Malaysia Airlines

Malaysia Airlines Berhad
Logo der Malaysia Airlines
Airbus A330-300 der Malaysia Airlines
IATA-Code: MH
ICAO-Code: MAS[1]
Rufzeichen: MALAYSIAN[1]
Gründung: 1971 (als Malaysian Airline System)
Sitz: Kuala Lumpur, Malaysia Malaysia
Drehkreuz: Kuala Lumpur
Heimatflughafen: Kuala Lumpur
Unternehmensform: Berhad
IATA-Prefixcode: 232
Leitung: Peter Bellew (CEO)[2]
Mitarbeiterzahl: 19.000 (2014)
Umsatz: 13,6 Milliarden RM[3] (3,32 Mrd. )[4] (2010)
Bilanzsumme: 12,4 Milliarden RM[3] (3,04 Mrd. €)[4] (2010)
Fluggastaufkommen: 13,5 Millionen (2018)
Allianz: Oneworld Alliance
Vielfliegerprogramm: Enrich
Flottenstärke: 76 (+ 42 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.malaysiaairlines.com

Malaysia Airlines Berhad (bis 1987 Malaysian Airline System; fälschlich manchmal auch Malaysian Airlines) ist die nationale Fluggesellschaft Malaysias mit Sitz in Kuala Lumpur und Basis auf dem Flughafen Kuala Lumpur. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz oneworld.

Ursprungsgesellschaften

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De Havilland Comet der Vorgängergesellschaft MSA

Der Ursprung der Fluggesellschaft liegt in der 1947 von Mansfield & Co. gegründeten Malayan Airways. Im Jahr 1948 beteiligte sich die britische BOAC an dem Unternehmen. In Zusammenarbeit mit Qantas wurde das internationale Liniennetz in den 1950er-Jahren erweitert. Im November 1963 erhielt das Unternehmen den Namen Malaysia Airlines. Einen Monat später stellte sie mit der De Havilland DH.106 Comet ihre ersten Düsenflugzeuge in Dienst. Nach der Unabhängigkeit Singapurs wurde sie im Dezember 1966 in Malaysia Singapore Airlines (MSA) umbenannt.[5] Ab 1968 ersetzte MSA ihre Comets durch Flugzeuge des Typs Boeing 707.

Neugründung als Malaysian Airline System

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Geleaste Boeing 707-400 der MAS im Jahr 1974

Im Jahr 1971 wurde Malaysia Singapore Airlines aufgeteilt, woraus im selben Jahr durch Neugründungen die beiden Fluggesellschaften Singapore Airlines und Malaysian Airline System (MAS) hervorgingen. Beide Gesellschaften kooperierten weiterhin miteinander, bis die Zusammenarbeit am 1. Oktober 1972 endete. Zunächst flog MAS mit neun Fokker F-27 und drei Britten-Norman Islander nur Ziele innerhalb Malaysias an, während Singapore Airlines die Langstreckenflüge ausführte. Ab 1974 setzte MAS erstmals eine von British Airways geleaste Boeing 707-400 auf wöchentlichen Flügen nach London ein. Kurze Zeit später folgten als weitere Ziele Amsterdam, Zürich und Frankfurt. Am 2. August 1976 wurde mit einer McDonnell Douglas DC-10-30 das erste Großraumflugzeug an die Gesellschaft ausgeliefert. Sechs Airbus A300 erweiterten ab 1979 die Flotte; die ersten zwei Boeing 747-200 folgten 1982, mit denen erstmals Ziele in den USA angesteuert wurden.

Im Jahr 1987 erhielt die Gesellschaft die heutige Bezeichnung; die Abkürzung MAS blieb und das Erscheinungsbild wurde erneuert.

Im Jahr 1992 kam München als neues Ziel in den Linienflugplan und MAS expandierte weiter. Im Jahr 1994 trafen die ersten Airbus A330 und auch die ersten McDonnell Douglas MD-11 als Ersatz für die McDonnell Douglas DC-10 ein. Im Jahr 1997 erhielt Malaysia Airlines ihre ersten Boeing 777, welche die Boeing 747-200 und DC-10 auf den Langstreckenflügen ersetzten.

Malaysia Airlines wurde – ähnlich wie andere Fluggesellschaften im asiatischen Raum – stark durch die Asienkrise Ende der 1990er-Jahre geschwächt; es kam zu Streckenstilllegungen, Flugzeuge wurden verkauft oder an die Leasinggeber zurückgegeben. Erst Anfang 2000 fing sich die Airline und setzte ihren Expansionskurs fort. Im Jahr 2005 wurde die Airline von Skytrax mit dem „5-Star-Airline Award“ ausgezeichnet und die Economy Class als weltweit Beste eingestuft.

