Jean René Julien Dubuisson (* 18. September1914 in Lille; † 22. Oktober2011 in Nîmes) war ein französischer Architekt, der als einer der führenden Praktiker der französischen Nachkriegsjahre gilt.[1]
Dubuisson war der Sohn des Architekten Émile Dubuisson (1873–1947) und begann zunächst ein Architekturstudium an der École des Beaux-Arts in Lille, das er an der École des Beaux-Arts in Paris fortsetzte. 1939 erwarb er im Atelier von Emmanuel Pontremoli sein Diplom.[2] 1943 belegte er beim Prix de Rome den zweiten Platz, 1945 den ersten Platz. Anschließend lebte er von 1946 bis 1949 in der Villa Medici in Rom sowie in Athen.
Im Rahmen des Wiederaufbaus nach den massiven Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs belegte Dubuisson bei einem Straßburger Architekturwettbewerb von 1951 den zweiten Platz hinter Eugène Beaudouin, was zu einer Beauftragung zum Bau von Wohnprojekten durch die Regierung führte.
Jenseits der klassischen Architektur, die er an der École des Beaux-Arts und auf seinen Reisen in Italien und Griechenland erlernte, ließ sich Dubuisson stark von Mies van der Rohe, Arne Jacobsen und Walter Gropius beeinflussen. Dubuisson gilt als eine der Hauptfiguren in der Architektur der Nachkriegszeit in Frankreich, vor allem in Bezug auf Wohnungen: das „SHAPE Village“ in Saint-Germain-en-Laye (1951–1952),[3] La Caravelle in Villeneuve-la-Garenne (1959–1967) und die Wohnblöcke von Maine-Montparnasse in Paris (1959–1964). Insgesamt entwarf er dabei auch etwa 20.000 Sozialwohnungs-Einheiten.[4] Er ist auch für das Musée national des arts et traditions populaires in Paris bekannt.[5]
Der Designer Sylvain Dubuisson (* 1946) ist ein Sohn von Jean Dubuisson.
↑Joseph Abram, Gérard Monnier: Le temps de l’oeuvre: Approches chronologiques de l’édification des bâtiments. 2014. ISBN 9782859443870. S. 61–71 eingeschränkte Vorschau