Douglas DC-6 | |
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DC-6 der Flying Bulls, Flugplatz Bitburg | |
Typ | Passagier- und Transportflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Douglas Aircraft Company |
Erstflug | 15. Februar 1946 |
Indienststellung | November 1946 |
Produktionszeit | 1946 bis 1958 |
Stückzahl | 704 |
Die Douglas DC-6 ist ein viermotoriges US-amerikanisches Verkehrsflugzeug, das in den Jahren 1946 bis 1958 von der Douglas Aircraft Company hergestellt wurde. Die DC-6 verfügte als erstes Flugzeug von Douglas über eine Druckkabine und konnte so – zusammen mit der Lockheed Constellation – ihre Vorgängerin, die DC-4, besonders auf den Langstrecken-Überseerouten ablösen. Sie zeichnete sich durch hohe Wirtschaftlichkeit sowie Zuverlässigkeit aus. Insgesamt wurden über 700 Flugzeuge dieses Typs gebaut, und einige sind noch heute im Einsatz. Die DC-6 wurde schließlich zur DC-7 weiterentwickelt, dem letzten Douglas-Passagierflugzeug mit Kolbenmotoren.
Bei der US Air Force wurde die DC-6 als C-118 Liftmaster bezeichnet, bei der US Navy als R6D.
Die DC-6 wurde ursprünglich auf Basis der DC-4 als militärisches Transportflugzeug geplant, dann jedoch als ziviles Langstrecken-Passagierflugzeug in Konkurrenz zur Lockheed Constellation eingesetzt. Die United States Army Air Forces beauftragten 1943 die Douglas Aircraft Company mit dem Bau einer größeren Transportmaschine auf Basis der bekannten Douglas DC-4 bzw. C-54. Das noch während des Zweiten Weltkriegs begonnene Projekt erhielt die Bezeichnung „XC-112“. Der Erstflug der „XC-112“ fand am 15. Februar 1946 statt. Das Flugzeug wies einen um 2,06 Meter verlängerten Rumpf gegenüber der DC-4 bzw. C-54 auf. Nach dem Kriegsende hatten die US-Streitkräfte keinen großen Bedarf mehr an Transportflugzeugen, so dass Douglas auch eine zivile Variante der Maschine baute und diese den Fluggesellschaften unter der Bezeichnung Douglas DC-6 anbot. Die zivile Maschine absolvierte ihren Erstflug am 29. Juni 1946. American Airlines bestellte als Erstkunde fünfzig Maschinen, die ab März 1947 ausgeliefert wurden und zunächst im Linienbetrieb zwischen Chicago und New York zum Einsatz kamen. Weitere Großaufträge folgten von United Air Lines und Eastern Air Lines.
Nachdem am 24. Oktober 1947 eine DC-6 auf dem United-Air-Lines-Flug 608 infolge eines Kabinenfeuers abgestürzt war und eine weitere Maschine am 11. November 1947 nach einem Brand notlanden musste, kamen die Fluggesellschaften einer Empfehlung der Luftfahrtbehörde Civil Aeronautics Board nach und setzten den Typ bis zur Klärung der Unfälle nicht mehr ein. Die Hauptursache war ein falsch platziertes Tankentlüftungsventil. Zudem fehlten im Betriebshandbuch (Aircraft Operating Manual) genaue Informationen zum Umpumpen des Treibstoffes zwischen den Tanks. Bei einem vom Hersteller nicht vorgesehenen Umpumpen in die rumpfnahen Alternate Tanks trat Treibstoff aus deren Entlüftungsventilen aus, lief an der Außenseite des Rumpfes entlang und drang über eine Zuluftöffnung in die Klimaanlage ein, wo er sich am Heizlüfter entzündete. Die Maschinen wurden modifiziert. Danach bewährte sich die DC-6 bei Fluggesellschaften auf der ganzen Welt und galt als das zuverlässigste Modell der Douglas-Propellerflugzeuge nach der DC-3.