Die Fluggesellschaft ist Mitglied der IATA und befördert jährlich rund 14 Millionen Passagiere.[6] Sie ist im FTSE Bursa Malaysia KLCI gelistet und hat mehrere Tochtergesellschaften wie zum Beispiel MAS Aerotechnologies, MASkargo Logistics, Firefly oder Malaysian Aerospace Engineering.[7] Der Staat Malaysia ist über einen Staatsfonds mit 70 Prozent an der Gesellschaft beteiligt.[8]

Am 9. August 2011 wurde ein Rahmenvertrag zur Zusammenarbeit mit der Tune Air Sdn Berhad geschlossen, welche Eigentümer der Billigfluggesellschaften AirAsia und AirAsia X ist. Diese sind zurzeit der größte Konkurrent der Malaysia Airlines. Danach sollen die Abteilungen Flugzeugeinkauf, Wartung und Schulung von MAS und den AirAsia-Fluggesellschaften stärker miteinander kooperieren, um Kosteneinsparungen zu erzielen.

Seit 2011 fährt das Unternehmen Verluste ein. Im Jahr 2013 betrugen diese 360 Millionen Euro.

Das Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugs 370 im März 2014 kostete das Unternehmen das Vertrauen zahlreicher Kunden. Die Buchungszahlen brachen dramatisch ein und der Aktienkurs fiel auf 8 Cent.[9] Durch den Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 im Juli 2014 drohen dem Unternehmen weitere finanzielle Einbußen.[9] Rund 6000 Stellen wurden im Rahmen eines Restrukturierungsprogramms gestrichen.[10] Die verbliebenen Flugzeuge des von beiden Unfällen betroffenen Baumusters Boeing 777 wurden phasenweise bis Ende 2016 ausgeflottet und weiterverkauft.[11] Aufgrund des schlechten Jahresergebnisses 2014 wollte Malaysia Airlines alle Frachtflugzeuge sowie die sechs Airbus A380-800 verkaufen oder verleasen.[12] Letztere sollten bis Juni 2018 verkauft und durch sechs A350-900 ersetzt werden.[13][14]

Am 1. Juni 2015 wurde allen 20.000 Mitarbeitern seitens des Unternehmens gekündigt. Davon wurden 14.000 eine neue Stelle bei der Nachfolgegesellschaft der Malaysia Airlines angeboten, für die ein neuer Name gesucht wurde.[15][16] Seit dem 1. September 2015 tritt das Unternehmen als Malaysia Airlines Berhad (MAB) auf.[17]

Am 2. Juni 2016 ernannte Malaysia Airlines die deutsche Firma Aviareps zur Verkaufsrepräsentanz in 13 europäischen Märkten. Damit ist das Münchner Unternehmen für sämtliche Vertriebs- und Marketingaktivitäten von Malaysia Airlines zuständig. Von sieben deutschen Flughäfen können Passagiere Flüge mit British Airways zum einzigen europäischen Ziel von Malaysia Airlines am Flughafen London Heathrow nutzen. Darüber hinaus besteht ein Codeshare-Abkommen mit Emirates mit einem erweiterten Flugangebot über das Drehkreuz in Dubai.[18]

Business Class an Bord einer ehemaligen Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines

Das Hauptdrehkreuz der Malaysia Airlines befindet sich am Flughafen Kuala Lumpur. Weitere Knotenpunkte befinden sich in Penang, Kuching und Kota Kinabalu. Sie fliegt hauptsächlich Ziele in Asien sowie im Mittleren Osten und Australasien an. Als einziges Ziel in Europa wird London bedient.[19] Ab März 2025 soll als weiteres Ziel in Europa Paris angeflogen werden.[20]

Codesharing

Malaysia Airlines unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften[21] (oneworld-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet):

Boeing 737-800 der Malaysia Airlines
Airbus A330-300 der Malaysia Airlines

Mit Stand Januar 2024 besteht die Flotte der Malaysia Airlines aus 76 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10,8 Jahren:[22]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[23][24][25] Anmerkungen Sitzplätze[26]
(First/Business/Eco)
Durchschnittsalter

(Januar 2024)

Airbus A330-200F 03 einer inaktiv; Frachtflugzeuge der MASkargo Cargo 14,9 Jahre
Airbus A330-200 06 einer inaktiv 287 (-/19/268)
Airbus A330-300 15 einer inaktiv; zwei in oneworld-Sonderbemalung 290 (-/27/263) 11,7 Jahre
Airbus A330-900neo 20 Auslieferung ab Mitte 2024 bis 2028; Ersetzen A330-200/-300[27] – Offen –
Airbus A350-900 07 einer inaktiv 286 (4/35/247) 5,7 Jahre
Boeing 737-800 42 zwei inaktiv; mit Winglets ausgestattet 160 (-/16/144) 11,2 Jahre
Boeing 737 Max 8 03 12 Auslieferung seit 11/2023; + 25 Optionen 174 (-/12/162) 0,4 Jahre
Boeing 737 Max 10 10 Umgewandelt aus 737 MAX 8 Bestellung;[28] Auslieferung ab 2024[29] – Offen –
Gesamt 76 42 10,8 Jahre

