen (Sarcophagidae) und Echte Fliegen (Muscidae, z. B. die weit verbreitete Stubenfliege) haben eine Bedeutung als Lästlinge und Krankheitsüberträger. Ihre Maden sind Abfallverwerter und leben überwiegend von toten pflanzlichen und tierischen Substanzen. Einzelne Arten leben auch in lebendem Gewebe und lösen dort als Krankheitserreger eine Myiasis aus (meint im engeren Sinne das durch parasitären Hautmadenfraß, unter anderem Larva migrans, verursachte Krankheitsbild).
Man teilt die Fliegen in zwei Gruppen auf – Spaltschlüpfer (Orthorrapha) und Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha), deren Vertreter sich vor allem in der Art unterscheiden, wie die adulte Fliege aus dem Kokon schlüpft. Unter Systematik der Zweiflügler findet sich eine systematische Darstellung der Tiere, die sich vor allem auf mitteleuropäische Arten konzentriert. Nachfolgend ein Diagramm der Brachycera bis zur systematischen Höhe der Familie. Die Systematik der Fliegen ist Gegenstand aktueller Forschung und neue Erkenntnisse führen regelmäßig zu Änderungen in der Systematik. Der Status einiger aufgeführter Familien ist umstritten.
Brachycera |
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Stift Admont: Die Dipteren-Sammlung von Pater Gabriel Strobl (1846–1925) im Naturhistorischen Museum des Stiftes Admont (Steiermark, Österreich) zählt mit ihren etwa 80.000 aufbewahrten Exemplaren und ca. 7500 verschiedenen Arten zu den bedeutenden Fliegen-Kollektionen in Europa. Die Dipterensammlung des Senckenberg Deutschen Entomologischen Institutes umfasst ca. 855.000 Exemplare in 19.200 Arten.[3]
Das Naturhistorische Museum Wien hat eine Dipterensammlung mit etwa 800.000 Exemplaren.[4] Die Zoologische Staatssammlung München hat eine Dipterensammlung mit ca. 12.500 determinierten Arten.[5]
Das Natural History Museum of Denmark hat eine Sammlung mit etwa 150.000 Exemplaren mit besonderem Fokus auf westpaläarktische Brachycera.[6] Das Biological Museum der Universität Lund führt eine bedeutende Entomologische Sammlung die eine Dipteren Sparte enthält. Das Natural History Museum in London hat eine sehr bedeutende Sammlung mit 2,5 Millionen Exemplaren.[7] Das Muséum national d’histoire naturelle in Paris hat eine sehr bedeutende Dipterensammlung mit etwa 2,5 Millionen Exemplaren in ca. 30.000 Arten.[8] Das Naturalis Biodiversity Center in Leiden unterhält eine bedeutende Entomologische Sammlung mit einer Dipteren Sparte. Das CeNak in Hamburg beherbergt eine Dipterensammlung mit 2218 Arten, darunter 1784 Brachyceren.[9]