Es wurden vier Varianten hergestellt: Aus der ursprünglichen DC-6 entstand 1949 die verlängerte Frachtversion DC-6A. Die erfolgreichste Version wurde das 1951 aus der DC-6A entwickelte Passagierflugzeug DC-6B. Die letzte Zivilversion war die DC-6C, die einen wahlweisen Passagier- oder Frachttransport erlaubte.
Während des Koreakriegs schaffte nun auch die US-Luftwaffe C-118-Maschinen an, die später wieder als zivile Maschinen verkauft wurden.
Die Air Force One des US-Präsidenten Harry S. Truman war eine C-118, die The Independence genannt wurde. Sie war die einzige gefertigte VC-118. Die VC-118A und VC-118B wurden bei der US Air Force und der US Navy zum Stabstransportdienst eingesetzt.
UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld kam am 18. September 1961 in der Nähe von Ndola beim Absturz einer DC-6B ums Leben.
Im Jahr 1989 landeten Reinhold Messner und Arved Fuchs mit einer DC-6 in der Antarktis und starteten ihre Wanderung zum Südpol.
Eine DC-6, die unter anderem mit dem Kennzeichen JY-ACE von der jordanischen Fluggesellschaft Air Jordan betrieben und dort auch vom jordanischen König Hussein geflogen worden war, wurde von 1969 bis 2003 als Flugzeugcafé Preußisch Oldendorf genutzt. Heute befindet sich die DC-6 in Bad Laer und konnte dort unter anderem als Standesamt genutzt werden.
Im Jahr 2000 fand der österreichische Flieger Siegfried Angerer die letzte gebaute Douglas DC-6B aus dem Jahre 1958. Sie hatte Marschall Tito als Jugoslawiens Präsidentenflugzeug gedient und fand in den 1970er Jahren auch in Sambia bei dessen Präsidenten Kenneth Kaunda Verwendung. Die beiden Maschinen gingen 1992 bzw. 1994 an Namibia Commercial Aviation, wurden restauriert und seitdem für Charterflugreisen innerhalb Namibias eingesetzt.[1] Im Jahr 2000 wurde eine der beiden Maschinen an Flying Bulls in Österreich verkauft und restauriert.[2]
Heute wird die DC-6 gelegentlich noch als billiges Transportflugzeug in Alaska, Südafrika oder Südamerika benutzt.
Betreiber werksneuer Maschinen in Europa waren:[3]
Militärische Betreiber in Europa waren:
Abnahme der C-118/R6D-1 durch die USAF/US Navy:[4]
Version | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | SUMME |
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C-112 | 1 | 1 | |||||||||
VC-118 | 1 | 1 | |||||||||
C-118A | 17 | 1 | 20 | 61 | 2 | 101 | |||||
R6D-1 | 8 | 13 | 44 | 65 | |||||||
SUMME | 1 | 1 | 0 | 0 | 8 | 30 | 45 | 20 | 61 | 2 | 168 |
Etwa 50 C-118A wurden 1967 in VC-118A umgebaut.[5]
Während der Einsatzzeit der DC-6 kam es von 1947 bis Januar 2019 zu 187 Totalverlusten des Flugzeugs, von dem 704 Exemplare gebaut worden waren. Bei 98 davon kamen 2203 Menschen ums Leben. Bei 87 der 187 Vorfälle waren dagegen keine Todesfälle zu beklagen.[6] Der verlinkte Hauptartikel enthält eine vollständige Liste aller Totalverluste.
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 3 |
Länge | 32,18 m |
Spannweite | 35,81 m |
Höhe | 8,86 m |
Flügelfläche | 135,9 m² |
Flügelstreckung | 9,4 |
Leermasse | 25.111 kg |
max. Startmasse | 48.534 kg |
Antrieb | vier Doppelsternmotoren Pratt & Whitney R-2800 Double Wasp (je 1760 kW / 2400 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 580 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 509 km/h |
normale Reichweite | 6240 km |
Dienstgipfelhöhe | 7620 m |
Steigleistung | 6,1 m/s |