Ehemalige Flugzeugtypen

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In der Vergangenheit setzte Malaysia Airlines folgende Flugzeugtypen ein:[30]

Die seit dem 8. März 2014 verschollene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
Die am 17. Juli 2014 abgeschossene Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines
  • Am 15. März 2000 kam es bei einem Airbus A330-300 der Malaysia Airlines (9M-MKB) zu einem Totalschaden, weil aus falsch deklarierten Chemikalien-Kanistern Oxalylchlorid entwich. Nach dem Flug vom Flughafen Peking nach Kuala Lumpur wurde beim Umladen der Fracht ein stechender Geruch festgestellt, fünf Flughafenmitarbeiter erlitten Vergiftungen. Weil die Substanz Metalle angreift, wurde das Flugzeug aus Sicherheitsgründen stillgelegt. Die chinesische Frachtfirma musste 65 Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen.[32]
Commons: Malaysia Airlines – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Designators for Aircraft Operating Agencies, Aeronautical Authorities and Services. ICAO Doc 8585. 197. Auflage. International Civil Aviation Organization, 2021, ISBN 978-92-9265-522-8, ISSN 1014-0123.
  2. aerotelegraph.com – Großbestellung: Malaysia Airlines will bis zu 50 Boeing 737 Max, abgerufen am 28. Juli 2016.
  3. a b Malaysia Airlines Annual Report 2010 (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. a b Wechselkurs vom 31. Dezember 2010
  5. Flight International vom 18. Mai 1972. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. August 2018; abgerufen am 7. November 2021 (englisch).
  6. chartnexus.com – About Malaysia Airlines (englisch), abgerufen am 3. September 2014.
  7. malaysiaairlines.com – Group Structure & Directory (englisch), abgerufen am 2. April 2010
  8. Der SpiegelNach MH17-Absturz: Malaysia Airlines steht vor dem Aus, 19. Juli 2014
  9. a b Der SpiegelNach MH17-Absturz: Malaysia Airlines bangt um Zukunft abgerufen am 21. Juli 2014
  10. finanzen.net – Angeschlagene Malaysia Airlines baut rund 6000 Stellen ab, abgerufen am 1. September 2014.
  11. Boeing 777 der Malaysia Airlines. In: planespotters.net. Abgerufen am 7. November 2021.
  12. leehamnews.com – Malaysia Airlines fleet restructuring (englisch) 30. April 2015
  13. Malaysia Airlines löst Airbus A380-Flotte bis 2018 auf. 6. Juni 2016, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  14. Malaysia Airlines behält ihre Airbus A380. In: aeroTELEGRAPH. 15. Februar 2016, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  15. Malaysia Airlines kündigt allen 20.000 Mitarbeitern. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  16. Malaysia Airlines ändert ihre Firmierung. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  17. malaysiaairlines.com – New Beginnings at Malaysia Airlines Berhad, 1. September 2015 (englisch), abgerufen am 15. Oktober 2015.
  18. airliners.de – Aviareps übernimmt Vertrieb und Marketing für Malaysia Airlines Berhad, abgerufen am 9. Juni 2016.
  19. malaysiaairlines.com – Discover (englisch), abgerufen am 4. August 2016
  20. Business Traveltip: Malaysia Airlines zurück in Europa. In: abouttravel.ch. Business Traveltip, 1. Oktober 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  21. malaysiaairlines.com – Partner Airlines (englisch), abgerufen am 4. August 2016
  22. Malaysia Airlines Fleet Details and History. Abgerufen am 29. Januar 2024.
  23. Orders and deliveries | Airbus. 16. Juni 2021, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  24. Boeing Orders & Deliveries. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  25. Boeing, Malaysia Airlines Announce Order for up to 50 737 MAX Airplanes. 26. Juli 2016, abgerufen am 8. Januar 2023.
  26. Explore Our Fleet & Aircraft Details | Malaysia Airlines. Abgerufen am 29. Januar 2024 (englisch).
  27. Timo Nowack: Malaysia Airlines bestellt Airbus A330-900 mit 300 Sitzen. In: aeroTELEGRAPH. 15. August 2022, abgerufen am 8. Januar 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  28. Boeing, Malaysia Airlines Announce Order for 10 737 MAX 10 Airplanes. 21. Juni 2017, abgerufen am 8. Januar 2023.
  29. Malaysia Airlines retires A380s, to take B737 MAX in 2024. Abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  30. Malaysia Airlines Fleet Details and History. In: planespotters.net. 8. Januar 2023, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  31. Unfallbericht Fokker 50 9M-MGH, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 6. Januar 2019.
  32. Unfallbericht A330-300 9M-MKB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. Januar 2019.
  33. ReutersMalaysia Airlines Maschine stürzt ins Meer abgerufen am 8. März 2014
  34. Search for MH370 to be most expensive in aviation history. Reuters, 7. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2014; abgerufen am 7. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reuters.com